Alzchem

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Alzchem Group AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE000A2YNT30
Gründung 2006
Sitz Trostberg, Deutschland Deutschland
Leitung
Mitarbeiterzahl Rund 1.690 (2023)[2]
Umsatz 540,6 Mio. Euro (2023)[2]
Branche Chemische Industrie
Website https://www.alzchem.com/
Stand: 1. März 2024

Die Alzchem Group AG (bis September 2011 Alzchem Trostberg GmbH) ist ein Chemieunternehmen mit Sitz in Trostberg im Landkreis Traunstein. Das Unternehmen beschäftigt rund 1.680 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an vier Produktionsstandorten in Deutschland (Trostberg, Schalchen, Hart, Waldkraiburg),[3] einem Werk in Schweden (Sundsvall) sowie in drei Vertriebsgesellschaften in den USA, China und England.[4]
Im Jahr 2023 erwirtschaftete Alzchem einen Konzernumsatz von rund 540,6 Mio. Euro und ein EBITDA von rund 81,4 Mio. Euro.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die große Wasserkraft der Alz war im Jahre 1908 der primäre Grund für die Standortwahl der auf Energie basierenden Calciumcarbid- und Kalkstickstoff-Produktion.[5]

Das Unternehmen Alzchem hat seinen Ursprung in der ehemaligen SKW Trostberg und wurde 2006 gegründet.[6]

Der ehemalige Mutterkonzern RAG hat die Bauchemie aus der SKW Trostberg herausgetrennt und an BASF verkauft, um die Übernahme der Degussa zu finanzieren und die Naturstoffextraktion in Münchsmünster und die NATEC-Anlage in Trostberg der Evonik-Degussa einzuverleiben. Die restliche Alzchem, die hauptsächlich wie in den Gründungsjahren noch Produkte aus Carbid produzierte, wurde 2009 an den Private-Equity-Investor BluO verkauft. Im Jahr 2014 erwarb Alzchem die SKW Metallurgy Sweden AB in Schweden, die dann in Nordic Carbide AB umbenannt wurde und neben den deutschen Produktionsstandorten einen weiteren Produktionsstandort darstellt.[7]

Seit Oktober 2017 wird das Unternehmen an der Frankfurter Börse notiert. Der Hauptaktionär beim Börsengang war Livia Corporate Development,[8] eine Beteiligungsgesellschaft des Investors Peter Löw. Im Oktober 2018 verkauften die Großaktionäre Livia, HDI Vier und Four Two Na mehr als 20 Millionen Aktien.[9]

Produkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alzchem produziert Futterzusatzstoffe, Düngemittel wie Kalkstickstoff[10] und Pflanzenschutzmittel, unter anderem den Wachstumsregulator Dormex mit dem Wirkstoff Cyanamid, welcher aufgrund fehlender Zulassung nur außerhalb der EU vertrieben wird. Diese Praxis wird von Menschenrechts- und Umweltorganisationen wie Public Eye kritisiert, da Cyanamid 2008 wegen gesundheitsschädigender Wirkung insbesondere bei den Anwendern in der EU verboten wurde und in armen Ländern Schutzausrüstung oft nicht vorhanden ist.[11][12][13][14] Außerdem gehören verschiedene Grund- und Spezialchemikalien, unter anderem für die Metallurgie und erneuerbare Energien zur Produktpalette.[15]

Aktionärsstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt sind 10.176.335 Aktien ausgegeben.

Stand: 2. Mai 2023[16]
Anteil Anteilseigner
25,13 % LIVIA Corporate Development SE
15,05 % four two na GmbH
12,74 % HDI Vier CE GmbH
47,08 %

7,10 %

5,11 %

Free Float

davon M&G plc

davon Lazard Frères Gestion SAS

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Vorstand. Alzchem Group AG, abgerufen am 3. Januar 2024.
  2. a b Geschäftsbericht 2022. (PDF) In: alzchem.com. Abgerufen am 14. März 2023.
  3. Standorte Alzchem Group AG. Alzchem Group AG, abgerufen am 31. Mai 2022.
  4. Geschäftsbericht Alzchem Group AG 2023. Alzchem Group AG, 1. März 2024, abgerufen am 1. März 2024.
  5. DIE GESCHICHTE DER ALZCHEM GROUP AG. Alzchem Group AG, abgerufen am 31. Mai 2022.
  6. DIE GESCHICHTE DER SKW TROSTBERG AG. Evonik Industries AG, abgerufen am 19. November 2018.
  7. DIE GESCHICHTE DER ALZCHEM GROUP AG. Alzchem Group AG, abgerufen am 31. Mai 2022.
  8. Ike Nünchert: AlzChem seit heute an Frankfurter Börse gelistet. goingpublic.de, abgerufen am 19. November 2018.
  9. Alzchem-Kurs fällt um ein Viertel. Frankfurter Allgemeine Zeitung, abgerufen am 19. November 2018.
  10. AlzChem: Arbeiter erleidet Verbrennungen bei Unfall. Passauer Neue Presse, 18. Mai 2021, abgerufen am 31. Mai 2022.
  11. Elke Brandstätter, Andreas Maus: Pestizide: Hochgiftige Exporte. In: tagesschau.de. 10. September 2020, abgerufen am 10. September 2020.
  12. Isabel Pfaff: Zu giftig für Europa, gut genug für den Export. Süddeutsche Zeitung, 10. September 2020, abgerufen am 8. Januar 2022.
  13. Verbotene Pestizide: Die giftige Doppelmoral der Europäischen Union. Public Eye, abgerufen am 8. Januar 2022.
  14. ENTSCHEIDUNG DER KOMMISSION vom 18. September 2008 über die Nichtaufnahme von Cyanamid in Anhang I der Richtlinie 91/414/EWG des Rates und den Widerruf der Zulassungen für Pflanzenschutzmittel mit diesem Stoff, abgerufen am 8. Januar 2022.
  15. Anwendungsgebiete. Alzchem AG, abgerufen am 31. Mai 2022.
  16. Aktionärsstruktur. In: alzchem.com. Alzchem, abgerufen am 2. Mai 2023.

Koordinaten: 48° 1′ 16,4″ N, 12° 33′ 8,3″ O