„Kabelfernsehen“ – Versionsunterschied

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Wichtigster Anbieter ist die [[Cablecom]] mit einem Marktanteil von über 50 Prozent. Gesamtschweizerisch gibt es 422 Kabelnetzbetreiber. Diese gehören Unternehmen, Genossenschaften oder Gemeinden. Nur 11 Kabelnetzbetreiber haben mehr als 22.000 Kunden. Dieses zeigt, wieviele kleinere Anbieter es gibt.
Wichtigster Anbieter ist die [[Cablecom]] mit einem Marktanteil von über 50 Prozent. Gesamtschweizerisch gibt es 422 Kabelnetzbetreiber. Diese gehören Unternehmen, Genossenschaften oder Gemeinden. Nur 11 Kabelnetzbetreiber haben mehr als 22.000 Kunden. Dieses zeigt, wieviele kleinere Anbieter es gibt.


Die Netze sind in der Regel für 862 [[Hertz (Einheit)|MHz]] ausgelegt und dadurch werden oftmals über 50 verschiedene Fernsehprogramme verbreitet. In einigen Kabelnetzen wird auch (meist kostenpflichtiges) [[digitales Fernsehen]] angeboten. Mit insgesamt 130.000 Kunden ist dieses Angebot jedoch noch nicht erfolgreich.
Die Netze sind in der Regel für 862&nbsp;[[Hertz (Einheit)|MHz]] ausgelegt und dadurch werden oftmals über 50 verschiedene Fernsehprogramme verbreitet. In den meisten Kabelnetzen wird auch (meist kostenpflichtiges) [[digitales Fernsehen]] angeboten. Mit insgesamt 280.000 Kunden (Stand: Dezember 2006) ist dieses Angebot jedoch noch nicht erfolgreich.<ref> [http://www.swisscable.ch/article/article.php3?art=466] </ref>


Erfolgreich ist hingegen der Breitband-Internet-Zugang über das Kabelnetz mittels [[Kabelmodem]] mit über 440.000 Anschlüssen (Stand: September 2004). Die Konkurrenz-Technologie [[ADSL]] zählt 800.000 Anschlüsse (Stand: Dezember 2004). Cablecom bietet seit Juli 2004 auch das Telefonieren übers Kabelnetz an.
Erfolgreich ist hingegen der Breitband-Internet-Zugang über das Kabelnetz mittels [[Kabelmodem]] mit rund 660.000 Anschlüssen (Stand: Dezember 2006). Die Konkurrenz-Technologie [[ADSL]] zählt 1.368.000 Anschlüsse (Stand: Dezember 2006).<ref> [http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/16/03/key/ind16.indicator.30107.160204.html?open=1#1] </ref> Cablecom bietet seit Juli 2004 auch das Telefonieren übers Kabelnetz an.


=== Geschichte ===
=== Geschichte ===


Bereits Mitte der 1950er Jahre entstehen die ersten Kabelnetze. Die PTT (heute [[Swisscom]]) verzichtete auf ihr Monopol, da sie noch zahlreiche Telefonanschlüsse in Betrieb nehmen musste und sich deshalb nicht auch noch mit dem Aufbau eines Kabelnetzes beschäftigen wollte. In den folgenden Jahren entstehen an zahlreichen Orten Kabelnetze. Anfangs der 1990er Jahren werden die Kabelnetze oftmals auf 600&nbsp;MHz oder gar 862&nbsp;MHz ausgebaut. In einigen Netzen werden bis zu 65 Fernsehprogramme verbreitet. 1994 fusionieren mehrere größere Kabelnetze zur Cablecom. 1995 bieten die ersten Kabelnetze den Internet-Zugang. Seit 1. November 2006 bietet die [[Swisscom]] auch Fernsehprogramme über ADSL-Anschlüsse bzw. VDSL-Anschlüsse an.
Bereits Mitte der 1930er Jahre entstehen die ersten Kabelnetze für Hörfunk. Die PTT (heute [[Swisscom]]) verzichtete auf ihr Monopol, da sie noch zahlreiche Telefonanschlüsse in Betrieb nehmen musste und sich deshalb nicht auch noch mit dem Aufbau eines Kabelnetzes beschäftigen wollte. Zudem verfügte sie mit dem [[Telefonrundspruch]] über eine eigene drahtgebundene Technologie für Hörfunk. Bereits in den 1950er Jahren verbreiteten die ersten Kabelnetze auch Fernsehsignale. In den folgenden Jahren entstanden an zahlreichen Orten Kabelnetze. Anfangs der 1990er Jahren wurden die Kabelnetze oftmals auf 600&nbsp;MHz oder gar 862&nbsp;MHz ausgebaut. In einigen Netzen wurden bis zu 65 analoge Fernsehprogramme verbreitet. 1994 fusionierten mehrere größere Kabelnetze zur Cablecom. 1995 boten die ersten Kabelnetze den Internet-Zugang. Seit 1. November 2006 bietet die [[Swisscom]] auch Fernsehprogramme über ADSL-Anschlüsse bzw. VDSL-Anschlüsse ([[IPTV]]) an.


== Kabelfernsehen in Österreich ==
== Kabelfernsehen in Österreich ==

Version vom 31. Januar 2008, 18:48 Uhr

Beim Kabelfernsehen, fälschlich auch als Kabelanschluss bezeichnet, werden Bild- und Tonsignale über ein Breitbandkabel bis in die Haushalte übertragen.

Kabelfernsehen im Privathaushalt

Zum Empfang benötigt man ein Antennenkabel, über das man die Antennensteckdose des Fernsehers oder anderer Empfangsgeräte wie Videorekorder oder Digitalreceiver (digital, hier nur nach DVB-C-Norm empfangbar), mit der Kabelanschlussdose an der Zimmerwand verbindet. Diese Antennensteckdose wird gewöhnlich von einem Elektriker oder Informationselektroniker installiert.

Im Unterschied zum Antennen- und Satellitenfernsehen muss man für das Kabelfernsehen in der Regel Grund- beziehungsweise Anschlussgebühren und außerdem meistens monatliche Abonnement-Gebühren bezahlen.

Dazu kommt für den Kunden die Rundfunkgebühr (Deutschland: GEZ; Österreich: GIS; Schweiz: Billag), so dass monatlich leicht bis zu 40 Euro und mehr für Radio und Fernsehen anfallen können.

Analoges und digitales Kabelfernsehen

Man unterscheidet zwischen dem analogen (konventionellen) Kabelfernsehen mit der analogen Fernsehübertragung und dem digitalen Kabelfernsehen via DVB-C.

In der Regel ist analoges und digitales Kabelfernsehen je nach Vertragsverhältnis und Anbieter verfügbar.

