Bahnstrecke Česká Třebová–Praha
Die Bahnstrecke Česká Třebová–Praha ist eine zweigleisige, elektrifizierte Hauptbahn („celostátní dráha“) in Tschechien, die ursprünglich als Teil der k.k. Nördlichen Staatsbahn erbaut und betrieben wurde. Sie verläuft von Praha (Prag) über Kolín und Pardubice (Pardubitz) nach Česká Třebová (Trübau). Die Strecke ist Teil des Paneuropäischen Verkehrskorridors IV und des TEN-Korridors Nr. 22 (Athen–Nürnberg/Dresden).
Auf dieser Strecke verkehren alle (inter-)nationalen Fernzüge zwischen Österreich, Ungarn, der Slowakei und Polen, die in Prag (Praha) mindestens einen Zwischenhalt einlegen, sowie sämtliche SC-Verbindungen zwischen Praha oder Cheb (Eger) und Ostrava (Mährisch Ostrau) bzw. Bohumín (Oderberg).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Betrieb auf der Strecke wurde am 20. August 1845 eröffnet.
Am 7. November 1957 wurde der elektrische Betrieb aufgenommen.
Auf der Strecke verkehren RegioJet-Züge von Havířov nach Prag.
Seit 2008 ist der Abschnitt Kolín–Poříčany mit ETCS Level 2 ausgerüstet. Hier wird die Kompatibilität von ETCS mit dem tschechischen Zugbeeinflussungssystem LS erprobt und angepasst, später sollen weitere Abschnitte mit ETCS Level 2 folgen. Planmäßige Züge werden noch nicht mit ETCS geführt.
Zwischen Ústí nad Orlicí und Choceň ist beabsichtigt, den Streckenverlauf, der dem gewundenen Tal der Stillen Adler (tschechisch Tichá Orlice) folgt und nur eine Geschwindigkeit von 70 km/h erlaubt, durch die Tunnel Oucmanice (4.985 m) und Hemže (1.157 m) zu begradigen und für Geschwindigkeiten von 160 km/h bzw. später 200 km/h zu ertüchtigen.[2]
Streckenverlauf
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bahnhof Česká Třebová wird im Tal der Třebovka nordwärts verlassen, um bei Ústí nad Orlicí westwärts ins gewundene Tal der Tichá Orlice bis Choceň zu gelangen. Von hier aus wird unscheinbar in die weite Senke der Loučná (Fluss) gewechselt und geradlinig bis Pardubice gelangt. Ab Pardubice hält sich die Bahnstrecke an das südliche Elbetal weiter Richtung Westen, das sie erst nach Kolín wieder verlässt. Von hier aus setzt die Trassierung an der nach Norden zum Elbtal hin flach auslaufenden Böhmisch-Mährische Höhe fort, um unter Querung zahlreicher Gewässerläufe über Český Brod bei Úvaly das Prager Plateau zu erreichen. Nach Erreichens des Tals der Robytka wird diesem unter Abkürzung von Mäandern ins Stadtgebiet von Prag hinein bis zum Hauptbahnhof Prag an der östlichen Talflanke des Moldautals gefolgt. Ursprünglicher Endpunkt war freilich der (heutige) Masarykbahnhof gewesen.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Bahnstrecke 010 auf zelpage.cz (tschechisch)
- Die Bahnstrecke 011 auf zelpage.cz (tschechisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006–2007, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha, 2006, ISBN 80-87047-00-1
- ↑ Bericht auf pardubice.idnes.cz vom 6. Februar 2017, tschechische Sprache, abgerufen am 11. Februar 2018