„Arktis“ – Versionsunterschied

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Der '''Döner''' ist dumm,
Die '''Arktis''' ist die nördliche [[zirkumpolar]]e Erdregion und bedeckt die nördlichen Teile der drei Kontinente [[Nordamerika]], [[Asien]] und [[Europa]], ferner das großenteils von [[Eis]] bedeckte [[Arktischer Ozean|Nordpolarmeer]].
die nördliche [[zirkumpolar]]e Erdregion und bedeckt die nördlichen Teile der drei Kontinente [[Nordamerika]], [[Asien]] und [[Europa]], ferner das großenteils von [[Eis]] bedeckte [[Arktischer Ozean|Nordpolarmeer]].


Die Bezeichnung ''Arktis'' leitet sich von dem altgriechischen Wort {{Polytonisch|Άρκτος}}, ''arktós'' für [[Bären|Bär]] ab. ''Arktos'' – „letztes Licht“ – war auch eine der römischen [[Horen (Mythologie)|Horen]], und Bezeichnung der [[Himmelsrichtung]] „[[Norden]]“. ''Arktikòs'' bedeutete „Land unter dem Sternbild des [[Großer Bär|Großen Bären]]“ oder allgemein „Nordland“. Der [[Polarstern]] liegt mit nur knapp 44 [[Bogenminute]]n Abweichung nahezu senkrecht über dem [[Nordpol]] und gehört heute zum Sternbild [[Kleiner Bär]].
Die Bezeichnung ''Arktis'' leitet sich von dem altgriechischen Wort {{Polytonisch|Άρκτος}}, ''arktós'' für [[Bären|Bär]] ab. ''Arktos'' – „letztes Licht“ – war auch eine der römischen [[Horen (Mythologie)|Horen]], und Bezeichnung der [[Himmelsrichtung]] „[[Norden]]“. ''Arktikòs'' bedeutete „Land unter dem Sternbild des [[Großer Bär|Großen Bären]]“ oder allgemein „Nordland“. Der [[Polarstern]] liegt mit nur knapp 44 [[Bogenminute]]n Abweichung nahezu senkrecht über dem [[Nordpol]] und gehört heute zum Sternbild [[Kleiner Bär]].

Version vom 6. Mai 2011, 07:53 Uhr

Politische Karte der Arktis (englisch), die Rote Linie ist die 10 °C Juli-Isotherme

Der Döner ist dumm, die nördliche zirkumpolare Erdregion und bedeckt die nördlichen Teile der drei Kontinente Nordamerika, Asien und Europa, ferner das großenteils von Eis bedeckte Nordpolarmeer.

Die Bezeichnung Arktis leitet sich von dem altgriechischen Wort Vorlage:Polytonisch, arktós für Bär ab. Arktos – „letztes Licht“ – war auch eine der römischen Horen, und Bezeichnung der HimmelsrichtungNorden“. Arktikòs bedeutete „Land unter dem Sternbild des Großen Bären“ oder allgemein „Nordland“. Der Polarstern liegt mit nur knapp 44 Bogenminuten Abweichung nahezu senkrecht über dem Nordpol und gehört heute zum Sternbild Kleiner Bär.

Die arktische Region

Geografie

Das Gebiet der Arktis wird über klimatische und vegetationsgeografische Kriterien definiert: So sind beispielsweise die Baumgrenze oder die Juli-Isotherme von 10 °C maßgebend für die Abgrenzung gegenüber den südlicheren Regionen der Erde. In früheren Zeiten wurde sie schlicht als „Region nördlich des Nordpolarkreises“ (66° 33' nördliche Breite) festgelegt. Diese Abgrenzung wird aber den unterschiedlichen klimatischen Bedingungen, die entlang des Polarkreises herrschen, in keiner Weise gerecht.

Während die Antarktis einen eisbedeckten Kontinent, Antarktika, umgibt, besteht das Nordpolargebiet aus einem großen Meer, das nach Süden hin von den Nordrändern der drei Kontinente Nordamerika, Asien und Europa begrenzt wird. Der geografische Nordpol liegt inmitten des an dieser Stelle 4.261 Meter[1] tiefen, ganzjährig zugefrorenen Arktischen Ozeans.

Vor allem in der Hocharktis bedecken Schnee und Eis ganzjährig einen großen Teil der Land- und Meeresoberfläche, während in den südlicheren Arktisgebieten größere Oberflächenbereiche im Sommer abtauen und deshalb lebensfreundlicher sind. In diesen Regionen sind Pingos – durch Eislinsen gebildete runde Hügel – ein typisches Landschaftsphänomen. Insgesamt herrschen in der Arktis ungeachtet zunehmender Klimaveränderungen extreme Umweltbedingungen.

