Bahnhof Zollikofen
Zollikofen | |
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Empfangsgebäude und Gleise (2018)
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Daten | |
Betriebsstellenart | Bahnhof |
Lage im Netz | Abzweigbahnhof, Berührungsbahnhof |
Bauform | Durchgangsbahnhof |
Abkürzung | ZK |
IBNR | 8504410 |
Eröffnung | 16. Juni 1857 |
Webadresse | Profil auf SBB.ch |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Münchenbuchsee |
Kanton | Bern |
Staat | Schweiz |
Koordinaten | 601827 / 205541 |
Höhe (SO) | 560 m ü. M. |
Eisenbahnstrecken | |
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Liste der Bahnhöfe in der Schweiz |
Der Bahnhof Zollikofen ist ein Bahnhof im Kanton Bern in den Gemeinden Münchenbuchsee und Zollikofen. Er wird von der BLS AG (BLS) und dem Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS) gemeinsam betrieben.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Entstehungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die im Jahr 1853 gegründete Schweizerische Centralbahn-Gesellschaft (SCB) setzte sich zum Ziel, Eisenbahnlinien von Basel nach Bern und von da nach Biel mit gemeinsamer Linienführung Bern–Zollikofen zu errichten. Die Entscheidung, den Bahnhof Zollikofen auf dem Gemeindegebiet von Münchenbuchsee zu bauen, soll die Einwohnenden Zollikofens verärgert haben. Der Gemeinderat beschloss am 7. Juli 1855, beim Regierungsrat ein Gesuch einzureichen, um eine Station in Zollikofen einzurichten. Die Eisenbahndirektion favorisierte jedoch die Waldschneise zwischen Münchenbuchsee und Zollikofen aufgrund ihrer hohen Meereshöhe, welche die Anfahrt der Züge erleichterte.
Am 9. Juni 1856 eröffnete die SCB die Strecke Olten–Aarburg. Der Abschnitt von Aarburg nach Herzogenbuchsee als erstes Teilstück der Strecke nach Bern wurde am 16. März 1857 fertiggestellt. Die Verlängerung der Oltner Strecke nach Bern über Zollikofen folgte am 16. Juni 1857. Anfangs endete die Strecke noch vor den Toren der Stadt im Wylerfeld, bis mit dem Bau der «Roten Brücke» am 15. November 1858 die Strecke bis in die Stadt verlängert werden konnte.[1] Im Jahr 1868 wurde die Linie von Biel über Lyss bis nach Zollikofen errichtet, was eine wichtige Bahnverbindung zwischen Biel und Bern schuf.[2]
Im Februar 1893 plante das Schweizerische Eisenbahndepartement den Ausbau des Bahnhofs Zollikofen. Der Gemeinderat nutzte die Gelegenheit, um erneut für die Verlegung des Bahnhofs auf das Gemeindegebiet Zollikofen zu werben. Trotz zugesicherter Beteiligung der Gemeinde Zollikofen von 15'000 Franken lehnte das Eisenbahndepartement ab.[1]
Eisenbahnunglück von 1891
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]→ Hauptartikel: Eisenbahnunfall von Zollikofen
Zum 700-jährigen Jubiläum der Stadt Bern reiste im August 1891 eine grosse Anzahl von Menschen in die Bundeshauptstadt. Am 17. August 1891 um halb acht Uhr morgens kollidierte ein Pariser Expresszug auf der Linie Biel–Bern mit einem auf die Weiterfahrt wartenden Extrazug kurz vor der Station Zollikofen. Die Lokomotive des Expresszuges zertrümmerte die beiden letzten Wagen des mit Festteilnehmenden aus dem Kanton Jura besetzten Zuges. 17 Personen wurden getötet, 23 schwer und 30 leicht verletzt, auch ein Lokführer erlitt schwere Verletzungen.[3] Die Schnellbremsung war unter anderem misslungen, weil der Pariser Zug nebst den mit Druckluftbremse ausgerüsteten Wagen Sonderzugwagen ohne Druckluftbremse angehängt hatte und deshalb nur von Hand gebremst werden konnte.[4]
