„Adam und Eva“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Michelangelo Sündenfall.jpg|thumb|[[Michelangelo]]: ''Sündenfall und Vertreibung aus dem Paradies'' in der Sixtinischen Kapelle, 1508-12]]
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'''Adam und Eva''' waren nach der biblischen Erzählung im [[1. Buch Mose|Buch Genesis]] (Kapitel 2 bis 5) das erste Menschenpaar und Stammeltern aller Menschen. Auch der [[Koran]] erwähnt Adam und Eva.
'''Adam und Eva''' waren nach der biblischen Erzählung im [[1. Buch Mose|Buch Genesis]] (Kapitel 2 bis 5) das erste Menschenpaar und Stammeltern aller Menschen. Auch der [[Koran]] erwähnt Adam und Eva.
De kleesschen({{HeS|אדם}}, {{IPA|[aˈdam]}}, „Mutant“) wurde demnach von [[engem Schwanzkapp]] aus Lehm ({{HeS|אדמה}}, {{IPA|[adamˈa]}}, „Erde“) erschaffen, danach wurde ihm der [[Atemseele|Lebensatem]] (die ''neshama'') eingehaucht. Adam gab den Tieren Namen, fand aber kein partnerschaftliches Gegenüber. Darauf ließ Gott Adam in einen tiefen [[Schlaf]] fallen, entnahm ihm eine [[Rippe]] bzw. Seite und schuf aus dieser sein Gegenüber ''Eva'' ({{HeS|חוה}}, ''chawah'' ({{IPA|[χaˈva] oder [ħaˈva]}}), „die Belebte“). Wurde in der Erzählung bis dahin immer von „dem Menschen“ („Adam“) gesprochen, erkennt Adam („Mensch“) in der Begegnung mit dem neuen Wesen in sich den Mann („isch“) und in seinem Gegenüber die Frau („ischa“).<ref>Rein akustisch klingt „ischa“ zwar wie die grammatische Verweiblichung von „isch“, etymologisch sind die Worte allerdings aus zwei unterschiedlichen [[Radikal (semitische Sprachen)|Konsonantenwurzeln]] konstruiert: „isch“ aus {{IPA|ʔ-j-ʃ}} (Hebr. א-י-שׁ) mit dem Bedeutungsfeld „Person“, „Persönlichkeit“, und „ischa“ aus {{IPA|ʔ-n-ʃ}} (Hebr. א-נ-שׁ) mit dem Bedeutungsfeld „menschlich“, „verletzlich“. Als Folge einer früheren [[Totalassimilation]] verwandelte sich der Konsonant /n/ im Wort „Ischa“ (Hebr. אִשָּׁה) in eine [[Gemination (Sprache)|Gemination]] des Konsonanten /ʃ/ (repräsentiert durch das Starke [[Dagesch]] im Buchstaben „ש“); das /n/ existiert jedoch in verwandten Worten wie „Anaschim“ ("Leute" {{IPA|/anaˈʃim/}} אֲנָשִׁים) oder „Enoschut“ („Menschheit“ {{IPA|/enoˈʃut/}} אֱנוֹשׁוּת).</ref>

Adam ({{HeS|אדם}}, {{IPA|[aˈdam]}}, „Mensch“) wurde demnach von [[Gott]] aus Lehm ({{HeS|אדמה}}, {{IPA|[adamˈa]}}, „Erde“) erschaffen, danach wurde ihm der [[Atemseele|Lebensatem]] (die ''neshama'') eingehaucht. Adam gab den Tieren Namen, fand aber kein partnerschaftliches Gegenüber. Darauf ließ Gott Adam in einen tiefen [[Schlaf]] fallen, entnahm ihm eine [[Rippe]] bzw. Seite und schuf aus dieser sein Gegenüber ''Eva'' ({{HeS|חוה}}, ''chawah'' ({{IPA|[χaˈva] oder [ħaˈva]}}), „die Belebte“). Wurde in der Erzählung bis dahin immer von „dem Menschen“ („Adam“) gesprochen, erkennt Adam („Mensch“) in der Begegnung mit dem neuen Wesen in sich den Mann („isch“) und in seinem Gegenüber die Frau („ischa“).<ref>Rein akustisch klingt „ischa“ zwar wie die grammatische Verweiblichung von „isch“, etymologisch sind die Worte allerdings aus zwei unterschiedlichen [[Radikal (semitische Sprachen)|Konsonantenwurzeln]] konstruiert: „isch“ aus {{IPA|ʔ-j-ʃ}} (Hebr. א-י-שׁ) mit dem Bedeutungsfeld „Person“, „Persönlichkeit“, und „ischa“ aus {{IPA|ʔ-n-ʃ}} (Hebr. א-נ-שׁ) mit dem Bedeutungsfeld „menschlich“, „verletzlich“. Als Folge einer früheren [[Totalassimilation]] verwandelte sich der Konsonant /n/ im Wort „Ischa“ (Hebr. אִשָּׁה) in eine [[Gemination (Sprache)|Gemination]] des Konsonanten /ʃ/ (repräsentiert durch das Starke [[Dagesch]] im Buchstaben „ש“); das /n/ existiert jedoch in verwandten Worten wie „Anaschim“ ("Leute" {{IPA|/anaˈʃim/}} אֲנָשִׁים) oder „Enoschut“ („Menschheit“ {{IPA|/enoˈʃut/}} אֱנוֹשׁוּת).</ref>


== Die biblische Erzählung ==
== Die biblische Erzählung ==

Version vom 12. Mai 2011, 08:49 Uhr

Adam und Eva (Maarten van Heemskerck, Musée des Beaux-Arts de Strasbourg). Man beachte die Hervorhebung des Geschlechtsunterschieds durch die Verwendung verschiedenfarbiger Inkarnate.
Erschaffung Adams und Evas, Sündenfall und Vertreibung aus dem Paradies, 1424-52, Baptisterium San Giovanni
Adam und Eva (Albrecht Dürer, 1507)
Michelangelo: Die Erschaffung Evas in der Sixtinischen Kapelle, 1508-12
Michelangelo: Sündenfall und Vertreibung aus dem Paradies in der Sixtinischen Kapelle, 1508-12

Adam und Eva waren nach der biblischen Erzählung im Buch Genesis (Kapitel 2 bis 5) das erste Menschenpaar und Stammeltern aller Menschen. Auch der Koran erwähnt Adam und Eva. De kleesschen(hebräisch אדם, [aˈdam], „Mutant“) wurde demnach von engem Schwanzkapp aus Lehm (hebräisch אדמה, [adamˈa], „Erde“) erschaffen, danach wurde ihm der Lebensatem (die neshama) eingehaucht. Adam gab den Tieren Namen, fand aber kein partnerschaftliches Gegenüber. Darauf ließ Gott Adam in einen tiefen Schlaf fallen, entnahm ihm eine Rippe bzw. Seite und schuf aus dieser sein Gegenüber Eva (hebräisch חוה, chawah ([χaˈva] oder [ħaˈva]), „die Belebte“). Wurde in der Erzählung bis dahin immer von „dem Menschen“ („Adam“) gesprochen, erkennt Adam („Mensch“) in der Begegnung mit dem neuen Wesen in sich den Mann („isch“) und in seinem Gegenüber die Frau („ischa“).[1]

Die biblische Erzählung

Übersehen wird meistens der erste biblische Schöpfungsbericht, demnach Gott zuerst beide Menschen gleichzeitig schuf, nicht erst die Eva aus der Rippe des Adam - siehe 1.Mose 1,27: Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn, und er schuf sie als Mann und Weib. Adam und Eva leben zunächst im Garten Eden. Dort überredet sie die Schlange entgegen dem Verbot Gottes vom Baum der Erkenntnis zu essen. (Diese Schlange wird in der christlichen Tradition oft auf den Teufel bezogen. Diese Gleichsetzung findet sich schon im Neuen Testament in Offb 12,9 EU.)[2] Da sich Adam und Eva nach Genuss der Früchte mit Feigenblättern bekleiden, könnte mit der verbotenen Frucht eine Feige gemeint sein, die in der Bibel als Symbol für Heilung steht. Das gängige Bild vom Apfel als verbotener Paradiesfrucht beruht nicht auf der Bibel, sondern auf einer falschen Übersetzung des lateinischen Wortes malum, das sowohl „böse“ als auch „Apfelbaum“ bedeuten kann.

Die in dem Essen der verbotenen Frucht zum Ausdruck kommende Abkehr von Gottes Geboten gilt sowohl in der jüdischen als auch in der christlichen Religion als Rebellion gegen Gott, wie auch die Rebellion des Teufels gegen Gott.[3] Hier als Übertrag vom Teufel auf dem Menschen, welche den Menschen in seiner seelischen Beschaffenheit veränderte. Das Christentum spricht vom Sündenfall.

