„Karin Wolff (Politikerin, 1959)“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Zaphiro (Diskussion | Beiträge)
K ref+
Zeile 31: Zeile 31:
Die Qualität der Schulen soll durch eine Überprüfung durch externe Auditoren gesichert werden (sog. "Schul-TÜV"). Für leistungsschwache Hauptschüler wurden so genannte "SchuB" (Schule und Beruf) - Klassen mit besonderen Förderprogrammen geschaffen.
Die Qualität der Schulen soll durch eine Überprüfung durch externe Auditoren gesichert werden (sog. "Schul-TÜV"). Für leistungsschwache Hauptschüler wurden so genannte "SchuB" (Schule und Beruf) - Klassen mit besonderen Förderprogrammen geschaffen.


Seit dem 5. April 2003 ist Wolff außerdem stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Hessen. Am 13. Februar 2008 kündigte sie an, ab dem 5. April 2008 für eine neue Regierung nicht mehr zur Verfügung zu stehen.
Seit dem 5. April 2003 ist Wolff außerdem stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Hessen. Am 13. Februar 2008 kündigte sie an, ab dem 5. April 2008 für eine neue Regierung nicht mehr zur Verfügung zu stehen. <ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,534979,00.html Spiegel Online: Hessens Kultusministerin Wolff tritt ab] </ref>


== Kirchliches Engagement und Kritik ==
== Kirchliches Engagement und Kritik ==

Version vom 13. Februar 2008, 14:32 Uhr

Karin Wolff (* 23. Februar 1959 in Darmstadt) ist eine deutsche Politikerin (CDU).

Sie ist seit 1999 hessische Kultusministerin und seit 2003 stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Hessen.

Leben und Beruf

Nach dem Abitur 1977 absolvierte Wolff ein Studium der Geschichte, der Evangelischen Theologie, der Philosophie und Ethnologie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und der Philipps-Universität Marburg. 1984 legte sie das erste und 1986 das zweite Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien ab. Anschließend war sie bis 1995 als Lehrerin für Geschichte und evangelische Religion an der Edith-Stein-Schule in Darmstadt tätig. Sie wohnt in Darmstadt-Eberstadt und ist mit einer Heilpraktikerin liiert.[1]

Partei

Wolff wurde schon als Schülerin 1976 Mitglied der CDU. Seit 1980 gehört sie dem Vorstand des CDU-Kreisverbandes Darmstadt an. Seit 1996 gehört sie außerdem dem CDU-Landesvorstand in Hessen an und ist hier seit 2002 stellvertretende Landesvorsitzende.

Wolff ist außerdem seit 1995 Mitglied im Bundesvorstand des Evangelischen Arbeitskreises von CDU und CSU (EAK). Von 1996 bis 2004 war sie Landesvorsitzende des EAK in Hessen.

Seit April 2000 gehört Wolff außerdem dem CDU-Bundesvorstand an.

Abgeordnete

Von 1989 bis 1999 sowie erneut von 2001 bis 2003 war Wolf Stadtverordnete in Darmstadt und in dieser Zeit von 1993 bis 1999 Vorsitzende der CDU-Stadtverordnetenfraktion.

Seit 1995 ist sie Mitglied des Hessischen Landtages. 1995, 1999 und 2008 wurde sie über die Landesliste gewählt, bei der Landtagswahl in Hessen 2003 gelang es ihr, das Mandat als direkt gewählte Abgeordnete im Wahlkreis Darmstadt-Stadt II zu erringen. Sie erreichte hier 44,0 % der Wahlkreisstimmen und löste Bernd Riege (SPD) ab. Bei der Landtagswahl in Hessen 2008 verlor sie ihren Wahlkreis gegen die SPD-Kandidatin Dagmar Metzger, zog jedoch über die Landesliste erneut in den Landtag ein.

Öffentliche Ämter

Am 7. April 1999 übernahm Wolff als Staatsministerin die Leitung des Hessischen Kultusministeriums.

In diesem Amt arbeitete sie vor allem an der Umsetzung eines der zentralen Wahlkampfversprechen der CDU, der so genannten Unterrichtsgarantie bzw. der später entwickelten Unterrichtsgarantie (plus), mit der der Unterrichtsausfall an den allgemeinbildenden Schulen in Hessen verringert werden sollte.

