Albtrauf

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Burg Hohenzollern vom Albtrauf aus gesehen (Nähe Backofenfelsen)

Albtrauf bezeichnet den nordwestlich ausgerichteten Steilabfall der Schwäbischen Alb.

Stufenhang einer Schichtstufe

Der Albtrauf markiert im Bereich der Schwäbischen Alb den Stufenhang einer geologischen Schichtstufe des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes. Seine Fortsetzung findet er im Nordosten im Stufenhang der Fränkischen Alb und im Südwesten und Westen in den Jura-Stufenhängen von Baaralb, Hegaualb, Randen, Klettgau, Aargau sowie des „Tafeljura“ um Basel, des Ajoie und des Französischen Schichtstufenlandes.

In Geologie und Geomorphologie meint Trauf allerdings lediglich die Kante im Schneiden von Stufenhang und Stufenfläche (nicht ausgebildet bei Walmstufen).

Erscheinungsbild

Die mittlere Neigung des Albtraufs beträgt 35°. Bei Balingen erreicht er eine durchschnittliche Höhe von fast 400 Metern. Die Vegetation besteht hauptsächlich aus Buchenwald, vereinzelt (Jusi) findet man auch die für die Hochfläche der Schwäbische Alb typischen Wacholderheiden, die in der Regel unter Naturschutz stehen. Charakteristisch sind auch die allenthalben aus dem Wald hervortretenden weißen Felsnasen. Wegen der aus einiger Entfernung zu beobachtenden blassblauen Schimmerung wurde der Albtrauf poetisch „blaue Mauer“ getauft.

Durch Erosion werden Trauf und Gebirge wie seit Jahrmillionen im Durchschnitt jedes Jahr um wenige Millimeter nach Südosten verlagert, wodurch der stark zerlappte und gebuchtete Verlauf erklärt ist. Zum Formenschatz zählen Stufenrandbuchten, Stirnseitentäler, Vorsprünge, Sporne, Auslieger und Zeugenberge. Zu den bekanntesten Zeugenbergen ohne Stufenfläche gehören von Nordost nach Südwest Ipf, Hohenstaufen, Achalm und Zoller, wobei die Achalm ihre Existenz vor allem ihrem harten vulkanischen Kern verdankt. Zu den eindrücklichsten Zeugenbergen mit Stufenfläche zählen Hesselberg, Michelsberg, Farrenberg, das Plateau von Burgfelden und Plettenberg.