Kaliumbromat

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Strukturformel
Kaliumbromat
Allgemeines
Name Kaliumbromat
Andere Namen

Kalium bromicum

Summenformel KBrO3
Kurzbeschreibung

weißer, kristalliner Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7758-01-2
EG-Nummer 231-829-8
ECHA-InfoCard 100.028.936
PubChem 23673461
ChemSpider 22852
Wikidata Q409241
Eigenschaften
Molare Masse 167,01 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

3,27 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

350 °C[2]

Siedepunkt

Zersetzung bei 370 °C[2]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[5] ggf. erweitert[4]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 271​‐​301​‐​350
P: 201​‐​202​‐​210​‐​220​‐​264​‐​301+310[4]
Toxikologische Daten

157 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[2]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Kaliumbromat (KBrO3) ist das Kaliumsalz der Bromsäure.

Eigenschaften

Kaliumbromat
Kaliumbromat-Kristalle

Kaliumbromat ist ein weißes, kristallines Pulver mit der Dichte 3,27 g/cm3. Es besitzt einen Schmelzpunkt von 350 °C. Bei 370 °C erfolgt Zersetzung unter Abspaltung von Sauerstoff. Kaliumbromat ist löslich in Wasser und nahezu unlöslich in Alkohol. Die Löslichkeit in Wasser steigt mit steigender Temperatur.[6]

Löslichkeit in Wasser[6]
Temperatur in °C 0 20 40 60 80 100
Löslichkeit in g/100 g H2O 3,1 6,9 13,1 22,0 33,9 49,7

Bromate sind bedeutend stärkere Oxidationsmittel als Chlorate und reagieren teilweise schon in wässriger Lösung, was auch ihre gegenüber Chloraten erhöhte Giftigkeit und die krebserzeugende Wirkung begründet. Gemische aus Kaliumbromat und brennbaren Substanzen wie Phosphor oder Schwefel sind hochexplosiv und reibungsempfindlich. Kaliumbromat gibt dabei seinen Sauerstoff ab und wird zu Kaliumbromid reduziert.

Kaliumbromat kristallisiert in der Raumgruppe R3m (Raumgruppen-Nr. 160)Vorlage:Raumgruppe/160 mit den Gitterparametern a = 601,1 pm und c = 815,2 pm. In der Elementarzelle befinden sich drei Formeleinheiten.[7][8]

Die Standardbildungsenthalpie von Kaliumbromat beträgt bei 298,15 K ΔHF0 = -361,50 kJ·mol−1,[9] die Freie Bildungsenthalpie beträgt ΔGF0 = -271,2 kJ·mol−1.[10] Die Lösungsenthalpie beträgt ΔH0sol = 40,58 kJ·mol−1.[11] Die Wärmekapazität bei konstantem Druck beträgt Cp = 105,2 J·mol−1·K−1.[10]

Gewinnung und Darstellung

Die Synthese von Kaliumbromat erfolgt durch Zugabe von Brom in heißer konzentrierter Kalilauge. Hierbei fällt das entstehende Kaliumbromat aus der Lösung aus, während das gleichzeitig entstehende, leichter lösliche Kaliumbromid in Lösung bleibt.

Verwendung

Kaliumbromat wird als Oxidationsmittel in der Maßanalyse (Bromatometrie) als Urtitersubstanz für die Bestimmung von Arsen, Antimon und Zinn verwendet. Außerdem wird es als Einkristall in der Piezoelektrik verwendet.

Die Verwendung von Kaliumbromat als Lebensmittelzusatzstoff ist in vielen Ländern verboten, unter anderem in der EU (seit 1992), Kanada (seit 1994), China, Argentinien, Brasilien und Indien, da es als gesundheitsschädlich gilt und von der Internationalen Agentur für Krebsforschung als „wahrscheinlich karzinogen“ eingestuft wurde.[12][13] Nicht verboten ist Kaliumbromat in den USA, wo es bei der Produktion von Backwaren als Mehlbehandlungsmittel zur Verbesserung des Backverhaltens eingesetzt wird.[14]

Einzelnachweise

  1. a b c Eintrag zu Kaliumbromat. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 28. Dezember 2014.
  2. a b c d e Datenblatt Kaliumbromat bei Merck, abgerufen am 19. Januar 2011.
  3. Eintrag zu Kaliumbromat in der Datenbank von internetchemie.info, abgerufen am 17. Februar 2024.
  4. a b Eintrag zu Kaliumbromat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 3. Januar 2023. (JavaScript erforderlich)
  5. Eintrag zu Potassium bromate im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  6. a b D. Yoffe, R. Frim, S. D. Ukeles, M. J. Dagani, H. J. Barda, T. J. Benya, D. C. Sanders: Bromine Compounds. In: Ullmanns Enzyklopädie der Technischen Chemie. Wiley-VCH Verlag, Weinheim 2013, doi:10.1002/14356007.a04_405.pub2.
  7. D. H. Templeton, L. K. Templeton: Tensor X-ray optical properties of the bromate ion. In: Acta Cryst. A41, 1985, S. 133–142, doi:10.1107/S0108767385000277.
  8. R. G. Kulkarni, T. N. Wathore: X-ray determination of lattice parameters and thermal expansion of potassium bromate. In: Journal of Materials Science. 16 (3), 1981, S. 849–851, doi:10.1007/BF00552231.
  9. J. R. Masaguer, A. Sousa-Alonso, J. Romero, M. V. Coto: Determination of the enthalpy of formation of potassium bromate. In: The Journal of Chemical Thermodynamics. 8 (6), 1976, S. 525–528, doi:10.1016/0021-9614(76)90025-2.
  10. a b CRC Handbook of Chemistry and Physics: STANDARD THERMODYNAMIC PROPERTIES OF CHEMICAL SUBSTANCES (Memento vom 25. Februar 2015 im Internet Archive) (Kapitel 5.4)
  11. G. E. Boyd, F. Vaslow: Heats of Solution and Derived Thermodynamic Properties of Alkali-Metal Bromates. In: J. Chem. Eng. Data. 7 (2), 1962, S. 237–238, doi:10.1021/je60013a024.
  12. What Is Potassium Bromate (E924) And Why Many Countries Have Banned It In Baked Products? thefooduntold.com, 22. Juni 2021, abgerufen am 21. Februar 2023 (englisch).
  13. IARC--Summaries & Evaluations: Potassium Bromate (Group 2B), Internationale Agentur für Krebsforschung
  14. Eintrag zu Kaliumbromat in der Datenbank von internetchemie.info, abgerufen am 21. Februar 2023.