81. Infanterie-Division (Wehrmacht)

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81. Infanterie-Division

Truppenkennzeichen der 81. Infanterie-Division
Truppenkennzeichen: Laguz-Rune
Aktiv 1. Dezember 1939 bis 8. Mai 1945
Staat Deutsches Reich NS Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Infanterie
Typ Infanterie-Division
Gliederung Siehe: Gliederung
Garnison Breslau
Zweiter Weltkrieg Frankreichfeldzug
Deutsch-Sowjetischer Krieg
Kesselschlacht von Demjansk
Dritte Ladoga-Schlacht
Abwehrschlacht bei Newel
Kurland-Kessel
Auszeichnungen fünffache Nennung im Wehrmachtbericht; Laut letzter Beurteilung der Heeresgruppe 1945 Division mit hohem Gefechtswert
Kommandeure
Siehe: Liste der Kommandeure
Insignien
Identifikationssymbol Laukas-Rune

Die 81. Infanterie-Division war ein militärischer Großverband der Wehrmacht im Deutschen Reich.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Division wurde am 1. Dezember 1939 als Division der 6. Aufstellungswelle auf dem Truppenübungsplatz Neuhammer durch den Wehrkreis VIII aufgestellt. Einige Abteilungen wurden aus den Wehrkreisen III und IV beigesteuert.

Beurlaubung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Division wurde ab August 1940 beurlaubt.

Im Februar 1941 erfolgte die Wiedereinberufung.

Vor dem Einsatz in Russland erhielten die drei Infanterie-Regimenter je eine 13. leichte Geschütz-Kompanie, die von der 225. Infanterie-Division abgegeben wurden.

Unternehmen Barbarossa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Division wurde beim Angriff auf die Sowjetunion eingesetzt.

Demjansk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1942 nahm die 81. Infanterie-Division an der Verteidigung des Kessels von Demjansk teil und hielt den Abschnitt zwischen Michalkino und Jasswy. Bis in den Oktober hinein dauerten die Stellungskämpfe; dann folgte der Versuch, durch Gegenangriffe an Boden zu gewinnen. Hierbei erlitt die Division erhebliche Verluste, so dass die Operation Mitte November abgebrochen werden musste. Ein Bataillon wurde aufgerieben und wurde neu aufgestellt.

1943[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Januar 1943 begann die Division, den Kessel zu räumen; sie verlegte in den Raum Staraja Russa und von dort in den Raum nordwestlich von Nowgorod.

Wolchow[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Division gelangte am Wolchow in den Einsatz und nahm mit Teilen an der Dritten Ladoga-Schlacht teil.

Im November 1943 wurde die 81. Infanterie-Division nach Pustoschka in den Raum Newel geworfen, um hier den Durchbruch russischer Angriffsverbände an der Nahtstelle zwischen Heeresgruppe Nord und Heeresgruppe Mitte durch Gegenangriffe erfolgreich abzuriegeln.

1944–1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Stellungskämpfen geriet die Division bei der sowjetischen Offensive am 27. Februar 1944 erneut in heftige Abwehrkämpfe und erlitt schwere Verluste, konnte ihren Abschnitt jedoch noch bis Juni 1944 behaupten.

Nach Beginn der sowjetischen Sommeroffensive mit dem Decknamen Operation Bagration wurde die Division Ende Juni per Bahn hastig in den Frontabschnitt an dem Fluss Düna (die heutige Dvina) transportiert, um im Norden der Heeresgruppe Mitte gegen die durchgebrochenen russischen Verbände eingesetzt zu werden. Die Division musste sich aber nach Verlusten hinter die Düna zurückziehen, weil es nicht mehr gelungen war, eine neue Hauptkampflinie aufzubauen.

Während die am 22. Juni begonnene russische Sommeroffensive zum Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte führte, wurde auch im Nordabschnitt die Front auf Dünaburg zurückgedrängt. Ende Juli kämpfte die Division im Raum südostwärts Dünaburg, bis Skrudaliena erreicht war. Als ein russischer Durchbruch auf Riga drohte, wurde die Division in den Raum Birsen verlegt. Von dort sollte sie Anfang August zum Gegenangriff antreten, dem kam jedoch der sowjetische Angriff zuvor. Bei den Abwehrkämpfen erlitt die Division so schwere Verluste, dass sie am 18. August 1944 das Grenadier-Regiment 161 auflösen und mit dem Grenadier-Regiment 189 verschmelzen musste. Auch das Füsilier-Bataillon wurde aufgelöst, aber am 4. Oktober 1944 neu aufgestellt.

Kurland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Division wurde mit der Heeresgruppe Nord im Kurland-Kessel abgeschnitten.

Kapitulation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Division kapitulierte am 8. Mai 1945 bei Tukkum.

Unterstellung und Einsatzräume[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Korps Armee Heeresgruppe Einsatzraum
Januar 1940 z. Vfg. OKH Neuhammer
Juni 1940 XVIII 9. Armee B Soissons
Juli 1940 Reserve 1. Armee C Ostfrankreich
August 1940 z. Vfg. OKH beurlaubt
März 1941 LIX 7. Armee D Nordfrankreich
Januar 1942 XXXIX 16. Armee Nord Staraja Russa
Februar 1942 X
November 1942 II Demjansk
Februar 1943 XXVIII 18. Armee Leningrad
November 1943 L
Dezember 1943 VIII 16. Armee Newel
April 1944 X
Mai 1944 II
August 1944 Kleffel Dünaburg
Oktober 1944 XXXXVII Grasser Birsen
November 1944 XVI 16. Armee Kurland
Februar 1945 Kurland

Gliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1939 1944
  • Grenadier-Regiment 161
  • Grenadier-Regiment 174
  • Grenadier-Regiment 189
  • Füsilier-Bataillon 61
  • Artillerie-Regiment 181
  • Pionier-Bataillon 181
  • Panzerabwehr-Abteilung 181
  • Panzerjäger-Abteilung 181
  • Nachrichten-Abteilung 181
  • Divisions-Nachschubführer 181

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum Dienstgrad Name
1. Dez. 1939 Generalmajor/Generalleutnant Friedrich-Wilhelm von Loeper
5. Okt. 1940 Generalmajor Hugo Ribstein
8. Dez. 1941 Generalmajor Erich Schopper
1. März 1943 Oberst Gottfried Weber
13. März 1943 Generalleutnant Erich Schopper
1. Juni 1943 Oberst Gottfried Weber
30. Juni 1943 Generalleutnant Erich Schopper
5. Apr. 1944 Generalleutnant Vollrath Lübbe
1. Juli 1944 Oberst der Reserve Ernst Meiners
10. Juli 1944 Oberst Franz Eccard von Bentivegni

Ritterkreuzträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auszeichnung Name Datum Dienstgrad Dienststellung
Ritterkreuz Petersdorff, Horst von 29. Juni 1940 Hauptmann z.V. Kdr III./Inf.Rgt 189 (SA-Brigadeführer)
Ritterkreuz Mix, Walter 18. Dez. 1942 Oberleutnant d.R. Chef 9./Gren.Rgt 174
Ritterkreuz Behnken, Hans 19. Dez. 1942 Hauptmann z.V. Kdr I./Gren.Rgt 161
Ritterkreuz Scheibig, Erich 15. Jan. 1943 Oberfeldwebel Zugführer i. d. 14.(Pz.Jäg)/Gren.Rgt 174
Ritterkreuz Schopper, Erich 30. Apr. 1943 Generalleutnant Kdr 81. Inf.Div
Ritterkreuz Meiners, Ernst Dr. 17. Dez. 1943 Oberst d.R. Kdr Gren.Rgt 161
Ritterkreuz Sulzer, Rudolf 11. Jan. 1944 Hauptmann d.R. Kdr II./Gren.Rgt 161
Eichenlaub Mix, Walter 22. Feb. 1944 Hauptmann d.R. Kdr II./Gren.Rgt 174
Ritterkreuz Kirsch, Walter 6. März 1944 Oberleutnant d.R. Chef 7./Gren.Rgt 161
Ritterkreuz Twillemeier, Alois 15. März 1944 Gefreiter Kradmelder im Stab/Füs.Btl 81
Ritterkreuz Borchardt, Herbert 20. März 1944 Leutnant d.R. Stoßtruppführer i. d. 7./Gren.Rgt 189
Ritterkreuz Kessler, Wolfgang 16. Apr. 1944 Oberleutnant d.R. stellv. Führer I./Art.Rgt 181
Ritterkreuz Herfurth, Heinz 16. Apr. 1944 Major Kdr II./Gren.Rgt 189
Ritterkreuz Pabst, Kurt 13. Apr. 1944 Hauptmann d.R. Kdr Div.Füs.Btl 81
Ritterkreuz Eichler, Kurt 12. Aug. 1944 Hauptmann Führer II./Gren.Rgt 189
Ritterkreuz Paschke, Werner 19. Aug. 1944 Oberleutnant d.R. Chef 3./Gren.Rgt 161
Ritterkreuz Morys, Georg 2. Sep. 1944 Oberfeldwebel Zugführer i. d. 1./Pz.Jäg.Abt 181
Ritterkreuz Lehrig, Herbert 10. Sep. 1944 Leutnant Zugführer im II./Gren.Rgt 161
Ritterkreuz Allersmeier, Heinz 9. Dez. 1944 Major d.R. Führer FEB 181
Ritterkreuz Mielke, Albert 23. März 1945 Feldwebel Zugführer i. d. 6./Gren.Rgt 189
Ritterkreuz Moeller, Hans 14. Apr. 1945 Oberleutnant Chef Jagd.Pz.Kp 1181

Bekannte Divisionsangehörige[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. 2. Auflage. Band 6: Die Landstreitkräfte 71–130. Biblio-Verlag, Bissendorf 1979, ISBN 3-7648-1172-2.
  • Im Bundesarchiv befinden sich weitere Quellen zur Divisionsgeschichte; vgl. Bundesarchiv – Recherche. Abgerufen am 6. Oktober 2010.

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]