Benutzer:Ak ccm/Werkstatt/Dickröhrlingsverwandte

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Dickröhrlingsverwandte

Gemeiner Steinpilz (Boletus edulis)

Systematik
Unterabteilung: Agaricomycotina
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Agaricomycetidae
Ordnung: Dickröhrlingsartige (Boletales)
Unterordnung: Boletineae
Familie: Dickröhrlingsverwandte
Wissenschaftlicher Name
Boletaceae
Chevall. 1828

Die Dickröhrlingsverwandten oder Röhrlinge (Boletaceae[1]) sind eine Familie der Unterordnung Boletineae aus dem Reich der Pilze. Sie beinhaltet in Mitteleuropa etwa 9 Gattungen mit etwa 50 Arten. Dazu zählen auch beliebte Speisepilze wie zum Beispiel Steinpilze, der Butter-Röhrling, Rotkappen, aber auch seltene Großpilze wie der Blaufleckende Purpur-Röhrling oder der Ochsen-Röhrling.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Angefärbtes Querschnitt-Präparat von der Röhrenschicht eines Dickröhrlings unter dem Lichtmikroskop
Die Innenwände der Röhren sind mit der sporenproduzierenden Fruchtschicht bekleidet (im Präparat dunkler gefärbt).
Der Blaufleckende Purpur-Röhrling gehört zu den seltenen Vertretern aus der Gattung der Dickröhrlinge.

Röhrlinge besitzen meist große, fleischige Fruchtkörper mit den namensgebenden Röhren auf der Unterseite des Huts. In dieser leicht ablösbaren, schwammigen Röhrenschicht werden die Sporen gebildet. Röhrlinge leben mehrheitlich in Symbiose mit den Wurzeln bestimmter Pflanzen (meist Bäumen) (Mykorrhiza).

Unter den Röhrlingen gibt es viele gute Speisepilze wie Steinpilze, Butterröhrlinge und Maronenröhrlinge und nur sehr wenige ungenießbare oder giftige wie Gallenröhrlinge und Satanspilze. Sie sind deshalb bei Sammlern sehr beliebt. Charakteristisch bei vielen Röhrlingsarten sind kräftige grünblaue Verfärbungen des Fleisches und der Röhren bei Druck und Verletzung (Amyloidreaktion), diese blauen Farbstoffe sind meist Derivate der Pulvinsäure.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Ansicht einiger Autoren stellen die Strubbelkopfröhrlinge eine eigene Familie (Strobilomycetaceae) dar und sind nah verwandt mit den Röhrlingen (Boletaceae).[2] Bon jedoch zählt sie noch zu den Röhrlingen und ordnet sie in eine Unterfamilie Strobilomycetoidae ein.

Die Schmierröhrlinge (Suillus) werden mittlerweile in der Unterordnung Suillineae[3] bzw. Familie der Schmierröhrlingsverwandten (Suillaceae)[4] geführt.

Gattungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Mitteleuropa sind in der Familie Boletaceae folgende Gattungen vertreten:

Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Autorenzitat
Goldporröhrlinge Aureoboletus Pouzar 1957
Dickröhrlinge Boletus Linnaeus 1753
Buchwaldoboletus Pilát 1969
Zwergröhrlinge Chalciporus Bataille 1908
Blasssporröhrlinge Gyroporus Quélet 1886
Hemileccinum Šutara 2008
Raufußröhrlinge Leccinum Gray 1821
Blätterröhrlinge Phylloporus Quélet 1888
Porphyrröhrlinge Porphyrellus E.-J. Gilbert 1931
Scheinröhrlinge Pseudoboletus Šutara 1991
Strubbelkopfröhrlinge Strobilomyces Berkeley 1851
Gallenröhrlinge Tylopilus P. Karsten 1881
Rotfußröhrlinge Xerocomellus Šutara 2008
Filzröhrlinge Xerocomus Quélet 1887

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. François Fulgis Chevallier: Flore Générale des Environs de Paris. Band 1. Ferra Jeune, Paris 1826 (674 Seiten).
  2. Ross F. R. McNabb: The Strobylomycetaceae of New Zealand. In: New Zealand Journal of Botany. Band 5, 1967, S. 532–547, doi:10.1080/0028825X.1967.10428772 (online verfügbar [PDF]).
  3. Helmut Besl, Andreas Bresinsky: Chemosystematics of Suillaceae and Gomphidiaceae (suborder Suillineae). In: Plant Systematics and Evolution. Band 206(1). Springer, Wien (AT) 1997, S. 223–242, doi:10.1007/BF00987949.
  4. Manfred Binder, David S. Hibbett: Molecular systematics and biological diversification of Boletales. In: Mycologia. Band 98(6). Mycological Society of America, 2006, S. 971–981, doi:10.3852/mycologia.98.6.971 (PDF; 2,49 MB).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]