Das analoge Kabelfernsehen und UKW-Rundfunkempfang beim Kabelfernsehen unterscheidet sich aus Sicht der Sender und Empfangsgeräte nicht von dem Empfang über Antenne. Lediglich zur Übertragung von zusätzlichen Fernsehkanälen wurde der nutzbare Frequenzbereich durch die Einführung der sogenannten Sonderkanäle vergrößert.

Der Empfang des digitalen Kabelfernsehens setzt in der Regel einen DVB-C-Receiver für jedes Fernsehgerät voraus, auch als Set-Top-Box (STB), Digitalreceiver oder Kabelbox bekannt. Mit diesen Geräten können häufig auch digitale Radioprogramme, die ebenfalls mit DVB-C übertragen werden können, empfangen werden.

Das in Deutschland bekannteste Gerät war die d-box für Kabelfernsehen. Da das Gerät nicht mehr weiterentwickelt wurde (Produktion wurde 2001 eingestellt), haben die regionalen Kabelfernsehbetreiber weiter entwickelte Set-Top-Boxen ihren Kunden (je nach Vertragsart auch subventioniert) angeboten. Diese Geräte müssen aber nicht für Premiere geeignet sein. Jeder Verbraucher kann auch eigenständig einen für DVB-C geeigneten Digitalreceiver im Fachhandel erwerben (Kosten bei ca. 70 Euro) und anschließen. Teilweise wird die d-Box von Kabelanbietern nicht mehr akzeptiert. [1]

Alternativ kann ein PC mit einer Karte zum Fernsehempfang (TV-Karte) für DVB-C auch zum Empfang des digitalen Kabelfernsehens verwendet werden.

Viele digitale Programme werden verschlüsselt im Kabelfernsehen übertragen und sind nur nach einer zusätzlichen Freischaltung durch sogenannte Smartcards mittels kostenpflichtiger Zusatzverträge empfangbar.

Für den Kunden verwirrend ist die Vielzahl von Smartcards (SC) der jeweiligen Anbieter passend zur eigenen Set-Top-Box (STB) und den häufig zusätzlichen erforderlichen CI-Interfaces.

Sogenannte digitale Fernsehgeräte können die DVB-Signale heute direkt empfangen und benötigen keine separate Set-Top-Box mehr.

Jedoch unterbinden immer mehr Anbieter die Nutzung von Fernsehgeräten mit integrierten DVB-C-Tunern und verlangen von ihren Kunden, dass diese eine externe Set-Top-Box verwenden, wodurch die Bildqualität durch die Übertragung über Scart schlechter wird.

Außerdem kann eine Set-Top-Box gemeinsam mit einer Smartcard in der Regel nur ein TV-Programm decodieren, so dass beim Einsatz von digitalen Videorekordern häufig eine weitere Smartcard und eventuell CI-Interface für den Decoder erforderlich ist.

Eine automatische Verbesserung der Bildqualität ist bei der Umstellung von analogem zu digitalem Kabelfernsehen nicht gegeben. Jedoch wird sie in der Regel von den Sender und den Kabelnetzbetreibern angestrebt.

Die Zukunft des Kabelfernsehens

Mit nur dem analogen und digitalen Kabelfernsehangebot sehen die Betreiber auf Dauer keine weiteren Marktentwicklungsmöglichkeiten mehr. Deshalb haben manche Kabelnetzbetreiber ihre Netze ganz oder teilweise in der Region auf breitbandige Dienste umgerüstet. Dadurch kann der Kunde unter Benutzung eines Kabelmodems Telefonie- und Breitbanddienste nutzen.

Kabelfernsehen und HDTV

Hochauflösendes Fernsehen oder auch HDTV genannt, gibt es für analoge und digitale Übertragungswege.

Da die zur Fernsehübertragung erforderliche Bandbreite beim HDTV wesentlich größer ist als beim konventionellen Fernsehen, erfolgt die Übertragung beim Kabelfernsehen vorzugsweise mittels digitaler Übertragungsverfahren, da hier der Bandbreitenbedarf geringer ist als bei einer vergleichbaren analogen Übertragung.

Die Übertragung des HDTV-Signals kann wahlweise, wie beim konventionellen Fernsehen, auch verschlüsselt erfolgen.

Zum Empfang von HDTV sind in der Regel spezielle Settop-Boxen für HDTV erforderlich.

Analoges UKW-Radioangebot im VHF-Band II im Frequenzbereich 87,5 – 108 MHz

Neben dem analogen Fernsehsignal wird auch ein analoges UKW-Radioangebot im VHF-Band II in dem Frequenzbereich von 87,5 bis 108 MHz über das Kabel übertragen. Zum Empfang dieser Radiosender sind keine speziellen Radiogeräte nötig, es muss nur die Möglichkeit zum Anschluss einer externen Antenne gegeben sein.

Die Verbindung des Antennenanschlusses am UKW-Receiver mit dem entsprechenden Anschluss an der Kabelanschlussdose mit einem Antennenkabel genügt, wobei die Anschüsse des Antennenkabel im Vergleich zum Fernseh-Antennenkabel vertauscht verwendet werden. Es handelt sich aber immer um den gleichen Kabeltyp wie beim Fernsehempfang.

Digitales Radioangebot über DVB-C

Neben dem analogen UKW-Radioangebot ist auch die digitale Übertragung von Radioprogrammen über DVB-C in hoher Qualität möglich.

Da die Übertragung mit DVB-C auch verschlüsselt möglich ist, kann DVB-C auch für die Übertragung eines zusätzliches kostenplichtigen Radio (Pay-Radio) verwendet werden.

Die unverschlüsselte Einspeisung aller Radioprogramme der ARD über DVB-C erfolgt, obwohl mit geringen technischen Aufwand möglich, zur Zeit nicht von allen Kabelnetzbetreibern. Zur Zeit sind keine Termine zur Einspeisung der fehlenden ARD-Sender und des sogenannten Hörfunktransponder über DVB-C von einigen Anbietern bekannt.

Digitales Radioangebot über DAB

Technisch ist die Verbreitung des geplanten digitalen Nachfolgers des UKW-Rundfunks, DAB, problemlos über das Kabelfernsehen möglich.

Zur Zeit wird diese Option von keinen namhaften Anbieter des Kabelfensehens umgesetzt. Auch hier sind keine Termine zur geplanten Einspeisung bekannt.

Digitalisierung des Kabelfernsehens

Unter diesem Begriff ist der Prozess zur Einführung von digitalen Zusatzdiensten und die Umstellung von analogem auf digitales Kabelfensehen auch unter der Verwendung von DVB-C zu verstehen.

Durch den Einsatz von digitalen Übertragungsverfahren lässt sich die aus technischen Gründen begrenzte Bandbreite im Kabelfernsehen besser wirtschaftlich nutzen.

