Sargans
Sargans | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | St. Gallen (SG) |
Wahlkreis: | Wahlkreis Sarganserland |
BFS-Nr.: | 3296 |
Postleitzahl: | 7320 |
UN/LOCODE: | CH SAR |
Koordinaten: | 751600 / 211070 |
Höhe: | 480 m ü. M. |
Fläche: | 9,48 km² |
Einwohner: | 6443 (31. Dezember 2022)[1] |
Einwohnerdichte: | 680 Einw. pro km² |
Website: | www.sargans.ch |
Sargans | |
Karte | |
Sargans (Betonung auf der zweiten Silbe) ist eine politische Gemeinde bzw. eine historische Stadt des Sarganserlandes im Kanton St. Gallen in der Schweiz.
Geographie
Der tiefste Punkt ist der Bahnhof auf einer Höhe von 480 m ü. M., der höchste Punkt der Gemeinde befindet sich auf dem Gonzen auf einer Höhe von 1830 m ü. M.. Sargans ist heute Verkehrsknotenpunkt, regionales wirtschaftliches und kulturelles Zentrum und Bildungsstandort mit zahlreichen Schulen.
Namen
Der Name Sargans wird im Jahr 765 als Senegaune, später als Sangans und ab dem 15. Jahrhundert als Sargans erwähnt. Eine hübsche Sage erklärt ihn damit, die noch namenlosen Bewohner hätten ein Kind zum Flüsschen Saar in der Ebene geschickt mit dem Wunsch, ihren Ort nach dem Tier zu benennen, das dann zu schwimmen käme. Es sei eine Gans gewesen... Etymologisch sieht die Sache etwas anders aus: Sargans setzt sich als keltischer Name aus dem Personennamen Sanucus und der Endsilbe -anes zusammen. Die Bedeutung ist also: der Ort, wo der Stamm des Sanucus lebt.
Geschichte
Die Geschichte und Gegenwart von Sargans wird seit jeher durch den Verkehr bestimmt. Als «Doppeltor zu den Alpen» mit den Zugängen aus dem Seez- und Rheintal finden sich urgeschichtliche, römische, mittelalterliche und neuzeitliche Siedlungsspuren auf engem Raum vereint. Die 1858/59 gebaute Eisenbahn sowie moderne Strassen und Autobahnen unterstreichen die gute Verkehrslage, die offene Haltung und ein vielfältiges Beziehungsnetz der Sarganserinnen und Sarganser in die nähere und weitere Umgebung.
Vom 1.–3. Jahrhundert bestand in Sargans ein römischer Gutshof. Zu dieser Zeit wurde bereits Erz am Gonzen abgebaut. Das Eisenbergwerk war bis 1966 in Betrieb und kann heute touristisch besichtigt werden. Für Sargans, aber auch das ganze Sarganserland, bildete es während Jahrhunderten einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor.
Im Jahre 765 n. Chr. wurde Sargans als «Senegaune» erstmals urkundlich erwähnt. Im 9. Jahrhundert ist eine christliche Kirche nachweisbar, ab 1100 wurde der erste Turm des Schlosses Sargans erbaut. Bis 1798 war das Schloss das Zentrum der Grafschaft Sargans und namensgebend für das Adelsgeschlecht der Grafen von Werdenberg-Sargans. Sie gründen um 1260 das Städtchen bzw. die Stadt Sargans. Gegenüber den Nachbarorten der Grafschaft Sargans hatten die Stadtbürger bis 1798 Vorrechte. Das Städtchen wurde 1811 letztmals durch einen grossen Brand zerstört. Seit Sommer 2007 macht der "Sarganser Kulturpfad" auf Sehenswürdigkeiten aufmerksam. Neben den von Stadtgraben und -mauern umgebenen Häusern im Zentrum gehören auch die Weiler Schwefelbad, Farb, Töbeli, Vild, Ratell und Prod zur Gemeinde Sargans.
Seit 1803 ist Sargans Hauptort des Sarganserlandes im neu gegründeten Kanton St. Gallen. Im 20. Jahrhundert nach der Rheinregulierung und der Melioration der Rheinebene begann ein starkes Bevölkerungswachstum und eine Ausweitung der Siedlungsfläche.
Siehe auch: Grafschaft Sargans
Sehenswürdigkeiten
Die wichtigste Sarganser Sehenswürdigkeit und Wahrzeichen und Symbol des ganzen Sarganserlandes ist das Schloss Sargans, welches das «Museum Sarganserland» beherbergt. Das Museum wurde 1984 mit dem Preis «Museum des Jahres in Europa» geehrt und 1987 in die Liste der 37 besuchenswertesten Museen der Welt aufgenommen. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Eisenbergwerk Gonzen, das heute als Schaubergwerk zugänglich ist und eine erlebnisreiche Tour "unter Tag" möglich macht.
Der erste Sarganser Mittelaltertag, am 5. September 2009 mit grossem Erfolg durchgeführt, erinnerte an die Gründungszeit des Städtchens im 13. Jahrhundert.
Kantonsschule
In Sargans befindet sich die Kantonsschule, 1963 als erste Landmittelschule des Kantons St. Gallen gegründet, die neben dem Gymnasium auch Wirtschaftsmittelschul- und Fachmittelschulabschlüsse anbietet. Die Kantonsschule lehrt zur Zeit rund 750 Schüler und hat circa 100 Lehrer angestellt. Neben dem Schulbetrieb entfaltet sie ein reiches kulturelles Leben, insbesondere auch mit der seit 1976 etablierten Erwachsenenbildung Sarganserland.
Unweit der Kantonsschule steht die Regionale Sportanlage (RSA), die für den Schulsport, besonders aber auch für Vereinssport und Veranstaltungen offensteht und einen regionalen Treffpunkt darstellt. Im November 2006 wurde hier auch der sogenannte "Eispark Sarganserland", die erste Eisbahn des Sarganserlandes, eröffnet.
Literatur
- Unterwegs auf dem Sarganser Kulturpfad - (2008)
- Kunstführer durch die Schweiz. Sargans (in Band 1, 2005)
- Sargans in alten Ansichten (1991)
- Die Orts- und Flurnamen von Sargans - Lucie Bolliger Ruiz (1984)
- Das Schloss Sargans um 1900 - Mathias Bugg (1999)
- Der römische Gutshof von Sargans - Benedikt Frei (1971)
- Katholische Gebetsstätten in Sargans - Johannes Huber (2002)
- Der Gonzen. 2000 Jahre Bergbau - Paul Hugger (1991)
- 1100 Jahre Pfarrei Sargans 850-1950 - Franz Perret (1950)
- Die Kunstdenkmäler des Kt. SG - Erwin Rothenhäusler (Bd. 1, 1951)
- Sargans Schulgeschichte - Anton Stucky (1982)
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Sargans
- Website über Schloss Sargans und Museum Sarganserland
- Historische Bilder von Mels und Sargans
Einzelnachweise
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023