„Alfons Goppel“ – Versionsunterschied

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Goppel war sechzehn Jahre "Landesvater" in Bayern, bis er am 7. November 1978 von [[Franz Josef Strauß]] abgelöst wurde. Damit ist Goppel der bislang am längsten amtierende bayerische Ministerpräsident. Die unter seiner [[Spitzenkandidat]]ur erreichten 62,1 % der Wählerstimmen bei der Landtagswahl 1974 sind bis heute das beste Ergebnis, welches die CSU je erreichte, und darüber hinaus das zweitbeste Ergebnis, welches je eine Partei bei Landtagswahlen in Deutschland erzielte (übertroffen wurde das Ergebnis lediglich [[Wahlen in Berlin|1948]], als die [[Berlin]]er [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] unter [[Ernst Reuter]] 64,5 % der Stimmen erzielte). Von 1979 bis 1984 verbrachte Goppel die letzten Jahre seines politischen Lebens im [[Europäisches Parlament|Europaparlament]].
Goppel war sechzehn Jahre "Landesvater" in Bayern, bis er am 7. November 1978 von [[Franz Josef Strauß]] abgelöst wurde. Damit ist Goppel der bislang am längsten amtierende bayerische Ministerpräsident. Die unter seiner [[Spitzenkandidat]]ur erreichten 62,1 % der Wählerstimmen bei der Landtagswahl 1974 sind bis heute das beste Ergebnis, welches die CSU je erreichte, und darüber hinaus das zweitbeste Ergebnis, welches je eine Partei bei Landtagswahlen in Deutschland erzielte (übertroffen wurde das Ergebnis lediglich [[Wahlen in Berlin|1948]], als die [[Berlin]]er [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] unter [[Ernst Reuter]] 64,5 % der Stimmen erzielte). Von 1979 bis 1984 verbrachte Goppel die letzten Jahre seines politischen Lebens im [[Europäisches Parlament|Europaparlament]].


Von 1958 bis 1969 war er Vorsitzender des Altherrenvereins seiner Ur-Studentenverbindung Erwinia. 1987 wurde Goppel wegen seiner Verdienste die [[Georg-von-Hertling-Medaille]] des KV verliehen.
Von 1958 bis 1969 war er Vorsitzender des Altherrenvereins seiner Ur-Studentenverbindung Erwinia. 1


Mit seiner Frau [[Gertrud Goppel|Gertrud]] (geborene ''Wittenbrink'') hatte er sechs Söhne, u. a. den bayerischen Politiker [[Thomas Goppel]].
Mit seiner Frau [[Gertrud Goppel|Gertrud]] (geborene ''Wittenbrink'') hatte er sechs Söhne, u. a. den bayerischen Politiker [[Thomas Goppel]].

Version vom 24. November 2010, 13:15 Uhr

Alfons Goppel, 1963

Alfons Goppel (* 1. Oktober 1905 in Reinhausen, Bezirksamt Stadtamhof (heute Regensburg), Bayern; † 24. Dezember 1991 in Johannesberg, Landkreis Aschaffenburg) war ein deutscher Politiker (CSU). Von 1962 bis 1978 war er Ministerpräsident von Bayern.

Leben und Wirken

Alfons Goppel, 1975

Alfons Goppel ist das vierte von neun Kindern einer einfachen Handwerkerfamilie. Seine ältere Schwester Elisabeth ist die Mutter des römisch-katholischen Bischofs Konrad Zdarsa.

Von 1916 bis 1925 besuchte er das Albertus-Magnus-Gymnasium Regensburg. Nach dem Abitur studierte Alfons Goppel von 1925 bis 1929 Rechtswissenschaften in München. Hier wurde er aktives Mitglied der katholischen Studentenverbindung K.St.V. Erwinia, später auch noch der K.S.St.V. Alemannia München und der K.St.V. Ottonia München, alle im KV. Nach Beendigung seiner juristischen Ausbildung ließ sich Goppel zunächst als Anwalt in Regensburg nieder. Seine politische Karriere begann 1930 mit dem Eintritt in die Bayerische Volkspartei. Im November 1933 wurde er offensichtlich Mitglied der SA, sowie 1937 der NSDAP.[1][2]

Nach dem Zweiten Weltkrieg schloss Goppel sich der neu gegründeten Christlich Sozialen Union an. 1947 wurde er zum Landrat des Landkreises Aschaffenburg gewählt, vom Innenministerium allerdings mit Hinweis auf seine NSDAP-Mitgliedschaft nicht bestätigt.[1] 1952 wurde er zweiter Bürgermeister der Stadt Aschaffenburg. 1954 wurde er Abgeordneter des Bayerischen Landtags, dem er bis 1978 angehörte.

Von 1957 bis 1958 war Goppel Staatssekretär im Bayerischen Justizministerium, bis 1962 bekleidete er dann unter Hanns Seidel und Hans Ehard das Amt des Innenministers. Am 11. Dezember 1962 folgte er diesem im Amt des Ministerpräsidenten nach.

Goppel war sechzehn Jahre "Landesvater" in Bayern, bis er am 7. November 1978 von Franz Josef Strauß abgelöst wurde. Damit ist Goppel der bislang am längsten amtierende bayerische Ministerpräsident. Die unter seiner Spitzenkandidatur erreichten 62,1 % der Wählerstimmen bei der Landtagswahl 1974 sind bis heute das beste Ergebnis, welches die CSU je erreichte, und darüber hinaus das zweitbeste Ergebnis, welches je eine Partei bei Landtagswahlen in Deutschland erzielte (übertroffen wurde das Ergebnis lediglich 1948, als die Berliner SPD unter Ernst Reuter 64,5 % der Stimmen erzielte). Von 1979 bis 1984 verbrachte Goppel die letzten Jahre seines politischen Lebens im Europaparlament.

Von 1958 bis 1969 war er Vorsitzender des Altherrenvereins seiner Ur-Studentenverbindung Erwinia. 1

Mit seiner Frau Gertrud (geborene Wittenbrink) hatte er sechs Söhne, u. a. den bayerischen Politiker Thomas Goppel. Er wurde auf dem Waldfriedhof in München beigesetzt.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Straßenbenennung

Seit 1965 ist Goppel Ehrenbürger der Landeshauptstadt München, seit 1975 der Stadt Regensburg und seit 1981 der Stadt Hof. 1975 erhielt er das Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik und 1977 die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg. 1987 verlieh ihm der KV die Georg-von-Hertling-Medaille.

In Schweinfurt ist ein Berufsschulzentrum nach ihm benannt. Aus Anlass seines 100. Geburtstages wurde am 1. Oktober 2005 in München eine Straße nach ihm benannt.

Veröffentlichungen

  • Reden. Ausgewählte Manuskripte aus den Jahren 1958–1965. Echter-Verlag Würzburg, 1965.
  • Bayern, Deutschland, Europa. Festschrift für Alfons Goppel. Hrsg. v. Ludwig Huber. Passavia-Verlag Passau, 1975.
  • Das schönste Amt der Welt. Die bayerischen Ministerpräsidenten 1945–1993, München 1999, hrsg. vom Bayerischen Hauptstaatsarchiv

Literatur

  • Andreas Bitterhof/Renate Höpfinger: Ministerpräsident Alfons Goppel. 11. Dezember 1962 bis 7. November 1978. In: Generaldirektion der Staatlichen Archive (Hg.): „Das schönste Amt der Welt“. München 1999, S. 116-146.
  • Claudia Friemberger: Alfons Goppel. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 30, Bautz, Nordhausen 2009, ISBN 978-3-88309-478-6, Sp. 509–518.
  • Claudia Friemberger: Alfons Goppel. Vom Kommunalpolitiker zum Bayerischen Ministerpräsidenten. München 2001.
  • Karl-Ulrich Gelberg: Alfons Goppel (1905 - 1991) In: Jürgen Aretz (Hg.): Zeitgeschichte in Lebensbildern. Münster 2001, S. 260-279.
  • Margret Kopp (Hg.): Festschrift zum 90. Geburtstag von Dr. h.c. Alfons Goppel. 1. Oktober 1995. München 1995.
  • Stefanie Siebers-Gfaller: Von Utopia nach Europa. Alfons Goppel, 1.10.1995 bis 24.12.1991; biographische Notizen. München 1996.
  • Hans Zehetmair (Hg.): Bilanz eines erfüllten Lebens. Alfons Goppel zum 100. Geburtstag. München 2005.

Einzelnachweise

  1. a b Max Spindler, Dieter Albrecht, Alois Schmid: Handbuch der bayerischen Geschichte. München: C.H. Beck, 2003. Bd IV,1, S. 860.
  2. Bayerische Staatskanzlei: Die bayerischen Ministerpräsidenten: Dr. h.c. Alfons Goppel Quelle: Andreas Bitterhof und Renate Höpfinger. Auszug aus: "Das schönste Amt der Welt".
Commons: Alfons Goppel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien