Benutzer:Brunnenwaechter/Petra Buchholz

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Petra Buchholz (* 23. Oktober 1958 in Duisburg) ist eine deutsche Bühnen- und Kostümbildnerin. Sie war zwischen 1993 und 2005 Ausstattungsleiterin der Oper und des Schauspiels Köln. Sie ist Lehrbeauftragte für Textilgestaltung an der Universität zu Köln und Unternehmerin mit Sitz in Köln.

Stationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schauspiel und Oper[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während ihres Studiums der Fächer Design, Visuelle Kommunikation und Bühnenbild in Düsseldorf und Salzburg holte sie der Intendant Grischa Barfuß als Assistentin der Ausstattung an die Deutsche Oper am Rhein. Nach dem Intendantenwechsel engagierte sie Kurt Horres bis zur Spielzeit 1987/88 als Ausstatterin.

Unter Grischa Barfuss und Kurt Horres arbeitete sie an 30 Ausstattungen. Hervorzuheben sind die Assistenzen für die Kostümbildnerin Liselotte Erler und die Bühnenbildnern Johannes Leiacker, Roland Aeschlimann sowie Günther Schneider-Siemssen, der für sie zunächst stilprägend wurde.

Als Assistentin der Ausstattung gastierte sie 1986 mit Die Bluthochzeit in der Inszenierung von Kurt Horres am Moskauer Bolschoi-Theater, Bühne und Kostüme von Andreas Reinhardt, die musikalische Leitung hatte Hans Wallat.

Im Verlauf der Spielzeit 1987/88 wurde sie als Ausstatterin und Produktionsleiterin der Theater & Philharmonie Essen verpflichtet. Ihr Engagement fiel in die Gründungs-Ära des Aalto Musiktheater Essen (das schon bald nur das Aalto hieß) und gleich bei der Eröffnung mit Dietrich Hilsdorfs Inszenierung von Richard Wagners Die Meistersinger von Nürnberg im September 1988 zu Ruhm gelangte; hierin assistierte sie für Bühne und Kostüme.

Es folgten die Ausstattungen des Beitrags 1989 des Aalto für das Festival d’Aix-en-Provence, zwei Belcanto-Inszenierungen von Werken Christoph Willibald Glucks und des in Aix-en-Provence gebürtigen Darius Milhaud sowie die Ausstattung für das szenische Oratorium Abraham und Isaak von Josef Mysliveček.

Günther Willerscheidt, Kostümchef der Hamburgischen Staatsoper, holte sie für Günter Krämers Inszenierung des Ring des Nibelungen in der Spielzeit 1992/93 als Ausstattungsassistentin wieder an die Seite des Berliner Ensemble-Bühnenbildners Andreas Reinhardt, für den sie 1986 bereits in Moskau assistiert hatte. Die Zusammenarbeit endete erst mit dem Tod Reinhardts im Jahr 2007.

Mit Günter Krämers Kölner Inszenierung von Luigi Nonos Oper Intolleranza wurde sie 2001 als Ausstatterin zu den Wiener Festwochen eingeladen. An der Wiener Staatsoper stattete sie dann Krämers Nabucco von Giuseppe Verdi aus; Wiederaufnahme im Teatro La Fenice di Venezia (2009).

Sie arbeitete an den Opernhäusern von Nizza (1999), Rom, an der Metropolitan Opera in New York (2005/06), wo sie das Bühnenbild zu Günter Krämers Die ägyptische Helena von Richard Strauss entwarf.

2006 nahm sie einen Lehrauftrag für Textilgestaltung an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln an.

Bühnen der Stadt Köln – Aufbau der Spielstätten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Günter Krämer, seit 1990 Intendant des Schauspiels Köln rief sie 1994 als Ausstattungsleiterin nach Köln, wo sie 1995 mit Krämers Wechsel zum Generalintendanten der Bühnen Köln auch Ausstattungsleiterin der Oper wurde. Hier entwickelte sie in ihren Ausstattungen für den Regisseur Günter Krämer das Stilmittel der zwei kontrastiven Requisiten. Mehrfach war sie allein auf Kölner Bühnen mit sechs Stücken zeitgleich auf den Spielplänen.

Neben ihren Verpflichtungen für zwei jährliche Ausstattungen an der Kölner Oper zeichnete sie als Innenarchitektin für die Neugestaltungen der Opern- und Theaterfoyers verantwortlich.

Die Bühnen der Stadt Köln wurden während der Krämer-Ära und unter ihrer künstlerischen Leitung und Zusammenarbeit mit Mark Beard um die Spielstätten, West-End-Theater, Schlosserei, Halle Kalk sowie um das Genre Kinderoper erweitert, das seinen umstrittenen Spielort in der Yakulthalle im Oberfoyer der Oper erhielt.

