Stuart H. Orkin

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Stuart Holland Orkin (* 1946) ist ein US-amerikanischer Genetiker, Hämatologe und pädiatrischer Onkologe an der Harvard Medical School, dem Dana-Farber Cancer Institute und dem Boston Children’s Hospital.

Leben

Orkin wuchs in Manhattan auf. Er begann zunächst ein Studium am Massachusetts Institute of Technology, wo er 1967 einen Bachelor in Lebenswissenschaften erwarb. Anschließend wechselte er an die Harvard Medical School, wo er 1972 mit einem M.D. sein Medizinstudium abschloss. Als Postdoktorand arbeitete er bei Philip Leder an den National Institutes of Health (NIH) und absolvierte bis 1978 seine klinische Ausbildung in Kinderheilkunde und in Hämatologie/Onkologie am Boston Children’s Hospital und dem Dana-Farber Cancer Institute (DFCI).

Seit 1978 gehört Orkin zum Lehrkörper am DFCI. Im selben Jahr erhielt er auch eine erste Professur (Assistant Professor) an der Harvard Medical School, 1986 eine ordentliche Professur. Heute (Stand 2016) ist er dort David G. Nathan Professor of Pediatrics und Leiter der Abteilung für pädiatrische Onkologie.

Seit 1986 forscht Orkin zusätzlich für das Howard Hughes Medical Institute. Orkin ist verheiratet und hat eine Tochter.

Wirken

Orkin befasst sich mit Genregulation und Differenzierung der hämatopoetischen Stammzelle, mit Erbkrankheiten der Blutkörperchen und Onkogenese, insbesondere der Zellen der Hämatopoese.

Orkin und Mitarbeiter konnten wichtige Regulatorgene der Hämatopoese identifizieren. Seine Arbeiten zur Pathologie erblicher Störungen der Blutbildung konnten wesentlich zur verbesserten Diagnose und Therapie dieser Erkrankungen beitragen. Orkins Arbeitsgruppe definierte verschiedene Mutationen, die zu den verschiedenen Formen der Thalassämie führen, klonierte das Gen, das zur neptischen Granulomatose führt, und charakterisierte den Schalter, der den Wechsel von fetalem zu adultem Hämoglobin vollbringt, und zeigte dessen Regulation.

Neuere Arbeiten Orkins befassen sich mit der Pränataldiagnostik genetischer Störungen oder der Molekulargenetik und Biochemie der Phagozyten.

Orkin veröffentlichte (Stand 2014) mehr als 500 wissenschaftliche Publikationen, von denen 225 mehr als 100-mal zitiert wurden.[1] Sein h-Index beträgt (Stand September 2022) 210.[2][3] Seit 2022 zählt der Medienkonzern Clarivate ihn aufgrund der Zahl der Zitationen zu den Favoriten auf einen Nobelpreis (Clarivate Citation Laureates).[4]

Auszeichnungen (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. ↑ a b Haig H. Kazazian: 2014 William Allan Award Introduction: Stuart Orkin. In: The American Journal of Human Genetics. 96, 2015, S. 352, doi:10.1016/j.ajhg.2014.11.018.
  2. ↑ 1040 Highly Cited Researchers (h>100) according to their Google Scholar Citations public profiles – Ranking Web of Universities. In: webometrics.info. Abgerufen am 16. April 2016 (englisch).
  3. ↑ Stuart Orkin – Google Scholar Citations. In: scholar.google.de. Abgerufen am 16. Mai 2019.
  4. ↑ Clarivate Reveals Citation Laureates 2022 – Annual List of Researchers of Nobel Class. In: Clarivate. Abgerufen am 21. September 2022 (englisch).
  5. ↑ William Dameshek Prize Recipients. In: hematology.org. Abgerufen am 16. April 2016.
  6. ↑ Elaine Fuchs, Mark M. Davis, Lily Yeh Jan, Tony Hunter, Yuh Nung Jan, Paul B. Sigler, Peter G. Schultz: The Harvey Lectures. John Wiley & Sons, 2000, ISBN 0-471-40125-0 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. ↑ Stuart Orkin. In: nasonline.org. Abgerufen am 10. April 2016.
  8. ↑ Stuart Orkin : Health and Medicine Division. In: nationalacademies.org. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. April 2016; abgerufen am 16. April 2016 (englisch).
  9. ↑ Stuart H. Orkin – warrenalpert.org. In: warrenalpert.org. Abgerufen am 10. April 2016 (englisch).
  10. ↑ Book of Members 1780–present, Chapter O. (PDF; 797 kB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 16. Mai 2019 (englisch).
  11. ↑ Jessie Stevenson Kovalenko Medal. In: nasonline.org. Abgerufen am 10. April 2016.
  12. ↑ Past ASHG Award Recipients – ASHG. In: ashg.org. Abgerufen am 16. Januar 2023.
  13. ↑ ASHG Honors Stuart H. Orkin with William Allan Award – ASHG. In: ashg.org. 26. Juni 2014, abgerufen am 16. April 2016.
  14. ↑ Internationaler König-Faisal-Preis 2020
  15. ↑ Gruber-Preis für Genetik 2021
Personendaten
NAME Orkin, Stuart H.
ALTERNATIVNAMEN Orkin, Stuart; Orkin, Stuart Holland
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Genetiker, Hämatologe und Onkologe
GEBURTSDATUM 1946
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