Benno Schmidt (Mediziner)

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Benno Gottlob Schmidt (* 3. März 1826 in Kaditz bei Dresden; † 6. Juni 1896 in Wildungen) war ein deutscher Chirurg, Generalarzt und Hochschullehrer an der Universität Leipzig.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benno Schmidt entstammte einer Pfarrersfamilie und war der Sohn des Theologen und Kirchenrats in Leipzig Gottlob Christian Schmidt (1788–1853); er hatte fünf Brüder:

Sein Neffe war der Philologe Johannes Schmidt.

Benno Schmidt war verheiratet mit Eleonore Louise (geb. Berger) (* 7. Juni 1832 in Reudnitz bei Leipzig, † 1. Januar 1824 in Leipzig)[2]; ihre drei Kindern waren

Seine Enkel waren unter anderem

Er pflegte eine private Freundschaft mit Theodor Billroth, zu dessen Ehrung er eine Bronzetafel am Elternhaus in Bergen auf Rügen anbringen ließ.[3]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benno Schmidt besuchte die Fürstenschule Sankt Afra in Meißen und immatrikulierte sich Ostern 1845 an der Universität Leipzig zu einem Medizinstudium und hörte Vorlesungen bei den Gebrüdern Wilhelm Eduard Weber und Ernst Heinrich Weber sowie Johann Christian August Clarus und Gustav Biedermann Günther.

Unter der Leitung von Gustav Biedermann Günther widmete er sich der chirurgischen Spezialausbildung und wurde dessen Assistent an der chirurgischen Klinik des Leipziger Jacobshospital; in dieser Zeit beendete er 1850 sein Studium mit seiner Dissertation De tuberculosi testiculi als Dr. med. Er blieb bis 1857 in dieser Assistenten-Tätigkeit und habilitierte sich dann als Dozent für Chirurgie an der Universität Leipzig; 1865 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt.

Er wurde 1863 zweiter Arzt an der, unter Karl Wilhelm Streubel stehenden, chirurgischen Universitäts-Poliklinik.

Im Jahr 1866 stand er einem Kriegs-Reserve-Lazarett in Leipzig vor und 1869 wurde er Direktor der chirurgischen Poliklinik.

Er betreute 1870, während des Deutsch-Französischen Kriegs, die Feldspitäler bei Paris und wurde 1891 zum Generalarzt I. Klasse des sächsischen Feldarmee-Korps (siehe XII. Armee-Korps) ernannt.

1887 erfolgte seine Ernennung zum ordentlichen Honorarprofessor für Chirurgie an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig.

Während einer Kurmaßnahme starb er in Wildungen.

Schriftstellerisches Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benno Schmidt steuerte 1861 mit seiner Abhandlung Ueber künstlichen After, Operationen am Mastdarm, am Hoden und Hodensacke, der Blasenscheidenfistel, der Unterleibsbrüche einen Beitrag zu Gustav Biedermann Günthers siebenbändiger Operationslehre bei.

Er veröffentlichte unter anderem mehrere Journalaufsätze 1858 in der Wiener medizinischen Wochenschrift und 1880 im Chirurgischen Centralblatt.

Ehrungen und Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benno Schmidt wurde 1870 zum Medizinalrat und 1880 zum Geheimen Medizinalrat.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Beiträge zur chirurgischen Pathologie der Harnwerkzeuge.
  • Das chirurgisch-poliklinische Institut an der Universität Leipzig seit seiner Gründung am 1. März 1830. Leipzig 1880 (Digitalisat).
  • Die Unterleibsbrüche. In: Deutsche Chirurgie. Lieferung 47, Stuttgart 1896. (Digitalisat).
    • auch in: Franz von Pitha, Theodor Billroth (Hrsg.): Handbuch der allgemeinen und speciellen Chirurgie. Band 3/2. Enke, Erlangen, S. 1–336.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Benno Schmidt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Clemens Gottlob Schmidt - Stadtwiki Dresden. Abgerufen am 2. November 2023.
  2. Hessische Biografie : Erweiterte Suche : LAGIS Hessen. Abgerufen am 2. November 2023.
  3. Waldemar Kozuschek, D. Lorenz, H. Thomas: Theodor Billroth - ein Leben für die Chirurgie. Karger Medical and Scientific Publishers, 1992, ISBN 978-3-8055-5623-1 (google.com [abgerufen am 2. November 2023]).