Erdgeschichte

Aus Fossilienfunden mumifizierter Wälder geht hervor, dass in der Arktis vor 40–50 Millionen Jahren subtropische Temperaturen herrschten und hier riesige Mammutbäume wuchsen. Auch das Nordpolarmeer hatte zu dieser Zeit subtropische Wassertemperaturen. In Bohrkernen wurden Reste von Süßwasserpflanzen entdeckt, die heute unter anderem in Reiskulturen vorkommen. Deshalb wird vermutet, dass die gesamte Arktis vor mehr als 40 Millionen Jahren ein gigantischer abgeschlossener Süßwassersee gewesen sein könnte. Andere Funde zeugen von heftigen biologischen Umwälzungen und vom plötzlichen Aussterben vieler Organismen in der Folgezeit.

Im Tertiär, vor etwa 33 Millionen Jahren kühlte die Erde ab und es bildeten sich Eiskappen an den Polen. Die Vereisung erreichte die Antarktis vor 25 und Grönland vor 6 Millionen Jahren.[2] Vor 6000–7000 Jahren war die Arktis für längere Zeit womöglich periodisch eisfrei.[3]

Anthropogene Klimaveränderung

Die bisher geringste direkt gemessene Ausdehnung des arktischen Meereises von September 2007 im Vergleich zum vorherigen Rekord-Minimum 2005 sowie dem mittleren Minimum der Jahre 1979 bis 2000. Eine animierte Grafik findet sich hier (6,88 MB).

(Für eine detaillierte Darstellung siehe Folgen der globalen Erwärmung in der Arktis.)

Seit über einem halben Jahrhundert wird eine Abnahme der Meereseisfläche beobachtet und in jüngerer Vergangenheit mit der globalen Erwärmung in Zusammenhang gebracht.

Messungen aus dem Jahr 2007 zeigen eine Abnahme der Eisfläche im Vergleich zum durchschnittlichen Vorkommen der Jahre 1978 bis 2000 um 40–45 % auf 3 Millionen km². Sollte diese Entwicklung anhalten, könnte die Arktis bereits 2030 im Sommer eisfrei sein[4] und somit die Nordostpassage (ab etwa 2019[5]) und die Nordwestpassage temporär handelsschiffahrtstauglich freigeben. Alleine im Jahr 2007 sind über eine Million Quadratkilometer Eis geschmolzen.[6]

Im Herbst 2008 haben die Temperaturen mit 5 Grad über dem Normalwert einen neuen Wärmerekord für diese Jahreszeit erreicht, so ein Bericht der amerikanischen Wetter- und Ozeanbehörde NOAA. Ein Grund dafür sei der stete Rückgang des Meereises, wodurch das Reflexionsvermögen (Albedo) der gesamten Region abnimmt und dadurch weniger Sonnenlicht ins All reflektiert wird. Das wiederum führt zum Ansteigen der Lufttemperatur, was dem aktuellen Stand der Forschung nach zu verstärkten arktischen Klimaveränderungen führt und somit einen Rückkopplungsmechanismus darstellt.

Zeitlicher Verlauf des Volumens der arktischen Eisdecke aus einer messungsgestützten numerischen Simulation. Man erkennt die jahreszeitlichen Schwankungen, denen ein zunehmender Abwärtstrend überlagert ist. [7]

Auch die Dicke des arktischen Meereises nimmt ab. Zusammen mit der Flächenverminderung ergibt sich ein drastischer Volumenschwund, der ein völliges Verschwinden der Eisdecke während des Sommers bereits vor 2020 hindeutet, während der IPCC noch in seinem Report von 2007 für den Zeitraum um 2090 kein völliges Verschwinden des Eises voraussah [8].

Auch auf Grönland nimmt die Eisdecke ab: im Jahr 2007 verlor sie ein Volumen von 101 Kubikkilometern, während der Meeresspiegel in der Arktis um 0,25 Zentimeter pro Jahr ansteigt. Folgen sind bereits im Ökosystem feststellbar: So erhöht sich die Population der Gänse, während Rentierherden kleiner werden.[9] Anfang des Jahres 2008 rechneten Forscher damit, dass 2008 die nach dem Vorjahr zweitgrößte Schmelze der arktischen Kappe einsetzen würde.[10]

Politik

Siehe auch: Politischer Status der Arktis

Teile der Staatsgebiete von Russland, den USA (Alaska) und Kanada, die abhängigen Gebiete Grönland (verwaltet von Dänemark) und Svalbard (zu Norwegen) sowie der Region Lappland (auf dem Staatsgebiet von Norwegen, Schweden und Finnland) erstrecken sich über die arktische Region.

Politisch haben sich die Anrainerstaaten auf ein Sektorenprinzip geeinigt, das den einzelnen Staaten das Gebiet zuordnet, die innerhalb der Sektoren liegen, die sich aus einer gradlinigen Verbindung ihrer Grenzen mit dem Nordpol ergeben.[11] Dies wird durch die verstärkt einsetzende Öl- und Gasförderung in diesen Gebieten aktuell.[12] Wegen der Rohstoffe und dem damit verbundenen Wettlauf darauf zeichnen sich bereits Differenzen zwischen den Anrainerstaaten ab; Aufsehen erregte in diesem Zusammenhang Russland, das Mitte 2007 mittels eines U-Bootes seinen strittigen Gebietsansprüchen Nachdruck verlieh und seine Landesflagge genau auf dem geografischen Nordpol platzierte.[1]

Zum Bearbeiten politischer Fragen rund um die Arktis wurde 1996 der Arktische Rat gegründet.

