„Daimler Motor Company“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
K typo (Singular statt Plural), ref geändert (ein Blog taugt wohl kaum als seriöse Quelle
Zeile 2: Zeile 2:
Die '''Daimler Motor Company''' wurde 1896 von [[Frederick R. Simms|Frederick Richard Simms]] gegründet, der 1891 die Lizenz für Herstellung und Verkauf des Daimler-Motors in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] und weiten Teilen des [[Commonwealth of Nations]] erworben hatte. 1904 zwang Kapitalmangel zur Neugründung des Unternehmens als Daimler Motor Company (1904) Ltd. Seit September 1910 war das Unternehmen als Daimler Company Limited Teil der [[Birmingham Small Arms Company|BSA]]-Gruppe. Am 29. Mai 1960 übernahm [[Jaguar (Auto)|Jaguar]] die Daimler Company Limited und nutzte den Namen fortan für große Chauffeurslimousinen (bis 1992) sowie für besonders luxuriös ausgestattete Versionen der Jaguar-Limousinen.
Die '''Daimler Motor Company''' wurde 1896 von [[Frederick R. Simms|Frederick Richard Simms]] gegründet, der 1891 die Lizenz für Herstellung und Verkauf des Daimler-Motors in [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] und weiten Teilen des [[Commonwealth of Nations]] erworben hatte. 1904 zwang Kapitalmangel zur Neugründung des Unternehmens als Daimler Motor Company (1904) Ltd. Seit September 1910 war das Unternehmen als Daimler Company Limited Teil der [[Birmingham Small Arms Company|BSA]]-Gruppe. Am 29. Mai 1960 übernahm [[Jaguar (Auto)|Jaguar]] die Daimler Company Limited und nutzte den Namen fortan für große Chauffeurslimousinen (bis 1992) sowie für besonders luxuriös ausgestattete Versionen der Jaguar-Limousinen.


Nachdem Ende 1989 die [[Ford Motor Company]] Jaguar übernommen hatte, kaufte die [[Daimler AG]] im Oktober 2007 Ford die Namensrechte für 20 Millionen US-Dollar (rund 14 Millionen Euro) ab.<ref>[http://www.welt.de/welt_print/article1236270/Konzern_zahlt_Ford_aus.html „Konzern zahlt Ford aus“] ([[Die Welt]] am 5. Oktober 2007)</ref> Die Vereinbarung besagt, dass sie den Namen lediglich als Handels- oder Firmenbezeichnung nutzen, dauerhaft seien keine Namensrechte übertragen worden.<ref>http://blog.garbage-collector.net/tag/Daimler/</ref>
Nachdem Ende 1989 die [[Ford Motor Company]] Jaguar übernommen hatte, kaufte die [[Daimler AG]] im Oktober 2007 Ford die Namensrechte für 20 Millionen US-Dollar (rund 14 Millionen Euro) ab.<ref>[http://www.welt.de/welt_print/article1236270/Konzern_zahlt_Ford_aus.html „Konzern zahlt Ford aus“] ([[Die Welt]] am 5. Oktober 2007)</ref> Die Vereinbarung besagt, dass sie den Namen lediglich als Handels- oder Firmenbezeichnung nutzen darf, dauerhaft seien keine Namensrechte übertragen worden.<ref>[http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,501584,00.html „Gezerre um Gottlieb“] ([[Der Spiegel|Spiegel]]-online am 24. August 2007)/</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==

Version vom 7. Oktober 2007, 10:36 Uhr

Geriffelter („fluted“) Kühlergrill eines Daimler Double Six mit Daimler-Signet

Die Daimler Motor Company wurde 1896 von Frederick Richard Simms gegründet, der 1891 die Lizenz für Herstellung und Verkauf des Daimler-Motors in Großbritannien und weiten Teilen des Commonwealth of Nations erworben hatte. 1904 zwang Kapitalmangel zur Neugründung des Unternehmens als Daimler Motor Company (1904) Ltd. Seit September 1910 war das Unternehmen als Daimler Company Limited Teil der BSA-Gruppe. Am 29. Mai 1960 übernahm Jaguar die Daimler Company Limited und nutzte den Namen fortan für große Chauffeurslimousinen (bis 1992) sowie für besonders luxuriös ausgestattete Versionen der Jaguar-Limousinen.

Nachdem Ende 1989 die Ford Motor Company Jaguar übernommen hatte, kaufte die Daimler AG im Oktober 2007 Ford die Namensrechte für 20 Millionen US-Dollar (rund 14 Millionen Euro) ab.[1] Die Vereinbarung besagt, dass sie den Namen lediglich als Handels- oder Firmenbezeichnung nutzen darf, dauerhaft seien keine Namensrechte übertragen worden.[2]

Geschichte

Daimler 16 HP (1923)
Daimler SP 250 (1960)
Daimler DS 420 (1968)
Datei:Daimler 05.jpg
Daimler V8 250 (1969)
Daimler Sovereign Serie 1 (1972)
Daimler Double Six Sserie 3 (1992)
Daimler 3.6 (1988)

Per 18. Februar 1891 konnte Frederick R. Simms die Lizenz am schnelllaufenden Verbrennungsmotor von Gottlieb Daimler für England und das Commonwealth of Nations mit Ausnahme Kanadas erwerben. Am 26. Mai 1893 gründete er ein Unternehmen mit dem Namen Daimler Motor Syndicate. Im Vorstand saß damals auch Gottlieb Daimler, ebenso wie Simms im Vorstand der deutschen Daimler Motoren Gesellschaft saß. Im mittelenglischen Coventry wurde am 14. Januar 1896 die Daimler Motor Company von Simms und Harry Lawson gegründet. Diese kam infolge knapper Finanzmittel 1904 in Schwierigkeiten und musste am 8. Dezember 1904 als Daimler Motor Company (1904) Ltd neu gegründet werden. Maßgeblicher Ingenieur war bereits seit 1902 der Amerikaner Percy Martin. Die ab 1908 wegen ihrer Geräuscharmut bei Daimler bevorzugte Schiebersteuerung mittels sich auf- und abbewegender Hülsen an den Zylinderwänden war jedoch eine Erfindung von Charles Yale Knight, ebenfalls einem Amerikaner. Gleichzeitig stand Daimler das Genie des Erfinders Frederick Lanchester zur Verfügung. Im September 1910 geriet Daimler unter die Kontrolle der BSA.

Während des Ersten Weltkriegs fertigte Daimler Lastwagen und Panzer sowie einige erste Flugzeugmotoren. 1926 entstand mit dem Know-How des Konstrukteurs Lawrence Pomeroy der Daimler Double-Six - der erste europäische Serienwagen mit Zwölfzylindermotor. 1930 übernahm Daimler die Lanchester Motor Company und brillierte im Jahr darauf mit der ersten Flüssigkeitskupplung im Automobilbau, so dass sich zusammen mit einem Vorwählgetriebe bereits eine Art Schaltautomatik ergab. Gleichzeitig ging Daimler bei seinen großen Typen vom V12- zum Reihenachtzylinder über, den "Straight Eight". Die Schiebersteuerung wurde zugunsten eines konventionellen Ventiltriebs fallengelassen.

Am anderen Ende der Modellpalette etablierte sich ab Herbst 1932 der 15 HP, der sich bis zum Krieg zum DB 18 weiterentwickelte.

Im Zweiten Weltkrieg produzierte Daimler über 2.700 Radpanzer mit dem Namen Armoured Car und über 2.700 Scout-Mannschaftswagen.

Nach dem Krieg baute Daimler den DB 18 mit 2 ½ Litern Hubraum, einen neuen Vierliter-Repräsentationswagen sowie den Straight Eight mit fünfeinhalb Litern Hubraum. Von letzterem entstanden einige höchst extravagante Sonderkarosserien als Blickfang für die Motor Show - beginnend mit der Green Goddess im Jahr 1948, einem schier endlos langen Cabriolet von berauschender, fließender Linienführung. Extravaganzen leisteten sich der Firmenleiter Sir Bernard Docker und seine frisch vermählte Ehefrau Norah Collins auch auf dem gesellschaftlichen Parkett. Das führte dazu, dass die soeben gekrönte Queen Elizabeth II., die ohnehin eine Vorliebe für Rolls-Royce hegte, ab 1955 keine Daimler mehr für offizielle Anlässe nutzte. 1956 verlor Docker freilich seinen Chefposten bei Daimler und Jack Sangster übernahm seinen Posten.

Am 26. Mai 1960 kaufte Jaguar die Daimler Motor Company und bezahlte dafür 3,4 Millionen Pfund an die BSA.

Der erst im Jahr zuvor vorgestellte Kunststoff-Sportwagen SP 250 wurde bis 1964 weitergebaut. Seit 1962 hatte man seinen lebhaften, modernen V8-Motor in den Jaguar Mark 2 verpflanzt und so eine moderne Daimler-Limousine namens 2 ½ Litre V8 geschaffen. Die ebenfalls noch recht junge Chauffeurlimousine Majestic Major und deren Pullman-Ausführung DR 450 wurden noch bis 1968 gebaut.

Im selben Jahr wurde der DS 420 vorgestellt, der technisch auf dem Jaguar Mark X basierte. Dieses neue Spitzenmodell wurde nunmehr auch wieder vom Königshaus zu repräsentativen Zwecken gefahren. Der DS 420, wieder als Daimler Limousine bekannt, ist die bislang letzte von Daimler hergestellte Staatskarosse. Bekannteste Nutzerin dieses Modells war bis zu ihrem Tod im Jahre 2002 die Königin Mutter Elizabeth ("Queen Mum"), für die auch ein Exemplar an Bord der königlichen Yacht H.M. Britannia für Fahrten bei Auslandsbesuchen bereitgehalten wurde.

1966 entstand vom Jaguar 420 eine nur durch die etwas aufwendigere Ausstattung zu unterscheidende Version Daimler Sovereign. Man verfuhr auch mit den Nachfolgern so, also den drei XJ-Serien. Die 1972 und 1974 eingeführten Luxusversionen Double-Six Vanden Plas und Vanden Plas 4.2 waren ab Modelljahr 1984 die einzigen XJ-Daimler, denn die anderen Modelle wurden in Jaguar Sovereign umbenannt (für Europa schon ein Jahr früher, während bis 1982 keine Daimler nach Amerika exportiert wurden, und danach nur unter dem Namen Jaguar Vanden Plas). So gab es vom XJ 40, dem X 300 und schließlich dem X 308 Daimler-Versionen mit den beiden leistungsstärksten Motoren.

Besondere Merkmale der Daimler-Varianten in den Jahren 1966–2002: geriffelte ("fluted") Kühlergrilleinfassung und Heckleiste, Schriftzüge (inkl. Radkappen, Ventildeckel, Lenkrad) mit "Daimler"-Logo, zumeist sehr üppige Serienausstattung, mit ausklappbaren Picknicktischen, hochflorigen Schafwollteppichen und feiner gemaserten Holzverkleidungen mit Weißholzintarsien.

Weniger luxuriös, aber dafür weltberühmt war die Produktion der klassischen roten Doppeldeckerbusse von Daimler, die aber bereits Ende der sechziger Jahre endete.

1989/90 übernahm die Ford Motor Company Jaguar und Daimler. 1992 wurde die Produktion der Daimler DS 420 Limousine eingestellt. Zum hundertjährigen Jubiläum der Marke wurde 1996 in einer Auflage von je 100 Exemplaren der Daimler Century auf Basis des Daimler Six und Double Six gebaut.

Im November 2005 kehrte die Marke Daimler auf Basis des Jaguar X 350 wieder zurück. Die bisherige Jaguar XJ-Spitzenversion mit langem Radstand und 4,2 Liter V8-Kompressormotor (395 PS) erschien als Daimler Super Eight in limitierter Auflage und mit ganz besonders luxuriöser Ausstattung.

Modelle

Modelle ab 1945

Typ Motor Modelljahre produzierte Fahrzeuge
DB 18 2522ccm, 6 Zylinder 1939-1950 3355
DE 27 / DH 27 4095ccm, 6 Zylinder 1946-1952 255
DE 36 5460ccm, 8 Zylinder 1946-1953 205
DB 18 Special Sports (Baker u.a.) 2522ccm, 6 Zylinder 1949-1952 608
DB 18 Empress 2522ccm, 6 Zylinder 1949-1952
DB 18 Consort 2522ccm, 6 Zylinder 1950-1952 4250
Regency 2952ccm, 6 Zylinder 1952-1954 52
Empress II 2952ccm, 6 Zylinder 1952-1954 52
Conquest 2433ccm, 6 Zylinder 1953-1957 4568
Conquest Roadster 2433ccm, 6 Zylinder 1953-1956 65
Conquest Century 2433ccm, 6 Zylinder 1954-1957 4818
Conquest Century Drophead Coupe 2433ccm, 6 Zylinder 1954-1955 234
Regina/DK 400 4617ccm, 6Zylinder 1954-1959 132
Empress IIa und III 3468ccm, 6Zylinder 1955-1958 39
Regency Sportsman 3468ccm/4617ccm, 6Zylinder 1955-1957 69
Conquest Drophead Coupe (Mk II) 2433ccm, 6 Zylinder 1956-1957 54
One-0-Fpur 3468ccm, 6 Zylinder 1956-1958 561
Majestic 3794ccm, 6 Zylinder 1958-1962 940
SP 250 2548ccm, 8 Zylinder 1959-1964 2645
Majestic Major / DR 450 4561ccm, 8 Zylinder 1959-1968 2049
Daimler 2 ½ Litre V8 und V8 250 2548ccm, 8 Zylinder 1962-1969 17.884
DS 420 4235ccm, 6 Zylinder 1968-1992 4939
Sovereign Serie 1 2792ccm/4235ccm, 6 Zylinder 1970-1973 15.249
Double Six Serie 1 5343ccm, 12 Zylinder 1972-1973 877
Sovereign Serie 2 3442ccm/4235ccm, 6 Zylinder 1974-1978 21.889
Double Six Serie 2 5343ccm, 12 Zylinder 1974-1978 4733
4.2 Serie 3 4235ccm, 6 Zylinder 1979-1986 29.283
Double Six Serie 3 5343ccm, 12 Zylinder 1979-1992 11.949
3.6/4.0 (XJ 40) 3590ccm/3980ccm, 6 Zylinder 1987-1994 19.232
Double Six (XJ 81) 5993ccm, 12 Zylinder 1993-1995 1086
Six (X 300) und Sondermodell Century 1996 3980ccm, 6 Zylinder 1995-1997
Double Six (X 305) und Sondermodell Century 1996 5993ccm, 12 Zylinder 1995-1997
V8/Super V8 (X 308) 3996ccm, 8 Zylinder 1998-2002
Super Eight (X 350) 4196ccm, 8Zylinder 2006-

Zeitleiste ab 1970

Zeitleiste der Jaguar- und Daimler-Modelle seit 1970
Jaguar: British Leyland Unabhängig Ford Tata
Daimler: British Leyland Jaguar Ford („a division of Jaguar Cars“) Tata
Typ \ Jahrgang 1970er 1980er 1990er 2000er 2010er 2020er
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4
Mittelklasse X-Type XE
Obere Mittelklasse S-Type XF
(X250)
XF
(X260)
Oberklasse XJ 6
(Serie 1)
XJ 6
(Serie 2)
XJ 6
(Serie 3)
XJ 6
(XJ 40)
XJ 6
(X 300)
XJ 8/XJR
(X 308)
XJ
(X 350)
XJ
(X 351)
Sovereign 2.8/3.4/4.2 / Vanden Plas 4.2
(Serien 1/2/3)
3.6/4.0
(XJ 40)
Six
(X 300)
V8
(X 308)
XJC
420 G XJ 12
(S. 1)
XJ 12
(S. 2)
XJ 12
(Serie 3)
XJ 12
(XJ 81)
XJ 12
(X 305)
Double-Six
(S. 1/2)
Double Six
(Serie 3)
Double Six
(XJ 81)
Double Six
(X 305)
Super V8
(X 308)
Super Eight
(X 350)
Limousine DS 420
SUV E-Pace
F-Pace
I-Pace
Sportwagen F-Type
E-Type
4.2 (S. 2)
E-Type
V12
XJ-S XJ-S HE/XJ-S 3.6 XJS XK8/XKR
(X 100)
XK/XKR
(X 150)
Hochleistungssportwagen XJ 220 XJR-15 XJ 220 V6
Rennwagen XJR-5 bis 17 220 C R1/2/3/4/5

Einzelnachweise

  1. „Konzern zahlt Ford aus“ (Die Welt am 5. Oktober 2007)
  2. „Gezerre um Gottlieb“ (Spiegel-online am 24. August 2007)/

Literatur

  • Thorley, Nigel: Jaguar - All the Cars, Haynes Publishing, Sparkford (2003), ISBN 1-8442-5001-6
  • Whyte, Andrew: Jaguar - The history of a great British car, 2. Auflage, Stephens, Wellingborough (1985), ISBN 0-85059-746-3
  • Lord Montagu of Beaulieu: Jaguar, 7. Auflage. Quiller, London (1997), ISBN 1-89916-334-4
  • Stertkamp, Heiner: Jaguar - Die komplette Chronik von 1922 bis heute, 2. Auflage, Heel-Verlag (2006), ISBN 3-89880-337-6
  • Schrader, Halwart: Jaguar. Die komplette Markengeschichte. Stuttgart (2002), ISBN 978-3-613-02259-1

Weblinks

Vorlage:Navigationsleiste Daimler Modelle