Bahnstrecke Malbork–Braniewo

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Malbork–Grenze bei Braniewo
Marienburg–Braunsberg
Bahnhof Braniewo (Braunsberg)
Bahnhof Braniewo (Braunsberg)
Strecke der Bahnstrecke Malbork–Braniewo
Streckennummer:204,
Breitspurstrecke 217
Kursbuchstrecke:505
Streckenlänge:90,500 km / 61,75 km
Spurweite:1435, 1520 mm
Stromsystem:Malbork–Bogaczewo 3000 =
Höchstgeschwindigkeit:120 km/h
Zweigleisigkeit:Malbork–Bogaczewo
von Tczew (Dirschau; Preußische Ostbahn)
0,171 Malbork (Marienburg (Westpr.)) 15 m
Schmalspurbahn von Malbork Kałdowo (Kalthof; Żuławska Kolej Dojazdowa)
Malbork Wąskotorowy (Marienburg Klbf)
nach Iława (Deutsch Eylau)
nach Grudziądz (Graudenz)
nach Myślice (Miswalde)
Anschlussgleise
Schmalspurbahn nach Świetliki (Lichtfelde; Żuławska Kolej Dojazdowa)
Anschluss Militärflughafen
5,048 Królewo Malborskie (seit 1950[1]) m
Schmalspurbahn von Malbork (Marienburg (Westpr.) Klbf; Żuławska Kolej Dojazdowa)
10,995 Stare Pole (Wąskotorowe) (Altfelde (Klbf)) m
Schmalspurbahn nach Świetliki (Lichtfelde; Żuławska Kolej Dojazdowa)
Woiwodschaften Pommern und Ermland-Masuren
14,295 Fiszewo (seit 1988) m
18,702 Gronowo Elbląskie (Grunau (Westpr.)) m
von Myślice (Miswalde)
Abzweig Unterkerbswalde m
von Braniewo (Braunsberg; Haffuferbahn)
26,551 Abzweig Tropy (seit 1982) m
Elbląg (Elbing)
Schnellstraße 7 und Landesstraße 22
von Braniewo (Braunsberg; Haffuferbahn)
28,954
0,00
Elbląg (Elbing) m
Schnellstraße 7 und Landesstraße 22
37,180
7,88
Komorowo Żuławskie (seit spät. 1917; Kämmersdorf) m
Schnellstraße 7
41,436
13,045
Bogaczewo (Güldenboden) m
nach Olsztyn (Allenstein)
49,683
20,762
Stegny (seit spät. 1917; Steegen/Steegen (Ostpr.)) 47 m
53,699
24,297
Słobity (Schlobitten) 61 m
nach Orneta (Wormditt)
60,769
31,889
Młynary (Mühlhausen (Ostpr.)) 45 m
65,572
36,646
Kurowo Braniewskie (seit spät. 1917; Curau/Kurau) 39 m
               
Piórkowo (By)
               
               
CPN (Ba)
69,134
40,200
Abzweig Wielkie Wieżno 39 m
               
               
               
Rucianka (Be)
71,204
42,270
Chruściel (Tiedmannsdorf) 40 m
Schnellstraße 22
75,046
46,100
Abzweig Pierzchały 30 m
               
               
               
47,680 Abzweig Wielewo Bos 28 m
               
Autostrada (Bo)
Pasłęka (Passarge)
78,964
49,930
Bemowizna (seit spät. 1917; Böhmenhöfen) 12 m
von Elbląg (Elbing; Haffuferbahn)
von Orneta (Wormditt)
83,713
54,778
Braniewo (Braunsberg)
Anschlussgleise
90,671
61,750
polnisch-russische Grenze
nach Kaliningrad (Königsberg)

Die Bahnstrecke Malbork–Grenze bei Braniewo (Marienburg–Braunsberg) ist eine teilweise zweigleisige und elektrifizierte, teilweise nur noch im Güterverkehr bediente Eisenbahnstrecke in den polnischen Woiwodschaften Pommern und Woiwodschaft Ermland-Masuren, die Teil der früheren Königlich Preußischen Ostbahn ist. Ab Elbląg bestand später ein Breitspurgleis, das nur noch ab Wielkie Wieżno benutzt wird.

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke beginnt im Bahnhof Malbork (Marienburg (Westpreußen); km 0,250), wo unter anderem Anschluss an die Bahnstrecke Warszawa–Gdańsk besteht, und verläuft nach Nordosten zum nächsten Fernverkehrsbahnhof Elbląg (Elbing; km 28,954), Beginn der nur noch ein Stück im Güterverkehr betriebenen Bahnstrecke Elbląg–Braniewo, der früheren Haffuferbahn und der schon seit 1945 stillgelegten Bahnstrecke Elbing–Miswalde. Hier begann früher auch das Breitspurgleis. Die Strecke verläuft südöstlich nach Bogaczewo (Güldenboden; km 41,436/13,045), wo der Personenverkehr auf die Bahnstrecke Olsztyn–Bogaczewo abzweigt. Weiter verläuft die Strecke über Słobity (Schlobitten; km 53,699/24,297) – Beginn der seit 1945 stillgelegten Bahnstrecke Schlobitten–Bischdorf (Ostpr) –, dann nördlich an Umladebahnhöfen von der Normalspur- zur Breitspurstrecke vorbei nach Braniewo (Braunsberg; km 83,713/54,778) und weiter zur Staatsgrenze zu Russland (km 90,671/61,750), wo sie in die Bahnstrecke Mamonowo–Kaliningrad (Heiligenbeil–Königsberg), die ebenfalls je ein Gleis beider Spurweiten besitzt, übergeht.

Ausbauzustand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke ist zwischen Malbork und Bogaczewo zweigleisig und elektrifiziert.

Die Höchstgeschwindigkeit beträgt für Personenzüge zwischen Malbork und Bogaczewo 100 bis 120 km/h, auf der restlichen Normalspurstrecke könnte Personenverkehr mit 80 bis 90 km/h betrieben werden. Für Güterzüge beträgt die Höchstgeschwindigkeit auf der Normalspurstrecke 80 bis 100 km/h. Auf der Breitspurstrecke liegt sie für lokomotivbespannte Personenzüge und Güterzüge bei 50 km/h, für Triebwagen bei 60 km/h.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Strecke wurde als Teil der Königlich Preußischen Ostbahn am 19. Oktober 1852 zwischen Marienburg und Braunsberg eröffnet, die Fortsetzung über die heutige polnisch-russische Grenze nach Königsberg (Preußen) folgte am 2. August 1853, während die Fortsetzung von Marienburg Richtung Westen, nach Dirschau, erst am 12. Oktober 1857 eröffnet wurde, womit eine durchgehende Eisenbahnverbindung zwischen der preußischen Hauptstadt Berlin und Königsberg bestand. Bis 1871 wurde die heutige Strecke Malbork–Grenze bei Braniewo zweigleisig ausgebaut.

Der Fahrplan vom 1. Juli 1914 sah sieben Schnellzugpaare vor, darunter den Nord-Expreß.[3]

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kam die Strecke zu Polen und stellte nun eine Verbindung Polens mit der Sowjetunion dar. Ursprünglich war geplant, die Grenze nördlich von Heiligenbeil, polnische Święta Siekircka, russisch Mamonowo, anzulegen. Die Sowjetunion entschied sich dann jedoch für eine Lage der Grenze südlich von Mamonowo, das damit zur Sowjetunion kam. Braniewo wurde zum polnischen Grenzübergang.[4]

Bis 1990 wurde der Grenzübergang zwischen Braniewo und Mamonowo ausschließlich für den Güterverkehr genutzt, Reisezüge gab es in diesem Bereich nicht. Überwiegend wurden zivile Güter transportiert, doch die Strecke wurde auch militärstrategisch von Bedeutung. Zum Teil anstelle des früheren zweiten Gleises wurde ein Breitspurgleis von Elbląg zur sowjetrussischen Grenze und weiter nach Kaliningrad gebaut. Zwischen Bogaczewo und der Grenze entstanden im Abstand von etwa drei Kilometern Umspur- und Umladeeinrichtungen, die jeweils mit einem Breitspurgleis in nördliche und einem Regelspurgleis in südliche Richtung angebunden waren.[4]

Mit dem Ende des Sozialismus in Polen, der Auflösung der Sowjetunion und des Warschauer Pakts verlor die Strecke ihre strategische Bedeutung. Auch der zivile Güterverkehr ging zurück. Eine Reihe von Umspur- und Umladeanlagen wurde nicht mehr genutzt, das Breitspurgleis zwischen Elbląg und Bogaczewo wurde abgebaut.[4] Heute wird das Breitspurgleis nur noch im Abschnitt ab Wielkie Wieżno genutzt.

Ab 1. Juni 1992 wurde der zivile Reiseverkehr über die Grenze wieder aufgenommen. Zunächst fuhren russische Dieseltriebwagen auf dem Breitspurgleis nach Braniewo, ab Mai 1993 Regelspurzüge bis Kaliningrad. Der Reiseverkehr auf Breitspur endete wieder im Herbst 1993.[4]

Seit dem 20. Juli 1985 wird der Abschnitt Malbork–Elbląg, seit dem 9. Dezember 1994 der Abschnitt Elbląg–Bogaczewo elektrisch betrieben, während auf dem restlichen Abschnitt Bogaczewo–Braniewo 2004 der Regionalverkehr eingestellt wurde, nur noch zeitweise ein Zugpaar nach Kaliningrad, das mittlerweile auch eingestellt wurde, verkehrte.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ryszard Stankiewicz und Marcin Stiasny: Atlas Linii Kolejowych Polski 2014. Eurosprinter, Rybnik 2014, ISBN 978-83-63652-12-8, S. A8, B7f

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bahnstrecke Malbork–Grenze bei Braniewo (Normalspur) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Bahnstrecke Elbląg–Grenze bei Braniewo (Breitspur) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gemäß Stankiewicz/Stiasny
  2. PKP Polskie Linie Kolejowe: Höchstgeschwindigkeiten für Wagenzüge, Triebwagen und Güterzüge vom 9. Januar 2018.
  3. Reichskursbuch Juli 1914, Nachdruck, 5. Auflage, 1995, Ritzau KG – Verlag Zeit und Eisenbahn, Pürgen, ISBN 3-921 304-09-1.
  4. a b c d Andreas Geißler, Konrad Koschinski: 130 Jahre Ostbahn Berlin – Königsberg – Baltikum. Herausgegeben von Deutschen Bahnkunden-Verband e. V. GVE, Berlin 1997, ISBN 3-89218-048-2, S. 109–110.