Grundverschlüsselung im digitalen Kabelfernsehen

Bei den meisten deutschen Kabelnetzbetreibern, insbesondere bei Kabel Deutschland und Unitymedia erfolgt die Aussendung der privaten Fernsehprogramme mit einer Grundverschlüsselung. Dies bedeutet, dass man eine spezielle Smartcard des Kabelnetzbetreibers benötigt. Die öffentlich-rechtlichen Sender haben diese Grundverschlüsselung untersagt. Kabel BW sowie kleinere Kabelnetzbetreiber verzichten auf diese Grundverschlüsselung.

Analogabschaltung 2012 und Digitalisierung des Kabelfernsehens

Die Ausstrahlung des analogen Fernsehen über Antenne soll bis zum Jahr 2010 komplett abgeschaltet werden. Gleichzeitig gibt es Bestrebungen ebenfalls bis zu diesem Termin auch das analoge Kabelfensehen einzustellen. Auf Grund der vergleichbar geringen Nutzung des dvb-c gegen über dem analogen Kabelfernsehens ist es möglich, das dieser Termin nicht eingehalten werden kann.

Bislang sind noch von keinem großen Kabelbetreiber Pläne bekannt, wann es zu einer vollständigen Umstellung aller Kunden in diesem Zeitrahmen kommen wird.

Auch für die Umstellung des analogen Radios (AM und UKW) gibt es noch keinen Termin (siehe Analogabschaltung).

Der Betrieb und die Kanalbelegung beim Kabelfernsehen wird in Deutschland durch die Landesmedienanstalt des jeweiligen Bundeslandes genehmigt.

Beim Kabelfernsehen findet die Umstellung mit DVB-C oder OpenCable[2] statt.

Die Digitalisierung beim Kabelfernsehen soll vorerst marktgetrieben stattfinden, [3] Zielsetzung ist jedoch auch das Jahr 2010 für die Analogabschaltung. [4][5] [6] [7] Neben dem bisherigen Abschmelzen analoger Kanäle im Kabel könnte es auch zu einem harten Umstieg (abrupte Analogabschaltung) kommen. [8]

Abgrenzung des Kabelfernsehens von der Gemeinschaftsantennenanlage

Das Kabelfernsehen kann mit einer Gemeinschaftsantennenanlage, mit der zusätzliche lokale Radio- oder Fernsehsender in diese Anlage eingespeist werden können oder bei der ein Satelitendirektempfang mittels eines SAT-Receivers in der eigenen Wohnung möglich ist, kombiniert werden oder auch mit dieser verwechselt werden.

Die Unterscheidung kann in Deutschland durch die Definition der Netzebenen des Kabelfernsehens erfolgen.

Kabelfernsehen und Netzebenen

Das Kabelnetz kann organisatorisch in mehrere Netzebenen aufgeteilt werden. In Deutschland gibt es eine klare Trennung dieser Netzebenen, während dieses in anderen Ländern, wie der Schweiz, anders ist.

In Deutschland ist man in der Regel Kunde des Anbieters auf der Netzebene 4.

Kabelfernsehen und seine technischen Erweiterungen (Triple Play)

Moderne Kabelnetze sind in der Regel bidirektionale Netze, mit deren Hilfe eine Rückkanalfähigkeit gegeben ist. Hierdurch lassen sich auch Mehrwertdienste und interaktive Dienste nutzen, wie zum Beispiel Breitband-Internetzugang mittels Kabelmodem über das Fernsehkabel, sofern sie vom Kabelnetzbetreiber angeboten werden. Darüber hinaus ist das Telefonieren über das Kabelnetz in Ausbaugebieten möglich. Diese Funktionen stehen aber in Deutschland noch ziemlich in ihren Anfängen.

Die Schweizer Netze bieten diese Funktion, die österreichischen in größeren Städten. Damit kann per Kabel Fernsehen, Radio, Internet und Telefon genutzt werden, so genanntes Triple Play.

Telefonieren über den Kabelanschluss via TCP/IP SIP

Die Telefonanschlüsse und die verwendeten IP-Adapter für das Telefon arbeiteten mit VoIP nach dem SIP-Standard. Die Telefonadapter werden einfach an ein Internet-Kabelmodem angeschlossen.

In der Kopfstation steht ebenfalls ein Kabelmodem, das den Datenstrom in die IP-Telefonanlage weiterleitet. Von dort aus erfolgt die Weiterleitung der Gespräche in das Festnetz und zu den anderen Telefongesellschaften.

Die Identifikation des Teilnehmers erfolgt über die MAC-Adresse des IP-Adapters.

Durch eine exklusive Nutzung des Übertragungsmediums Kabel sind bis zur Telefonanlage keine Paketverluste wie z. B. bei SIP-Gate üblich zu erwarten. Lediglich bei der Nutzung von Datendiensten und Fax über diese Anschlüsse kann es zu Störungen auf Grund einiger verwendeter Übertragungsverfahren kommen.

Bei Internet über Kabelfernsehen können auch Skype und SIP-Gate direkt genutzt werden. Hier teilt sich der IP-Datenstrom des VoIP die Bandbreite des Internetanschlusses mit allen Nutzern. Deshalb muss hier mit Störungen durch Paketverluste gerechnet werden.

Signalstärke und Qualität des Kabelfernsehens

Die vom Kabelfernsehbetreiber zur Verfügung stehende Signalstärke und die Signalqualität sind genormt. Diese Parameter sind für den Kunden am zentralen Hausübergabepunkt (Ende Netzebene 3) oder an der Antennendose (Ende Netzebene 4) zur Verfügung zu stellen.

Sie reicht von 60 dBµV - 80 dBµV (in absoluten Zahlen sind das etwa 1 bis 10 mV); in den meisten Häusern befindet sich nahe dem eigentlichen Anschluss im Keller ein Verstärker und ein zentraler Verteiler, die idealerweise an jeder Anschlussdose 70 dBµV (etwa 3 mV) zur Verfügung stellen sollten.

Der Pegel (Signalstärke) ist so hoch, dass in der Regel zwei Fernsehgeräte mit einem passiven Verteiler direkt und ohne Störungen an eine Kabelantennensteckdose angeschlossen werden können.

Durch die Übertragung von Signalen mit einer definierten Stärke (Pegel) auf einer festgelegten Frequenz im Kabel (Pilotton) können Kabelverstärker automatisch schwankende Kabeldämpfungen, die durch Temperaturschwankungen entstehen, selbst ausgleichen.

Diese Verstärker werden in der Regel nur zur Überbrückung großer Entfernungen, nicht jedoch als sogenannte Hausanschlussverstärker eingesetzt.

