Salineinsel

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Salineinsel
Saline von Halle, gelegen auf der Insel
Saline von Halle, gelegen auf der Insel
Gewässer Saale
Geographische Lage 51° 28′ 52″ N, 11° 57′ 25″ OKoordinaten: 51° 28′ 52″ N, 11° 57′ 25″ O
Salineinsel (Sachsen-Anhalt)
Salineinsel (Sachsen-Anhalt)
Länge 1,9 km
Breite 450 m
Hauptort Saline

Die Salineinsel ist neben der Peißnitzinsel eine der größeren Flussinseln der Saale in Halle in Sachsen-Anhalt, Deutschland. Sie ist benannt nach der Saline, die sich zentral auf der Insel befindet.

Lage

Zwischen der Altstadt von Halle und der Großwohnsiedlung Halle-Neustadt bildet die Saale eine breite Aue (siehe Saaleaue), in der sich ein anastomisierender Flussabschnitt mit mehreren Flussinseln gebildet hat. Vergleichsweise zentral liegt in diesem die Salineinsel, die ca. 1,9 km lang und 450 m breit ist. Sie wird begrenzt von der Elisabeth-Saale im Westen und dem Hauptarm der Saale im Osten.[1]

Auf der Insel befindet sich der geschützte Landschaftsbestandteil (GLB) Pulverweiden als Grünfläche, der den Großteil des Südens der Insel ausmacht.

Brücken

Genzmerbrücke

Zwischen den Jahren 1172 und 1840 querte die ca. 300 m lange Hohe Brücke von der Salineinsel aus nach Westen die Saale. Ihre östliche Verlängerung war und ist bis heute die Schieferbrücke. An die Stelle der Hohen Brücke trat später die Elisabethbrücke, die mehrfach durch Neubauten ersetzt wurde. Diese Brücken stellten die Hauptverbindung der Stadt in Richtung Eisleben im Westen dar. Außerdem verbinden die Stahlfachwerkbauten der Genzmerbrücke am Holzplatz sowie die heute als Radweg ausgebaute Hafenbahnbrücke die Salineinsel mit der Südlichen Innenstadt Halles.[2] Der Bau einer Fahrradstrecke mit zwei Brücken zur Würfelwiese sowie zur Peißnitzinsel wird seit Jahren von der Stadt geplant.[3]

Geschichte

Im Norden der Salineinsel wurde 1857 der Sophienhafen als Güterumschlagspunkt an der Saale angelegt. Nach anfänglichen Erfolgen erwies sich der Hafen durch die schlechte Schiffbarkeit des Flussabschnitts als unzureichend, sodass als Ersatz der Hafen in Trotha errichtet wurde.[4]

Ab 1895 wurde im Westen der Salineinsel auf einer Flutbrücke der Bahnhof Halle (Saale) Klaustor gebaut. Dieser befand sich ungefähr auf der Stelle des heutigen Kaufhauses Lührmann (ehem. Karstadt). Der Bahnhof bildete den östlichen Endbahnhof der Halle-Hettstedter Eisenbahn. Vom, auch Hettstedter Bahnhof genannten, Objekt zweigten ebenfalls Güterstrecken zum Sophienhafen im Norden sowie zum Halleschen Hauptbahnhof ab (siehe Hafenbahn Halle).

Wenngleich die Salineinsel natürlichen Ursprungs ist, wurde sie durch die Nähe zur Stadt stark durch menschliche Aktivitäten überformt. Die Flussarme waren bis zum 19. Jahrhundert verwildert und verliefen deutlich verschlungener. Zwischen 1816 und 1822 ließ die preußische Regierung die Saale zwischen Halle und Weißenfels ausbaggern, um die Schiffbarkeit zu verbessern und dabei Sandbänke zu beseitigen.[4] In den 1930er Jahren wurde die Saale abermals überformt und dabei kanalisiert.[5] Dabei entstanden die typischen Flussränder aus Rhyolith-Schotter. Manche Bestandteile der Salineinsel, wie der Sandanger im Westen, verschwanden dabei vollständig. Die Insel selbst bestand bis zur Industrialisierung aus sumpfiger Flussaue. Mit der Zeit wurden große Mengen an Asche und Schutt auf der Insel verkippt, sodass ein großer Teil heutzutage oberhalb des Überschwemmungsgebiets der Saale liegt. Ein Teil dieser Asche stammt vom halleschen Gaswerk (Gasometer) am Holzplatz, zentral auf der Salineinsel.[6]

In der DDR-Zeit wurde die einst ländliche Gegend um Passendorf und Nietleben westlich der Salineinsel als neue Großstadt Halle-Neustadt in modernem Stil ausgebaut. Dabei wurde ab 1965, als Fortsetzung der halleschen Hochstraße, eine Schnellstraße quer durch die Salineinsel errichtet. Weitere Pläne der DDR-Regierung, Schnellstraßen am östlichen Rand der Salineinsel in Richtung Giebichenstein zu errichten, konnten wegen der Wende nicht mehr umgesetzt werden.[7]

Einzelnachweise

  1. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  2. Katharina Hinz: Historische Brückenbauten. In: Historische Bauten und Anlagen der Stadttechnik und des Verkehrs der Stadt Halle (Saale). Halle (Saale) 1997, ISBN 3-931919-02-1.
  3. Neuer Ostweg ist fertig. In: Hallespektrum. 26. Juni 2016, abgerufen am 11. Juni 2023.
  4. a b Detlef Wulf, Claudia Stephan: Der Sophienhafen und die Saaleschiffahrt. In: Historische Bauten und Anlagen der Stadttechnik und des Verkehrs der Stadt Halle (Saale). Halle (Saale) 1997, ISBN 3-931919-02-1.
  5. LVermGeo Sachsen-Anhalt: historische Luftbilder Halle (Saale) 1935/37. Abgerufen am 23. Januar 2022.
  6. Barbara Budig: Das Gaswerk am Holzplatz. In: Historische Bauten und Anlagen der Stadttechnik und des Verkehrs der Stadt Halle (Saale). Halle (Saale) 1997, ISBN 3-931919-02-1.
  7. Wohnsilos und Schnellstraßen: DDR-Pläne für Halles Altstadt. In: Hallespektrum. Abgerufen am 10. Juni 2023.