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Version vom 28. November 2013, 16:59 Uhr

Ackerbohne (Oliver Dublwer oin der ahdfhdasbfubndsgndgoädgn fdkägmdsgs)

Ackerbohne (Vicia faba)

Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Fabeae
Gattung: Wicken (Vicia)
Art: Ackerbohne (Oliver Dublwer oin der ahdfhdasbfubndsgndgoädgn fdkägmdsgs)
Wissenschaftlicher Name
Vicia faba
L.
Ackerbohne (Vicia faba)
Illustration aus O.W. Thomé: Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz, 1885.
Weiße, zygomorphe Blüte mit dem dunklen Saftmal
Reife Hülsenfrüchte
Geöffnete, unreife Hülsenfrucht mit nierenförmigen Samen
Gekochte Dicke Bohnen
Ackerbohnenfeld

Die Ackerbohne (Vicia faba), auch Saubohne, Schweinsbohne, Favabohne, Dicke Bohne, Große Bohne, Pferdebohne, Viehbohne, Faberbohne oder Puffbohne genannt, ist eine Pflanzenart aus der Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae). Diese Nutzpflanze gehört zur Gattung der Wicken (Vicia), im Gegensatz zur Gartenbohne, die der Gattung Phaseolus angehört.

Kulturgeschichte

Die Wildform, von der die Ackerbohne abstammt, ist nicht bekannt. Heute kommt die Ackerbohne nur als Kulturpflanze vor. Als Kandidaten genannte Wildpflanzen (Vicia narbonensis L., Vicia galilaea Plitmann & Zohary) sind heutigen Erkenntnissen nach zwar nahe Verwandte, aber keine Stammformen. Vicia faba und Vicia narbonensis sind nach neueren Erkenntnissen Geschwister einer Elternform, die heute ausgestorben ist. Am nächsten zur vermuteten Wildform wird die in Indien, am Himalaja und in Südostspanien angebaute Unterart Vicia faba subsp. paucijuga angesehen, die eine stark verzweigte Wuchsform ohne Haupttrieb und kleine Samen aufweist. Als weitere Verwandte, die Ausgangsformen für Vicia faba sein könnten, werden genannt: Vicia galilaea, die im Vorderen Orient beheimatet ist, und Vicia pliniana aus Algerien, die wahrscheinlich nur eine kleinsamige Form von Vicia faba ist.

Frühe Formen der „Dicken Bohne“ waren gar nicht so dick. Man findet diese kleineren Samen erstmals in archäologischen Ausgrabungen in einer Steinzeitsiedlung bei Nazaret in Israel, die zwischen 6800 v. Chr. und 6500 v. Chr., eventuell auch nur 6000 v. Chr. datiert sind. Es ist nicht klar, ob diese Samenfunde gesammelte Wildsamen oder angebaute Bohnen sind. Erst seit dem 3. vorchristlichen Jahrtausend findet sich die Dicke Bohne in vielen Ausgrabungsstätten im Mittelmeerraum.

Seitdem hat die Ackerbohne ihren Siegeszug bis nach Mitteleuropa angetreten. In den ersten Jahrhunderten nach Christus entwickelte sich ein Anbauschwerpunkt an der Nordseeküste, weil sie als einzige Hülsenfrucht auf salzigen Böden in Küstennähe gedeiht. Neben anderen Hülsenfrüchten (Linse, Erbse) stellte sie die Versorgung der Menschen mit Proteinen sicher. Im Mittelalter war sie eines der wichtigsten Nahrungsmittel, auch bedingt durch die hohen Erträge. In dieser Zeit tauchte erstmals die großsamige Varietät auf, die heute verbreitet ist.

Seit dem 17. Jahrhundert ging der Anbau in Europa zurück. Die aus Amerika eingeführte Gartenbohne und Feuerbohne wurden zur menschlichen Ernährung vorgezogen. Die Dicke Bohne dient heute hauptsächlich als Viehfutter. In Westfalen und im Rheinland werden Dicke Bohnen mit Speck heute noch gerne genossen.[1]

Eine besondere Verbindung besteht zwischen der Stadt Erfurt und der Puffbohne. Aufgrund der dortigen fruchtbaren Böden und des milden Klimas sind die Bohnen dort meist besonders gut gediehen und bekamen wegen ihrer Größe (ausgepuffte, große Bohne) den speziellen Namen Puffbohne. Schon seit dem Mittelalter war sie wegen des hohen Eiweiß- und Stärkegehaltes ein beliebtes und wichtiges Nahrungsmittel für die arme Bevölkerung. Daher gilt die Puffbohne als das Stadtmaskottchen, und jeder gebürtige Erfurter wird auch als „Erfurter Puffbohne“ bezeichnet.

Beschreibung

Die Dicke Bohne ist eine einjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 0,3 bis zu 2 Meter erreicht. Die bis zu 1 Meter[2] tiefgehende Pfahlwurzel ist im oberen Bereich stark verzweigt. An der Haupt- und den Seitenwurzeln befinden sich zahlreiche Rhizobium-Wurzelknöllchen. Der aufrechte, unverzweigte Stängel ist vierkantig, hohl und kahl. Die paarig gefiederten Laubblätter besitzen meist zwei bis drei Paare Fiederblättchen und eine grannenartige Spitze ohne Ranke. Die breiten und ovalen Fiederblättchen sind 3 bis 10 cm lang, 1 bis 4 cm breit, blaugrün, etwas fleischig und unbehaart. Die großen Nebenblätter sind 10 bis 17 mm lang, ganzrandig oder an der Spitze leicht gezähnt und besitzen oft violettbraune Nektarien.

Die Blütezeit reicht von Mai bis Juni. Ein bis sechs Blüten stehen an kurzen Stielen in den Blattachseln. Die relativ großen, duftenden Blüten sind zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf 12 bis 15 mm langen Kelchblätter sind röhrig verwachsen; die unteren lanzettlichen Kelchzähnen sind mit 5 mm länger als die anderen. Die fünf Kronblätter sind weiß. Die Flügel sind in der Grundfarbe auch weiß mit jeweils einem dunkel-purpurfarbenen Flecken. Der fast rechtwinklig gebogene Griffel ist oben flaumig und an den Seiten bärtig behaart; er endet mit einer zweiteiligen Narbe. Neun der zehn Staubblätter sind zu einer Röhre verwachsen.

Die abstehenden, 8 bis 20 cm langen und 1 bis 3 cm dicken Hülsenfrüchte sind unbehaart, anfangs grünlich bei Vollreife braun bis schwarz und enthalten zwei bis sechs Samen. Je nach Sorte sind die glatten Samen verschieden geformt, 1 bis 2,5 cm lang, und 4,5 bis 9 mm dick. Die Farben der Samen reichen von hell rötlich-braun bis hell bis dunkel grünlich-braun oder hell bis dunkel purpurfarben, oft mit Flecken oder Punkten in ähnlichen oder stärker abweichenden Farben.

Ökologie

Die Ackerbohne ist ein einjähriger, sommerannueller Therophyt. Sie bildet Wurzelknöllchen mit dem symbiontischen, stickstoffbindenden Bakterium Rhizobium leguminosarum aus.[2]

Die Blüten sind weiß, aber ihre Flügel haben ein dunkles Flecksaftmal hervorgerufen durch Anthophäin aus der bei Pflanzen sonst seltenen Farbstoffgruppe der Melanine. Während der Dämmerung schließt sich die Fahne um die anderen Blütenteile und hüllt sie während der Nacht ein.[2]

Die von Juni bis Juli reifenden Früchte sind durch sekundäre Gewebswucherungen quergefächert.[2]

Nutzung

Die Ackerbohne wird sowohl als Futtermittel für Tiere als auch zur menschlichen Ernährung genutzt. Zur Verfütterung kommen sowohl die Samen als auch der ganze Spross. Für den Menschen ist die Hülse nur sehr jung genießbar. Die Samen können sowohl frisch als auch getrocknet verwendet werden, getrocknet sind sie ohne weitere Konservierung lagerfähig. Der Samenertrag beträgt zwischen 15 und 70 dt pro Hektar Anbaufläche. Daneben werden Ackerbohnen auch zur Gründüngung angebaut.

