„Flugplatz Aachen-Merzbrück“ – Versionsunterschied
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* [http://www.fluglehrerteam.de/openaip/ttzzrui23EDKA.pdf OPEN-AIP Sichtanflugkarte Flugplatz Aachen Merzbrück] (PDF-Datei; 2,26 MB) |
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* [http://www.dascon.de/index.php?id=cam EDKA Webcam] mit drei Ansichten |
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* [http://www.pennula.de/airport-aachen-merzbrueck-flughafen-flugplatz.htm Historisches Foto und Sichtanflugkarte um 1930] |
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== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
Version vom 28. Februar 2013, 11:24 Uhr
Flugplatz Merzbrück | |
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Kenndaten | |
ICAO-Code | EDKA |
IATA-Code | AAH |
Koordinaten | |
Höhe über MSL | 190 m (623 ft) |
Verkehrsanbindung | |
Entfernung vom Stadtzentrum | 4 km östlich von Würselen, 6 km westlich von Eschweiler, 10 km nordöstlich von Aachen |
Straße | B 264, A44 |
Basisdaten | |
Eröffnung | 1914 |
Betreiber | Flugplatz Aachen-Merzbrück GmbH |
Start- und Landebahn | |
08/26 | 520 m × 20 m Asphalt |
Der Verkehrslandeplatz Merzbrück ist ein deutscher Flugplatz beim Würselener Stadtteil Broichweiden. Er liegt unmittelbar an der B 264 zwischen Eschweiler und Broichweiden und an der A 44 in der Städteregion Aachen. Er ist zugelassen für:
- Flugzeuge bis 3000 kg MPW
- Hubschrauber bis 5700 kg MPW
- selbststartende Motorsegler
- Segelflugzeuge im F-Schlepp
- Ultraleicht-Flugzeuge (dreiachsgesteuert)
- Freiballone PPR
- Luftschiffe PPR
Betreiber ist die „Flugplatz Aachen-Merzbrück GmbH“.[1]
Am Flugplatz ist ein ADAC Rettungshubschrauber stationiert. Die Fachhochschule Aachen, die Rheinisch-Westfaelische Technische Hochschule Aachen, eine gewerblichen Flugschule und (2009) 10 Luftsport-treibenden Vereinen nutzen als Anlieger den Platz.
Der Flugplatz verfügt über eine asphaltierte Start- und Landebahn von 520 m Länge für Motorflugzeuge und über eine Grasbahn für Flugzeugschlepps mit Segelflugzeugen.
Geschichte
1914 erfolgt die Gründung von Merzbrück als behelfsmäßiger Feldflugplatz. Nach dem Ersten Weltkrieg wird er 1919 von der damaligen belgischen Besatzungsmacht übernommen und als militärischer Feldflugplatz genutzt und entsprechend ausgebaut. 1929 zogen die belgischen Soldaten wieder ab und der Flugplatz wurde zu einem zivilen Verkehrslandeplatz. 1930 landete und startete das Luftschiff Graf Zeppelin im Rahmen einen Rheinlandrundfluges in Merzbrück[2].1931 wurde eine Linienverbindung zum Flughafen Köln-Butzweilerhof eingerichtet, die bis 1935 mit der Junkers G 24 betrieben wurde. 1935 wurde der regelmäßige Linienflug nach Köln aus wirtschaftlichen Gründen wieder eingestellt. 1932 landete das damals weltgrößte Flugzeug, die Junkers G 38, in Merzbrück. Die Fliegerlegende Richard Perlia gründete hier im Jahre 1932 eine Flugschule. Während des Zweiten Weltkrieges war Merzbrück militärischer Einsatzhafen und Standort einer Flugabwehrstellung. Das ständige Luftwaffenkommando (6-8 Soldaten) wurde vom Flugplatz Köln Butzweilerhof gestellt.Vom 11. Mai 1940 bis 16. Mai 1940 verlegten Teile des Sturzkampfgeschwaders 77 mit Maschinen des Typs Ju 87 B und Do 17 von Köln Butzweilerhof nach Merzbrück, um am Angriff auf Belgien, Niederlande, Luxemburg und Frankreich teilzunehmen (Fall Gelb).[3] Von Januar 1945 bis Mai 1945 nutzte die amerikanische Luftwaffe den Platz, u.a. auch als Bombenlager[4]. Überwiegend starteten dort Thunderbolt P-47. [5]
Noch 2009 wurde im Zuge der Vorbereitungen der Arbeiten zur Verschwenkung der Landebahn eine 5-Zentner-Bombe gefunden und entschärft.
Nach dem Zweiten Weltkrieg zieht wieder das belgische Militär ein. Das 18.ESC LtAvn, eine Hubschrauberstaffel Alouette der belgischen Armee benutzt ab 1956 den Flughafen.[6] Ab 1956 wurde auch eine zivile Mitnutzung zugestanden. Es kommt 1963 zur Gründung der "Westflug Aachen Luftfahrtgesellschaft" durch Herbert Kampsmann senior, Erich Scholz und Eva-Maria Jeckewitz sowie 1964 zur Gründung der "Fluggemeinschaft Aachen e.V." mit sieben Vereinen. 1965 wird durch das belgische Militär die Flugpiste "befestigt". 1967 wird für die "Westflug Aachen" die Ausbildungsgenehmigung erteilt, und es folgen schnell 1968 die Genehmigung der "Westflug Aachen" als luftfahrttechnischer Betrieb und 1971 die Genehmigung der zivilen Mitnutzung des Militärflugplatzes Aachen-Merzbrück als Verkehrslandeplatz. Mit Bau der Autobahn A 44 (Aachen-Kassel) 1975 ist der Flugplatz mit seiner Landebahn in westlicher Richtung an seine Ausbaugrenze angekommen.
Der 26. November 1993 ist der Tag der Gründung der "Flugplatz Aachen-Merzbrück (FAM) GmbH" durch den Kreis Aachen, die Städte Aachen, Eschweiler und Würselen, die Industrie- und Handelskammer Aachen und die "Fluggemeinschaft Aachen e.V.". Am 31. Oktober 1995 ziehen die belgischen Streitkräfte ab und übergeben die Betriebsführung der "Fluggemeinschaft Aachen". Die Übernahme des Luftrettungsstützpunktes Würselen-Merzbrück von der Bundeswehr durch den ADAC und Stationierung des Rettungshubschraubers Christoph Europa 1 folgen am 28. Februar 1998.
Sonstiges
Im Wappen der 1972 aufgelösten Gemeinde Broichweiden befindet sich in Anlehnung an den Flugplatz ein Flugzeug.
In einem Teil der ehemaligen belgischen Kasernengebäude befindet sich das Funkhaus des Lokalradios Antenne AC.
Man kann auf dem Flugplatz verschiedene historische Flugzeuge beobachten, zum Beispiel haben North American T-6 bzw. CCF-Harvard, Yak 18, Boeing Stearman, Pilatus P-3 und andere Oldtimer hier ihren Stellplatz.
Ausbauplanungen
Ein Teil der Lokalpolitiker (CDU, SPD und FDP) sowie die Nutzer des Flugplatzes drängen bereits seit Jahren auf eine Verlängerung der Start- und Landebahn entsprechend europäischer Normen auf mindestens ca. 900 m Länge, u.a. da die Flugbewegungen seit Jahren z.T. extrem rückläufig sind. Diese wäre z.B. möglich, wenn sie um etwa 10° nach links verschwenkt oder kostengünstiger die bestehende Bahn von 520m jeweils an beiden Enden mit (versetzten) Schwellen verlängert wird.
Insgesamt erhofft man sich von dem geplanten Ausbau eine gesetzeskonforme Nutzung des Flugplatzes durch Geschäftreiseverkehr und damit eine wirtschaftliche Belebung der Region und des Flugplatzes welcher sonst zum Segelflugplatz minimiert würde. Auch die Ansiedlung von weiteren Industrie- und Gewerbebetrieben wird erhofft.
Die von der Bezirksregierung Köln vorgenommene 6. Änderung des Regionalplanes (2007) zur Einrichtung des den Flugplatz umgebenden "Gewerbe- und Industrieansiedlungsbereich Merzbrück" sieht eine Länge der Landebahn von 1085 m vor.
Die Gegner des Ausbaus weisen auf die internationalen Verkehrsflughäfen Maastricht/Aachen (ca. 40 km), Lüttich (ca. 70 km) sowie Köln/Bonn (ca. 80 km) und Düsseldorf (ca. 90 km) hin und stellen den Bedarf eines Geschäftreise-Flugplatzes für die Region Aachen infrage. (alle Entfernungen gemessen vom Aachener Autobahnkreuz)
Verkehr
Die nächste Anschlussstelle ist „Broichweiden“ an der A 44.
Am 14. Dezember 2014 soll ein Anschluss des Flugplatzes an die Bahnstrecke Stolberg–Herzogenrath mit der Euregiobahn erfolgen.
Weblinks
- OPEN-AIP Sichtanflugkarte Flugplatz Aachen Merzbrück (PDF-Datei; 2,26 MB)
- EDKA Webcam mit drei Ansichten
- Historisches Foto und Sichtanflugkarte um 1930
Einzelnachweise
- ↑ Platzbetreiber: Die Flugplatz Aachen-Merzbrück GmbH stellt sich und den Flugplatz vor. auf: flugplatz-aachen.de vom 15. Januar 2011
- ↑ http://www.worldwartours.be/graf_zeppelin_auf_stippvisite.html
- ↑ http://www.ww2.dk/air/attack/stg77.htm
- ↑ http://www.living-history-1945.de/index.php?page=shop.product_details&flypage=flypage.tpl&product_id=32&category_id=26&option=com_virtuemart&Itemid=4
- ↑ http://www.ixengineercommand.com/airfields/general.php siehe unter Y46
- ↑ http://www.museum-bsd.de/museum-bsd/de/frameset_information.htm