Ried in der Riedmark

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Marktgemeinde
Ried in der Riedmark
Wappen Österreichkarte
Wappen von Ried in der Riedmark
Ried in der Riedmark (Österreich)
Ried in der Riedmark (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Perg
Kfz-Kennzeichen: PE
Fläche: 32,65 km²
Koordinaten: 48° 16′ N, 14° 33′ OKoordinaten: 48° 16′ 16″ N, 14° 32′ 44″ O
Höhe: 306 m ü. A.
Einwohner: 4.367 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 134 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4312
Vorwahl: 07238
Gemeindekennziffer: 4 11 18
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Marktplatz 2
4312 Ried in der Riedmark
Website: www.ried-riedmark.at
Politik
Bürgermeister: Christian Tauschek (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(25 Mitglieder)
11
10
3
1
11 10 
Insgesamt 25 Sitze
Lage von Ried in der Riedmark im Bezirk Perg
Lage der Gemeinde Ried in der Riedmark im Bezirk Perg (anklickbare Karte)Allerheiligen im MühlkreisArbingBad KreuzenBaumgartenbergDimbachGreinKatsdorfKlamLangensteinLuftenberg an der DonauMauthausenMitterkirchen im MachlandMünzbachNaarn im MachlandePabneukirchenPergRechbergRied in der RiedmarkSt. Georgen am WaldeSt. Georgen an der GusenSt. Nikola an der DonauSt. Thomas am BlasensteinSaxenSchwertbergWaldhausen im StrudengauWindhaag bei PergOberösterreich
Lage der Gemeinde Ried in der Riedmark im Bezirk Perg (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Ried in der Riedmark ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Perg im Mühlviertel mit 4367 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023). Die Gemeinde zählt zum Gerichtsbezirk Perg.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort Ried in der Riedmark liegt auf rund 300 Meter Seeöhe im unteren Mühlviertel, die höchsten Erhebungen der Gemeinde erreichen im Nordosten 450 Meter. Das wichtigste Gewässer ist der Rieder Bach, ein Nebenfluss der Gusen.

Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 8,5 und von West nach Ost 7,8 Kilometer. Die Gesamtfläche umfasst 32,65 Quadratkilometer. Davon sind 20 Prozent bewaldet, 71 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.[1]

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Altaist, Marbach, Obenberg und Ried in der Riedmark.

Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):

Zählsprengel sind Ried in der Riedmark-Niederzirking für den südöstlichen Kernbereich und Ried-Umgebung für den Rest der Gemeinde.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wartberg ob der Aist (Bez. Freistadt) Pregarten (Bez. Freistadt) Tragwein (Bez. Freistadt)

Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt

Schwertberg
Langenstein Mauthausen

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gedenkstein der Mühlviertler Menschenjagd

Die erste urkundliche Erwähnung Rieds geht auf das Jahr 823 zurück, als der Ort gemeinsam mit Naarn, Saxen und Ardagger in der Urkunde Confirmatio Ludovici Pii an das Bistum Passau übergeben wird.

Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Ried wurde 1424 bei einem der Hussiteneinfälle ins Mühlviertel niedergebrannt. Seit 1490 wird der Ort dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.

Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt.

Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Ort bekannt durch die Mühlviertler Menschenjagd (euphemistisch Mühlviertler Hasenjagd), bei der NS-Verbände und etliche Einwohner des Ortes Jagd auf sowjetische Offiziere machten, die im Februar 1945 aus dem KZ Mauthausen geflohen waren.[3] Es gab jedoch einige beherzte Bürger, die Fliehende unter Gefährdung des eigenen Lebens versteckten, so dass von den 500 wenigstens elf ihre Freiheit erlangten. Alle anderen wurden ermordet, wo man sie bei der dreiwöchigen Jagd aufspürte. Zum Gedenken an dieses Kriegsverbrechen und an die mutigen Helfer der Überlebenden wurde 2002 nahe der Kirche ein Gedenkstein errichtet.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pfarrkirche Ried in der Riedmark
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Ried in der Riedmark

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaftssektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 131 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 50 Vollerwerbsbauern. Diese bewirtschafteten 60 Prozent der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 94 Erwerbstätige im Bereich Herstellung von Waren, 18 in der Bauwirtschaft und 1 in der Wasserver- und Abfallentsorgung. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (191) und Handel (56 Mitarbeiter).[4][5][6]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 131 167 115 93
Produktion 23 13 113 126
Dienstleistung 123 63 346 250

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2011 lebten 2101 Erwerbstätige in Ried in der Riedmark. Davon arbeiteten 356 in der Gemeinde, 83 Prozent pendelten aus.[7]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BW

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat hat 25 Mitglieder.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister seit 1850 waren:[12]

Altaist
  • 1850–1861 Georg Mayer
  • 1861–1879 Mathias Aichinger
  • 1879–1882 Johann Sulzbacher
  • 1882–1903 Franz Schöfl
  • 1903–1935 Sebastian Aichinger
  • 1935 Franz Wöckinger
Marbach (bis zur Eingemeindung 1877)
  • 1850–1866 Josef Rammer
  • 1866–1873 Josef Rainer
  • 1873–1876 Johann Schönbeck
  • 1876–1877 Ferdinand Bodingbauer
Obenberg (bis zur Eingemeindung 1877)
  • 1850–1858 Mathias Wall
  • 1858–1861 Anton Trauner
  • 1861–1870 Sebastian Stanger
  • 1870–1873 Franz Derntl
  • 1873–1877 Sebastian Stanger

Ried in der Riedmark

  • 1850–1855 Jacob Stanger
  • 1855–1861 Michael Aigner
  • 1861–1864 Georg Mairhofer
  • 1864–1867 Mathias Lampl
  • 1867–1881 Franz Gidl
  • 1881–1896 Josef Katzenhafer
  • 1896–1922 Martin Windner
  • 1922–1942 Josef Mayerhofer
  • 1942–1945 Johann Mayr
  • 1945–1946 Johann Reiter
  • 1946–1949 Franz Sommerauer
  • 1949–1973 Johann Diwold
  • 1973–1996 Alfred Aichinger
  • 1996–2020 Ernst Rabl (SPÖ)
  • seit 2020 Christian Tauschek (SPÖ)

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Brunnen in der Ortsmitte mit dem Wappen-Symbol

Offizielle Beschreibung des 1932 verliehenen Gemeindewappens:[12]

Gespalten; rechts dreimal gespalten von Silber und Rot; links in Gold ein naturfarbener (brauner), aus dem Schildfuß wachsender Baumstumpf, in dem eine schräglinks gestellte Barte mit silberner Klinge und braunem Stiel steckt, dahinter grünes, gewelltes Erdreich mit drei grünen Waldbäumen.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alfred Aichinger: Festschrift 50 Jahre Marktgemeinde Ried. 1932–1982. Herausgegeben von der Marktgemeinde, Ried in der Riedmark 1982.
  • Engelbert Leitner: Ried einst und jetzt. Eigenverlag Pfarramt Ried.
  • Naturraumkartierung Oberösterreich. Landschaftserhebung Gemeinde Ried in der Riedmark. Endbericht. Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich. Kirchdorf an der Krems 2009, S. 1–117 (zobodat.at [PDF]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Ried in der Riedmark – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Ried in der Riedmark, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. Dezember 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. Mahnmal zur Mühlviertler Menschenjagd in Wartberg ob der Aist
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Ried in der Riedmark, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. Dezember 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Ried in der Riedmark, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. Dezember 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Ried in der Riedmark, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. Dezember 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Ried in der Riedmark, Erwerbstätige nach Entfernungskategorie des Berufspendelns. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 3. Dezember 2021.
  8. Gemeinderatswahlergebnis 2003. (XLS) Land Oberösterreich, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. Dezember 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/data.ooe.gv.at (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  9. Gemeinderatswahlergebnis 2009. (XLS) Land Oberösterreich, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. Dezember 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/data.ooe.gv.at (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  10. Gemeinderatswahlergebnis 2015. (XLS) Land Oberösterreich, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. Dezember 2021.@1@2Vorlage:Toter Link/data.ooe.gv.at (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  11. Land Oberösterreich, Ergebnisse der Wahlen 2021. Abgerufen am 3. Dezember 2021.
  12. a b Gemeinden | Ried in der Riedmark. Land Oberösterreich, abgerufen am 3. Dezember 2021.
  13. Wahl, Mathias, auf parlament.gv.at, abgerufen am 4. Oktober 2020.