Aurelio Bacciarini
Stefano Aurelio Bacciarini CSCh (* 8. November 1873 in Lavertezzo; † 27. Juni 1935 in Sorengo) war Apostolischer Administrator des Tessins.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aurelio Bacciarini wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Er studierte am Knabenseminar in Barlassina bei Mailand und an den Priesterseminaren in Lugano, Mailand und Monza. Seine Studien schloss er mit dem Doktorat in Theologie ab.
1897 wurde er zum Priester geweiht. Von 1897 bis 1903 war er Pfarrer in Arzo, und dann von 1903 bis 1906 Spiritual am Knabenseminar von Pollegio. 1906 trat Stefano Aurelio Bacciarini in die Kongregation der Servi della Carità (Congregatio Servorum a Caritate / Diener der Liebe) ein. 1912 wurde er Pfarrer zu S. Giuseppe al Trionfale in Rom. Beim Erdbeben in den Abruzzen von 1915 brachte er unter eigener Lebensgefahr den Verunglückten Hilfe. Beim Tode Don Luigi Guanellas am 24. Oktober 1915 wurde er General-Vorsteher seiner Kongregation
Am 12. Januar 1917 wurde er zum Apostolischen Administrator des Tessins und Titularbischof von Daulia ernannt. Die Bischofsweihe fand am 21. Januar 1917 in Rom statt. 1921–1924 war er Oberer der Servi della Carità.
Trotz seiner schwachen Gesundheit bewirkte er dank seiner großen Selbstdisziplin die religiöse Erneuerung seiner Diözese unter Betonung der Erfüllung religiöser Pflichten und des traditionellen Glaubenslebens. Im Sinne der Katholischen Aktion förderte er die Bildung von Vereinen und katholischen Gewerkschaften. 1926 gründete er die Tageszeitung Giornale del Popolo. Aurelio Bacciarini stellte das Tessin unter den Schutz der Madonna del Sasso. Bischof Bacciarini war von 1932 bis 1933 Vorsitzender der Schweizer Bischofskonferenz (SBK).
Schon 1947 wurde sein Seligsprechungsprozess eingeleitet, der aber nicht abgeschlossen wurde. Die angebliche wunderbare Heilung einer in Lugano wohnhaften Person veranlasste den Tessiner Bischof Pier Giacomo Grampa am 27. März 2006 das diözesane Verfahren für den Seligsprechungsprozess wieder zu aktivieren. Am 22. Mai 2006 wurde das Dossier an Postulator Mario Carrera übergeben, der den Antrag vor der vatikanischen Kongregation für die Seligsprechungsverfahren vertreten wird.
Er wurde in der Krypta der Basilika del Sacro Cuore in Lugano Molino Nuovo beigesetzt.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Patrick Braun, Hans-Jörg Gilomen: Aurelio Bacciarini. In: Helvetia Sacra. Sezione 1, Volume 6, Arcidiocesi e Diocesi, Helbing & Lichtenhahn Verlag AG, Basel 1989, S. 259, 265 f, 269, 283, 291, 297.
- Alberto Lepori, Fabrizio Panzera (Hrsg.): Uomini nostri. Trenta biografie di uomini politici. Armando Dadò Editore, Locarno 1989, S. 15.
- Pierre Surchat: Aurelio Bacciarini. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 12. November 2001.
- Celestino Trezzini: Aurelio Bacciarini. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz. Attinger, Neuenburg 1921, S. 511 (PDF Digitalisat), abgerufen am 29. Dezember 2019.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eintrag zu Aurelio Bacciarini auf catholic-hierarchy.org; abgerufen am 6. April 2019.
- Publikationen von und über Aurelio Bacciarini im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Alfredo Peri-Morosini | Bischof von Lugano 1917–1935 | Angelo Jelmini |
Personendaten | |
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NAME | Bacciarini, Aurelio |
ALTERNATIVNAMEN | Bacciarini, Stefano Aurelio (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Ordensgeistlicher und Apostolischer Administrator im nachmaligen Bistum Lugano, Titularbischof von Daulia |
GEBURTSDATUM | 8. November 1873 |
GEBURTSORT | Lavertezzo |
STERBEDATUM | 27. Juni 1935 |
STERBEORT | Sorengo |