„Johannes B. Kerner (Fernsehsendung)“ – Versionsunterschied

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=== Eva Herman ===
=== Eva Herman ===
Am 9. Oktober 2007 verabschiedete Johannes B. Kerner die eingeladene frühere Tagesschausprecherin [[Eva Herman]] nach 55 Minuten vorzeitig aus seiner gleichnamigen Talkshow. Kerner wollte der umstrittenen Autorin, der seit einer mehrdeutigen Aussage anlässlich einer Pressekonferenz zu ihrer jüngsten Buchveröffentlichung Anfang September 2007 in einer breiten öffentlichen Debatte fehlende Abgrenzung zum Nationalsozialismus vorgeworfen wird, Gelegenheit zu einer Richtigstellung geben. Da diese jedoch auf einer einwandfreien und über jeden Verdacht erhabenen Formulierung ihrerseits bestand und die Ursache der Debatte um ihre Äußerung, die unter anderem auch zur Beendigung ihres Arbeitsverhältnisses beim NDR führte, in der sinnverfälschten Wiedergabe ihrer Äußerungen suchte, kam es zu kontroversen Wortgefechten und schließlich zum Eklat. Als der Studiogast [[Senta Berger]] ankündigte, die Talkrunde verlassen zu wollen, entschied Kerner anstelle dessen sich von Eva Herman zu verabschieden, die daraufhin das Studio verließ.
Am 9. Oktober 2007 verabschiedete Johannes B. Kerner die eingeladene frühere Tagesschausprecherin und Buchautorin („Das Eva-Prinzip“) Eva Herman nach 55 Minuten vorzeitig aus seiner Talkshow. Kerner wollte der umstrittenen Autorin Gelegenheit zur Richtigstellung einer mehrdeutigen Aussage geben. Herman hatte in einer Pressekonferenz anlässlich ihrer jüngsten Buchveröffentlichung Anfang September 2007 in einer breiten öffentlichen Debatte fehlende Abgrenzung zur Familienpolitik im Nationalsozialismus vorgeworfen wird.

Einer Reporterin des [[Hamburger Abendblatt]]s zufolge sagte die Fernsehmoderatorin, im Dritten Reich sei „vieles sehr schlecht gewesen, zum Beispiel Adolf Hitler“. Dann fügte sie hinzu: „Aber einiges auch sehr gut, zum Beispiel die Wertschätzung der Mutter.“ Die 68er hätten dann die Wertschätzung der Mutter abgeschafft - und seien somit für den „gesellschaftlichen Salat“ verantwortlich.<ref>[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,504561,00.html „Eva Herman und die Mütter unter Hitler“], [[Der Spiegel]], 7. September 2007</ref>

Herman stellte nicht klar heraus, dass ihre Äußerung (die zu ihrer fristlosen Entlassung durch den NDR geführt hatte), frei formuliert war und sie dadurch mangels Skript nicht auf die genaue Formulierung geachtet hatte. Sie beharrte daher auf dem Gesagten, allerdings auf der Basis ihres eigenen Verständnisses. Diese Richtigstellung war es allerdings, auf die es Kerner ankam, was im Laufe des Gesprächs deutlich wurde. Als es daraufhin zu kontroversen Wortgefechten kam, kündigte [[Senta Berger]] an, die Talkrunde verlassen zu wollen, da sie sich nicht über ein Thema unterhalten könne, auf das sie sich nicht vorbereitet habe. Kerner entschied sich anstelle dessen dazu, sich von Eva Herman zu verabschieden, die darauf das Studio verließ.


Da es sich hier um einen recht kontroversen Fall handelt, ist das daraus folgende ebenso kontroverse Medienecho nicht zu ignorieren:


Kerner wurde danach in den Medien vorgeworfen, Herman unfair behandelt zu haben, der Eklat sei quasi schon vorprogrammiert gewesen.<ref>[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,510511,00.html „Der programmierte Eklat“], [[Der Spiegel]], 10. Oktober 2007</ref>
Senta Berger räumte aufgrund ihres Verhaltens gegenüber der Berliner Zeitung Kritik ein, sie hätte besser gehen sollen. Sie kritisierte auch Kerner: Man könne nicht einen Gast „einladen, ihm eine 52-minütige Plattform geben, und ihn dann raussetzen“.<ref>[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,511988,00.html „Senta Berger wäre lieber gegangen“], [[Der Spiegel]], 17. Oktober 2007</ref>

Das [[ZDF]] bestärkte Kerner in seiner Entscheidung, Programmdirektor [[Thomas Bellut]] meinte, „das Gespräch war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr fortzusetzen.“<ref>[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,510673,00.html „Reaktionen auf Herman-Rauswurf: Eingekuschelt in ihre Opferrolle“], [[Der Spiegel]], 10. Oktober 2007</ref> Der Psychologe Thomas Kliche von der Hamburger Universitätsklinik Eppendorf sieht Herman als „Opfer ihrer eigenen unklaren Haltung, wenn sie derlei angebräunte Ansichten nicht bewusst vertritt.“ Dann, so Kliche, beruhe diese Haltung „auf halbherziger Auseinandersetzung, emotionaler Verstrickung und erschreckender Kenntnisarmut“. Dem fügte Medien-Journalist Stefan Niggemeier hinzu, das eigentlich Erschreckende sei, dass Herman „laienhaft in einer Medienwelt (sei), in der sie sich seit vielen Jahren professionell bewegt.“<ref>[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,510673,00.html „Reaktionen auf Herman-Rauswurf: Eingekuschelt in ihre Opferrolle“], [[Der Spiegel]], 10. Oktober 2007</ref>