Als Folge der Rebellion beschreibt die Bibel, dass Adam und Eva ihre Nacktheit erkennen, woraufhin sie sich Kleidung aus Feigenblättern anfertigen. Vor Gott versuchen sie sich zu verstecken. Zum ersten Mal ist etwas im Paradies vorhanden, was vorher nicht bekannt war: das Schamgefühl. Gott stellt sie zur Rede, woraufhin Adam die Schuld Eva zuschreibt und Eva der Schlange. Beide werden aus dem Garten Eden vertrieben. Eva muss fortan Kinder unter Schmerzen gebären, Adam wird der harte und mühselige Ackerbau auferlegt. Die klassischen Worte aus Gen 3,19 EU:

Denn Staub bist du und zum Staub zurück kehrst du.

weisen zunächst auf den Ritus der Erdbestattung hin und bringen zudem nach christlicher Interpretation zum Ausdruck, dass nun der Tod in die Welt getreten ist. Zwischen Eva und der Schlange und ihren jeweiligen Nachkommen wird Feindschaft herrschen.

In der biblischen Erzählung zeugt Adam nach der Vertreibung aus dem Paradies mit Eva drei Söhne: Kain, Abel und Set. Das biblische Buch Genesis 5,4 erwähnt außerdem nicht namentlich genannte Töchter und weitere Söhne, die Adam nach der Geburt Sets zeugte. Adams gesamtes Lebensalter wird mit 930 Jahren angegeben.

Vorstellungen zu einem Stammelternpaar gibt es auch in anderen Schöpfungsberichten. So findet sich in der germanischen Mythologie die Geschichte von Ask und Embla.

Deutung

Jüdische Deutungen

Aus dem Vers Gen 2,18 EU: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei wird nach rabbinischer Deutung die Verpflichtung des Menschen zur Eheschließung abgeleitet.

In der Sicht des hellenistisch-jüdischen Philosophen Philo von Alexandria hat die Rebellion die folgende Bedeutung: Es existieren zwei Schöpfungen, die des himmlischen und die des irdischen, aus Lehm geschaffenen und der Vergänglichkeit unterworfenen Menschen. Adam steht für die Vernunft, Eva für die Sinnlichkeit, die Schlange für die Lust. Der Aufstand gegen Gott entsteht durch eine Störung der betrachtenden Vernunft, wobei die Schlange als Vehikel der Versuchung dient.

Christliche Sichtweisen

Die lateinische Kirche entwickelt aus der biblischen Erzählung den Begriff der Erbsünde, sie begreift Adam als Typ und intime Identifikationsfigur des Menschen. Dieser ist, wie der Apostel Paulus im Römerbrief 5,12–21 beschreibt, wie alle Menschen und Lebewesen der Erde dem Tod und der Vergänglichkeit unterworfen. Diesem „alten (Menschentypus) Adam“ wird Jesus Christus als der eine „neue Adam“ gegenübergestellt, dessen Kreuzestod und Auferstehung ein Leben über die Mächte des Todes hinaus ermöglichen. Siehe auch Sündenfall. Diese Interpretation wird aber nicht von der Ostkirche akzeptiert, wo die Erbsünde unbekannt ist; es heißt nur, dass der Tod durch Adam und Eva in die Welt gebracht wurde.

Darstellung im Koran

Auch der Koran kennt die Geschichte von Adam und Eva. Hier spielt Iblis (der Teufel) eine wichtige Rolle. Aus Überheblichkeit widersetzt er sich als einziger dem Befehl Gottes, sich vor Adam niederzuwerfen. Daraufhin wird er von Gott aus dem Paradies verwiesen, erbittet sich aber Aufschub bis zum Tag des jüngsten Gerichts, um nun zu versuchen, die Menschen ebenfalls abirren zu lassen – was ihm auch gelingen soll. Dies gilt im Islam als irdische Prüfung (Koran: Sure 15, Vers 34–40). Gott warnt die Menschen vor diesem Versucher, sie lassen sich aber betören und verführen (Sure 7, Vers 22). Im Gegensatz zur christlichen Überlieferung teilen sich laut islamischer Lehre Adam und Eva die Schuld am Verzehr der verbotenen Frucht. (Sure 7, Vers 22)

Nach dem Koran ist Adams Sünde ein Fehltritt (Sure 2, Vers 36), nicht aber Abfall von Gott und Zerstörung der Beziehung zu Ihm. Deshalb ist die Folge auch nicht so schwerwiegend wie im biblischen Bericht: Statt der Ankündigung: „… sonst werdet ihr sterben“ (1. Mose 2,17) warnt Gott den Menschen vor Satan: „Dass er euch nur nicht aus dem Paradies vertreibt und dich unglücklich macht!“ (Sure 20, Vers 117) Durch die Sünde schadet der Mensch nur sich selber: „Unser Herr, wir haben uns selbst Unrecht getan.“ (Sure 7, Vers 23)

„Hierauf erwählte ihn sein Herr und er wandte sich ihm wieder zu und leitete ihn recht.“ (Sure 20, Vers 122) Adam und Eva werden zwar aus dem Paradies vertrieben, aber ihnen wird gesagt: „Wenn dann von mir eine Rechtleitung zu euch kommt, dann haben diejenigen, die meiner Rechtleitung folgen, nichts zu befürchten und sie werden nicht traurig sein.“ (Sure 2, Vers 38f)

Adam und Eva werden von Gott explizit im Koran verziehen: Sure 2 (al-Baqara), Vers 37 am Ende der Erzählung der Adamgeschichte: „Da empfing Adam von seinem Herren Worte (Bittgebete). Und er wandte sich zu ihm zu. Er ist ja der Vergebende, sich wieder Zuwendende und der Barmherzige“. Diese Stelle steht im Gegensatz zu einem Glauben an eine „Erbsünde“. Jeder Mensch wird mit einem „weißen Blatt“ geboren, heißt es in Sprüchen des Propheten als Bestätigung. Somit wird nach islamischer Lehre jeder Mensch sündenfrei geboren.

Dom von Orvieto, die Erschaffung Evas
Datei:Offthecross.jpg
Auferstehungsikone: Christus zieht Adam und Eva aus dem Reich des Todes
Schedelsche Weltchronik von 1493, Adam und Eva, traditionelle Arbeitsteilung

Adam und Eva in der Kunst

Die künstlerischen Darstellungen des Mythos von Adam und Eva sind außerordentlich zahlreich und über Jahrhunderte immer wieder neu variiert und verändert worden. Dabei bewegen sich die Darstellungen zwischen verschiedenen Polen der theologischen Deutung des Geschehens:

In einigen Werken erscheinen Adam und Eva in ihrer paradiesischen Gottesnähe. Kurt Flasch verweist etwa auf ein Deckengemälde aus der Zeit um 1200 in der Klosterkirche St. Michael in Hildesheim, das „Eva und Adam als Herrscherpaar in paradiesischer Herrlichkeit“[4] zeige. Eva erscheint vielen Künstlern als mächtige Urmutter der Menschheit, als Geschenk Gottes an Adam, erst aus ihrer Tat erwachsen Zeit und die menschliche Geschichte.

In entsprechenden Darstellungen der Schöpfungsszene, in der Gott Eva aus der Seite Adams erstehen lässt, erscheint die starke Eva als Bindeglied zwischen Adam und Gott, so im abgebildeten Relief des Doms zu Orvieto oder einem dem frühen, Donatello zugeschriebenen Terracottarelief im Dommuseum in Florenz.[5]

Auf der anderen Seite ist die Zuweisung der Hauptschuld am Sündenfall an Eva ein Thema der Kunst. Der Sündenfall wird zum Ausgangspunkt der Herrschaft des Mannes über die Frau, Eva zur Gegenfigur der jungfräulichen Maria und zum Ursprung allen Elends der Menschheitsgeschichte.

Ebenfalls um 1200 gestaltet ein unbekannter Künstler die Vertreibung aus dem Paradies an einem Kapitell der Kathedrale von Clermont-Ferrand.

„Der Cherubim verschließt das Paradiestor; er zerrt Adam an den Haaren heraus. Eva und Adam sind beide Bestrafte, Verjagte, Hinausgeworfene, aber wie verschieden ist ihre Lage: Adam steht, Eva kniet oder liegt am Boden; sie ist gestürzt; ihre Position ist jetzt unter ihm, und er demonstriert dies: Er zieht sie am Haarschopf, wie der Engel ihn gepackt hat. Er setzt die Strafe fort; er gibt seiner Frau einen Fußtritt.“[6]

Aber trotz der theologischen Legitimation dieser Negativsicht Evas über Jahrhunderte eröffnet sich in der Kunst eine Vielfalt der Akzentuierungen und Motiven zwischen den Polen Sünde/Strafe und der positiven Sicht der ersten Menschen.[7]

Eine „positive Vollendung“ der Geschichte von Adam und Eva kennt die Ikonentradition. Die Auferstehungsikone (Anastasis), ein häufiges Motiv, zeigt nicht (wie die westliche Kunst) die Abbildung der Auferstehung Jesu selbst oder des leeren Grabes, sondern die Illustration eines Satzes aus dem Apostolischen Glaubensbekenntnis: … hinabgestiegen in das Reich des Todes. Der auferstandene Christus tritt die Türen des (oft personifizierten) Hades ein und zieht Adam und Eva als erste der Menschen aus dem Reich des Todes.

Ein ganz anderer Motivbereich der künstlerischen Gestaltung von Adam und Eva ist die Darstellung der Arbeit. Mit der Vertreibung aus dem Paradies beginnt der Zwang zur Arbeit, der Künstlern Darstellungsmöglichkeiten alltäglicher menschlicher Aktivitäten bietet. Dabei werden sowohl traditionelle weibliche und männliche Tätigkeitsfelder zum Gegenstand, als auch neue Arbeitsgebiete der jeweiligen Zeit.[8]

In der Frührenaissance bot die Darstellung von Adam und Eva zudem den Künstlern eine erste Möglichkeit, Aktmalerei in einer Zeit zu betreiben, in der die Darstellung menschlicher Nacktheit noch weitgehend verpönt war.

Siehe auch:

Theater

  • Peter Hacks schrieb 1972 sein Stück „Adam und Eva“, in dem er, in Anschluss an die Hegelsche Interpretation des Sündenfalls, diesen Stoff zu einem allgemeinen Weltbild ausarbeitet.
  • „Eva & Adam“ von Patrizia Barbuiani, ein komisches Theaterstück ohne Worte, das die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies, ihr Leben in einer modernen Welt, ihren Tod und schließlich ihre Rückkehr ins Paradies erzählt- Markus Zohner Theater Compagnie / Lugano, 2007

Siehe auch

Literatur

Referenzen

  1. Rein akustisch klingt „ischa“ zwar wie die grammatische Verweiblichung von „isch“, etymologisch sind die Worte allerdings aus zwei unterschiedlichen Konsonantenwurzeln konstruiert: „isch“ aus ʔ-j-ʃ (Hebr. א-י-שׁ) mit dem Bedeutungsfeld „Person“, „Persönlichkeit“, und „ischa“ aus ʔ-n-ʃ (Hebr. א-נ-שׁ) mit dem Bedeutungsfeld „menschlich“, „verletzlich“. Als Folge einer früheren Totalassimilation verwandelte sich der Konsonant /n/ im Wort „Ischa“ (Hebr. אִשָּׁה) in eine Gemination des Konsonanten /ʃ/ (repräsentiert durch das Starke Dagesch im Buchstaben „ש“); das /n/ existiert jedoch in verwandten Worten wie „Anaschim“ ("Leute" /anaˈʃim/ אֲנָשִׁים) oder „Enoschut“ („Menschheit“ /enoˈʃut/ אֱנוֹשׁוּת).
  2. Siehe z.B. Adolf Pohl in der Wuppertaler Studienbibel zu Off 12,9 (Seite 326): „An unserer Stelle finden wir eine ausdrückliche Gleichsetzung mit der Paradiesschlange von 1 Mo 3: die uralte Schlange“.
  3. Freud, the Serpent and the Sexual Enlightenment of Children (engl.)
  4. Kurt Flasch, Eva und Adam, S. 12; Abbildung auf den Commons
  5. vgl. Kurt Flasch, Eva und Adam, Vorwort; Flasch (Vorwort) verweist darauf, dass die Erschaffung Evas „als Vorzeichen des Entstehens der Kirche aus der Seitenwunde des Gekreuzigten“ gedeutet worden sei.
  6. Kurt Flasch, Eva und Adam, S. 112f.
  7. vgl. Flasch, Eva und Adam, S. 11ff.
  8. vgl. etwa die traditionelle Aufgabenteilung Ackerbau/Kinderernährung in der Schedelschen Weltchronik von 1493 oder Ackerbau/Spinnrocken in der Darstellung des Grabower Altars, rechter Innenflügel, Außenseite des Bertram von Minden
Commons: Adam und Eva – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien