Chronik der Stadt Düren/1876–1900
Diese Liste ist eine Teilliste der Chronik der Stadt Düren. Sie listet datierte Ereignisse von 1876 bis 1900 in Düren auf.
1876
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gründung des Tierschutzvereines
- 4. Juli: Eröffnung der ‚RHEINISCHEN PROVINZIAL BLINDENANSTALT‘ in der Alten Jülicher Str., die vorher in der Jesuitengasse im Jesuitenkolleg angesiedelt war
1877
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gründung der Fabrik ‚Zimmermann & Jansen‘
- Gründung der Rölsdorfer Schützenbruderschaft „Constantia“ im Gasthaus Gohr
- Gründung der Stahlwaren- und Kettenfabrik Leopold Krafft u. Co., später, Krafft und Schüll
- Der Dürener Verschönerungsverein legt die ‚Nördliche Vereinsstraße‘, jetzt Schoellerstr., und die ‚Südliche Vereinsstraße‘, jetzt Eberhard-Hoesch-Str. bzw. Euskirchener Str., an
- 6. Mai: Die Dürener Stadtkapelle, ‚Städtische‘ genannt, gibt ihr erstes Konzert im Großtivoli
- Frühjahr: Die Feuerwehrkapelle wird gegründet
- 1. Juni: Das hiesige Telegraphenamt wird mit dem Postamt vereinigt
- 24. Juni: Schwaches Erdbeben
- 6. September: Gründung des 'Dürener Männergesangvereines'
- 2. November: Großbrand der Zuckerfabrik
- 18. Dezember: Auf der bisherigen Telegraphenleitung werden erfolgreiche Versuche einer telephonischen Verbindung mit Aachen unternommen
1878
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ostern: Eröffnung der St.-Anna-Pfarrschule, jetzt Peschschule
- Erstausgabe des Dürener Adressbuches
- 1. Mai: Eröffnung der ‚RHEINISCHEN PROVINZIAL IRRENANSTALT‘ auf dem Grundstück ‚Sieben Morgen‘, mit deren Bau im Jahre 1874 begonnen wurde
- 26. August: Starkes Erdbeben, viele Bauschäden in Düren
- 10. September: Ausweisung der Ursulinen aus Düren
- Die Stadt errichtet im ehem. Ursulinenkloster ein höheres Mädchengymnasium
1879
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Amtsgericht Düren zieht in das Jesuitenkollegium ein und nutzt es bis 1934.
- Die Klosteranlage der Elisabetherinnen wird abgerissen.
- Die Fa. Ritzefeld und Linden baut auf eigene Rechnung eine Badeanstalt in der Rurstr.
- Anbau einer Josefskapelle an die St. Martinskirche (Annakirche), Fertigstellung 1881
- 1. April: Brand der Zuckerfabrik
- 11. Juni: Erste elektrische Hausbeleuchtung im Privathaus des Eberhard Hoesch
- 29. September: Grundsteinlegung durch Philipp Schoeller für die Neuerrichtung der Anker-Teppichfabrik. Sie zieht teilweise von der Stadtmitte nach Birkesdorf um.
1880
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 10. April: Gründung des Städtischen Oberlyzeums, heute Rurtalgymnasium
- In Düren gibt es 118 Brunnen
- November: Das Annuntiatenkloster in der Zehnthofstr. wird abgebrochen
- 1. Dezember: Ergebnis der Volkszählung: 17.151 Einwohner, 1.576 Häuser
1881
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Beginn des Ausbaus der Alten Jülicher Str.
- 19. Januar: Der erste öffentliche Briefkasten in Rölsdorf wird in Betrieb genommen
- 15. März: Der ‚Freiwillige Armenverein‘ eröffnet eine Verkaufsstelle für Sparmarken
- 19. März: Die an der Nordseite der Annakirche erbaute St.-Josefs-Kapelle wird eingeweiht, gestiftet von Alexander Theodor Ahrweiler
- 18./24. November/1. Dezember: Erderschütterungen durch Erdbeben
1882
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Als erstes Dürener Unternehmen baut sich die Zuckerfabrik eine eigene Stromversorgung auf
- Auf dem evangelischen Friedhof in der Kölnstr. wird eine Kapelle errichtet, die im Zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde
- Unterhalb der Tivolistr. wird eine Zellenbadeanstalt errichtet. Eine öffentliche Badeanstalt an der Rur gab es ab dem 27. Juli 1837.