Wolff tritt für einen Erhalt des Dreigliedrigen Schulsystems ein.

Im Streit um die Föderalismusreform war sie für einen Erhalt der Länderkompetenz in Fragen der schulischen Bildung. Unter anderem auch aus diesem Grund hat sie im Vergleich zu anderen Ländern den prozentual geringsten Teil der dem Land Hessen eigentlich zustehenden Bundesmittel für Ganztagsschulen abgerufen.

Unter ihrer Amtsführung wurde außerdem eine Prüfung der deutschen Sprachkenntnisse ein Jahr vor Einschulung verbunden mit entsprechenden Sprachförderprogrammen für diejenigen Kinder mit Sprachproblemen schon vor Schulbeginn eingeführt. Außerdem wurde die Schulzeit bis zum Abitur, das nun als Zentralabitur stattfinden wird, auf zwölf Jahre verkürzt.

Die Qualität der Schulen soll durch eine Überprüfung durch externe Auditoren gesichert werden (sog. "Schul-TÜV"). Für leistungsschwache Hauptschüler wurden so genannte "SchuB" (Schule und Beruf) - Klassen mit besonderen Förderprogrammen geschaffen.

Seit dem 5. April 2003 ist Wolff außerdem stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Hessen. Am 13. Februar 2008 kündigte sie an, ab dem 5. April 2008 für eine neue Regierung nicht mehr zur Verfügung zu stehen. [2]

Kirchliches Engagement und Kritik

Wolff ist seit 1992 Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und seit 2002 Mitglied der Kammer für Bildung und Erziehung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

In einem dpa-Gespräch im Oktober 2006 erklärte sie:

„Ich halte es für sinnvoll, fächerübergreifende und -verbindende Fragestellungen aufzuwerfen, dass man nicht einfach Schüler in Biologie mit der Evolutionslehre konfrontiert und Schüler im Religionsunterricht mit der Schöpfungslehre der Bibel. Sondern dass man gelegentlich auch schaut, ob es Gegensätze oder Konvergenzen gibt.“[3]

Daraufhin wurde sie von Ulrich Kutschera beschuldigt, die Sprache der Kreationisten, einer christlich-fundamentalistischen Gruppe von Evolutionskritikern, zu benutzen. Bündnis 90/Die Grünen forderten eine Klarstellung.[3] Auch an anderer Stelle hatte Wolff erklärt, dass sie keinen Widerspruch zwischen der biologischen Evolutionstheorie und der Erklärung in der Bibel sehe.[4] Im Juni 2007 bezeichnete sie in einem Interview mit der FAZ die Behandlung der biblischen Schöpfungslehre im Biologieunterricht als „modern“. Sowohl vom Verband Deutscher Biologen als auch von der Fraktion der Grünen im Hessischen Landtag wurde Kritik an diesen Äußerungen geübt.[5] Auch Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung, distanzierte sich von Wolffs Äußerungen.[6] Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) kommentierte, dass sich die Schöpfungsgeschichte nicht zur Beschreibung der Evolution eigne. Auch vom römisch-katholischen Bistum Limburg kam eine Protestnote. Man wünsche "keine Religion im Biologieunterricht".

Kabinette

Veröffentlichungen

  • Karin Wolff (Hrsg.): Ohne Bildung keine Zukunft: sind unsere Bildungskonzepte noch zeitgemäß? Frankfurt am Main , 2001, ISBN 3-89843-048-0
  • Karin Wolff: Klasse Schule - starke Kinder. Ideen, Projekte und Perspektiven für Hessen. Wiesbaden, 2007, ISBN 978-3-89869-197-0

Quellen

  1. Pitt von Bebenburg und Andreas Kraft: Geoutet - Kein Tamtam, Frankfurter Rundschau, 5. Juli 2007 sowie Lesbische CDU-Ministerin: Gegen die Schöpfung? in der taz
  2. Spiegel Online: Hessens Kultusministerin Wolff tritt ab
  3. a b Die Welt: Kreationisten im hessischen Biologie-Unterricht, 1.Nov.2006
  4. Arno Widmann: Die Bio-Bibel; Artikel bei Spiegel-Online.
  5. "Kultusministerin Wolff Will Schöpfungslehre im Biologieunterricht"
  6. "Annette Schavan distanziert sich von den Plänen Karin Wolffs"

Weblinks