Šaľa

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Šaľa
Wappen Karte
Wappen von Šaľa
Šaľa (Slowakei)
Šaľa (Slowakei)
Šaľa ohne Koordinaten
Basisdaten
Staat: Slowakei Slowakei
Kraj: Nitriansky kraj
Okres: Šaľa
Region: Dolné Považie
Fläche: 44,967 km²
Einwohner: 20.552 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte: 457 Einwohner je km²
Höhe: 118 m n.m.
Postleitzahl: 927 01
Telefonvorwahl: 0 31
Geographische Lage: Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Kfz-Kennzeichen
(vergeben bis 31.12.2022):
SA
Kód obce: 504025
Struktur
Gemeindeart: Stadt
Gliederung Stadtgebiet: 3 Stadtteile
Verwaltung (Stand: November 2014)
Bürgermeister: Jozef Belický
Adresse: Mestský úrad Šaľa
Námestie Sv. Trojice 7
92715 Šaľa
Webpräsenz: www.sala.sk

Šaľa (bis 1927 slowakisch „Šaľa nad Váhom“ oder „Šaly“; deutsch selten Schala oder Schelle, ungarisch Vágsellye – bis 1882 Sellye) ist eine Kleinstadt in der westlichen Mittelslowakei und gibt einem gleichnamigen Bezirk den Namen. Im Ort gibt es eine ungarische Minderheit von 18 % der Bevölkerung.

Blick auf das Schloss, heute Sitz des Staatsarchivs
Kirche in der Stadt

Lage

Die Stadt liegt zu beiden Seiten des Unterlaufs der Waag, dabei liegen der alte Stadtkern und der Ortsteil Hetméň/Hetmín am rechten Waagufer. Seit 1960 gehört auch der linksufrige Ort Veča zur Stadt.

Geschichte

Die im nördlichen Teil der Donauebene, an beiden Ufern des Flusses Waag (Váh) liegende Stadt Šaľa wurde in den Geschichtsbüchern dank eines Fundes des Schädels eines Neandertalers eingetragen, dessen Alter auf 60.000 bis 45.000 Jahre geschätzt wird.

Die Stadt entwickelte sich in einem Gebiet, das in Mitteleuropa eine nicht unbedeutende Rolle spielte. Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Anhang der Gründungsurkunde der Abtei von Pannonhalma, die im 1002 unter dem Namen Terra Wag (Waag-Land) von dem ungarischen König Stephan I. ausgestellt wurde. Die günstige Lage, die nähe des Flusses Waag sowie die Tatsache, dass die Stadt auf der Kreuzung der so genannten Böhmischen Straße und der Straße von Neutra nach Preßburg lag, prädestinierten ihre Entwicklung in den folgenden Jahrhunderten.

Schon 1252, nachdem die Stadt von den Tataren völlig zerstört wurde, schenkte sie Béla IV. dem neu gegründeten Prämonstratenserkloster in Turiec. Šaľa und der dazugehörende Herrenhof blieben das Eigentum des Klosters bis zum 16. Jahrhundert. Dies brachte auch eine Änderung in der Rechtsstellung der Stadt. Die Erklärung zum Städtchen durch die von König Ferdinand I. im Jahre 1536 ausgestellte Verleihungsurkunde war mit dem Recht verbunden, regelmäßig Wochenmärkte und zwei Jahrmärkte zu veranstalten. Als Andenken an diese erfolgreiche Markttradition finden auch heute regelmäßige Märkte statt.

Im Jahre 1598 übersiedelte das in Ungarn berühmte Jesuitenkollegium aus Kláštor pod Znievom nach Šaľa. Die Entwicklung der Stadt setzte sich trotz vieler Katastrophen, vor allem der häufigen Überschwemmungen und Epidemien, auch im 19. Jahrhundert fort. Einen großen Beitrag dazu leistete der Bau der Eisenbahnstrecke Wien–Budapest mit der Waagbrücke im Jahre 1850. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Šaľa zum administrativen Zentrum eines Stuhlbezirkes im Komitates Nitra.

Im Kulturleben der Stadt der Wende vom 19. bis zum 20. Jahrhundert spielten verschiedene wichtige Vereine sowie die vor dem Ersten Weltkrieg gegründete Druckerei des David Kollmann eine große Rolle. In der ersten Tschechoslowakischen Republik blieb die Stadt ein Bezirkszentrum. Am 2. November 1938 wurde sie im Sinne des Wiener Schiedsspruchs an Ungarn abgetreten, wobei sie sich auch während dieser Zeit ihre administrative Funktion bewahrte. Sala wurde am 31. März 1945 befreit und blieb in der wiederhergestellten ČSSR bis 1960 eine Bezirksstadt.

Seit 1996 ist die Stadt Šaľa wieder der Sitz des Bezirkes Šaľa.