Kabelfernsehen und seine angebotenen Kanäle

Neben dem analogen Fernsehsignal wird auch ein analoges UKW-Hörfunkangebot im Band II über das Kabel übertragen. In den bis mindestens 450 MHz ausgebauten Netzgebieten wird im so genannten Hyperband (Sonderkanäle beginnend mit S 21) auch ein digitales Angebot (siehe auch Angebot von DVB-C) in Form digitaler Senderpakete beziehungsweise Bouquets bereitgestellt. Die digitale Übertragungsart ist dabei, die alte analoge Übertragungsart abzulösen (siehe dazu Analoger „switch-off“). Zum Empfang der in den digitalen Angeboten übertragenen Fernseh- und Hörfunkprogramme wird ein Digitalreceiver benötigt – in der Regel als Set-Top-Box, bei zukünftigen Fernsehern zunehmend bereits eingebaut (siehe IDTV) –, der die im DVB-C-Standard kodierten Signale für die Wiedergabe umsetzt. Zum Empfang von Bezahlfernsehen wie Premiere, Kabel Digital Home oder KabelKiosk wird zusätzlich eine Dekoder-Karte benötigt.

Jedoch ist das digitales terrestrische Fernsehen (DVB-T) durch seine Technik und was die Anzahl der Sender betrifft eine kostengünstige Alternative zum Kabelfernsehen in einigen Städten geworden, weshalb Kabelfernsehanbieter verstärkt dazu gezwungen sind, ihrerseits ihre Netze für den Kunden durch die Digitalisierung mit den gleichzeitigen Ausbau ihres Angebotes attraktiver zu machen.

Aufgrund der hohen laufenden Kosten (i. d. R. um die 17 € Grundgebühr + weitere Gebühren für DVB-C), relativ schlechter Bildqualität (z.T auch bei DVB-C), Ausfällen bei schlechtem Wetter und des begrenzten Programmangebotes vor allem von ausländischen Sendern und auch den öffentlich-rechtlichen Radiosendern (siehe auch "Hörfunktransponder") wandern viele Kunden zu DVB-S und DVB-T ab).

In Deutschland wird häufig von großen Kabelfernsehanbietern UKW-Radio, ARD, ZDF und die lokalen Fernsehsender über analoges Kabelfernsehen als kleine Grundversorgung sehr preisgünstig auf Nachfrage angeboten. Hier wird mit Hilfe von (Sperr-)Filtern, die sich in dem Verteilersystem oder in der Kabeldose befinden, die Bandbreite des Kabelanschlusses technisch begrenzt und damit die zusätzlichen Angebote ausgesperrt.

Bandbreite des Kabelfernsehens

Unter der Bandbreite des Kabelfernsehens versteht man die Anzahl der gleichzeitig übertragbaren Kanäle und den dabei genutzten Frequenzbereich. Dieser nutzbare Frequenzbereich wird kontinuierlich von den Betreibern erweitert und ausgebaut.

Eine Erhöhung des nutzbaren Frequenzbereiches des Kabelfernsehnetzes ist immer von den verwendeten Kabeln, Verstärkern, Verteilern, Anschlussdosen und der Größe der Anlage abhängig.

Da beim digitalen Kabelfernsehen zur Zeit mehr Fernsehsender als beim analogen Kabelfernsehen in dem gleichen Frequenzbereich übertragen werden können, werden neben der Erweiterung des nutzbaren Frequenzbereiches neue Fernsehkanäle vorzugsweise digital übertragen.

Das Kabelfernsehen bietet Platz für mehr Kanäle als bei terrestrischer Ausstrahlung, aber viel weniger als über Satellit.

Ausbaustufen und Bandbreite des Kabelfernsehens

Unter der Ausbaustufe wird häufig die nutzbare Bandbreite (Frequenzbereich) beim Kabelfernsehens verstanden.

In der Geschichte des Kabelfernsehens wurde die Anzahl der gleichzeitig übertragbaren Kanäle und der dabei genutzte Frequenzbereich mehrfach von den Betreibern erweitert.

Ursprünglich war eine maximale Übertragungsfrequenz für das Kabelnetz von 300 MHz und 450 MHz geplant. Später auf 600 MHz und 750 MHz und in neuester Zeit auf 860 MHz erweitert.

Durch den Einsatz von Rückkanälen für Internet und Telefonie über Kabelfernsehen sinkt jedoch für den Kunden die nutzbare Bandbreite für das Fernsehangebot.

Es ist jedoch auch technisch möglich unerwünschte Fernsehkanäle oder Dienste aus dem Kabelnetz mittels Sperrfilter zu unterdrücken und in den vorhandenen Lücken weitere Radiosender und Fernsehkanäle (z. B. zur Videoüberwachung) dem Kabelfernsehen hinzuzufügen.

Technische Schwierigkeiten

Da die Frequenzen im Kabelnetz anders belegt sind als in der Funkübertragung und darüber hinaus auch Frequenzbereiche im Kabelnetz freigegeben sind, die außerhalb von anderen Diensten als Radio und Fernsehen genutzt werden, kann neben terrestrischem Fernsehen und Radio auch Flugfunk und Amateurfunk gestört werden, falls die Antennenkabel und Steckverbindungen nicht korrekt oder nicht ausreichend abgeschirmt sind oder bewusst manipuliert wurden.

So kommt es gerade in älteren Wohngebieten häufiger vor, dass alte, unzureichend geschirmte Antennenleitungen weiterverwendet wurden und somit zum Beispiel im Autoradio Radiosender aus dem Kabelnetz empfangen werden können und andere Funkdienste gestört werden.

Bereits in der Anfangsphase musste die Deutsche Bundespost die Verbreitung auf einigen Kanälen wieder einstellen, um eine Störung des Flugfunks zu vermeiden.

Besonders beim Internetzugang über die Leitungen des Kabelfernsehens haben die oben beschriebenen Effekte noch größere Auswirkungen, da durch elektromagnetische Emission im Kurzwellenbereich Störungen verursacht werden können. Gestört werden dann u. a. der Kurzwellenrundfunk, der Seefunkdienst, Wetterfunk, Flugfunk, militärische Funkdienste, Botschaftsfunk, Amateurfunkdienst/Notfunk und Sendungen von Presseagenturen. Gegenüber den bisher bekannten Störungen im UHF-/VHF-Bereich, die einige 100 m weit reichen konnten, können diese ungewünschten Aussendungen zu Störungen im Kurzwellenbereich in mehreren Kilometern Entfernung führen.

Deshalb sollten unbedingt doppelt abgeschirmte Koax-Leitungen mit einem Schirmmaß von größer 90 dB zur Verkabelung verwendet werden, die jedoch auch sachgemäß montiert werden müssen.

Durch mangelnde Schirmung, durch unzureichende Entzerrung des Pegels im genutzten Frequenzband oder auch durch zu hohe Verstärkung kann der Kabelfernsehempfang massiv gestört werden.

Typisch sind folgende Störungen:

  • Schnee oder Griesel durch zu geringen Signalpegel
  • Schatten und sonstige Störungen des Empfangs durch mangelnde Abschirmung oder durch Reflexionen im Kabelnetz
  • Im Extremfall ist sogar der unerwünschte Empfang anderer Funkdienste durch mangelnde Abschirmung möglich.
  • Beim digitalen Kabelfernsehen kann es zur sogenannten Klötzchenbildung, zum Einfrieren des Bildes oder zu sporadischen Aussetzern bei zu geringen Signalpegeln kommen.

Als Kunde kann man schon durch die Verwendung von hochwertigen, mehrfach geschirmten Kabeln und Verteilern vielen dieser Störungen im eigenen Bereich wirksam selbst begegnen.

Da nun auch für DVB-C die Sonderkanäle S2 und S3 benutzt werden, ist zum Empfang häufig eine neue "breitbandige" Antennendose erforderlich, die in der Regel der Betreiber bei Bedarf beim Kunden vor Ort ersetzt.

Kabelfernsehen in Deutschland

Kabelfernsehen wird von verschiedenen Netzbetreibern gegen Gebühr bereitgestellt. Heute nutzen etwa 49 % der Fernsehzuschauer in Deutschland Kabelfernsehen, 46 % nutzen die Parabolantenne und 5 % empfangen terrestrisch über die Dachantenne oder verzichten auf das Fernsehen.

In Deutschland gibt es zur Zeit folgende große Anbieter: Unitymedia (Hessen und Nordrhein-Westfalen), Kabel BW (Baden-Württemberg), Kabel Deutschland (übrige 13 Bundesländer, bei weitem größter Anbieter), Tele Columbus und Primacom (siehe auch Kabelnetzbetreiber).

Die Landesmedienanstalten überwachen die Kabelnetzbetreiber und legen die Programme fest, die in das Kabelnetz eingespeist werden müssen. In der Regel müssen alle lokalen (deutschen) Sender, die ohne besonderen Aufwand vor Ort frei empfangbar sind, in das Kabelnetz analog eingespeist werden.

Das digitale Angebot der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (ARD und ZDF) muss via DVB-C in das Kabelnetz eingespeist werden. Die Einspeisung aller Fernseh- und Radioprogramme der ARD über DVB-C erfolgt, obwohl mit geringem technischen Aufwand möglich, zur Zeit nicht von allen Kabelnetzbetreibern. Zur Zeit sind keine Termine zur Einspeisung der fehlenden ARD-Sender und des sogenannten Hörfunktransponder über DVB-C von einigen Anbietern bekannt.

Häufig wird auch heute noch eine sehr preiswerte reine analoge Grundversorgung für die lokalen Radio- und Fernsehsender auf Nachfrage angeboten.

Kabel Deutschland bietet heute für Neukunden kein analoges Kabelfernsehen mehr an (siehe DVB-C). Trotzdem sind bei Kabel Deutschland analoges und digitales Kabelfernsehen für alle Kunden noch verfügbar, wenn auch für diese Neukunden vertraglich kein Anspruch mehr auf ein analoges Kabelfernsehen besteht.

Geschichte

In der Bundesrepublik Deutschland kam es erst Anfang der 1960er-Jahre zur Einführung einer Form von Kabelfernsehen: Gemeinschafts- und Großantennenanlagen zur Versorgung von Mietshäusern lieferten per Kabel Fernsehen in die einzelnen Wohnungen. Dieses war allerdings noch allenfalls eine Vorstufe zum Kabelfernsehen, wie wir es heute verstehen.

Erst 1972 begann die Deutsche Bundespost mit dem Bau von Kabel-Versuchsnetzen in abgeschatteten Gebieten der Städte Hamburg und Nürnberg mit einer Kapazität von je zwölf Fernseh- und Hörfunkprogrammen. Ende 1974 wurden diese Kabelnetze in Betrieb genommen.

In der DDR gründeten örtliche Antennengemeinschaften Ende der 1970er-Jahre die ersten Kabelfernsehnetze. Diese Netze verbreiteten neben dem staatlichen Fernsehen der DDR auch das öffentlich-rechtliche Fernsehen der Bundesrepublik Deutschland, ab Mitte der 1980er-Jahre auch kommerzielle Privatsender (zunächst Sat.1 und RTL plus) und sogar unverschlüsselt den schweizerischen Bezahlfernsehsender Teleclub.

Kabelfernsehen wurde in Westdeutschland erstmals am 1. Januar 1984 im Rahmen des Kabelpilotprojekts Ludwigshafen ausgestrahlt. Die Geburtsstunde des Kabelfernsehens war auch gleichzeitig die Geburtsstunde des kommerziellen Privatfernsehens, aus dem sich auch der Sender SAT.1 entwickelte.

Hier gibt es offenbar widersprüchliche Informationen. Aus Recherchen über Kabel Deutschland ging folgendes hervor:
Anlässlich der Eurobau soll 1978 in Altenholz (bei Kiel) die erste Kopfstelle in Betrieb gegangen sein. Die erste Satellitenempfangsanlage (SEE) soll 1983 auf dem Kieler Fernsehturm aufgebaut worden und in Betrieb gegangen sein.

Kabel Deutschland erhielt bei Abkauf der Kabelnetze in Schleswig-Holstein alle Unterlagen zum Kabelfernsehen. Die heutige Deutsche Telekom AG hat bestätigt, dass Akten und Vermerke zur Errichtung der Kabelnetze komplett an Kabel Deutschland übergeben wurden. Eine historische Dokumentation wird von der Deutschen Telekom AG nicht geführt. Diese bedauerliche Entwicklung zeigt, dass eine Dokumentation der Ereignisse hier um so wichtiger ist.

Durch die Umrüstung auf zentrale Verteilung durch Glasfaserkabel wurden mittlerweile die alten Standorte der örtlichen Empfangsstellen aufgegeben und zurückgebaut.

Die Netze waren damals in der Hand der staatlichen Deutschen Bundespost und gingen später im Rahmen der Aufsplittung und Privatisierung an die Deutsche Telekom, die sie aus kartellrechtlichen Gründen verkaufen musste. Anfang 2004 stand Kabel Deutschland vor der Übernahme anderer großer Mitbewerber, was erneut zu einer Monopolstellung geführt hätte; das Bundeskartellamt hat die Übernahme daher fürs Erste untersagt. Anfang 2005 strebten in einem neuen Anlauf zwei regionale Anbieter – ish (Nordrhein-Westfalen) und iesy (Hessen) – einen Zusammenschluss an. Dieser Zusammenschluss ist im Mai 2007 unter dem gemeinsamen Namen Unitymedia erfolgt. Der neue Name steht für die Vereinigung von Fernsehen, Internet und Telefon aus einer Hand. Durch Zukauf von Tele Columbus West wurden noch mehr Kunden integriert.

