Aka Høegh

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Nukardleĸ Najâraĸ Eva Høegh, bekannt als Aka Høegh [nuˈkaɬːɜq naˈjɑːʁɑq ˈeːva aˈka høˀ] (* 16. Dezember 1947 in Qullissat)[1] ist eine grönländische Künstlerin (Bildhauerin und Malerin).

Leben

Aka Høegh ist die Tochter des Küfers Ib Peter Adolf Thaarup Høegh (1912–1981) und der Richterin Else Margrethe Guldborg Rosing Heilmann (1919–2010). Ihr Großvater väterlicherseits ist Pavia Høegh (1886–1956). Mütterlicherseits ist ihr Großvater der Pastor und Schriftsteller Karl Heilmann (1893–1958). Am 19. Juni 1976 heiratete sie den lettischen Künstler, Schriftsteller und Fotografen Ivars Sīlis (* 1940), Sohn von Jānis Sīlis (1908–?) und Hermīne Tatjana Bremze Greitāne (1920–2015[2]).[3][1] Das Paar hat zwei Kinder, die beide ebenfalls Künstler sind: Inuk Silis-Høegh (* 1972) und Bolatta Tatjana Paarnaq Silis-Høegh (* 1981).[4]

Aka Høeghs Interesse für Kunst wurde bereits früh durch ihre Eltern geweckt. Jens Rosing war es, der dieses Interesse weiter verstärkte, indem er ihr noch im Kindesalter professionelles Zeichenwerkzeug zukommen ließ. Später wurde sie von Hans Lynge unterrichtet, der sich nicht nur als Autor betätigte, sondern auch als Bildhauer und Maler aktiv war. Nachdem sie die Schule in Qullissat und das Gymnasium in Aasiaat besucht hatte, schrieb sie 1967 an das Grönlandministerium, in der Hoffnung ein Stipendium für eine professionelle Kunstausbildung zu erhalten, die sich die aus einer ärmeren Familie stammende Aka nicht leisten konnte. Ihr wurde in der Folge jedoch mitgeteilt, dass sie sich doch lieber zur Krankenschwester ausbilden solle, was sie schließlich in Kopenhagen begann, aber nach kurzer Zeit abbrach. Sie besuchte anschließend dennoch für einige Zeit die Königlich Dänische Kunstakademie in Kopenhagen, wo Robert Jacobsen, Ole Christensen und Svend Wiig Hansen sie lehrten. Anfang der 1970er Jahre war sie an der späteren Kunstschule in Nuuk, wo sie von 1973 bis 1976 selbst lehren durfte.

Ihre Kunst stellte in dieser Zeit ein wichtiges Mittel zur Identitätswahrung der Grönländer gegen die Danifizierung des Landes dar. Durch Bodil Kaalund wurde ihre Kunst, die größtenteils aus naturellen Elementen bestand, auch in Dänemark bekannt. Sie war Teil der Künstlervereinigungen Ex Dania und Ante por la Vida. Ihre Kunstwerke wurden abgesehen von Grönland und Dänemark auch schon auf den Färöern, in Deutschland, den Niederlanden, Israel, Alaska, Mexiko, Bolivien, Island, Norwegen, Schweden, Finnland, Lettland und Litauen ausgestellt.[4][3][5][6]

Ehrungen

  • Dansk Grønlandsk Kulturfond (1975)
  • Jens Rosings Pris (1976)
  • Nordisk Kulturfond (1977)
  • Grønlands Hjemmestyres Kulturpris (1989)
  • Goldschmidts Legat
  • Nordens Institut
  • Heerups Legat
  • Soroptimisternes Legat
  • Anne Marie Telmányis Legat (1992)
  • Anne Marie Telmányis Legat (1995)
  • Nuna Fondens Pris (1995)
  • Eikhoffs Legat
  • Wessel Art Foundation (1996)
  • Ritterin des Dannebrogordens (1997)
  • Æreslegat fra C. L. Davids Fond (2003)
  • Hans Lynges Opmuntringslegat (2003)
  • Nersornaat (2013)[7]
  • Ritterin 1. Grades des Dannebrogordens (2015)[8]
  • Jacob Letterstedts nordiske fortjenstmedalje (2018)[9]

Werke (Auswahl)

  • Anora-blæsten (Radierung, 1974)
  • Grønlandsk Kunstkalender (Kalenderillustration, 1976)
  • Myter og sagn fra Grønland (Buchillustration für Knud Rasmussens Trilogie, 1979)
  • Grönländische Weihnachtsbriefmarke (1980)
  • Kirche und Taufbecken der Kirche in Maniitsoq (1981)
  • Mytologisk rejse i et grønlandsk landskab (Buchillustration, 1985)
  • Altar, Taufbecken und Decke der Kirche in Tasiilaq (1986)
  • Relief der Hochschule in Qaqortoq (1989)
  • Aula des Gymnasiums in Qaqortoq (1989)
  • Proyecto Víbora (als Teil von Arte por la Vida; weltgrößtes Mauerkunstwerk in Elche, 1991)
  • Sten og menneske (Steinskulpturen in Qaqortoq, 1993/94)
  • Fries der Jakobskirke in Roskilde (1994)
  • Den unge mand (Collage, 1994)
  • Strømninger (Wand im Pinngortitaleriffik in Nuuk, 1998)
  • Frihjul (Buchillustration für Prinz Henriks Gedichtsammlung, 2009/10)
  • Porträts von Jonathan Motzfeldt, Laannguaq Lynge, Henrik Lund, Isak Trolle und Agnethe Davidsen
  • Weitere öffentliche Kunstwerke in Dänemark und Grönland

Literatur

Camilla Augustinus: Høegh, Aka. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 73, de Gruyter, Berlin 2011, ISBN 978-3-11-023178-6, S. 500., Volltext

Einzelnachweise

  1. a b Torben Lodberg: Grønlands Grønne Bog 2001/02. Hrsg.: Grønlands hjemmestyres informationskontor. Kopenhagen 2001, ISBN 978-87-89685-16-8, S. 47.
  2. Hermīne Tatjana Bremze Greitāne bei nekropole.info
  3. a b Biografie im Dansk biografisk leksikon
  4. a b Biografie im Dansk Kvindebiografisk Leksikon
  5. CV (Memento vom 5. Januar 2018 im Internet Archive) bei ilukunstmus.gl
  6. CV bei dengyldne.dk
  7. Tildelingen af Nersornaat i sølv til Aka Høegh auf der Seite des Inatsisartut
  8. Aka Høegh modtager endnu et ridderkors in der Sermitsiaq
  9. Flot hæder til billedkunstner Aka Høegh in der Sermitsiaq