Şemsi Yaralı

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Şemsi Yaralı (* 20. Juli 1982) ist eine türkische Boxerin. Sie wurde 2008 Weltmeisterin der Amateurboxerinnen im Schwergewicht.

Werdegang

Şemsi Yaralı begann im Jahre 2000 mit dem Boxen. Sie ist Mitglied des Sportclubs TSE Kulübü Ankara und kämpft im Schwergewicht.

Die ersten Resultate, die von ihr bekannt sind, stammen aus dem Jahre 2005. In diesem Jahr gewann sie beim renommierten Ahmet-Cömert-Turnier in Istanbul, das in jenen Jahren nach der Welt- und Europameisterschaft das am besten besetzte Turnier im Frauenboxen war, mit einem Punktsieg über die Inderin Jyotsana. Ihr gelang dann auch ein Sieg bei der Torneo Italia in Cascia, wo sie im Schwergewicht im Endkampf die US-Amerikanerin Jacynthe Maloney nach Punkten besiegte. Sie startete 2005 auch bei der Weltmeisterschaft in Podolsk und siegte dort über Tameka Stephens aus den Vereinigten Staaten nach Punkten (18:10) und wurde über Jyotsana Abbruchsiegerin in der 1. Runde. Im Endkampf stand sie der erfahrenen Ungarin Mária Kovács gegenüber, gegen die sie in der 2. Runde durch Abbruch verlor. Sie wurde damit aber bei der Teilnahme an ihrer ersten internationalen Meisterschaft gleich Vize-Weltmeisterin.

Das Jahr 2006 begann Şemsi Yaralı mit einem Sieg beim Ahmet-Cömert-Turnier. Sie schlug dort Adriana Hosu aus Rumänien und Paulina Szmidt aus Polen jeweils nach Punkten. Bei der EU-Meisterschaft in Porto Torres auf Sardinien verlor sie im Finale gegen die Weltmeisterin Maria Kovacs nach Punkten, schlug sich dabei aber bei einem Punktestand von 13:18 hervorragend. Bei der Europameisterschaft 2006 in Warschau siegte sie wieder über Adriana Hosu, hatte aber im Finale gegen Maria Kovacs wieder keine Chance und verlor diesmal deutlicher mit 8:20 Punkten. Bei der Weltmeisterschaft dieses Jahres in New Delhi waren im Schwergewicht nur vier Boxerinnen am Start, so dass Şemsi Yaralı trotz ihrer Punktniederlage gegen Jelena Wadimowna Surkowa aus Russland, die mit 10:11 sehr knapp war, eine WM-Bronzemedaille gewann.

Im Jahre 2007 schlug Şemsi Yaralı beim Ahmet-Cömert-Turnier die Weltmeisterin von 2006 Jelena Surkowa nach Punkten und belegte den 1. Platz. Danach lief es nicht mehr so gut, denn sie verlor bei der EU-Meisterschaft 2007 in Lille gegen Maria Kovacs nach Punkten (5:7) und wurde damit Dritte. Bei der Europameisterschaft in Vejle/Dänemark verlor sie gegen Jelena Surkowa klar nach Punkten (1:9) und erreichte deshalb bei dieser Meisterschaft nur den 5. Platz.

Im Jahre 2008 ging Şemsi Yaralı bei fünf internationalen Meisterschaften bzw. Turnieren an den Start und beendete alle fünf als Siegerin. Im März 2008 gewann sie das Intern. Turnier in Stupino/Russland mit Siegen über Inna Schewtschenko aus der Ukraine und Nadeschda Torlopowa aus Russland. Beim Ahmet-Cömert-Turnier besiegte sie Sylwie Kusiak aus Polen und Anna Gladkitsch aus Russland und wurde damit Siegerin. Dasselbe Resultat erzielte sie im August 2008 bei der EU-Meisterschaft in Liverpool. Dort schlug sie Adriana Hosu und Sylwia Kusiak. Im September 2009 kam sie beim Witch-Cup in Pécs/Ungarn mangels Gegnerinnen zu einem kampflosen Turniersieg und im November 2008 krönte sie dieses so erfolgreiche Jahr in Ningbo/China mit dem Gewinn des Weltmeistertitels. Dabei besiegte sie Inna Schewtschenko (10:0), Tiffany Hearn aus den Vereinigten Staaten (7:5) und Adriana Hosu (7:2) jeweils nach Punkten.

2009 ging sie nicht so oft an den Start. Sie belegte aber beim Ahmet-Cömert-Turnier mit Siegen über Inna Schewtschenko, Raluca Chris, Rumänien und Nadeschda Torlopowa den 1. Platz. Bei der Europameisterschaft im ukrainischen Nikolajew kam sie zu Punktsiegen über Inna Schewtschenko (7:2) und Sylwia Kusiak (11:2), verlor dort aber gegen Nadeschda Torlopowa durch Abbruch in der 3. Runde und musste sich deshalb mit dem Vize-Europameistertitel zufriedengeben.

Bei den internationalen Meisterschaften 2010 stellte sich Şemsi Yaralı in keiner guten Form vor. Sie verlor bei der EU-Meisterschaft in Keszthely/Ungarn gegen Anna Slowik aus Polen klar nach Punkten (1:8) und musste bei der Weltmeisterschaft in Bridgeport, Barbados, im Viertelfinale gegen Katerina Kuchtsel aus der Ukraine eine Disqualifikations-Niederlage hinnehmen. Bei der Europameisterschaft 2011 in Rotterdam sah das ganz anders aus, denn sie gewann dort mit Punktsiegen über Anna Slowik (16:4), Katerina Schambir, Ukraine (19:10) und Irina Sinezkaja, aus Russland den Europameistertitel in der Klasse über 81 kg Körpergewicht.

Internationale Erfolge

Jahr Platz Wettbewerb Gewichtsklasse Ergebnis
2005 1. Ahmet-Cömert-Turnier in Istanbul Schwer nach Punktsieg im Finale über Jyotsana, Indien
2005 1. Trofeo Italia in Cascia Schwer nach Punktsieg im Finale über Jacynthe Maloney, USA
2005 2. WM in Podolsk Schwer nach Punktsieg über Tameka Stephens, USA (18:10) u. Abbruchsieg i.d. 1. Runde über Jyotsana u. Abbruchniederlage i.d. 2. Runde gegen Mária Kovács, Ungarn
2006 1. Ahmet-Cömert-Turnier in Istanbul Schwer nach Punktsiegen über Adriana Hosu, Rumänien (17:9) u. Paulina Szmidt, Polen (17:11)
2006 2. EU-Meisterschaft in Porto Torres/Italien Schwer nach Punktsieg über Paulina Szmidt (24:18) u. Punktniederlage gegen Maria Kovacs (13:18)
2006 2. EM in Warschau Schwer nach Abbruchsieg i.d. 2. Runde über Adriana Hosu u. Punktniederlage gegen Maria Kovacs (8:20)
2006 3. WM in New Delhi Schwer nach Punktniederlage gegen Jelena Wadimowna Surkowa, Russland (10:11)
2007 1. Ahmet-Cömert-Turnier in Istanbul Schwer nach Punktsieg über Jelena Surkowa (+17:17)
2007 2. Witch-Cup in Pécs/Ungarn Schwer nach kampflosem Sieg über Desislawa Lazarowa, Bulgarien u. Punktniederlage gegen Maria Kovacs (3:5)
2007 5. EM in Vejle/Dänemark Schwer nach Punktniederlage im Viertelfinale gegen Jelena Surkowa (1:9)
2007 3. EU-Meisterschaft in Lille Schwer nach Punktniederlage im Halbfinale gegen Maria Kovacs (5:7)
2008 1. Intern. Turnier in Stupino/Russland Schwer nach Punktsiegen über Inna Schewtschenko, Ukraine (20:5) u. Nadeschda Torlopowa, Russland (12:9)
2008 1. Ahmet-Cömert-Turnier in Istanbul Schwer nach Abbruchsieg i.d. 2. Runde über Sylwia Kusiak, Polen u. Punktsieg über Anna Gladkitsch, Russland (10:3)
2008 1. EU-Meisterschaft in Liverpool Schwer nach Punktsieg über Adriana Hosu, Rumänien (10:4) u. Abbruchsieg i.d. 2. Runde über Sylwia Kusiak
2008 1. Witch-Cup in Pécs Schwer kampflos
2008 1. WM in Ningbo/China Schwer nach Punktsiegen über Inna Schewtschenko (10:0), Tiffany Hearns, USA (7:5) u. Adriana Hosu (7:2)
2009 1. Ahmet-Cömert-Turnier in Istanbul Schwer nach Punktsieg über Inna Schewtschenko (10:1), Abbruchsieg i.d. 2. Runde über Raluca Chis, Rumänien u. Punktsieg über Nadeschda Torlopowa (6:5)
2009 2. EM in Nikolajew/Ukraine Schwer nach Punktsiegen über Sylwia Kusiak (11:2) u. Inna Schewtschenko (7:2) u. einer Abbruch-Niederlage i.d. 2. Runde gegen Nadeschda Torlopowa
2010 3. EU-Meisterschaft in Keszthely/Ungarn Schwer nach Punktniederlage gegen Anna Slowik, Polen (1:8)
2010 5. WM in Bridgeport/Barbados Schwer nach Disqualifikations-Niederlage i.d. 4. Runde gegen Katerina Kuchtsel, Ukraine
2011 1. EM in Rotterdam Schwer nach Punktsiegen über Anna Slowik (16:4), Katerina Schambir, Ukraine (19:10) und Irina Sinezkaja, Russland (12:10)

Erläuterungen

  • WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft
  • EU = Europäische Union
  • Schwergewicht, bis 2008 bis 86 kg, seit 2009 ab 81 kg Körpergewicht

Quellen

  • Fachzeitschrift Box Sport
  • Website "www.amateur-boxing.strefa.pl"
  • Website "www.turkboks.gov.tr"