Freies Theater, Kinder- und Jugendtheater[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ihre erste Arbeit als freie Bühnen- und Kostümbildnerin, Der Teufel Bekkanko von Asya Fujita, ein Stück für Kinder, erhielt 1999 den NRW Theaterpreis. Weitere Auszeichnungen folgten: NRW Kritikerpreis, Theaterzwang-Preis.

Sie arbeitete fortan regelmäßig für Kinder- und Jugendtheater, hauptsächlich für das Theater Ömmes & Oimel und für das Mannheimer Kinder- und Jugendtheater Schnawwl.

Auf das Jahr 1998 datiert auch die erste Zusammenarbeit mit dem damaligen Intendanten des Kölner "Theater der Keller", Meinhard Zanger.

Für die Castingparodie Creeps von Lutz Hübner in der Regie von Andrea Gronemeyer erhielt sie 2001 eine Nominierung zum Kölner Theaterpreis.

Für das Kölner Revuetheater Scala unter der Leitung von Walter Bockmayer stattete sie 2003 das Eröffnungsstück Ich mööch zo Foß no Kölle gonn aus, das als Kultstück über 500mal zur Aufführung kam. Die Ausstattung für Bockmayers Folge-Revue "Zwesche Himmel un Ääd" folgte 2004.

Zwischenzeitliche Engagements hatte sie am Nationaltheater Mannheim, am Theater im Bauturm und regelmäßige Engagements am Wolfgang Borchert Theater.

2005 produzierte sie selbstständig die Bühnenfassung von Fernando Pessoas Erzählung Die Stunde des Teufels, Regie Uwe Hotz (†). Spielort war die Orangerie im Kölner Volksgarten, wo sie im selben Jahr ein Festival mit mehreren Inszenierungen der Dramen und Sprechstücke von Fernando Pessoa organisierte.

Film- und Fernsehausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen 2006 und 2008 lieferte sie zu den Filmen von Sebastian Fritsch "Hier ist Pia" und "Der kleine Tod" die Ausstattungen, wobei sie letzteren Film, der in der Sektion Berlinale Shorts auf den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2009 vorgestellt wurde, auch coproduzierte.

Für die Sendung "Lesen!" – mit Elke Heidenreich lieferte sie das Setdesign, das sich jeweils in die aktuelle Kulisse der Kölner Kinderoper integrierte.

Unternehmungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Innenarchitektin gestaltete sie die Räume der Yakult-Lounge im Olivandenhof, Köln, sowie ein japanisches Restaurant in Frankfurt am Main, das nach einer Kritikerumfrage zum bestkonzipierten Restaurant im Rhein-Main-Raum ernannt wurde. Sie erarbeitete in der Folge ein Restaurantmodul für die Frankfurter Kleinmarkthalle und entwarf die neue Fassade des Wolfgang Borchert Theater in Münster/Westf.

Zwischen 2003 und 2005 war sie Eigentümerin der Kölner Galerie Buchholz-Henseleit, wo sie u.a. Joan Brossa, Eugen Gomringer, Franz Mon, Rafa Forteza und Mapi Rivera ausstellte.

Sie gründete 2006 die Firma Image Agent und entwarf Möbel und Textilien. 2009 eröffnete sie in Köln einen concept store.

Arbeiten als Bühnen- und Kostümbildnerin (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • nur Bühnenbild (B)
  • nur Kostümbild (K)

bis 1998

  • Abraham und Isaak von Josef Mysliveček
  • Anatevka nach Scholem Alejchem, Inszenierung Günter Krämer
  • Callas - Meisterklasse von Terrence McNally, Inszenierung Uwe Hergenröder
  • König Lear von William Shakespeare, Inszenierung Günter Krämer (K)
  • Totalschaden, Stück und Inszenierung Karst Woudstra
  • Next! von Lynn Rosen, Inszenierung Meinhard Zanger

1999

  • Tristan und Isolde von Richard Wagner, Inszenierung Günter Krämer (B)
  • König Kandaules von Alexander Zemlinski, Inszenierung Günter Krämer (B)
  • Parsifal von Richard Wagner, Inszenierung Günter Krämer (B)

2000

  • Der Teufel Bekkanko von Asaya Fujita, Inszenierung Andrea Gronemeyer
  • Cyrano de Bergerac von Edmond Rostand, Inszenierung Andrea Gronemeyer
  • Stecken, Stab und Stangl von Elfriede Jelinek, Inszenierung Christian von Treskow
  • Faust von Luis Spohr, Inszenierung von Günter Krämer (B)
  • Nabucco von Giuseppe Verdi, Inszenierung Günter Krämer, (B)
  • Intolleranza von Luigi Nono, Inszenierung Günter Krämer (B)
  • Der Streit von Pierre Carlet de Marivaux, Inszenierung Christian von Treskow

2001

  • Creeps von Lutz Hübner, Inszenierung Andrea Gronemeyer
  • Clowns Clowns nach Tristan Rémy, Inszenierung Bert Oberdorfer
  • Intolleranza von Luigi Nono (Wiener Festwochen 2001), Inszenierung Günter Krämer, (B)