Die Samen enthalten etwa 25 bis 30 % Protein, 1 bis 2 % Fett, 40 bis 50 % Kohlenhydrate, daneben Ballaststoffe und Wasser. Es gibt umfangreiche Untersuchungen zur Gewinnung, Modifizierung und Einsatz der Hauptinhaltsstoffe, wie Protein und Stärke, aus den getrockneten Samen.

Anbau

Die Ackerbohne benötigt einen Standort, an dem ihr hoher Wasserbedarf entweder durch tiefgründigen Boden mit hohem Wasserhaltevermögen oder durch einen hohen Grundwasserstand, gleichmäßige Niederschläge bzw. künstliche Bewässerung gedeckt werden kann. Sie wird daher oft in Marschland und auf schwerem Lehm angebaut. Da sie nicht frostempfindlich ist, kann die Dicke Bohne in Gebieten angebaut werden, die für andere Bohnen nicht geeignet sind. Da die Bohnen zur Entwicklung eines gewissen Vernalisationsreizes bedürfen und über eine gute Resistenz gegen Frost verfügen, kann die Aussaat der bereits bei Bodentemperaturen von 2 bis 3 °C keimenden Bohnensamen bei offenem (frostfreien) Boden bereits im Februar stattfinden, die Ernte erfolgt dann ab Juni. In besonders wintermilden (maritimen) Klimaten wie in England werden Ackerbohnen auch als Winterfrucht bereits im vorausgehenden Herbst ausgesät. Die Aussaat erfolgt zwecks besserer und tieferer Bewurzelung und höherer Standfestigkeit recht tief mit einer Saattiefe zwischen 6 und 10 cm, bei Herbstaussaat gar bis 15 cm. Die Ernte der Bohnen erfolgt in der Landwirtschaft mittels Mähdrescher im Mähdruschverfahren, das erhebliche Nährstoffmengen enthaltende Bohnenstroh verbleibt kleingehäckselt auf dem Acker.

Krankheiten

Uromyces viciae-fabae ist ein bedeutender Schädling der Ackerbohne. Eine Bodenbearbeitung vermindert den Befall, da der Pilz in befallenen Pflanzenteilen überwintert. Zugelassen ist eine chemische Bekämpfung mit Folicur und pyrethroidhaltigen Insektiziden. Botrytis fabae löst die Schokoladenfleckenkrankheit aus. Bedeutend ist zudem die Brennfleckenkrankheit, die durch Ascochyta fabae ausgelöst wird. Verschiedene bodenbürtige Pilze können Auflauf- und Fußkrankheiten auslösen.[3]

Systematik

Vicia faba gehört zur Sektion Faba der Untergattung Vicia aus der Gattung Vicia L. in der Tribus Fabeae in der Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae). Die Veröffentlichung der Gattung Vicia erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 2, 737. Synonyme für Vicia faba L. sind: Faba bona Medik., Faba vulgaris Moench., Orobus faba Brot., Vicia esculenta Salisb..[4]

Die Art Vicia faba wird in zwei Unterarten gegliedert:

  • Vicia faba subsp. paucijuga (Alef.) Murat.
  • Vicia faba L. subsp. faba: Sie enthält drei Varietäten:
    • Pferdebohne (Vicia faba subsp. faba var. equina Pers.): Als Viehfutter angebaut.
    • Dicke Bohne oder Puffbohne (Vicia faba subsp. faba var. faba Murat., Syn.: Faba vulgaris var. major Harz, Vicia faba var. major (Harz) Beck): Eigentliche „Dicke Bohne“, zum menschlichen Verzehr angebaut.
    • Ackerbohne (Vicia faba subsp. faba var. minuta (hort. ex Alef.) Mansf., Syn.: Faba vulgaris var. minor Harz, Faba vulgaris var. minuta hort. ex Alef., Vicia faba var. minor (Harz) Beck: Kleinsamige Varietät.

Toxikologie

Rohe, seltener auch gekochte Ackerbohnen sowie der Blütenstaub sind giftig.[5]

Hauptwirkstoffe in den Samen sind die Glykoside Vicin (0,6–0,8 %), Convicin (0,1–0,3 %) und als Begleitstoffe Lectine und L-Dopa.[5]

Vergiftungserscheinungen: Nach dem Einatmen des Blütenstaubes und nach dem Verzehr der rohen, seltener auch der gekochten Bohnen kann es zum Krankheitsbild des Favismus kommen. Allergische Vorgänge sind dabei nicht ausgeschlossen, da nach dem Einatmen des Blütenstaubs die Krankheit oft schwerwiegender verläuft. Häufiger tritt der Favismus im östlichen Mittelmeer und bei Schwarzen in Amerika auf. Dort ist die Krankheit auf einen erblich bedingten Mangel an Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase zurückzuführen.[5]

5 bis 48 Stunden nach dem Essen kommt es zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, Bauchschmerzen und Schwindelgefühl. Die leichten Symptome verschwinden nach einigen Tagen. In schweren Fällen entsteht eine akute hämolytische Anämie. Die Mortalität bei dieser schweren Schädigung liegt bei 7 %.[5]

Vergiftungserscheinungen durch Vicia-Arten kommen besonders bei Pferden, Rindern, Schweinen und Kühen vor. Das Krankheitsbild bei Pferden zeigt sich in einer schweren Leberdegeneration mit Koliken. Auf eine ausschließliche Verfütterung von Wicken sollte daher verzichtet werden.[5]

Bei manchen Menschen, besonders im Mittelmeerraum, tritt eine erbliche Veranlagung auf, der Favismus, eine stoffwechselbedingte Unverträglichkeit besonders gegenüber den unreifen Bohnen. Diese Krankheit kann in schweren Fällen zum Tod führen. Die Ursache dieser Unverträglichkeit liegt an den Glucosiden Vicin und Convicin, Inhaltsstoffen der Dicken Bohne. Diese oxidieren Glutathion, und bei Fehlen des reduzierenden Enzyms Glucose-6-phosphat-Dehydrogenase (G6PD) treten die Symptome des Favismus auf.[6][7] Seit einiger Zeit gibt es Sorten, bei denen der Gehalt an Vicin und Convicin auf etwa ein Fünftel reduziert ist. Es ist noch unklar, ob damit Favismus unterbleibt. Diese Züchtung wurde vor allem zur Verbesserung der Qualität als Tierfutter durchgeführt.

Siehe auch

Quellen

Einzelnachweise

  1. http://www.huettenhilfe.de/rezept-dicke-bohnen-mit-speck_4804.html
  2. a b c d Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
  3. Landwirtschaftskammer Nordrhein Westfalen: Krankheiten in Körnerleguminosen (PDF; 69 kB)
  4. Vicia faba im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.Vorlage:GRIN/Wartung/Keine ID angegeben
  5. a b c d e Lutz Roth, Max Daunderer, Kurt Kormann: Giftpflanzen – Pflanzengifte. Vorkommen, Wirkung, Therapie, allergische und phototoxische Reaktionen. Mit Sonderteil über Gifttiere. 6., überarbeitete Auflage, Sonderausgabe. Nikol, Hamburg 2012, ISBN 978-3-86820-009-6.
  6. WHO Working Group: Glucose-6-phosphate dehydrogenase deficiency. In: Bull World Health Organ Band 67, 1989, S. 601–611.
  7. C. Corchia, A. Balata u. a.: Favism in a female newborn infant whose mother ingested fava beans before delivery. In: The Journal of pediatrics. Band 127, Nummer 5, November 1995, S. 807–808, ISSN 0022-3476. PMID 7472841. (Review).
Commons: Ackerbohne – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien