60-Meter-Band

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Mit 60-Meter-Band wird sowohl das Rundfunkbank im Frequenzbereich von 4.750 kHz bis 5.060 kHz bezeichnet, als auch ein Amateurfunkband im Frequenzbereich von 5250 bis 5450 Kilohertz. Er gehört zum Kurzwellenbereich. Der Name leitet sich von der ungefähren Wellenlänge des Bereiches ab.

Ausbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Rundfunkband wird es in Ländern im Tropengürtel der Erde, daher der Name Tropenband, eingesetzt, da diese Frequenzen am Tage von der D-Schicht in der Atmosphäre in ca. 60 km Höhe reflektiert werden, was allerdings für Fernempfang ungeeignet ist. Erst bei Dunkelheit zwischen Sender und entferntem Empfängerstandort kommt es zu Fernübertragung, da bei Dunkelheit besagte D-Schicht nicht mehr existiert, die Funkwellen an höheren, rest-ionisierten Schichten reflektiert werden. Es ist im Amateurfunk geeignet, sowohl tagsüber als auch nachts NVIS-Verbindungen herzustellen. Diese sind aufgrund der geringen Reichweite und der Ausbreitung per Raumwelle auch im hügeligen Gelände besonders für regionalen Notfunk geeignet.[1]

60-Meter-Amateurband[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Länder mit Freigabe des 60-m-Bandes

Üblicherweise werden Amateurbänder international durch die VO Funk zugewiesen. Beim 60-Meter-Band erfolgt die Freigabe versuchsweise und national noch sehr unterschiedlich, gestützt auf eine Empfehlung der Internationalen Fernmeldeunion.[2] Die World Radio Conference 2015 hat entsprechend einer Empfehlung der WRC-12[3] einer globalen Zuweisung des 60-Meter-Bandes zugestimmt.[4] Der für den Amateurfunkdienst zugewiesene Bereich soll zwischen 5351,5 und 5366,5 kHz liegen, bei einer äquivalenten isotropen Strahlungsleistung von bis zu 15 Watt EIRP.

Bandplan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Amateurfunk-Bandplan sieht in der IARU-Region 1 wie folgt aus:[5]

Frequenzbereich max. Bandbreite Nutzung
5,3515–5,3540 MHz 200 Hz CW, Schmalband – Digimode.
5,354–5,366 MHz 2700 Hz Alle Betriebsarten, USB empfohlen für Phonie
5,366–5,3665 MHz 20 Hz Schwache Signale Digimodes – Schmalband

Um in der schmalen Allokation des 60-Meter-Bands die Maximalzahl von vier gleichzeitigen SSB-Verbindungen in Phonie zu ermöglichen, empfiehlt der DARC, die Frequenzen 5354, 5357, 5360 und 5363 kHz in USB zu verwenden.[6]

Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der am 20. Dezember 2016 publizierten Mitteilung Nr. 1699/2016 der Bundesnetzagentur wurde die Empfehlung der WRC-12 in nationales Recht umgesetzt.[7] Inhabern der Zulassung zur Teilnahme am Amateurfunkdienst der Klasse A wird der Frequenzbereich 5351,5–5366,5 kHz auf sekundärer Basis zugeteilt. Die maximale zulässige Strahlungsleistung beträgt 15 Watt EIRP bei einer maximalen Bandbreite der Aussendung von 2,7 kHz.[8]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marcus C. Walden: The extraordinary wave mode: neglected in current practical literature for HF NVIS communications. (RadCom, 08/2008, Band 84, S. 57–62)
  2. Recommendation ITU‑R M.1042-3
  3. Resolution 649 (WRC-12)
  4. Mitteilung der ARRL
  5. Bandplan der IARU-Region 1 (engl.)
  6. 60-m-Band: wichtige Betriebshinweise. DARC, 21. Dezember 2016, abgerufen am 27. September 2017.
  7. Bundesnetzagentur: Mitteilung Nr. 1699 / 2016. (PDF) 20. Dezember 2016, abgerufen am 21. Dezember 2016.
  8. 60-m-Band in Deutschland freigegeben in Funkamateur vom 20. Dezember 2016, abgerufen am 26. Juni 2019.