Steinbach (Herzogenaurach)

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Steinbach
Koordinaten: 49° 33′ N, 10° 52′ OKoordinaten: 49° 33′ 17″ N, 10° 51′ 33″ O
Höhe: 320 m ü. NHN
Einwohner: 87 (Juli 2023)[1]
Postleitzahl: 91074
Vorwahl: 09132
Steinbach von Südwesten her gesehen
Im Hintergrund Herzogenaurach.
Steinbach von Südwesten her gesehen
Im Hintergrund Herzogenaurach.

Steinbach ist ein Gemeindeteil der Stadt Herzogenaurach im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[2]

Geographie

Durch das Dorf fließt der Krebsbach (im Unterlauf Schleifmühlbach genannt), der ein rechter Zufluss der Mittleren Aurach ist. Der Ort ist unmittelbar von Acker- und Grünland mit vereinzeltem Baumbestand umgeben. Im Süden wird die Flur Steinbachäcker genannt. Noch weiter südlich befindet sich der Steinbacher Wald. 200 Meter weiter nordöstlich grenzt ein Neubaugebiet von Herzogenaurach an. Eine Gemeindeverbindungsstraße verläuft nach Burgstall (1,4 km südöstlich) bzw. zur Kreisstraße ERH 14 (0,6 km nördlich) zwischen Dondörflein und Herzogenaurach.[3]

Geschichte

Lehnsherr im Ort war das Hochstift Bamberg. Im Bamberger Urbar von 1348 wurden zwei Weingärten erwähnt. Die Lehen wurden an die Markgrafen und an Nürnberger Geschlechter vergeben. Konrad Groß hatte im Ort Zehntansprüche, die später an das Nürnberger Heilig-Geist-Spitals übergingen. Die Patrizier Nützel von Sündersbühl waren Grundherren über einen Hof und einen Halbhof. Mit dem Tode von Johann Nützel im Jahr 1747 fiel das Lehen an das Hochstift Bamberg heim.[4]

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Steinbach 10 Anwesen. Das Hochgericht übte teils das brandenburg-bayreuthische Fraischvogteiamt Emskirchen-Hagenbüchach, teils das brandenburg-ansbachische Oberamt Cadolzburg aus. Der Fuhrweg war die Grenze. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das bambergische Amt Herzogenaurach. Grundherren waren das Amt Herzogenaurach (1 Hof, 2 Güter), der Nürnberger Eigenherr von Geuder (6 Häuser) und der Graf von Seinsheim (1 Hof).[5]

Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Markt Erlbach und Kammeramt Emskirchen. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Steinbach dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Obermichelbach und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Burgstall zugeordnet.[6]

Am 1. Januar 1972 wurde Steinbach im Zuge der Gebietsreform in die Stadt Herzogenaurach eingegliedert.

Baudenkmäler

  • Steinbacher Straße 3: Grenzstein
  • Lerchenweg 4: Steinkreuz

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987 002019 002023
Einwohner 69 51 55 60 42 57 121 106 91 80 80 87
Häuser[7] 9 11 11 10 12 15 22
Quelle [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [1] [1]

Religion

Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach St. Magdalena (Herzogenaurach) gepfarrt.[18] Spätestens seit dem 19. Jahrhundert gibt es evangelisch-lutherische Bewohner. Sie sind nach St. Peter und Paul (Münchaurach) gepfarrt.[15]

Literatur

Commons: Steinbach (Herzogenaurach) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. a b c Herzogenaurach in Zahlen > Einwohnerzahlen nach Ortsteil. In: herzogenaurach.de. Abgerufen am 6. August 2023.
  2. Gemeinde Herzogenaurach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 6. August 2023.
  3. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 6. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  4. F. Krug (Hrsg.): Der Landkreis Erlangen-Höchstadt, S. 124 = G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 56.
  5. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 132. Dort fälschlicherweise 8 Anwesen als Gesamtzahl angegeben.
  6. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 234f. = H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 141.
  7. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  8. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 88 (Digitalisat).
  9. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 876, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  10. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1049, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  11. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 993 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1042 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1075 (Digitalisat).
  14. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 921 (Digitalisat).
  15. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 678 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 173 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 334 (Digitalisat).
  18. H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 132.