Persönlichkeiten

Hier lebten und arbeiteten bedeutende Persönlichkeiten wie der berühmte Brückenkonstrukteur János Feketeházy, Péter Pázmány, der im dortigen Jesuitenkollegium tätig war und Joseph Sellyei-Miskovic, Volksschriftsteller und Dichter.

Sehenswürdigkeiten

Zu den wichtigsten Wahrzeichen der Stadt zählt die römisch-katholische St. Margaretenkirche. Dieser klassizistische Bau, der in den Jahren 1828–1837 auf der Stelle einer älteren Kirche aus dem 16. Jahrhundert errichtet wurde, zieht die Blicke der Besucher des Stadtzentrums auf sich. Die Kirche befindet sich auf dem Trinitatisplatz mit der einzigartigen Statuengruppe der hl. Dreifaltigkeit. Sie wurde 1895 als Andenken an ein außerordentliches Ereignis aus dem Jahre 1886 errichtet, als der Turm der Kirche von einem Kugelblitz getroffen wurde, wobei die Kirche keinen ernsten Schaden erlitten hatte. Die Statuengruppe errichteten die Einwohner von Šaľa aus eigenen Mitteln.

Den Stadtteil Veča dominiert die neobarocke Kirche. Diese klassizistische umgebaute barocke römisch-katholische Kirche wird schon im 14. Jahrhundert erwähnt.

Die wichtigste Sehenswürdigkeit auf dem Gebiet der Stadt stellt das Renaissanceschloss dar. Der ursprünglich als eine Wasserburg dienende Bau wurde wahrscheinlich auf einem Fundament aus dem 16. Jahrhundert errichtet. In dem Kastell, das als eine Nachahmung des Palastes der Thurzo-Familie in Veľká Bytča gebaut wurde, hatte das Jesuitenkollegium seinen Sitz. Heute dient das Schloss als Sitz des Bezirksarchivs, dessen Hof sich hervorragend für verschiedene Musikveranstaltungen eignet.

Im Zentrum der Stadt befindet sich das sehenswerte Haus der volkstümlichen Wohnkultur, das 1730 errichtet wurde und heute als Kulturdenkmal geschützt ist. Weiter befinden sich hier auch ein Hotel und das Rathaus und das Bezirksamt. Zur angenehmen Atmosphäre des Stadtzentrums trägt auch die Neu gestaltete Fußgängerzone bei.

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Šaľa

Infrastruktur und Wirtschaft

Wirtschaft

Šaľa ist eine Stadt mit gut entwickelter Industrie und Landwirtschaft, mehrere wichtige Betriebe wählten es als ihren Standort. Auch der Dienstleistungssektor hat gute Fortschritte erzielt.

Verkehr

Straßen- und Bahnverbindungen bestehen mit den Nachbarstädten Nitra, Nové Zámky, Galanta, Dunajská Streda sowie mit Košice, Prag und Budapest. Die Schiffbarkeit des Unterlaufs der Waag ist eine wichtige Voraussetzung der Nutzung des Flusses für Erholungs- und Verkehrszwecke.

Bildung und Kultur

In Šaľa haben heute Verwaltungs-, Gerichts-, Schulwesen-, Gesundheitswesen-, und Kulturinstitutionen ihren Sitz.

Sieben Volksschulen, ein Gymnasium, eine Kunstschule, eine Handelsakademie sowie mehrere Mittelschulen (SPS, SPSCH, SOUCH, SOUP) stehen den Schülern zur Verfügung.

Das rege Kulturleben der Stadt spielt sich in diversen Einrichtungen ab. Den Einwohnern stehen z. B. ein Kulturhaus und Gemeinschaftshaus in Šaľa–Veca, zwei Kinos, ein Theater-Estradesaal, ein Puppentheater und ein Sommerkino zur Verfügung. Eine regelmäßige Veranstaltung ist das Theaterfestival Salaniny

Sport- und Freizeiteinrichtungen

Sporthalle, Bowlingbahn, Tennisplätze, Schwimmbad, Wassersportareal beim Wasserkraftwerk Kráľová nad Váhom (Baden, Segeln, Windsurfing, Wasserskiport und Fischfang), Fitnesscenter, Saunen, Fußballplätze und Winterstadion schaffen gute Voraussetzungen für Sport und Erholung. Der Reitsport ist an der Berufsschule SOUP beheimatet.

Die Auen der Mäander der Waag sind ein Paradies für Fischer und Jäger.

Fremdenverkehr

Der Fremdenverkehr in der Region Šaľa ist mit der Nutzung der Thermalquellen verbunden. Das Thermalschwimmbad unweit der Gemeinde Diakovce zählt zu den größten, am besten ausgestatteten und zugleich ältesten Tourismuseinrichtungen in der Umgebung der Stadt.

