ADAC Formel Masters

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ADAC Formel Masters
Fahrzeugtyp Einheits-Monoposto
Land oder Region Deutschland
Erste Saison 2008
Letzte Saison 2014
Reifen Dunlop
Offizielle Website www.adac-formel-masters.de

Die ADAC Formel Masters (Eigenschreibweise: ADAC formel masters) war eine von 2008 bis 2014 ausgetragene Formelrennserie, die Fahrern ab 15 Jahren als Basis für eine Automobilsportkarriere dienen sollte. Sie war gedacht als Bindeglied zwischen dem Kartsport und stärker motorisierten Formelwagen. Die Rennserie war seit 2009 Bestandteil des ADAC Masters Weekend und stand in Konkurrenz zur Formel BMW.

2014 wurde die Rennserie eingestellt. Als Nachfolgeserie wurde von 2015 bis 2022 die deutsche Formel-4-Meisterschaft ausgetragen.[1]

Fahrzeug[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fahrzeug des Teams KUG-Motorsport auf der Tuning World Bodensee

Der in der Ausschreibung als Formel ADAC powered by Volkswagen beschriebene Monoposto basiert auf einem bei Dallara entworfenen Karbon-Monocoque mit Front- und Heckflügel, von denen nur Letzterer modifiziert werden darf. Bei der Konzeption der Serie wurde besonderer Wert auf die Sicherheit der Rennfahrer gelegt. So ist das HANS-System zwingend vorgeschrieben. Das Fahrzeug erfüllt die Crash- und Sicherheitsstandards der FIA, die seit 2008 für die Formel 3 gelten.

Der ADAC warb mit einem Preis von 49.900,– Euro zzgl. MwSt. für einen rennfertigen Monoposto inklusive Motor.

Motor[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Antriebsaggregat diente ein bei Volkswagen entwickelter 1,6-l-FSI-Motor, der bis auf den Hubraum der gleichen Bauweise entspricht wie der 2008 im ADAC Volkswagen Polo Cup verwendete:

  • Hubraum: 1.598 cm³
  • Bohrung: 76,5 mm
  • Hub: 86,9 mm
  • Bauweise: Reihen-Vierzylinder-Otto-Saugmotor, vier Ventile pro Zylinder, Betätigung über zwei obenliegende Nockenwellen, Motorblock und Zylinderkopf aus Aluminium-Legierung, Benzin-Direkteinspritzung
  • Schmierung: Trockensumpf
  • Einbauposition: Mittelmotor, mittragend längs vor der Hinterachse,
  • Verdichtung: 12:1
  • Leistung: ca. 107 kW (145 PS) bei 6.000 Umin-1
  • Drehmoment: ca. 165 Nm bei 4.000 Umin-1
  • Abgasreinigung: Dreiwege-Rennkatalysator mit Lambda-Sonde

Die Motoren waren im Sinne der Chancengleichheit und der Kostenreduzierung verplombt.

Räder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Reifen
    • Hersteller: Dunlop
    • vorn 190/535-R13
    • hinten 205/570-R13
  • Räder
    • Hersteller: Motec (AVO Fahrzeugtechnik)
    • vorn 9x13
    • hinten 9x13

Die Größe der Räder entsprachen der der Formel 3 und sie hatten Zentralverschluss.[2] Die Räder wiegen 3,8 kg vorn und 4,2 kg hinten.[3]

Die Reifen waren je Veranstaltung limitiert.

Chassis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fahrleistungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Rundenzeiten waren etwas schneller als die der Formel BMW (zwei bis drei Sekunden je nach Strecke).

Saisonüberblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2008 fanden acht Veranstaltungen, davon eine auf dem TT Circuit Assen in den Niederlanden statt, die restlichen Läufe ausschließlich innerhalb Deutschlands: Oschersleben (2x), Nürburgring (2x), EuroSpeedway Lausitz, Sachsenring und Hockenheim, langer Kurs. Startberechtigt waren Teilnehmer aus allen Ländern; Sieger wurde der Portugiese Armando Parente mit 171 Punkten.

2009 fanden Rennen in Oschersleben (2x), Assen, Nürburgring (2x), Hockenheimring, Eurospeedway Lausitzring und Sachsenring statt. Schon vor dem letzten Rennen stand Daniel Abt als Gesamtsieger fest.

Meister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Saison Meister Punkte Zweiter Punkte Dritter Punkte Bestes Team Punkte
2008 Portugal Armando Parente 171 Deutschland Nico Monien 141 Osterreich Klaus Bachler 141 Deutschland URD Rennsport 207
2009 Deutschland Daniel Abt 224 Osterreich Klaus Bachler 188 Vereinigtes Konigreich Adrian Campfield 187 Deutschland Team Abt Sportsline 234
2010 Neuseeland Richie Stanaway 315 Deutschland Patrick Schranner 255 Deutschland Mario Farnbacher 231 Deutschland ma-con Motorsport 615
2011 Deutschland Pascal Wehrlein 331 Vereinigtes Konigreich Emil Bernstorff 310 Deutschland Sven Müller 296 Deutschland Motopark Academy 748
2012 Deutschland Marvin Kirchhöfer 329 Schweden Gustav Malja 307 Schweiz Jeffrey Schmidt 193 Deutschland Lotus 651
2013 Belgien Alessio Picariello 388 Deutschland Maximilian Günther 240 Deutschland Jason Kremer 227 Deutschland ADAC Berlin-Brandenburg e.V. 633
2014 Danemark Mikkel Jensen 377 Deutschland Maximilian Günther 262 Deutschland Tim Zimmermann 224 Osterreich Neuhauser Racing 630

Fahrer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die späteren Formel-1-Fahrer Kevin Magnussen (2008) und Pascal Wehrlein (2010–2011) fuhren vorher in dieser Serie. Mit Emma Kimiläinen (2008), Andrina Gugger (2010), Christina Nielsen (2010–2011), Beitske Visser (2012–2013) und Corinna Kamper (2014) waren auch einige Damen am Start.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Vorstellung der Serie auf adac-motorsport.de (Memento vom 5. Dezember 2010 im Internet Archive)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Formel 4 ersetzt Formel-Masters als Nachwuchsplattform
  2. http://www.ks-motorsport.de/de/pdf/Motec_Preisliste_Motorsport_2013.pdf@1@2Vorlage:Toter Link/www.ks-motorsport.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2018. Suche in Webarchiven)
  3. Techn. Daten (Memento vom 14. April 2014 im Internet Archive)
  4. ADAC-Motorsport – Internetseite: Technisches Reglement 2013 ADAC Formel Masters. (PDF; 436 kB) Auf: www.adac-motorsport.de, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 19. November 2011.@1@2Vorlage:Toter Link/www.adac-formel-masters.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)