- 2. Mai: Die evangelische Bürgerschule wird Realprogymnasium, heute Gymnasium am Wirteltor
- 25. August: Dechant Vaßen wird wegen des diamantenen Priesterjubiläums zum ersten Ehrenbürger der Stadt ernannt
- 10. September: Grundsteinlegung zur St.-Anna-Säule am Altenteich
- 11. Dezember: Umwandlung der Dürener Volksbank in eine Aktiengesellschaft
1883
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Männergesangsverein ‚Liederkranz‘ wird gegründet
- 24. August: Die Schellengasse wird in Wilhelmstr. umbenannt
1884
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- An der Rur wird eine Zellen-Badeanstalt errichtet
- 25. Mai: Einweihung der St.-Anna-Säule, Altenteich, als Geschenk für Dechant Vaßen, der sein diamantenes Priesterjubiläum feierte
- 9. Juli: Das zweite Kölntor, ein ‚Wohntor‘ im Eigentum von Wilhelm Edmund Hoesch, der alten Stadtbefestigung in der Kölnstr., wird abgerissen
1885
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Ursulinen beziehen ihr neues Kloster vor dem Kölntor
- Der erste Fernsprechdienst entsteht
- Der Chemiker Adolf Hupertz und der Kaufmann Felix Banning gründen in der Veldener Str. die Dürener Metallgießerei
- Verlegung der Bergstr., heute ‚Am Krausberg‘, wegen erneuter Vergrößerung des städtischen Friedhofes
- In Düren gibt es 19.802 Einwohner in 3.727 Haushalten bzw. 1.709 Häusern
- 19. Juni: Einweihung des Wasserturms am Annakirmesplatz. Damit wurde die erste öffentliche Wasserleitung in Betrieb genommen.
- 4. Juli: Der Kronprinz, später Kaiser Friedrich III., macht in Düren Station
- 25. Juli: Inbetriebnahme der ersten städtischen Wasserleitung und des ersten Wasserwerks oberhalb der Stadt in der Nähe der Pferderennbahn
- 14. Oktober: Geheimer Regierungsrat Emmerich Stürtz wird aus Anlass seines 50-jährigen Dienstjubiläum als Landrat zum zweiten Ehrenbürger der Stadt ernannt
1886
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die erste Dürener Dampfwäscherei, Johann Wolff, später Fa. Edelweiß, entsteht in der Burgstr., jetzt Rütger-von-Scheven-Str.
- Das evangelische Waisenhaus in der Pletzergasse wird eröffnet
- Abschluss der 1867 begonnenen Restaurierung der Marienkirche durch Heinrich Wiethase. Die Westfassade erhält an der Spitze ein neugotisches Türmchen.
- 3. Mai: Eröffnung der Nordschule am Ochsenweg, jetzt Schulstr.
- 24. Mai: Julius Reinhardt verstirbt als letzter Pfarrer der lutherischen Gemeinde
- 28./29. Oktober: Durch die Vereinigungsurkunde der reformierten und der lutherischen Gemeinden (Calvinisten und Lutheraner) wird die Evangelische Gemeinde zu Düren gegründet
1887
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gründung der Watte- und Verbandstoff-Fabrik Dr. Degen & Kuth (DUKA, jetzt Fa. Hartmann) durch den Besitzer der Löwenapotheke, die seit dem 15. Jahrhundert besteht
- Das Landratsamt zieht von der Oberstr. zum Hause Eberhard Hoesch auf dem Viehmarkt
- Bau des Feuerwehrhauses am Schulplatz der Peschschule
- Nerbst: Die Unterführung der Bahnstrecke Köln–Aachen wird in der Eisenbahnstr., heute Josef-Schregel-Str., in der heutigen Form erbaut
- Die ‚Rheinische Provinzial Irrenanstalt‘ wird um ein Haus für kranke Gesetzesbrecher erweitert
1888
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 540 Haushalte sind an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen
- Die erste primitive Gasverrohrung wird durch nahtlose Mannesmann-Rohre ersetzt
- Der Hühnermarkt wird in Ahrweilerplatz umbenannt
- Beginn der Verrohrung des Stadtbaches
- Bau des Feuerwehrübungshauses am alten Wasserturm, Annakirmesplatz (bestand bis 1933)
- Die erste pferdegezogene Dampfspritze für die Feuerwehr wird von Dürener Fabrikanten gestiftet (Kosten: 4.600 Taler)
- 20. Juni: Die Zellen-Badeanstalt an der Rur wird durch Hochwasser weggerissen
- 30. Oktober: Einweihung des Neubaus der evangelischen Klein-Kinderschule an der Philippstr., später evangelisches Gemeindehaus, in den 1970er Jahren zur Erweiterung des Straßenkreuzungsbereiches abgebrochen
- 5. November: Eröffnung der Fernsprechlinie Köln – Düren – Aachen
- 3. Dezember: Die an der Schützenstr. neu erbaute Küche mit Speisehalle des ‚Freiwilligen Armenvereins‘ wird in Benutzung genommen
1889
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Erweiterung des Rathauses
- Anlegung des jüdischen Friedhofes in der Binsfelder Str.
- Die Dürener Bank zieht zum Hause Wilhelmstr. 8 um
- 7. Mai: Der Viehmarkt wird in Kaiserplatz umbenannt
- 3. Juni: Eröffnung des Knabenhortes in der Hortstr., heute Langemarckstr.
- 5. Mai: Einweihung des Kriegerdenkmales
1890
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Augustiner-Cellitinnen beginnen mit dem Bau ein neues Klosters mit Kirche zwischen Pletzergasse und Jesuitengasse, Fertigstellung 1910
- Gründung der Maschinen- und Apparatebaufabrik Canzler
- Entstehung der ‚Dürener Metallwerke‘
- Gräfin von Keyserlingk erbt Schloss Burgau (bisher Familien von Elmt)
1891
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 22. März: Die Stadt weiht auf dem Kaiserplatz ein Denkmal für Kaiser Wilhelm I. (Preis: 70.000 Mark) ein; bis 1850 stand hier das Predigthaus der reformierten Gemeinde
- 25. März: Die Bibliothek (Stadtbücherei) zieht von einem Saal des Rathauses in den Erweiterungsbau des Rathauses an der Weierstr. um
- 21. April: Einweihung des Stiftischen Gymnasiums in der Zehnthofstr.
1892
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ausbau der Bismarckstr. und der Moltkestr.
- Neubau der Rurbadeanstalt unterhalb der Tivolistraße. Die alte Badeanstalt von 1882 war bei einem Hochwasser 1891 zerstört worden.
- 1. Juni: Die Bahnlinie Düren–Kreuzau wird in Betrieb genommen
- 19. September: Das Bismarckdenkmal in der Bismarckstr. wird eingeweiht. Es kostet 70.000 Mark, die die Dürener Bürger selbst aufgebracht haben
- 9. Dezember: Gründung der Ortsgruppe Düren des Eifelvereins
1892/93
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das evangelische Gemeindehaus in der Moltkestr. entsteht
1893
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1. Februar: In der Philippstr. 7 wird ein Volksbad mit 16 Wannen- und 17 Duschbädern gebaut, welches zum größten Teil von Eberhard Hoesch finanziert wurde
- 1. April: Die erste Dürener Dampfeisenbahn nimmt in Düren-Nord ihren Güternahverkehrsbetrieb auf (später 'Dürener Eisenbahn AG')
- 3. Juni: Das evangelische Realprogymnasium wird in eine Realschule umgewandelt, ab 1901 Realgymnasium
- 1. September: Das erste Automobil fährt in Düren
1894
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2. April: Dürens erster Oberbürgermeister, Hubert Jacob Werners, stirbt. Nachfolger wird der ehemalige 2. Bürgermeister von Mannheim, August Klotz
- Mai: Die neue Rurbrücke, Bismarckbrücke, wird dem Verkehr übergeben
- 1. Juni: Die Dürener Dampfeisenbahn nimmt bis Birkesdorf auch den Personenverkehr auf
- 4. Juli: Das Mädchenheim in der Holzstr. wird eröffnet
- 8. August: Durch eine städtische Verordnung wird der Zwangsanschluss an die Wasserleitung angeordnet
- 12. September: Das neu erbaute Waisenhaus in der Spülgasse, jetzt Waisenhausstr., wird von Oberpfarrer Lohmann, Pfarre St. Anna, eingeweiht. Die Betreuung obliegt den Borromäerinnen
1895
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Umzug der Tuchfabrik Leopold Schoeller & Söhne vom jetzigen Kaufhofgelände am Wirteltorplatz zur jetzigen Valencienner Str. nach Brand am 13. und 14. März 1895
- Umzug der Teppichfabrik Anker von der Wirtelstr. nach Birkesdorf (Umzugsbeginn 1879)
- 21. März: Fürst Otto von Bismarck wird 3. Ehrenbürger der Stadt
- 28. März: Im Hause Wirtelstr. 31 eröffnet der Kaufmann Leonhard Tietz auf 800 m² ein Warenhaus (ab 1993 Kaufhof AG)
- 23. Juni: Einweihung des evangelischen Gemeindehauses in der Moltkestr.
- 30. September: Die Stadt erwirbt für 64.000 Mark von der Ewaldus-Schützengilde ‚Großtivoli‘, jetzt Stadtpark
- 14. Oktober: Einweihung des neuen Muttergotteshäuschens
1896
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Aus dem Dürener Turnverein geht die ‚Spielvereinigung Schwarz-Weiß Düren‘ hervor
- Gründung der ‚Rurtalsperren-Gesellschaft‘ durch die Landkreise des Regierungsbezirks Aachen
- 21. Juni: Eröffnung des Stadtparks
- 16. September: Auf dem neuen Gelände an der Aachener Str. findet zum ersten Mal die Annakirmes statt, vorher im Stadtkern auf dem Kaiserplatz
1897
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Cellitinnen übernehmen das Krankenhaus in Lendersdorf
- 21. Februar: Erste Vorführung ‚lebender Fotografien‘ (Filmvorführung)
- 25. April: Einweihung des Springbrunnens im jetzigen Langemarckpark an der Josef-Schregel-Str.
- 28. November: Einweihung der St.-Joachims-Kirche in Norddüren durch Weihbischof Hermann Joseph Schmitz
1898
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Cellitinnen übernehmen die Provinzial-Blindenanstalt in Düren und arbeiten dort bis 1968.
- Abbruch des alten Spritzenhauses in der Weierstr.
- 1. April: Dürener Industrielle gründen mit einer Einlage die ‚Dürener Bank AG‘, die später mit der Dresdner Bank fusionierte
- 31. Juli: Die ‚Köln-Obertor-Promenade‘ wird in Hohenzollernstr. umbenannt
- Gründung des 1. Fußballvereins ‚Germania‘
1899
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 90 % der Einwohner beziehen ihr Wasser aus dem öffentlichen Netz
- Einbau einer Orgel in die Auferstehungskirche (evangelische Kirche)
- Einweihung des ‚Annaheimes‘ als rheinischen Blindenasyls, einer Stiftung von Philipp und Anna Schoeller
- 7. Mai: Mit städtischen Nachen (Ruderbooten) kann jetzt auf der Rur zwischen der Aachener Straße und dem Rurschwimmbad gerudert werden
- 1. Juli: Eröffnung der ‚Spar- und Darlehnskasse‘, später Kreissparkasse, im Hause Wilhelmstr. 15
1900
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Pfarrhaus Rölsdorf, Monschauer Str. 134, wird erbaut
- Düren hat 27.168 Einwohner, ist die zweitreichste Stadt Preußens und die drittreichste Stadt Deutschlands
- Leopold Hoesch stiftet der Stadt das Museum
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jahrbuch des Kreises Düren
- Dürener Geschichtsblätter, herausgegeben vom Dürener Geschichtsverein
- Unterlagen des Stadt- und Kreisarchives Düren (PDF; 191 kB)
- Rölsdorfer Geschichte(n), herausgegeben von der Schützenbruderschaft Constantia 1877 e. V., 2002, ISBN 3927312509