Wilder See-Hornisgrinde und Oberes Murgtal

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FFH-Gebiet
„Wilder See-Hornisgrinde und Oberes Murgtal“
Blick vom Schliffkopf

Blick vom Schliffkopf

Lage Landkreis Rastatt, Ortenaukreis und Landkreis Freudenstadt, Baden-Württemberg, Deutschland
Kennung DE-7415-311
WDPA-ID 555623518
Natura-2000-ID DE7415311
FFH-Gebiet 43,842 km²
Geographische Lage 48° 33′ N, 8° 16′ OKoordinaten: 48° 33′ 0″ N, 8° 16′ 8″ O
Wilder See-Hornisgrinde und Oberes Murgtal (Baden-Württemberg)
Wilder See-Hornisgrinde und Oberes Murgtal (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 11. Januar 2019
Verwaltung Regierungspräsidium Karlsruhe
f6

Das FFH-Gebiet Wilder See-Hornisgrinde und Oberes Murgtal ist ein im Jahr 2005 durch das Regierungspräsidium Karlsruhe nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) angemeldetes Schutzgebiet (Schutzgebietskennung DE-7415-311) im deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Mit Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung vom 12. Oktober 2018 (in Kraft getreten am 11. Januar 2019) wurde das Schutzgebiet festgelegt.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das rund 4384 Hektar große FFH-Gebiet liegt überwiegend im Naturraum 151-Grindenschwarzwald und Enzhöhen und zu kleineren Teilen in den Naturräumen 152-Nördlicher Talschwarzwald und 150-Schwarzwald-Randplatten innerhalb der naturräumlichen Haupteinheit 15-Schwarzwald. Es liegt zwischen Baiersbronn und Ottenhöfen und erstreckt sich über die Markungen von acht Städten und Gemeinden:

Beschreibung und Schutzzweck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es handelt sich um die Grindenlandschaft des Nordschwarzwald-Hauptkammes mit angrenzenden bewaldeten Steilhängen, Felsabstürzen, eiszeitlichen Karnischen mit Hochmooren sowie Karseen mit Schwingrasen, im Wechsel mit ausgedehnten Wiesentälern und Rodungsinseln mit mageren Bergwiesen.

Lebensraumtypen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß Anlage 1 der Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Verordnung) vom 12. Oktober 2018 kommen folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie im Gebiet vor:

EU
Code
Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung) Kurzbezeichnung Hektar
3160 Dystrophe Seen und Teiche Dystrophe Seen 7,30
3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Fließgewässer mit flutender Wasservegetation 61,50
4030 Trockene europäische Heiden Trockene Heiden 106,10
5130 Formationen von Juniperus communis auf Kalkheiden und -rasen Wacholderheiden 4,20
6230 Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden Artenreiche Borstgrasrasen 27,70
6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Feuchte Hochstaudenfluren 1,46
6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) Magere Flachland-Mähwiesen 153,80
6520 Berg-Mähwiesen Berg-Mähwiesen 19,98
7110 Lebende Hochmoore Naturnahe Hochmoore 1,90
7120 Noch renaturierungsfähige degradierte Hochmoore Geschädigte Hochmoore 12,16
7140 Übergangs- und Schwingrasenmoore Übergangs- und Schwingrasenmoore 6,80
7150 Torfmoor-Schlenken (Rhynchosporion) Torfmoor-Schlenken 0,57
8150 Kieselhaltige Schutthalden der Berglagen Mitteleuropas Silikatschutthalden 3,80
8220 Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation Silikatfelsen mit Felsspaltenvegetation 12,20
8230 Silikatfelsen mit Pioniervegetation des Sedo-Scleranthion oder des Sedo albi-Veronicion dillenii Pionierrasen auf Silikatfelskuppen 4,30
9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) Hainsimsen-Buchenwald 10,883
91D0 Moorwälder Moorwälder 47,94
91E0 Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Auenwälder mit Erle, Esche, Weide 12,26
9410 Montane bis alpine bodensaure Fichtenwälder (Vaccinio-Piceetea) Bodensaure Nadelwälder 78,40

Arteninventar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Arten von gemeinschaftlichem Interesse sind nach der Anlage 1 der Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe vom 12. Oktober 2018 (FFH-Verordnung) für das Gebiet gemeldet:

Bild EU
Code
* Art wissenschaftlicher Name Artengruppe
Bachneunauge 1096 Bachneunauge Lampetra planeri Fische
Groppe 1163 Groppe Cottus gobio Fische
Wimperfledermaus 1321 Wimperfledermaus Myotis emarginatus Säugetiere
Bechsteinfledermaus 1323 Bechsteinfledermaus Myotis bechsteinii Säugetiere
Großes Mausohr 1324 Großes Mausohr Myotis myotis Säugetiere
Grünes Koboldmoos 1386 Grünes Koboldmoos Buxbaumia viridis Moose
1387 Rogers Goldhaarmoos Orthotrichum rogeri Moose
Europäischer Dünnfarn 1421 Europäischer Dünnfarn Trichomanes speciosum Farne

Zusammenhängende Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das FFH-Gebiet besteht aus zahlreichen Teilgebieten. Es liegt vollständig im Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. Größere Flächen gehören zum Nationalpark Schwarzwald. In Teilbereichen ist es deckungsgleich mit mehreren Landschaftsschutzgebieten. Innerhalb des FFH-Gebiets liegen die Naturschutzgebiete:

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: FFH-Gebiet Wilder See - Hornisgrinde und Oberes Murgtal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien