Bahnstrecke Müllheim–Mulhouse

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Müllheim–Mülhausen
Streckennummer:4314 (deutscher Teil)
Streckenlänge:22,2 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Stromsystem:(D) 15 kV 16,7 Hz ~
Stromsystem:(F) 50 kV 25 Hz ~
von Freiburg
0,0 Müllheim (Baden)
nach Basel
3,3 Neuenburg (Baden)
4,6 Staatsgrenze DeutschlandFrankreich; Rheinbrücke Neuenburg–Chalampé
5,2 Chalampé (Eichwald)
von Fessenheim
7,8 Bantzenheim (Banzenheim)
11,6 Grunhutte (Grünhütte)
17,6 Île Napoléon (Mülhausen-Hardtwald)
von Basel
22,2 Mulhouse Ville (Mülhausen)
nach Colmar und Thann
nach Belfort

Die Bahnstrecke von Müllheim nach Mülhausen ist eine 22 Kilometer lange eingleisige, den Oberrhein überquerende Eisenbahnstrecke von Baden in das Elsass. Sie ist durchgehend elektrifiziert, auf jeder Seite mit dem jeweiligen nationalen Standard-Bahnstromsystem[1].

In Müllheim schließt die Strecke an die Rheintalbahn an, im Eisenbahnknoten Mülhausen (Mulhouse) schließen Strecken nach Basel, Straßburg, Belfort und Thann an.

Sie ist derzeit die einzige zwischen Straßburg und Basel den Rhein überquerende Bahnstrecke und hat somit Bedeutung für die Anbindung der Stadt Freiburg im Breisgau an das Elsass.

Geschichte

Die Strecke wurde am 6. Februar 1878 eröffnet. Eigentümer waren rechtsrheinisch mit 4,6 km Strecke die Großherzoglich Badischen Staatseisenbahnen und linksrheinisch für 17,6 km die Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen, die auch den Betrieb bis 1919 führten.

Der Personenverkehr ist auf dem Abschnitt Müllheim–Neuenburg am 31. Mai 1980 eingestellt worden. Die Strecke wird jedoch täglich für den Güterverkehr genutzt.

Dieseltriebwagen „Baleine“ der SNCF

Nach einem dreiwöchigen Probebetrieb war am 27. August 2006 die Einweihungsfeier für die Wiederaufnahme des Personenverkehrs. Allerdings soll die Verbindung vorläufig nur an bestimmten Sonntagen zu besonderen Anlässen angeboten werden. Für 2006 waren dies insgesamt 14 Tage. Dabei finden sechs Fahrten je Richtung im Zwei-Stunden-Takt statt.[2] Der einzige Unterwegshalt der Züge ist dabei Neuenburg am Rhein. Betreiber sind der Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg sowie die staatliche französische Eisenbahngesellschaft SNCF.

Zum Einsatz kommt ein Dieseltriebwagen vom Typ X73900 „Baleine“ (Blauwal) der SNCF mit 82 Sitzplätzen.

Ausblick

Langfristiges Ziel ist die Wiederaufnahme eines regelmäßigen Personenverkehrs auf der Strecke. In den kommenden Jahren soll daher die Strecke ertüchtigt werden, dabei sollen unter anderem die derzeit noch manuell mit Seilzug betätigten Signale durch elektronische ersetzt werden. Ab 2011 sind jeweils sechs Zugpaare vorgesehen, die im Zweistundentakt verkehren sollen. Auch wird über eine Anbindung an den Flughafen Basel Mulhouse Freiburg nachgedacht.

Die Bahngesellschaften Frankreichs, Deutschlands und der Schweiz haben 2003 in einem Memorandum „Trinationale Plattform Basiliensis“ eine Führung des Güterverkehrs zwischen Frankreich und der Schweiz über die Strecke Müllheim–Mülhausen und weiter über die deutsche Rheintalbahn als bevorzugte Zukunftsoption zur Umgehung des Engpasses Basel bezeichnet. Dazu wäre der Neubau einer Südkurve bei Müllheim nötig.[3]

Aus der Region Oberrhein wurde gefordert, die TGV-Linie LGV Rhin-Rhône, deren Inbetriebnahme die SNCF für 2011 vorsieht, über diese Strecke bis Freiburg zu verlängern. Im Rahmen der Voruntersuchungen für den Bundesverkehrswegeplan 2003 wurden dafür die Kosten für den Ausbau des Abschnittes auf der deutschen Seite auf zwei Gleise und Geschwindigkeiten bis zu 160 km/h auf 40 Millionen Euro geschätzt. Es wurde entschieden, das Projekt nicht in den Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen.[3]

Quellen

  1. Nationale Schienennetz-Nutzungsbedingungen Frankreichs (PDF-Datei, 62 kB)
  2. Information der Regio-Verbund GmbH (PDF-Datei, 37 kB)
  3. a b Drucksache 15/1430 des Deutschen Bundestages (PDF-Datei, 91 kB)