Wildhoney

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 6. September 2016 um 13:54 Uhr durch Brüni-n (Diskussion | Beiträge) (→‎Hintergrund: Wiki-Link konkretisiert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wildhoney
Studioalbum von Tiamat

Veröffent-
lichung(en)

1. September 1994

Label(s) Century Media

Genre(s)

Gothic Metal

Titel (Anzahl)

10

Länge

42 min 08 s

Besetzung
  • Gitarre: Magnus Sahlgren
  • Gesang: Birgit Zacher

Produktion

Waldemar Sorychta

Studio(s)

Woodhouse Studios, Hagen im Juli 1994

Chronologie
Clouds
(1992)
Wildhoney A Deeper Kind of Slumber
(1997)

Wildhoney ist das vierte Studioalbum der schwedischen Gothic-Metal-Band Tiamat. Es wurde am 1. September 1994 durch Century Media veröffentlicht.

Entstehung

Nach der Veröffentlichung des Vorgängeralbums Clouds schrumpfte die Band von einem Quintett zu einem Duett. Der Sänger und Gitarrist Johan Edlund und der Bassist Johnny Hagel arbeiteten zusammen an den neuen Liedern. Dabei wurden die Musiker stark vom Psychedelic- und Progressive-Rock-Bands wie Pink Floyd und King Crimson beeinflusst.

Die Aufnahmen fanden im Juli 1994 in den Woodhouse Studios in Hagen statt. Vor dem Studiotermin hatten die Musiker das neue Material bewusst nicht fertiggestellt, um noch möglichst viel experimentieren zu können. Edlund erklärte in einem Interview, dass die Musiker vor den Aufnahmen selbst nicht wussten, wie das Album im Endeffekt klingen würde.[1]

Produziert und gemischt wurde Wildhoney von Waldemar Sorychta. Als Studiomusiker wirkten der Gitarrist Magnus Sahlgren und der Schlagzeuger Lars Sköld mit. Alle Keyboards spielte Waldemar Sorychta ein. Als Gastsängerin ist Birgit Zacher zu hören. Das Mastering übernahm Klaus „DMS“ Pauliks. Das Albumcover wurde von Kristian Wåhlin gezeichnet. Für die Lieder Whatever that Hurts und Gaia wurden Musikvideos gedreht.

Hintergrund

Titelliste
  1. Wildhoney – 0:52 (Hagel, Edlund)
  2. Whatever that Hurts – 5:47 (Edlund)
  3. The Ar – 5:03 (Musik: Hagel, Sorychta/Text: Edlund)
  4. 25th Floor – 1:49 (Edlund, Sorychta)
  5. Gaia – 6:26 (Musik: Hagel/Text: Edlund)
  6. Visionaire – 4:19 (Musik: Edlund, Petersson/Text: Edlund)
  7. Kaleidoscope – 1:19 (Edlund)
  8. Do You Dream of Me – 5:07 (Musik: Edlund, Sorychta/Text: Edlund)
  9. Planets – 3:11 (Edlund, Sahlgren)
  10. A Pocket Size Sun – 8:03 (Edlund)

In Whatever that Hurts verarbeitet Johan Edlund seine Erfahrungen mit halluzinogenen Drogen.[2] Im Text werden der Gemeine Stechapfel (im Liedtext Jimsonweed genannt, einer der englischen Trivialnamen der Pflanze) und die Pilzgattung Psilocybe genannt. Ebenfalls von Drogen handelt das abschließende Lied A Pocket Size Sun, in dessen Text es um LSD geht. Das Lied The Ar bezieht sich auf das Pentagramm als ein Zeichen, das den Menschen repräsentiert. Der Titel ist eine Kurzform von „Das Zeichen der arischen Rasse“.

„Es ist die alte Bezeichnung für das Pentagramm als Symbol für den Menschen, und für mich steht es sowohl für das Gute als auch für das Böse in jedem. […] Es hat nichts mit Politik und Faschismus zu tun, sondern bezieht sich auf etwas, das 5.000 Jahre alt ist.“

Johan Edlund[2]

Gaia ist in der griechischen Mythologie die personifizierte Erde. Edlund schrieb mit Gaia zum ersten Mal einen gesellschaftskritischen Text, in dem er z. B. Tierversuche und die Abholzung der Regenwälder kritisiert.[1] Visionaire beschäftigt sich mit dem Thema Satanismus, während Edlund Do You Dream of Me seiner damaligen Freundin widmete.[1]

Jeder der zehn Titel wird im Booklet durch ein Bild dargestellt. Dafür reiste Edlund im Vorfeld der Veröffentlichung zu einem Freund nach Göteborg um passende Motive zu finden. Die zehn Titel des Albums gehen direkt ineinander über. Die einzige Unterbrechung findet zwischen den Liedern Gaia und Visionaire statt, um bei der Kassetten- bzw. LP-Version die Seite wechseln zu können.[1]

Rezeption

Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben
Wildhoney
 DE2910.10.1994(9 Wo.)[3]

Template:Infobox Chartplatzierungen/Wartung/Quellen-ParameterTemplate:Infobox Chartplatzierungen/Wartung/vorläufige Chartplatzierung

Das deutsche Magazin Metal Hammer kürte Wildhoney zum „Album des Monats“. Robert Müller bezeichnete das Album als „Gesamtkunstwerk“, welches „Stimmung und Gefühle überordnet und darunter Musik macht“. Wildhoney sei ein Album, welches „den Hörer wie ein warmer Mantel umhüllt und in die Träume flüstert“. Müller vergab die Höchstnote von sieben Punkten und schrieb, dass er die Höchstnote noch nie ernster gemeint habe als dieses Mal.[4] Jan Müller vom Online-Magazin Metal1.info bezeichnete das Album als ein Werk, das in keiner Metal-Sammlung fehlen dürfe. Lediglich die Tatsache, dass das Album nur aus sieben Liedern und einigen instrumentalen Zwischenspielen besteht, verhinderte die Höchstnote, weswegen Müller 9,5 von zehn Punkten vergab.[5] Laut Peter Kubaschk vom Online-Magazin Powermetal.de gelang Tiamat „auf 42 Minuten der perfekte Spagat zwischen hohem künstlerischen Anspruch, einer warmen Atmosphäre, Gänsehautmelodien und fragiler Düsternis“.[6]

In dem Buch Best of Rock & Metal des deutschen Rock-Hard-Magazins, in dem die nach Meinung der Rock-Hard-Redaktion 500 stärksten Metal- und Hard-Rock-Alben aller Zeiten aufgeführt werden, belegte Wildhoney Platz 208. Wolfgang Schäfer bezeichnete Wildhoney als ein „wegweisendes Album, das ein wichtiger Pfeiler in Sachen Standortbestimmung nicht nur der Band, sondern auch einer gesamten Szene ist“.[7] Wildhoney erreichte Platz 29 in den deutschen Albumcharts.

Einzelnachweise

  1. a b c d Frank Albrecht: Akustische Gehirnwäsche. In: Rock Hard, Oktober 1994, Seite 12.
  2. a b Robert Müller: Tiamat. Gefühle sind die Welt, Symbole deren Sprache. In: Metal Hammer. Nr. 11. ZAG Zeitschriften-Verlag, Zug November 1994, S. 118.
  3. a b musicline.de: Chartverfolgung / Tiamat / longplay
  4. Robert Müller: Tiamat. Wildhoney. In: Metal Hammer. Nr. 10. ZAG Zeitschriften-Verlag, Zug Oktober 1994, S. 47.
  5. Jan Müller: Tiamat - Wildhoney.
  6. Peter Kubaschk: Tiamat / Wildhoney.
  7. Rock Hard (Hrsg.): Best of Rock & Metal – Die 500 stärksten Scheiben aller Zeiten. Heel Verlag, Königswinter 2005, ISBN 3-89880-517-4, S. 135.