Die Sendung bescherte der Talkshow ein Quotenhoch mit einem Marktanteil von 18,1 Prozent.<ref>[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,510673,00.html „Reaktionen auf Herman-Rauswurf: Eingekuschelt in ihre Opferrolle“], [[Der Spiegel]], 10. Oktober 2007</ref>


== Quellen ==
== Quellen ==

Version vom 21. November 2007, 17:41 Uhr

Vorlage:Infobox Fernsehshow Johannes B. Kerner ist eine Talkshow, die nach ihrem Moderator Johannes B. Kerner benannt ist. Sie wird seit dem 15. Januar 1998 von a+i und der J.B.K. TV-Production im Auftrag des ZDF in Hamburg produziert.

Talkshow

Ursprünglich wurde die Sendung einmal wöchentlich am Donnerstag ausgestrahlt. Seit dem 10. Januar 2002 ist sie viermal wöchentlich von Dienstag bis Freitag auf Sendung. Seit dem 21. Januar 2005 ist die Sendung am Freitag keine Talkrunde, sondern eine Kochshow: Kochen bei Kerner.

Die Sendung wird seit dem 9. September 2003 im Studio am Rothenbaum in Hamburg produziert und aufgezeichnet.

Kochen bei Kerner

Die Kochausgabe wurde eigentlich aus der Not heraus geboren. George Clooney, der für die ursprünglich geplante Sendung als Gast vorgesehen war, musste aufgrund eines Bandscheibenvorfalls absagen. In der Not kam man auf die Idee, die Köche, die für die Talkshowausgabe des Vortages (15. Dezember 2004) eingeladen waren, an dem für Clooney vorgesehenen Termin vor Publikum kochen zu lassen. Als Köche waren dabei: Johann Lafer, Tim Mälzer, Rainer Sass, Sarah Wiener und Ralf Zacherl.

Da diese Sendung vom Publikum sehr gut angenommen wurde, hat man sich dazu entschlossen, ab 21. Januar 2005 jeden Freitag bei Kerner zu kochen. Durchweg sind immer fünf Köche dabei, die ein fünfgängiges Menü in 60 Minuten zubereiten. Dabei soll alles in der Sendung vorbereitet und gekocht werden. Nach Zubereitung der einzelnen Gänge kosten sowohl die anderen Köche wie auch das Publikum das Essen und bewerten es auch, wobei auch manchmal Kritik zu hören ist.

Die Besetzung des Kochteams wechselt, in hundert Ausgaben waren bisher 69 Köche zu Gast. Bisher waren unter anderem dabei:Alexander Herrmann, Alfons Schuhbeck, Horst Lichter, Cornelia Poletto, Mario Kotaska, Frank Rosin, Andreas C. Studer, Kolja Kleeberg, Lea Linster und Stefan Marquard.

In der Sendung am 8. November 2005 gab es eine Ausnahme, mit nur zwei Köchen: Tim Mälzer und Jamie Oliver.

Für die Kochausgabe wird die Studiokulisse komplett umgebaut. Wegen des Aufwands für den Umbau werden die Kochsendungen in aller Regel im Block innerhalb einer Woche aufgezeichnet und dann in den folgenden Wochen ausgestrahlt.

Kritik

Air Berlin

Im Fokus der Kritik stand Kerner in der Funktion als Journalist während seiner Werbetätigkeit im Zusammenhang mit dem Börsengang von Air Berlin. Der mit Kerner befreundete „Air Berlin“-Chef Joachim Hunold war bereits in zwei Ausgaben der Talkshow JBK zu Gast. Jürgen Kurz von der Deutschen Schutzgesellschaft für Wertpapierbesitz bemängelte dabei die für viele Zuschauer nicht mehr nachvollziehbare Vermischung der Journalisten- mit der Werbefigur Kerner in diesem „riskanten Bereich“.[1]

Interviews mit Minderjährigen

Im Zusammenhang mit dem Amoklauf von Erfurt interviewte Johannes B. Kerner ein zur Tatzeit am Tatort anwesenden elfjährigen Jungen. Daraufhin wurde Kerner für diese Vorgehensweise in der Öffentlichkeit stark kritisiert. Besonders stark war die Kritik von Entertainer Harald Schmidt, der am 24. Mai 2003 die persönliche Annahme des Medienpreises 'Goldene Feder' aus Kerners Händen, aus Protest ablehnte.[2]Kerner interviewte im November 2006 das 14-jährige Entführungs- und Vergewaltigungsopfer Stephanie, obwohl Psychologen dringend davon abrieten. Der NDR schrieb in diesem Zusammenhang von einem „medialen Missbrauch“, das Kind sei Opfer der Berichterstattung und kommerzieller Interessen.[3]Das ZDF verteidigt seinen Moderator in beiden Fällen gegen die Kritik und nannte „Kerners Fragen (…) einfühlsam und angemessen“.

Eva Herman

Am 9. Oktober 2007 verabschiedete Johannes B. Kerner die eingeladene frühere Tagesschausprecherin und Buchautorin („Das Eva-Prinzip“) Eva Herman nach 55 Minuten vorzeitig aus seiner Talkshow. Kerner wollte der umstrittenen Autorin Gelegenheit zur Richtigstellung einer mehrdeutigen Aussage geben. Herman hatte in einer Pressekonferenz anlässlich ihrer jüngsten Buchveröffentlichung Anfang September 2007 in einer breiten öffentlichen Debatte fehlende Abgrenzung zur Familienpolitik im Nationalsozialismus vorgeworfen wird.

Einer Reporterin des Hamburger Abendblatts zufolge sagte die Fernsehmoderatorin, im Dritten Reich sei „vieles sehr schlecht gewesen, zum Beispiel Adolf Hitler“. Dann fügte sie hinzu: „Aber einiges auch sehr gut, zum Beispiel die Wertschätzung der Mutter.“ Die 68er hätten dann die Wertschätzung der Mutter abgeschafft - und seien somit für den „gesellschaftlichen Salat“ verantwortlich.[4]

Herman stellte nicht klar heraus, dass ihre Äußerung (die zu ihrer fristlosen Entlassung durch den NDR geführt hatte), frei formuliert war und sie dadurch mangels Skript nicht auf die genaue Formulierung geachtet hatte. Sie beharrte daher auf dem Gesagten, allerdings auf der Basis ihres eigenen Verständnisses. Diese Richtigstellung war es allerdings, auf die es Kerner ankam, was im Laufe des Gesprächs deutlich wurde. Als es daraufhin zu kontroversen Wortgefechten kam, kündigte Senta Berger an, die Talkrunde verlassen zu wollen, da sie sich nicht über ein Thema unterhalten könne, auf das sie sich nicht vorbereitet habe. Kerner entschied sich anstelle dessen dazu, sich von Eva Herman zu verabschieden, die darauf das Studio verließ.


Da es sich hier um einen recht kontroversen Fall handelt, ist das daraus folgende ebenso kontroverse Medienecho nicht zu ignorieren:


Kerner wurde danach in den Medien vorgeworfen, Herman unfair behandelt zu haben, der Eklat sei quasi schon vorprogrammiert gewesen.[5] Senta Berger räumte aufgrund ihres Verhaltens gegenüber der Berliner Zeitung Kritik ein, sie hätte besser gehen sollen. Sie kritisierte auch Kerner: Man könne nicht einen Gast „einladen, ihm eine 52-minütige Plattform geben, und ihn dann raussetzen“.[6]

Das ZDF bestärkte Kerner in seiner Entscheidung, Programmdirektor Thomas Bellut meinte, „das Gespräch war zu diesem Zeitpunkt nicht mehr fortzusetzen.“[7] Der Psychologe Thomas Kliche von der Hamburger Universitätsklinik Eppendorf sieht Herman als „Opfer ihrer eigenen unklaren Haltung, wenn sie derlei angebräunte Ansichten nicht bewusst vertritt.“ Dann, so Kliche, beruhe diese Haltung „auf halbherziger Auseinandersetzung, emotionaler Verstrickung und erschreckender Kenntnisarmut“. Dem fügte Medien-Journalist Stefan Niggemeier hinzu, das eigentlich Erschreckende sei, dass Herman „laienhaft in einer Medienwelt (sei), in der sie sich seit vielen Jahren professionell bewegt.“[8]


Die Sendung bescherte der Talkshow ein Quotenhoch mit einem Marktanteil von 18,1 Prozent.[9]

Quellen

  1. „Lukrative Nebenjobs. Wie Fernsehmoderatoren Werbung machen“, NDR, 10. Mai 2006;
    »Es langweilt mich zunehmend«, Die Zeit, 28. September 2006, Nr. 40, Interview
  2. „Schmidt boykottiert Kerner“, Hamburger Abendblatt, 6. Mai 2002
  3. „Furchtbare Details. Umstrittene Medienauftritte von Entführungsopfern“, NDR, 20. September 2006
  4. „Eva Herman und die Mütter unter Hitler“, Der Spiegel, 7. September 2007
  5. „Der programmierte Eklat“, Der Spiegel, 10. Oktober 2007
  6. „Senta Berger wäre lieber gegangen“, Der Spiegel, 17. Oktober 2007
  7. „Reaktionen auf Herman-Rauswurf: Eingekuschelt in ihre Opferrolle“, Der Spiegel, 10. Oktober 2007
  8. „Reaktionen auf Herman-Rauswurf: Eingekuschelt in ihre Opferrolle“, Der Spiegel, 10. Oktober 2007
  9. „Reaktionen auf Herman-Rauswurf: Eingekuschelt in ihre Opferrolle“, Der Spiegel, 10. Oktober 2007

Weblinks