Strassenbahnstation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Initiative für eine Strassenbahn Bern–Zollikofen gelangte erstmals 1905 an den Gemeinderat Zollikofen. 1909 bewilligte die Gemeindeversammlung die Zeichnung von Aktien im Betrag von 25'000 Franken. Die Bern-Zollikofen-Bahn (BZB) nahm am 13. Juli 1912 mit einem Bestand von 20 Angestellten den Betrieb auf. Zunächst bildete das alte Tierspital die Endstation in Bern, ab 1917 rollte die BZB auf den Stadttramgeleisen bis zum Bahnhofplatz, und 1974 erfolgte die unterirdische Einführung in den Bahnhof Bern. In Zollikofen fuhr die BZB anfänglich bis zum Bahnhof Zollikofen, 1974 wurden die Haltestellen Oberzollikofen und Post aufgehoben, und 1983 endete die Bahn bereits in Unterzollikofen. Schlechte Terrainverhältnisse unter den Gleisen führten 1956 zur Entfernung der Schienen von der Bernstrasse und zu deren Verlegung auf ein separates Trassee.[5]
1921 fusionierten die Elektrische Solothurn-Bern-Bahn (ESB) und die BZB zur Solothurn-Zollikofen-Bahn (SZB). Seit 1984 ist sie Teil der Regionalbahn Bern-Solothurn (RBS).[6]
Gebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Empfangsgebäude des Bahnhofs Zollikofen wurde in den Jahren 1856 und 1857 erbaut. Es handelt sich dabei um einen Massivbau mit Satteldach. Auf der Ostseite besitzt das Gebäude ein Perrondach auf genieteten Stützen und Gitterträgern. Der Bau ist seit 2007 als erhaltenswert eingestuft.[7]
In den Jahren 2003/2004 wurde der Bahnhof umfangreich modernisiert und ausgebaut. Nebst einer neuen Doppelspur wurden eine 2500 m² grosse Überdachung und eine 80 m lange Passerelle mit Treppen, Rolltreppen und Liftverbindungen realisiert.[8][9]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jürg Aeschlimann: Bern–Zollikofen-Bahn. 100 Jahre Geschichte, Anlagen und Rollmaterial der RBS-Strecke Bern–Zollikofen (Linien S8, S9). Prellbock, Krattingen 2012, ISBN 978-3-907579-55-8.
- Hans-Peter Bärtschi: Schweizer Bahnen 1844–2024. Mythos, Geschichte, Politik. Orell Füssli Verlag, Zürich 2019, ISBN 978-3-280-05691-2.
- Bernhard Junger, Peter Sterchi, Hugo Weibel: Zollikofen. Eine Dorfchronik (= Berner Heimatbücher. Band 140). Paul Haupt, Bern, ISBN 978-3-258-04423-1.
- Fritz Nussbaum: Aus der Geschichte von Zollikofen. Otto Hell’s Erben, Zollikofen 1962.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bernhard Junger, Peter Sterchi, Hugo Weibel: Zollikofen. Eine Dorfchronik (= Berner Heimatbücher. Band 140). Paul Haupt, Bern 1991, ISBN 3-258-04423-6, S. 108–109.
- ↑ Fritz Nussbaum: Aus der Geschichte von Zollikofen. Otto Hell’s Erben, Zollikofen 1962, S. 111.
- ↑ Bernhard Junger, Peter Sterchi, Hugo Weibel: Zollikofen. Eine Dorfchronik (= Berner Heimatbücher. Band 140). Paul Haupt, Bern 1991, ISBN 3-258-04423-6, S. 109.
- ↑ Hans-Peter Bärtschi: Schweizer Bahnen 1844–2024. Mythos, Geschichte, Politik. Orell Füssli Verlag, Zürich 2019, ISBN 978-3-280-05691-2, S. 67.
- ↑ Bernhard Junger, Peter Sterchi, Hugo Weibel: Zollikofen. Eine Dorfchronik (= Berner Heimatbücher. Band 140). Paul Haupt, Bern 1991, ISBN 3-258-04423-6, S. 109–110.
- ↑ Bernhard Junger, Peter Sterchi, Hugo Weibel: Zollikofen. Eine Dorfchronik (= Berner Heimatbücher. Band 140). Paul Haupt, Bern 1991, ISBN 3-258-04423-6, S. 110.
- ↑ Münchenbuchsee. In: Bauinventar online. Denkmalpflege des Kantons Bern, abgerufen am 30. Juli 2024.
- ↑ Jürg Aeschlimann: Bern–Zollikofen-Bahn. 100 Jahre Geschichte, Anlagen und Rollmaterial der RBS-Strecke Bern–Zollikofen (Linien S8, S9). Prellbock, Krattigen 2012, ISBN 978-3-907579-55-8, S. 49.
- ↑ Gesamtprojekt Bahnhofareal Zollikofen. (PDF; 1,2 MB) Diggelmann + Partner AG, 29. September 2017, abgerufen am 30. Juli 2024.