August Terletzki

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August Terletzki (* 1829 in Schönbrück, Ostpreußen; † 1901) war ein Orgelbauer in Elbing in Westpreußen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

August Terletzkis Vater Joachim Terletzki, der auch als Orgelbauer tätig war, war Organist in Schönbrück. Nach der Lehre beim Vater eröffnete August Terletzki mit seinem Bruder Max 1857 die Orgelbauanstalt „Gebrüder Terletzki“ bzw. „Brüder August und Max Terletzki“. 1868 meldeten sie ein Patent für eine Windlade an. 1871 verließ Max Terletzki die Firma und gründete eine eigene in Königsberg in Ostpreußen. Bis dahin gab es etwa 60 Arbeiten der Firma.

Seit 1889 baute die Werkstatt pneumatische Trakturen in die Orgeln. Nachdem 1893 der Sohn gestorben war, der das Unternehmen übernehmen sollte, übergab August Terletzki dieses an seinen vormaligen Schüler Eduard Wittek, der es als Orgelbauanstalt August Terletzki, Elbing, Inhaber Ed. Wittek weiterführte. Bis dahin gab es etwa 130 Neubauten und Ausbesserungen an Orgeln. August Terletzki unterstützte die Firma bis zu seinem Tod 1901 mit seinem Rat.

Werkliste (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Orgelneubauten

Von 1857 bis 1871 mit dem Bruder Max, von 1872 bis 1892 allein.[1] Nicht mehr vorhandene Instrumente sind kursiv gesetzt.

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1865 Elbing St. Marien 41
1865 Königsberg Reformierte Kirche 1945 zerstört
1866 Elbing Heilig Geist 20
1869 Glottau (Głotowo) Kirche zum Erlöser und St. Florian II/P 29 Prospekt wie in Notre Dame in Saint-Dizier (Frankreich),[1] Orgel in gutem Zustand[2]
1870 Dirschau (Tczew) Kath. Kirche 19
1872 Braunsberg (Braniewo) Ev. Kirche 32
1874 Seeburg (Jeziorany) Kath. Kirche III/P 30 1996–2001 durch Mollin restauriert
1879 Marienburg (Malbork) Kirche von der immerwährenden Hilfe Mariens, vorher ev. St. Georgskirche III/P 31 erhalten
1881 Löwenhagen Kirche nach 1945 zerstört
1884 Elbing Heilige Drei Könige III/P 31 1937 durch Goebel ersetzt, 1945 zerstört
1887 Dębniki (Kraków) Kath. Kirche
III/P 40 ursprünglich in Großer Synagoge Danzig (Abb.), 1939 verkauft nach Dębniki
1890 Danzig St. Peter und Paul III/P 40 1945 zerstört
1891 Danzig Marienkirche IV/P 56 1945 zerstört – Orgel
? Konitz Basilika Johannes Enthauptung ? ? 1947 aus der Mutter-Gottes-Verkündigunskirche in Konitz übertragen.

Salonorgeln

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen von 1333 bis 1944. Band II, 2. Von Johann Preuß bis E. Kemper & Sohn, Lübeck/Bartenstein. Siebenquart, Köln 2015. S. 298 f., 308–367.
  • Wolfgang J. Brylla, Uwe Pape: August Terletzki. In: Uwe Pape, Wolfram Hackel, Christhard Kirchner (Hrsg.): Lexikon norddeutscher Orgelbauer. Band 4. Berlin, Brandenburg und Umgebung. Pape Verlag, Berlin 2017. S. 450 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Werkverzeichnis von 1908 in Renkewitz, Janca, S. 410–420 (Faksimile), neu sortiert nach heutigen Staaten in Wiktor Z. Łyjak: Katalog reklamowy firmy organmistrzoskiej „August Terletzki“ z Elbląga (1857–1908) [Reklamekatalog der Orgelbaufirma „August Terletzki“ aus Elbing (1857–1908)]. In: Komunikaty Mazursko-Warmińskie. 1999. S. 43–63, hier S. 51–53 (1857–1871) und S. 53–56 (1872–1892). pdf
  2. Kościół Najświętszego Zbawiciela in św. Floriana Disposition (polnisch)