Nahe Kralova nad Vahom, befindet sich der Streichel- und Kinderzoo Humanita mit mehr als 20 Tierarten, Pony- oder Pferdereiten und Reitschule für Kinder und Erwachsene.

Städtepartnerschaft

Die Stadt Šaľa unterhält intensive freundschaftliche Beziehungen mit ihren Partnerstädten Kuhmi in Finnland, Oroszlány in Ungarn und mit Telč in der Tschechischen Republik.

Šaľa hat zurzeit rund 25.000 Einwohner.

Sehenswürdigkeiten

  • Renaissance-Schloss aus dem Beginn des 17. Jahrhunderts

Das Gebäude, das heute als Renaissance-Schloss bekannt ist, war ursprünglich eine Wasserburg, die wahrscheinlich auf noch alten Fundamenten aus dem 16. Jahrhundert nach Plänen von Architekt Syrotha Kilian aus Mailand erbaut wurde. Es ist eine originalgetreue Kopie des Familien Palastes der Familie von Velka Turzov Bytca. Im Jahre 1598 wurde hieraus ein Kollegium aus dem Kloster unter Zniev, die ursprüngliche Wasserburg wurde für die neue Nutzungen der Ausbildung von jungen Priestern angepasst. Es ist ein Kulturdenkmal und ist in der mittel-Liste der Kulturdenkmäler des Ministeriums für Kultur unter der Nummer 52 / 0 im Jahre 1963 registriert.

  • Katholische Kirche von 1828

Es ist ein klassizistisches Gebäude das zwischen 1828 und 1829 an der Stelle einer älteren Kirche, die nicht später als dem 16. Jahrhundert errichtet worden ist. Der Erbauer der heutigen Kirche war Juraj Schwartz. Es ist eine Nave-Konstruktion mit einem Presbyterium mit einer flachen Kappe und einer Gewölbten Kuppel. Auf der Nordseite der Kirche wird eine Sakristei hinzugefügt, das Mittelschiff ist mit preußischen Gewölbten Felgen zwischen den Woelbungen versehen. Die Fassade hat am Eingangsportal vier runde Säulen, auf denen ein Tympanon ist. Es ist ein Kulturdenkmal und ist in ÚZKP Kultusministerium unter der Registriernummer 54 / 0 im Jahre 1963 registriert worden.

  • Das Haus der volkstümlichen Wohnkultur

Das Haus wurde 1730 erbaut. Heute ist es ein geschütztes Kulturdenkmal. Ursprünglich waren die Häuser aus einer Mischung aus Lehm und Weidenruten gebaut worden. Die Konstruktionen der Wände wurden aus Holzstangen und- Pfosten gemacht, die mit Faehlen geschmückt waren. Der geflochtene Zaun war mit Lehm, die mit den Schalen bedeckt war gemischt. Das Dach war aus Schilf. Es ist ein Kulturdenkmal und ist in ÚZKP Kultusministerium unter der Registriernummer Nummer 53 / 0 im Jahre 1963 registriert.

  • Statue des Heiligen Georg

Die Statue des Heiligen Georg im Kampf mit dem Drachen stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Nach den Vermutungen der Historiker wurde diese Statue von einem unbekannten einheimischen Künstler geschaffen. Es ist ein Kulturdenkmal und ist in ÚZKP Kultusministerium unter der Registriernummer 55 / 0 im Jahre 1963 registriert.

  • Kirche aus dem späten Barke Zeitraum in Veca

Die Barocken Klassizismus geänderte römisch-katholischen Kirche, die bereits im vierzehnten Jahrhundert erwähnt wurde ist im Jahre 1725 erneuert worden und im Jahre 1805 wurde der Chor erweitert. In der Nähe gibt es eine Pseudo-gotische Kapelle aus dem 19. Jahrhundert.

  • Statue der Heiligen Dreifaltigkeit

Sie wurde 1895 als Andenken an ein außerordentliches Ereignis aus dem Jahr 1886 errichtet, als der Turm der hiesigen Kirche von einem Kugelblitz getroffen wurde, wobei die Kirche keinen ernsten Schaden erlitt. Die Statuengruppe errichteten die Einwohner von Sala aus eigenen Mitteln. Die Steinmetzarbeiten sind das Werk des hiesigen Meisters J. Mudry.

  • Statue des Heiligen Florian

Es stammt wahrscheinlich aus dem frühen 19. Jahrhundert. Es zeigt den Heiligen Florian, der ein brennendes Haus löscht. Er ist einer der 14 Nothelfer und Schutzpatron gegen Feuer, Dürre und Überschwemmungen. Die Statue befindet sich vor der römisch-katholischen Kirche. Es ist von einem unbekannten Autor.

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Šaľa

Söhne und Töchter der Stadt

Siehe auch

Weblinks

Commons: Šaľa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien