„Reiner Pfeiffer“ – Versionsunterschied
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Bekannt wurde Pfeiffer durch seine Schlüsselrolle in der [[Barschel-Affäre]]. Gegenüber dem Nachrichtenmagazin [[Der Spiegel]] gab er an, im Auftrag von CDU-Ministerpräsident [[Uwe Barschel]] den Kandidaten der [[SPD]] [[Björn Engholm]] diskreditiert zu haben. Pfeiffer stellte eine anonyme Anzeige wegen Steuerhinterziehung gegen Engholm und ließ ihn durch Detektive beschatten. Er besorgte ein Abhörgerät, welches in Barschels Telefon eingebaut werden sollte, um einen Abhörversuch der SPD vorzutäuschen. Am 5. Februar 1987 rief Pfeiffer bei Björn Engholm unter dem Namen „Dr. Wagner“ an und teilte ihm mit, dass eine seiner Patientinnen, die an AIDS erkrankt sei, angegeben hätte mit ihm intim gewesen zu sein. |
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Obwohl Pfeiffer immer wieder behauptet hatte, Ministerpräsident Barschel sei der Auftraggeber dieser z.T. kriminellen Machenschaften gewesen, wurde später seitens |
Obwohl Pfeiffer immer wieder behauptet hatte, Ministerpräsident Barschel sei der Auftraggeber dieser z.T. kriminellen Machenschaften gewesen, wurde später seitens verschiedener Ermittlungseinrichtungen die Glaubwürdigkeit Pfeiffers hierzu in Frage gestellt. Es gelang allerdings weder die Urheberschaft von Pfeiffer noch die von Barschel zu beweisen oder zu widerlegen. |
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Der zweite Kieler Untersuchungsausschuss musste teilweise die Bewertungen des ersten Ausschusses revidieren. Manche gehen seither davon aus, dass Pfeiffer „in eigenem Auftrag“ gehandelt und auch ein doppeltes Spiel zwischen CDU, SPD und SPIEGEL getrieben habe. Deshalb wird von Teilen der Nord-CDU der Begriff „Barschel-Affäre“ nicht mehr verwendet, sondern stattdessen von der „Pfeiffer-Affäre“ gesprochen. |
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Andere (wie der Obmann der SPD im 1. Untersuchungsausschuss zur Barschel-Affäre: Gert Börnsen) gehen davon aus, das zumindest die Mittäterschaft bzw. Barschels politische Verantwortlichkeit gesichterte Erkenntnis ist. |
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Quelle:[http://www.fr-online.de/in_und_ausland/politik/aktuell/?em_cnt=1211874 Infos und Einschätzungen aus Börnsen Sicht] |
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== Schubladen-Affäre == |
== Schubladen-Affäre == |
Version vom 16. Oktober 2007, 12:18 Uhr
Reiner Pfeiffer (* 9. Februar 1939 in Lünen (Westfalen)) ist ein deutscher Journalist.
Biografie
Reiner Pfeiffer wurde als Sohn eines Polizeibeamten geboren. Über seine Kindheit ist wenig bekannt. Nach seinen eigenen Angaben wollte Pfeiffer mit 18 Jahren Priester werden, ging dann aber auf eine Polizeischule. Als Journalist war er später u. a. für die Westfälische Rundschau tätig. Von 1967 bis 1969 arbeitete Pfeiffer als Öffentlichkeitsreferent für Krupp in Essen und von 1969 bis 1976 für den Bremer Flugzeugbauer VFW. Danach war er bei der Bremer CDU als Pressesprecher angestellt und wurde 1976 außerdem Chefredakteur des unionsnahen Wochenblattes „Weser-Report“. Er arbeitete dort aber nicht sehr lange. Nachdem er den „Weser Report“ verlassen hatte, arbeitete Pfeiffer als freier Journalist, half seiner Frau als Verkäufer in deren Eisdiele und verdiente sich sein Geld als Grabredner bei einem Beerdigungsinstitut.
Anderthalb Jahre später war Pfeiffer wieder als politischer Redakteur bei dem „Weser-Report“ angestellt. Nachdem er dort seine Stelle wieder verlor, kam er Anfang Dezember 1986 zum Axel-Springer-Verlag, von wo er sich sofort (noch im Dezember) weiter an die Kieler Landesregierung als Medienreferent vermitteln ließ. Nach seinen Verwicklungen in die Barschel- und die Schubladenaffäre war Pfeiffer arbeitslos, bekam jedoch bis Ende 1988 eine monatliche Zahlung von 5700 DM Verdienstausfall vom Spiegel. Danach arbeitete Pfeiffer zeitweilig als Chefredakteur eines Anzeigenblattes und als Kreditvermittler in Oyten bei Bremen.
Barschel-Affäre
Bekannt wurde Pfeiffer durch seine Schlüsselrolle in der Barschel-Affäre. Gegenüber dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel gab er an, im Auftrag von CDU-Ministerpräsident Uwe Barschel den Kandidaten der SPD Björn Engholm diskreditiert zu haben. Pfeiffer stellte eine anonyme Anzeige wegen Steuerhinterziehung gegen Engholm und ließ ihn durch Detektive beschatten. Er besorgte ein Abhörgerät, welches in Barschels Telefon eingebaut werden sollte, um einen Abhörversuch der SPD vorzutäuschen. Am 5. Februar 1987 rief Pfeiffer bei Björn Engholm unter dem Namen „Dr. Wagner“ an und teilte ihm mit, dass eine seiner Patientinnen, die an AIDS erkrankt sei, angegeben hätte mit ihm intim gewesen zu sein. Obwohl Pfeiffer immer wieder behauptet hatte, Ministerpräsident Barschel sei der Auftraggeber dieser z.T. kriminellen Machenschaften gewesen, wurde später seitens verschiedener Ermittlungseinrichtungen die Glaubwürdigkeit Pfeiffers hierzu in Frage gestellt. Es gelang allerdings weder die Urheberschaft von Pfeiffer noch die von Barschel zu beweisen oder zu widerlegen. Der zweite Kieler Untersuchungsausschuss musste teilweise die Bewertungen des ersten Ausschusses revidieren. Manche gehen seither davon aus, dass Pfeiffer „in eigenem Auftrag“ gehandelt und auch ein doppeltes Spiel zwischen CDU, SPD und SPIEGEL getrieben habe. Deshalb wird von Teilen der Nord-CDU der Begriff „Barschel-Affäre“ nicht mehr verwendet, sondern stattdessen von der „Pfeiffer-Affäre“ gesprochen. Andere (wie der Obmann der SPD im 1. Untersuchungsausschuss zur Barschel-Affäre: Gert Börnsen) gehen davon aus, das zumindest die Mittäterschaft bzw. Barschels politische Verantwortlichkeit gesichterte Erkenntnis ist. Quelle:Infos und Einschätzungen aus Börnsen Sicht
Schubladen-Affäre
Nach dem Tod Barschels erhielt Pfeiffer von dem SPD-Landesvorsitzenden Günther Jansen 40.000 DM in bar. Das Geld will Jansen als Geldspenden für Pfeiffers Notlage gesammelt und in einer Schublade aufbewahrt haben. Bei zwei Treffen habe er dann das gesammelte Geld übergeben. Die Geldübergabe wurde 1993 als Schubladen-Affäre publik, als eine ehemalige Lebensgefährtin Pfeiffers diese Zahlungen in einem Interview mit dem Stern erwähnte. Die Schubladen-Affäre gab den Anlass zu einem zweiten Untersuchungsausschuss Anfang der 90er Jahre in Kiel, der im Ergebnis den ehemaligen Ministerpräsidenten Barschel ent- und den Kronzeugen Pfeiffer belastete. Björn Engholm, Nachfolger Barschels im Amt des Ministerpräsidenten, inzwischen auch Bundesvorsitzender der SPD, war der zweite Ministerpräsident Schleswig-Holsteins, der über Pfeiffer stürzte. Engholm galt als belastet, weil er offensichtlich noch vor dem später zu Tode gekommenen Barschel von den Machenschaften gegen ihn gewusst, dies aber von sich aus später nicht angegeben hat.
Mitarbeiter
Die Barschel- und die Schubladen-Affäre schränkten nicht nur die Glaubwürdigkeit Pfeiffers ein, sondern machten auch öffentlich, dass Pfeiffer schon in früheren Zeiten mit dem Hochstapler Gert Postel zusammengearbeitet hatte. Diese Zusammenarbeit setzte sich in seiner Zeit als Medienberater bei Uwe Barschel fort und hat eine bis heute nicht genau geklärte Rolle in der Kieler Affäre und bei dem Tod Dr. Barschels gespielt. Das Duo Pfeiffer/Postel soll angeblich schon in früheren Zeiten die Decknamen "Roloff" und "Gelsenberg" benutzt haben. Wenn Barschel davon nichts gewußt hätte, dann wäre das die Bestätigung dafür, dass er tatsächlich von einem gewissen "Roloff" kontaktiert worden wäre, der ihm den Namen "Gelsenberg" als Synonym für Pfeiffer genannt habe. Allerdings hatte Barschel schon frühzeitig Kontakt mit Pfeiffer, durch zwei Interviews Pfeiffers,die dieser 1976 für den Weser-Kurier mit dem damaligen SH-Innenminister Barschel führte. Quelle für das Interview und Barschels Texte: Herbert Wessels, Ein politischer Fall. Weinheim 1988 (S.41 und S.82)
Die Schubladen-Affäre kam ans Tageslicht, nachdem Pfeiffers ehemalige Sekretärin und Geliebte, gekränkt durch die Trennung, die Sache öffentlich machte.
Personendaten | |
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NAME | Pfeiffer, Reiner |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist |
GEBURTSDATUM | 9. Februar 1939 |
GEBURTSORT | Lünen (Westfalen) |