Barbarathermen
Die Barbarathermen sind eine von mehreren großen Thermenanlagen, die in Trier in römischer Zeit errichtet wurden. Sie ist zusammen mit den anderen sehenswerten Überresten des römischen Trier 1986 zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt worden.
Sie entstanden im 2. Jahrhundert n. Chr. Die Thermen hatten zur Entstehungszeit wahrscheinlich ein Ausmaß von 172 x 240 m. Leider kann man heute diese Größe nur noch erahnen, da das Bauwerk jahrhundertelang als Steinbruch für Häuser und Kirchen diente.
Da Körperpflege in der antiken römischen Welt sehr wichtig war, und darüber hinaus als geselliger Kult und zur Entspannung diente, gab es in Trier obwohl es nicht zu den größten Städten im Reich gehörte, gleich mehrere „Badeanstalten“: Außer den Kaiser- und den Viehmarktthermen die riesigen Barbarathermen. Die Barbarathermen wurden um 150 n. Chr. gebaut und waren bei Errichtung der drittgrößte Badepalast im römischen Reich. Dies zeigt deutlich, wie sehr man in der aufblühenden Provinzhauptstadt Trier vor allem durch den Handel zu Geld gekommen war. Bis zum endgültigen Abzug der Römer blieb die Anlage intakt, danach residierte dort lange Zeit fränkischer Adel, der anscheinend nicht in der Lage war sich ähnlich komfortable Bauten zu errichten. Um 1300 begann der Verfall der Thermen, da sich niemand mehr um sie kümmerte. Ihre Ruinen wurden 1611 als Steinbruch für den Bau eines Jesuitenkollegs verwendet. Was nach diesem Abbau noch übrig ist, wurde 1673 von einem französischen General namens Vignory gesprengt. Erhalten, aber nur teilweise zugänglich, sind heute nur noch die unterirdischen Gänge zum Heizen und zur Wasserführung der Bäder. Mit ein wenig Vorwissen kann man aber noch die verschiedenen Bäder erkennen und sich die Anlage im Groben vorstellen, auf jeden Fall werden einem die Dimensionen der einstigen Anlage deutlich.
Literatur
- Günther Stanzl, Michael Dodt: Die Barbarathermen in Trier. Ein neues Projekt der Bauforschung - Restaurierung und Präsentation. In: Die Denkmalpflege. Band 63, Nr. 1. Deutscher Kunstverlag, Berlin 2005, S. 39–54.
Siehe auch
Viehmarktthermen, Kaiserthermen