Bahnstrecke Aachen Buschtunnel–Moresnet
Aachen Buschtunnel–Moresnet | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckennummer (DB): | 2554 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckennummer: | L 24A (Belgien) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 5,1 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zweigleisigkeit: | durchgehend (1918–1949) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Aachen Buschtunnel–Moresnet war eine deutsch-belgische Verbindungsbahn zwischen den Bahnstrecken Aachen Hauptbahnhof–Lüttich und Aachen West–Tongern. Sie war vom 28. Februar 1917 bis 1. Juni 1969 in Betrieb. Heute wird diese Verbindung durch die Bahnstrecke Welkenraedt–Montzen hergestellt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um in Aachen den Richtungswechsel der Züge von Köln auf die neue, in Bau befindliche Strecke nach Tongern zu vermeiden, wurde im Ersten Weltkrieg, ab Ende 1915 auf Befehl des Chefs des Feldeisenbahnwesens, General Wilhelm Groener, eine zunächst eingleisige, rund fünf Kilometer lange Verbindungsbahn zwischen dem westlichen Ende des Buschtunnels und Moresnet errichtet. Die Bauarbeiten am Südrand des Aachener Waldes führte das Berliner Unternehmen Lenz & Co. durch. Diese umfassten unter anderem große Erdbewegungen aufgrund tiefer Einschnitte, ein Überwerfungsbauwerk zur kreuzungsfreien Ausfädelung hinter dem Buschtunnel und in Aachen ein Brückenbauwerk über die Lütticher Straße. Das Abzweigbauwerk (Buschhausen) bei Moresnet errichtete das Dortmunder Unternehmen Franz Schlüter. Es besteht aus drei Ebenen, unten die Straße von Kelmis nach Gemmenich, in der Mitte die Gleisebene der Verbindungsbahn und oben die Gleise der Strecke von Aachen West nach Tongern. Das Bauwerk war als Turmbahnhof geplant worden und umfasste auch Haltepunkte für Personenzüge auf den beiden Strecken, die durch Treppen und einen Verbindungsgang erschlossen waren. Die Inbetriebnahme der zweigleisigen Strecke erfolgte am 25. März 1918. In Friedenszeiten sollte der Schnellzugverkehr von Aachen nach Brüssel über diese Strecke erfolgen. Daher lag sie in beiden Abzweigbauwerken in den geraden Schienensträngen.[1]
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgte noch ein eingleisiger Zugbetrieb. Im Rahmen der Elektrifizierung der Strecke Aachen–Lüttich änderte die Deutsche Bundesbahn die Gleisführung im Bereich des Abzweigbauwerks (Ronheide) vor dem Buschtunnel. Für einen kreuzungsfreien Wechsel von deutschem Rechts- auf belgischen Linksverkehr wurde 1966 das Richtungsgleis nach Aachen in die Trasse von Moresnet unter die Brücke eingeschwenkt. Nach Fertigstellung von Güterzugwendegleisen im Bahnhof Aachen West wurden die Strecke Aachen Buschtunnel–Moresnet am 1. Juni 1969 stillgelegt und die Gleise abgebaut.[2] Die Geländeeinschnitte wurden Anfang der siebziger Jahre größtenteils mit Bauschutt verfüllt.
Nach der Inbetriebnahme einer zweiten Tunnelröhre des Buschtunnels verschwand im Rahmen einer Neutrassierung der Strecke nach Lüttich Anfang 2008 das Überwerfungsbauwerk unweit des Westportals, das seit 1966 den kreuzungsfreien Wechsel von Links- auf Rechtsverkehr ermöglichte. Der Linksverkehr endet bzw. beginnt seitdem im Aachener Hauptbahnhof. Das benachbarte Eisenbahnüberführungsbauwerk in der Lütticher Straße wurde im Sommer 2013 abgerissen. Seitdem ist von der Bahnstrecke bis auf die Doppelstockbrücke Buschhausen, die jedoch auch ein Teil der Montzenroute ist, nichts mehr vorhanden.[3]
Betrieb
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Verbindungsstrecke wurde vor allem von Güterzügen genutzt. Personenverkehr mit Halt in Buschhausen fand vom 4. November 1942 bis zum 9. September 1944 statt.[4] Während der Elektrifizierung der Strecke Aachen–Lüttich im Jahr 1966 nutzten Trans-Europ-Express-Züge im Umleiterverkehr die Strecke.
Zukunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Zweckverband go.Rheinland beabsichtigt die Wiederherstellung der grenzüberschreitenden Bahnstrecke als Güterumgehungsbahn zur Entlastung des Bahnknoten Aachen. Jedoch wurden bereits 1969 die Gleise abgebaut und in der Folge Geländeeinschnitte verfüllt sowie das Eisenbahnüberführungsbauwerk über die B 264 im Jahr 2013 abgebrochen. Es gibt außerdem noch Alternativen durch bestehende Bahnstrecken, somit ist neben der Finanzierung der Bau dieser Eisenbahnstrecke fragwürdig.[5]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hans Schweers, Henning Wall: Eisenbahnen rund um Aachen: 150 Jahre internationale Strecke Köln – Aachen – Antwerpen. Verlag Schweers + Wall, Aachen 1993, ISBN 3-921679-91-5, S. 115f.
- ↑ Hans Schweers, Henning Wall: Eisenbahnen rund um Aachen: 150 Jahre internationale Strecke Köln – Aachen – Antwerpen. Verlag Schweers + Wall, Aachen 1993, ISBN 3-921679-91-5, S. 150.
- ↑ Thomas Kreft: Thomas Kreft: Abriss der Bildchener Brücke hat historische Dimension. ( vom 4. September 2013 im Internet Archive) In: Aachener Zeitung, 1. August 2013
- ↑ Reinhard Gessen: Bergbau und Eisenbahnen in der Region Aachen-Düren-Heinsberg
- ↑ go.Rheinland - aktuelle Projekte des SPNV-Infrastrukturausbaus in der Region Aachen