Kelmis
Kelmis | ||
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Staat: | ![]() | |
Region: | Wallonien | |
Provinz: | Lüttich | |
Bezirk: | Verviers | |
Koordinaten: | 50° 43′ N, 6° 1′ O | |
Fläche: | 18,12 km² | |
Einwohner: | 11.108 (1. Jan. 2019) | |
Bevölkerungsdichte: | 613 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 4720 (Kelmis) 4721 (Neu-Moresnet) 4728 (Hergenrath) | |
Vorwahl: | 087 | |
Bürgermeister: | Luc Frank (CSP) | |
Adresse der Kommunalverwaltung: |
Kirchstraße 31 4720 Kelmis | |
Website: | www.kelmis.be |
Kelmis (französisch La Calamine) ist eine Gemeinde der Ostkantone in der belgischen Provinz Lüttich mit 11.108 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019). Kelmis ist eine der neun Gemeinden der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien. Die frühere deutsche Bezeichnung für Kelmis war Altenberg. Die Gemeinde gehört heute zur Euregio Maas-Rhein.
Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde Kelmis besteht aus den Orten Hergenrath, Kelmis (ehemals Altenberg oder Neutral-Moresnet) und Neu-Moresnet (ehemals Preußisch-Moresnet). Sie erstreckt sich im Dreiländereck Belgien–Niederlande–Deutschland im Tal der Göhl auf einer Fläche von rund 18,12 km². Die Gemeinde liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu Vaals (NL) im Norden, Aachen (D) im Nordosten, Raeren (B) im Südosten, Lontzen (B) im Süden und Plombières/Bleyberg (B) im Westen. Die nächstgelegenen Städte sind neben Aachen (8 km) Eupen (15 km) und Lüttich/Liège (40 km) in Belgien sowie Maastricht (40 km) in den Niederlanden.[1]
Gemeinde- und Bevölkerungsstruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Gemeinde Kelmis hatte am 31. Dezember 2013 als zweitgrößte Gemeinde der Deutschsprachigen Gemeinschaft 10.859 Einwohner, von denen 37,5 % nicht belgischer Staatsangehörigkeit waren.[2]
Die Gesamtbevölkerung verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Ortschaften:
- Kelmis: 5804
- Neu-Moresnet: 2360
- Hergenrath: 2694
Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Flugzeug
- Maastricht Aachen Airport nahe der niederländischen Gemeinde Beek (ca. 45 km Entfernung)
- Flughafen Lüttich (ca. 50 km Entfernung)
- Düsseldorf und Köln/Bonn (jeweils ca. 100 km Entfernung)
- Bahn
- Bahnhof Hergenrath an der Bahnstrecke Lüttich–Aachen, Haltepunkt des euregioAIXpress (direkte Verbindung mit Aachen und Spa)
- Bus
- Linie 396 der TEC, die Eupen und Vaals miteinander verbindet (Haltestellen in Kelmis und Hergenrath)[3]
- Linie 24 des Aachener Verkehrsverbundes (zu dem Kelmis seit 1979 tariflich zählt), die Kelmis mit Aachen verbindet[4]
- Linie N7, die Nachtverkehrslinie AC-Kelmis
Linie | Betreiber | Verlauf |
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24 | ASEAG | Kelmis (B) – Bildchen Grenze (– Preuswald) – Franziskushospital – Jüdischer Friedhof – Schanz – Elisenbrunnen – Aachen Bushof |
N7 | ASEAG | Nachtexpress: (Aachen Bushof →) Elisenbrunnen – Karlsgraben – Schanz – Hanbruch – Kronenberg – Preusweg – (Preuswald →) Bildchen Grenze – Kelmis (B) |
396 | TEC Liège-Verviers | Vaals Busstation – Gemmenich – Moresnet – Kelmis – Hergenrath – Astenet – Walhorn – Kettenis – Eupen |
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die heutige Gemeinde Kelmis entstand am 1. Januar 1977 durch die Gemeindefusion aus den damaligen Gemeinden Neu-Moresnet, Hergenrath und Kelmis.
Etymologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Name der Gemeinde leitet sich von dem Erz Galmei (an dieser Lagerstätte überwiegend silikatisches Galmei, d. h. Kieselzinkerz) ab, das in dieser Gegend als Kelms oder Kelmes bekannt ist und bereits im frühen Mittelalter dort abgebaut wurde.
Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Eyneburg in Hergenrath ist eines der bedeutendsten historischen Gebäude Ostbelgiens. Einen Querschnitt über die Entwicklung der Gemeinde Kelmis selbst, ihren Galmeianbau und der Betreibergesellschaft Vieille Montagne zeigt in eindrucksvoller Weise das Museum Vieille Montagne im Direktionsgebäude Vieille-Montagne.
Folklore[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Kelmis wird rheinischer Karneval gefeiert, wozu u. a. ein Rosenmontagszug und am Fettdonnerstag der Altweiberumzug der Auw Wiever zählen.
Dialekt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Lokaldialekt, das Kelmiser Platt, gehört der Platdietsen Sprachgruppe an. Verschiedene Dialekte im Kanton Eupen gehören der Niederfränkischen und Ripuarischen Sprachgruppe an und damit zum Limburgischen Sprachraum.
Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Neu-Moresnet befindet sich eine Niederlassung der Heimbach-Gruppe aus Düren, die aus einer Übernahme der Firma Bruch & Cie. hervorgegangen ist. Dort werden technische Textilien gefertigt.
Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Kelmis gibt es zwei Fußballvereine, die dem nationalen belgischen Fußballverband angeschlossen sind. Der 1923 gegründete RFC Union Kelmis spielt derzeit in der 3. Division B (dritte Liga auf nationalem Niveau).[5] Der RFCU ist damit nach der KAS Eupen der zweitranghöchste Fußballverein aus der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens.
Sportstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Kelmis befindet sich das maximal 4000 Zuschauer fassende Prinz-Philippe-Stadion, in dem der RFC Union Kelmis seine Heimspiele austrägt.
In einem ehemaligen Steinbruch zwischen Neu-Moresnet und Hergenrath, an der Göhl und unweit der Eyneburg gelegen, befindet sich ein 2005 eingerichtetes Sportkletterareal. Es wird durch die Aachener Sektion des Deutschen Alpenvereins betrieben. Die maximale Felshöhe beträgt 20 m.[6]
Personen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Eugène Rixen, Bischof von Goiás in Brasilien
- Jean Fryns (1910–1965), Bischof von Kindu im Kongo
- Mathieu Grosch, Mitglied des Europäischen Parlaments und von 1991 bis Dezember 2012 Bürgermeister der Gemeinde Kelmis
- Gottfried John, deutscher Schauspieler, wohnte bis 2008 in Kelmis.[7]
- Hein Simons, Sänger und Schauspieler, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Heintje, lebte bis in die 1980er Jahre mit seinen Eltern in Neu-Moresnet.
- Jens Heppner, ehemaliger deutscher Radrennfahrer und Sportlicher Leiter. Er wohnt seit Mitte der 90er Jahre erst in Kelmis, seit 2014 in Hergenrath
- Rolf Schnier, Skatclub „ohne 11 La Calamine“, Skatweltmeister 2016 in Las Vegas und Vizeweltmeister mit der belgischen Mannschaft
- Luc Walpot, belgischer Journalist und ZDF-Korrespondent
- Nasty, belgische Beatdown-Hardcore Band
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ kelmis.be: Geographie
- ↑ Offizielle Angaben der Gemeinde Kelmis, eingeholt am 20. Februar 2014
- ↑ infotec.be: Fahrplan Linie 396 (Memento des Originals vom 29. April 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ avv.de: Flyer zu 50 Jahren grenzüberschreitender Nahverkehr (Memento vom 17. März 2014 im Internet Archive)
- ↑ Homepage des RFCU Kelmis (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive)
- ↑ felsinfo.alpenverein.de: Kletterfelsen Eyneburg
- ↑ Bunte: Gottfried John lebt wieder in Deutschland, abgerufen am 20. Februar 2014