Leben in der Arktis

Bevölkerung

In der Arktis leben gegenwärtig insgesamt etwa eine Million Menschen. Zu den Polarvölkern zählen eskimoische Bevölkerungsgruppen (auch Inuit genannt, ca. 150.000), Nenzen (früher Samojeden genannt, ca. 40.000), Jakuten (ca. 330.000), Samen (ca. 70.000) und Ewenken (ca. 35.000). Außerdem leben in der Arktis zahlreiche Skandinavier, Russen und Nordamerikaner, unter ihnen Angehörige der First Nations und der Alaska Natives, also der indianischen Völker Nordkanadas und Alaskas. Zum Schutz der Umwelt und der Ureinwohner in der Arktis wurde 1996 der Arktische Rat gegründet.

Flora

In den arktischen Regionen wachsende Pflanzen sind überwiegend mit in den Alpenregionen vorkommenden Arten verwandt, doch wird ihr Lebenszyklus durch die deutlich extremeren Umweltbedingungen von Tundren und Eiswüsten geprägt. Arktische Umweltfaktoren sind starke Temperaturunterschiede, Permafrost, extrem wechselnde Sonneneinstrahlung und heftige Schneestürme, welche die Vegetation durch Abrieb beeinflussen.

Fauna

In den arktischen Regionen ist nur eine beschränkte Zahl von Säugerarten heimisch und auch an Fischarten ist die Arktis arm. Bei den Vogelarten hingegen weist die Arktis einen großen Reichtum auf, was nicht zuletzt daran liegt, dass viele Zugvögel zum Brüten hierher kommen.

Schätzungen zufolge kommen in den arktisch geprägten Regionen rund 1.000 Insektenarten vor. Eine besondere Bedeutung kommt dabei blutsaugenden Stech- und Kriebelmücken, aber auch Hummeln und Schmetterlingen zu. Außerdem tritt in den Tundren eine größere Zahl von Spinnenarten auf.

Literatur

  • Wolf Dieter Blümel: Physische Geographie der Polargebiete. B. G. Teubner, Stuttgart 1999, ISBN 3-519-03438-7
  • Robert M. Bone: The Canadian North – Issues and Challenges. Oxford University Press, Don Mills ON, 3. Auflage 2009, ISBN 978-0-19-542718-9
  • Marco Nazarri: Die Arktis – Leben im ewigen Eis. Karl Müller Verlag, Erlangen 1998, ISBN 3-86070-745-0
  • Brando Quilici: Arktis. vgs, Köln 2001 (2. Auflage), ISBN 3-8025-2829-8
  • Leier Manfred: Weltatlas der Ozeane – mit den Tiefenkarten der Weltmeere. Frederking und Thaler, München 2001, ISBN 3-89405-441-7, Tiefenkarten S. 210-217, Reliefkarte S. 40-41.
  • Matthias Hannemann: Der neue Norden. Die Arktis und der Traum vom Aufbruch. Scoventa, Bad Vilbel 2010, ISBN 3-942-07302-1

Einzelnachweise

  1. a b „In 4261 Metern Tiefe. Russen setzen Fahne am Nordpol“, Spiegel online, 2. August 2007
  2. Landschaftsverband Westfalen-Lippe: Klima und Mensch. Leben in Extremen. Begleitbuch zur Ausstellung. Westfälisches Museum für Archäologie, ISBN 978-3-00-019383-5, 2007, S. 25
  3. Gudmund Løvø: „Less ice in the Arctic Ocean 6000-7000 years ago“, Geological Survey of Norway, 20. Oktober 2008
  4. „Eisschmelze in der Arktis - Dramatisch beschleunigt“, n-tv.de, 3. September 2007
  5. „Klimawandel in der Arktis immer deutlicher“, pro-physik.de (Leibniz-Institut für Meereswissenschaften), 5. Mai 2009
  6. Die Presse: „Arktis: Die Nordwest-Passage ist eisfrei“, 15. September 2007
  7. http://psc.apl.washington.edu/ArcticSeaiceVolume/IceVolume.php
  8. Contribution of Working Group II to the Fourth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change, 2007; M.L. Parry, O.F. Canziani, J.P. Palutikof, P.J. van der Linden and C.E. Hanson (eds) Cambridge University Press, Cambridge, United Kingdom and New York, NY, USA.AR4 WGII Chapter 15: Polar Regions (Arctic and Antarctic) - Figure 15.3
  9. „Arktis-Temperaturen steigen auf Rekordhoch“, Spiegel online, 17. Oktober 2008
  10. Vorlage:Tagesschau, tagesschau.de, 17. Oktober 2008
  11. Karte der Gebietsansprüche in der Arktis, Spiegel online, 27. Januar 2009
  12. Oil and Gas - Arctic Energy Assessment, U.S. Geological Survey

Siehe auch

Portal: Arktis – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Arktis

Weblinks

Commons: Arktis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Arktis – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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