Bis Mitte/Ende der 1990er Jahre gab es jedoch keinen flächendeckenden Fernsehempfang in Deutschland.

Mit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 hielt der neue HDTV-Standard auch im Kabelnetz Einzug, jedoch nur im Bezahlfernsehen.

Zusammenarbeit von Wohnungsverwaltungen und Kabelnetzbetreibern

In der Bundesrepublik Deutschland kam es mit der Einführung des Kabelfernsehen häufig zwischen Kabelnetzbetreibern und Wohnungsverwaltungen sowie gewerblichen Vermietern zu langfristigen Verträgen mit zur Versorgung von Mietshäusern. Diese Verträge sicherten erstmalig einen hochwertigen Rundfunk- und Fernsehempfang für viele Mieter und sorgten gleichzeitig dafür, dass in vielen Wohnungen ein Kabelanschluss verfügbar ist. In einigen Städten gründeten Wohnungsverwaltungen eigene Kabelnetzbetreiber, um die eigenen Wohneinheiten auf der Netzebene 4 zu versorgen.

Allerdings wird dadurch vielen Mietern ein Kabelanschluss über die Nebenkosten aufgezwungen, obwohl dies laut EU-Verfassung nicht zulässig ist (vgl. Wettbewerb bei Telefon- oder Energieanbietern), weil z. B. DVB-S genutzt wird, um z. B. die Radiosender der ARD zu empfangen oder weil der Kabelanschluss eine schlechte Bildqualität liefert.

Kabelfernsehen in der Schweiz

Etwa 93 Prozent der Schweizer Fernsehhaushalte empfangen ihre Programme über einen Kabelnetz-Anbieter, die restlichen Haushalte über eine Dachantenne (in der Deutschschweiz in der Regel nur SF1 und SF2) oder über Satellit.

Wichtigster Anbieter ist die Cablecom mit einem Marktanteil von über 50 Prozent. Gesamtschweizerisch gibt es 422 Kabelnetzbetreiber. Diese gehören Unternehmen, Genossenschaften oder Gemeinden. Nur 11 Kabelnetzbetreiber haben mehr als 22.000 Kunden. Dieses zeigt, wieviele kleinere Anbieter es gibt.

Die Netze sind in der Regel für 862 MHz ausgelegt und dadurch werden oftmals über 50 verschiedene Fernsehprogramme verbreitet. In den meisten Kabelnetzen wird auch (meist kostenpflichtiges) digitales Fernsehen angeboten. Mit insgesamt 280.000 Kunden (Stand: Dezember 2006) ist dieses Angebot jedoch noch nicht erfolgreich.[9]

Erfolgreich ist hingegen der Breitband-Internet-Zugang über das Kabelnetz mittels Kabelmodem mit rund 660.000 Anschlüssen (Stand: Dezember 2006). Die Konkurrenz-Technologie ADSL zählt 1.368.000 Anschlüsse (Stand: Dezember 2006).[10] Cablecom bietet seit Juli 2004 auch das Telefonieren übers Kabelnetz an.

Geschichte

Bereits Mitte der 1930er Jahre entstehen die ersten Kabelnetze für Hörfunk. Die PTT (heute Swisscom) verzichtete auf ihr Monopol, da sie noch zahlreiche Telefonanschlüsse in Betrieb nehmen musste und sich deshalb nicht auch noch mit dem Aufbau eines Kabelnetzes beschäftigen wollte. Zudem verfügte sie mit dem Telefonrundspruch über eine eigene drahtgebundene Technologie für Hörfunk. Bereits in den 1950er Jahren verbreiteten die ersten Kabelnetze auch Fernsehsignale. In den folgenden Jahren entstanden an zahlreichen Orten Kabelnetze. Anfangs der 1990er Jahren wurden die Kabelnetze oftmals auf 600 MHz oder gar 862 MHz ausgebaut. In einigen Netzen wurden bis zu 65 analoge Fernsehprogramme verbreitet. 1994 fusionierten mehrere größere Kabelnetze zur Cablecom. 1995 boten die ersten Kabelnetze den Internet-Zugang. Seit 1. November 2006 bietet die Swisscom auch Fernsehprogramme über ADSL-Anschlüsse bzw. VDSL-Anschlüsse (IPTV) an.

Kabelfernsehen in Österreich

In Österreich gibt es mehrere große Kabelanbieter sowie einige regionale Kabelnetzbetreiber:

  • Stadtwerke (Judenburg, Knittelfeld, Leoben, Trofaiach, Obdach,...)
  • UPC Telekabel (Wien, Baden, Wr. Neustadt, Graz, Klagenfurt und Telesystem Tirol)
  • Salzburg AG (Salzburg)
  • Kabelsignal (Niederösterreich)
  • LIWEST (Oberösterreichischer Zentralraum, westliches Niederösterreich)
  • B.net (Burgenland)

Alle großen österreichischen Kabelnetzbetreiber bieten über ihre Leitungen auch Internet und Telefonie an.

Kabelfernsehen in den USA und in Kanada

Geschichte

Schon Mitte der 1940er Jahre entstand in den USA vereinzelt eine Form von Kabelfernsehen, allerdings als Notlösung: Um auch Menschen in abgelegenen Gebieten Fernsehempfang zu ermöglichen, wurden in manchen Regionen große Antennen aufgestellt; anschließend wurden von dort Kabel zu den einzelnen Häusern verlegt.

Der Wunsch nach mehr Programmen führte in den USA und in Kanada dann in den 1950er Jahren dazu, dass neben der gewöhnlichen Fernsehversorgung per Funk auch „echtes Kabelfernsehen“ eingeführt wurde.

Service: Kanäle und Frequenzen im deutschsprachigen Raum

Historisch bedingt sind vor der Einführung des Kabelfernsehen die technisch zur Verfügung stehenden Frequenzen dem Fernsehempfang, dem UKW-Radio und auch anderen Funkdiensten zugeteilt worden.

Um eine mögliche Doppelvergabe oder Verwechslung der bestehenden Fernsehkanäle zu verhindern, wurden die im Kabel noch freien Frequenzlücken, die sonst durch andere Funkdienste belegt waren, mit den sogenannten Sonderkanälen für das Kabelfernsehen belegt.

Deshalb können Kanäle, die nur eine Nummer tragen, auch für das herkömmliche Fernsehen über Antenne verwendet werden. Die mit S bezeichnete Kanäle, sogenannte Sonderkanäle, sind dagegen außerhalb des Kabelnetzes in dem Funkbetrieb für andere Zwecke reserviert.

Fernsehgeräte von vor etwa 1985 können daher gewöhnlich auch am Kabel nur Sender empfangen, die nicht auf mit S bezeichneten Kanälen liegen, da ihr Empfänger nicht für die Sonderkanäle gebaut ist (Ausnahmen bestätigen die Regel, meistens sind S06 bis S19 auch mit älteren Geräten empfangbar als Kanal 86 bis 99).

Um den Empfang der Sonderkanäle des Kabelfernsehens auf alten Geräten zu ermöglichen konnten die Empfangseinheiten (engl. tuner) durch so genannte Kabeltuner ersetzt werden.

Eine weitere Möglichkeit war die Umsetzung der Fernsehkanäle mittes eines Kabelkonverters in den UHF-Bereich (Fernsehkanäle 21-69), der damals durch das Kabelfernsehen nicht oder nur teilweise genutzt wurde.

Die folgende Tabelle gibt nur die Zuordnungen für den deutschsprachigen Raum an – in anderen Ländern können die gleichen Kanalnummern teilweise andere Frequenzen bezeichnen (siehe hierzu auch Frequenzen der Fernsehkanäle). Angegeben ist jeweils die Frequenz des Bildträgers – zu jedem Kanal gehören aber alle Frequenzen von 1,25 MHz unterhalb der angegebenen Bildträgerfrequenz bis 1,25 MHz unterhalb der Bildträgerfrequenz des nächsten Kanals. Der Kanal 2 erstreckt sich z. B. von 47 MHz bis 54 MHz.

Frequenztabelle für Deutschland

Rundfunk Band I
Kanal Bildträgerfrequenz analoges Fernsehen
Fernsehnorm PAL-B
Trägerfrequenz Digitales Fernsehen
DVB-C
2 48,25 MHz 50,50±3,50 MHz
3 55,25 MHz 57,50±3,50 MHz
4 62,25 MHz 64,50±3,50 MHz
D73 nur digital 73±4 MHz
D81 nur digital 81±4 MHz

Die Kanäle D73 und D81 werden nur bei den Netzen der Kabel Deutschland GmbH genutzt. Sie sind keine wirklich registrierten Kabelkanäle, sondern nur eine Notregelung, um flächendeckend das gleiche Angebot bieten zu können(in den Ausbaugebieten ist das, was sonst auf D73 ist, auf Kanal 27 im UHF-Band)

Der hier folgende Frequenzbereich VHF II (87,50 MHz - 108,00 MHz) ist für UKW-Radio reserviert.

Der Sonderkanal S01 kann wegen der Überschneidung mit dem UKW-Radio-Frequenzband nicht genutzt werden.


Rundfunk Band I
Kanal Bildträgerfrequenz analoges Fernsehen
Fernsehnorm PAL-B
Trägerfrequenz Digitales Fernsehen
DVB-C
S01 105,25 MHz 107,50±3,50 MHz
S02 112,25 MHz 113±4 MHz (anstelle von 114,50±3,50 MHz)
S03 119,25 MHz 121±4 MHz (anstelle von 121,50±3,50 MHz)
S04 126,25 MHz 128,50±3,50 MHz
S05 133,25 MHz 135,50±3,50 MHz
S06 140,25 MHz 142,50±3,50 MHz
S07 147,25 MHz 149,50±3,50 MHz
S08 154,25 MHz 156,50±3,50 MHz
S09 161,25 MHz 163,50±3,50 MHz
S10 168,25 MHz 170,50±3,50 MHz


Rundfunk Band III
Kanal Bildträgerfrequenz analoges Fernsehen
Fernsehnorm PAL-B
Trägerfrequenz Digitales Fernsehen
DVB-C
5 175,25 MHz 177,50±3,50 MHz
6 182,25 MHz 184,50±3,50 MHz
7 189,25 MHz 191,50±3,50 MHz
8 196,25 MHz 198,50±3,50 MHz
9 203,25 MHz 205,50±3,50 MHz
10 210,25 MHz 212,50±3,50 MHz
11 217,25 MHz 219,50±3,50 MHz
12 224,25 MHz 226,50±3,50 MHz


Oberer Sonderkanalbereich (Superband)
Kanal Bildträgerfrequenz analoges Fernsehen
Fernsehnorm PAL-B
Trägerfrequenz Digitales Fernsehen
DVB-C
S11 231,25 MHz 233,50±3,50 MHz
S12 238,25 MHz 240,50±3,50 MHz
S13 245,25 MHz 247,50±3,50 MHz
S14 252,25 MHz 254,50±3,50 MHz
S15 259,25 MHz 261,50±3,50 MHz
S16 266,25 MHz 268,50±3,50 MHz
S17 273,25 MHz 275,50±3,50 MHz
S18 280,25 MHz 282,50±3,50 MHz
S19 287,25 MHz 289,50±3,50 MHz
S20 294,25 MHz 296,50±3,50 MHz


Erweiterter Sonderkanalbereich (Hyperband)
Kanal Bildträgerfrequenz analoges Fernsehen
Fernsehnorm PAL-G
Trägerfrequenz Digitales Fernsehen
DVB-C
S21 303,25 MHz 306±4 MHz
S22 311,25 MHz 314±4 MHz
S23 319,25 MHz 322±4 MHz
S24 327,25 MHz 330±4 MHz
S25 335,25 MHz 338±4 MHz
S26 343,25 MHz 346±4 MHz
S27 351,25 MHz 354±4 MHz
S28 359,25 MHz 362±4 MHz
S29 367,25 MHz 370±4 MHz
S30 375,25 MHz 378±4 MHz
S31 383,25 MHz 386±4 MHz
S32 391,25 MHz 394±4 MHz
S33 399,25 MHz 402±4 MHz
S34 407,25 MHz 410±4 MHz
S35 415,25 MHz 418±4 MHz
S36 423,25 MHz 426±4 MHz
S37 431,25 MHz 434±4 MHz
S38 439,25 MHz 442±4 MHz
S39 447,25 MHz 450±4 MHz
S40 455,25 MHz 458±4 MHz
S41 463,25 MHz 466±4 MHz

Ende des empfangbaren Bereichs in Kabelnetzen mit Ausbaustufe 470 MHz.


Rundfunk Band IV
Kanal Bildträgerfrequenz analoges Fernsehen
Fernsehnorm PAL-G
Trägerfrequenz Digitales Fernsehen
DVB-C
21 471,25 MHz 474±4 MHz
22 479,25 MHz 482±4 MHz
23 487,25 MHz 490±4 MHz
24 495,25 MHz 498±4 MHz
25 503,25 MHz 506±4 MHz
26 511,25 MHz 514±4 MHz

Ende des empfangbaren Bereichs in Kabelnetzen mit Ausbaustufe 510 MHz.


Rundfunk Band IV
Kanal Bildträgerfrequenz analoges Fernsehen
Fernsehnorm PAL-G
Trägerfrequenz Digitales Fernsehen
DVB-C
27 519,25 MHz 522±4 MHz
28 527,25 MHz 530±4 MHz
29 535,25 MHz 538±4 MHz
30 543,25 MHz 546±4 MHz
31 551,25 MHz 554±4 MHz
32 559,25 MHz 562±4 MHz
33 567,25 MHz 570±4 MHz
34 575,25 MHz 578±4 MHz


Rundfunk Band V
Kanal Bildträgerfrequenz analoges Fernsehen
Fernsehnorm PAL-G
Trägerfrequenz Digitales Fernsehen
DVB-C
35 583,25 MHz 586±4 MHz
36 591,25 MHz 594±4 MHz
37 599,25 MHz 602±4 MHz

Ende des empfangbaren Bereichs in Kabelnetzen mit Ausbaustufe 600 MHz.


Rundfunk Band V
Kanal Bildträgerfrequenz analoges Fernsehen
Fernsehnorm PAL-G
Trägerfrequenz Digitales Fernsehen
DVB-C
38 607,25 MHz 610±4 MHz
39 615,25 MHz 618±4 MHz
40 623,25 MHz 626±4 MHz
41 631,25 MHz 634±4 MHz
42 639,25 MHz 642±4 MHz
43 647,25 MHz 650±4 MHz
44 655,25 MHz 658±4 MHz
45 663,25 MHz 666±4 MHz
46 671,25 MHz 674±4 MHz
47 679,25 MHz 682±4 MHz
48 687,25 MHz 690±4 MHz
49 695,25 MHz 698±4 MHz
50 703,25 MHz 706±4 MHz
51 711,25 MHz 714±4 MHz
52 719,25 MHz 722±4 MHz
53 727,25 MHz 730±4 MHz
54 735,25 MHz 738±4 MHz
55 743,25 MHz 746±4 MHz
56 751,25 MHz 754±4 MHz
57 759,25 MHz 762±4 MHz
58 767,25 MHz 770±4 MHz
59 775,25 MHz 778±4 MHz
60 783,25 MHz 786±4 MHz
61 791,25 MHz 794±4 MHz
62 799,25 MHz 802±4 MHz
63 807,25 MHz 810±4 MHz
64 815,25 MHz 818±4 MHz
65 823,25 MHz 826±4 MHz
66 831,25 MHz 834±4 MHz
67 839,25 MHz 842±4 MHz
68 847,25 MHz 850±4 MHz
69 855,25 MHz 858±4 MHz

Siehe auch

Literatur

  • Christoph Engel: Kabelfernsehen. (= Wirtschaftsrecht der internationalen Telekommunikation; Vol. 29). Nomos, Baden-Baden 1996, ISBN 3-7890-4432-6
  • Erwin Faul, Michael Jäckel (Hrsg.): Kabelfernsehen in Deutschland. Pilotprojekte, Programmvermehrung, private Konkurrenz. Ergebnisse und Perspektiven. (= Reihe Medien-Skripten; Bd. 11). R. Fischer, München 1991, ISBN 3-88927-082-4
  • Harald H. Zimmermann: Kabelfernsehen. Eine Einführung. Universität, Saarbrücken 1984 (Digitalisat)

Quellen

  1. heise.de: Kabel Deutschland akzeptiert nicht mehr alle dBoxen
  2. Weltkarte mit Verteilung der digitalen Kabelformate
  3. bmwi.de: "1.1 Kabel: Die Marktbeteiligten sollen gemeinsam ein Übergangsszenario erarbeiten, welches unter Berücksichtigung des bisherigen Zeitziels 2010 ein sukzessives Auslaufen analoger Übertragung ermöglicht und dabei Handel, Verbraucherverbände und Wohnungswirtschaft einbeziehen. (...) Kabel 3.1: Der Übergangsprozess von der analogen zur digitalen Übertragung hatte in Breitbandkabelnetzen im Jahr 2000 bereits begonnen. Die Initiative Digitaler Rundfunk ging damals davon aus, dass dieser Prozess im Wesentlichen marktgetrieben verlaufen könne. (...) Die IDR nahm an, dass die analoge Übertragung durchaus vor dem Jahr 2010 auslaufen könne."
  4. kabelbw.de: „Für uns ist es wichtig, dass jede Zielgruppe im Kabel ihre entsprechenden digitalen Sender empfangen kann. So bietet das Kabel sogar über 70 exklusive Inhalte an, die nicht über Satellit, DVB-T oder das Internet zu empfangen sind“, so Georg Hofer, Vorsitzender der Geschäftsführung von Kabel BW. Bereits seit 1997 werden im Kabel digitale Sender verbreitet, bis zum Jahr 2010 soll deutschlandweit ganz auf Digitalempfang umgestellt werden, das heißt, das analoge Fernsehen wird abgeschaltet.
  5. kabelbw.de:Um Digitalfernsehen zu sehen benötigen die Zuschauer eine Kabel Digital Box, die einfach zwischen Fernseher und Kabeldose gesteckt wird. Digitalfernsehen kostet keine zusätzliche Kabelgebühr und wird verbindlich nach dem Willen der Politik 2010 in Europa und damit auch in Baden-Württemberg eingeführt. Das heißt, das herkömmliche analoge Fernsehen wird spätestens dann abgeschaltet.
  6. kabelbw.de: „Über 33% unserer Kunden schauen heute nur noch digital mit der Kabel Digital Box – ein Spitzenwert in Deutschland. Sicher auch wegen unserem vielfältigen Programmangebot. Damit sind unsere Kunden also bestens für die Abschaltung des analogen Fernsehens im Jahre 2010 gerüstet“, so Kabel BW Geschäftsführer Hofer.
  7. blm.de: "Digitalisierung des Kabels: Gemäß den Vorgaben der Bundesregierung soll bis zum Jahr 2010 das analoge Fernsehen in Deutschland abgeschaltet werden. Dies gilt natürlich auch für die analoge Verbreitung von Fernsehprogrammen im Kabel. Die Kabel Deutschland und andere Kabelnetzbetreiber haben hier bereits Vorarbeit geleistet."
  8. alm.de: "Die Pläne einzelner Kabelnetzbetreiber, im Zuge der Digitalisierung analoge Kabelkanäle „abzuschmelzen“ (...) In einer Gesprächsrunde von Landesmedienanstalten und Kabelnetzbetreibern im Juni 2006 wurde ein bundesweit abgestimmtes Vorgehen verabredet, das insbesondere der Transparenz und einer fairen Lastenverteilung in dieser vorübergehenden Engpasssituation verpflichtet sein soll; die Erprobung eines sog. „harten Umstiegs“ in einigen ausgesuchten räumlichen Bereichen ist Bestandteil der Übereinkunft."
  9. [1]
  10. [2]