2002

  • Die arabische Nacht von Roland Schimmelpfennig, Inszenierung Günter Krämer
  • Hotel zu den zwei Welten von Eric-Emmanuel Schmitt, Inszenierung Meinhard Zanger
  • Die Direktoren von Daniel Besse, Inszenierung Meinhard Zanger
  • Das Mädchen Kiesel und der Hund von Katrin Lange, Inszenierung Andrea Gronemeyer
  • Cardenio und Celinde von Andreas Gryphius, Inszenierung Manos Tsangaris
  • Vor dem Ruhestand von Thomas Bernhard, Inszenierung Enrice Lübbe

2003

  • Unerwartete Rückkehr von Botho Strauß, Inszenierung Meinhard Zanger
  • Fake Reports von Kathrin Röggla, Inszenierung Friederike Heller
  • Mnemosyne – In Feuer getaucht UA von Wolfgang Florey nach Friedrich Hölderlin, Inszenierung Wolfgang Florey
  • Blind Date Stück und Inszenierung Christian von Götz
  • Minna von Barnhelm von Gotthold Ephraim Lessing, Inszenierung Meinhard Zanger
  • ich mööch zo Foß noh Kölle gonn von Walter Bockmayer, Inszenierung Walter Bockmayer (B)

2004

  • Hasse Karlson von Henning Mankell, Inszenierung Andrea Gronemeyer
  • Kleine Eheverbrechen von Eric-Emmanuel Schmitt, Inszenierung Meinhard Zanger, Köln
  • Dönerschaltung von Manos Tsangaris, Inszenierung Manos Tsangaris
  • Aschenputtel's Lied nach Gebrüder Grimm, Inszenierung Elisabeth Scherl
  • zwesche Himmel & Ääd von Walter Bockmayer, Inszenierung Walter Bockmayer (B)
  • Sommer.Nacht.Traum von/nach William Shakespeare, Inszenierung Meinhard Zanger
  • Rotkäppchen nach Gebrüder Grimm, Inszenierung Elisabeth Scherl

2005

  • Die Stunde des Teufels nach Fernando Pessoa von Frank Henseleit, Inszenierung Uwe Hotz
  • Die ägyptische Helena, Inszenierung Günter Krämer (B)
  • Jonny spielt auf von Ernst Krenek, Inszenierung Günter Krämer (B)
  • Der Parasit von Friedrich Schiller, Inszenierung Meinhard Zanger
  • Kälte von Lars Norén, Inszenierung Marta Gil Polo
  • Die Frau vom Meer von Henrik Ibsen, Inszenierung Meinhard Zanger
  • Kasimir und Karoline von Ödön von Horvarth Inszenierung Monika Hess-Zanger

2006

  • Meine Evangelien von Eric Emmanuel Schmitt, Inszenierung Meinhard Zanger
  • Die Möwe von Anton Cechow, Inszenierung Meinhard Zanger
  • Eine Midsummernight-Sex-Komödie von Woody Allen, Inszenierung Clemens Bechtel

2007

  • Hamlet von William Shakespeare, Inszenierung Meinhard Zanger
  • Kleine Eheverbrechen von Eric-Emmanuel Schmitt, Inszenierung Meinhard Zanger, Münster
  • Die Grönholm Methode von Jordi Galceran, Inszenierung Monika Hess-Zanger

2008

  • Mobil von Sergi Belbel, Inszenierung Meinhard Zanger
  • Romeo und Julia von William Shakespeare, Inszenierung Stefan Heiseke
  • Türkisch Gold von Tina Müller, Inszenierung Andrea Gronemeyer
  • Der Gott des Gemetzels Yasmina Reza, Inszenierung Katrin Sievers
  • Sein oder Nichtsein von Ernst Lubitsch, Inszenierung Rüdiger Pape (B)
  • Kleiner Mann, was nun? von Hans Fallada, Inszenierung Monika Hess-Zanger

2009

  • Maria Stuart von Friedrich Schiller, Inszenierung Meinhard Zanger
  • Der Besucher von Eric-Emmanuel Schmitt, Inszenierung Meinhard Zanger
  • Non(n)sens nach Dan Goggin, Inszenierung Monika Hess-Zanger
  • Mondlicht und Magnolien von Ron Hutchinson, Inszenierung Monika Hess-Zanger
  • Enigma von Eric-Emmanuel Schmitt, Inszenierung Meinhard Zanger

Film- und Fernsehausstattungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • "Lesen!" - mit Elke Heidenreich (ZDF) Set-Design und Style
  • Der kleine Tod (Film) Drehbuch und Regie von Sebastian Fritzsch
  • Ibsen's Girls (Filmprojekt der Universität Köln) von Maria Hein
  • Hier ist Pia (Film) Drehbuch und Regie von Sebastian Fritzsch

Kooperationen mit Bildenden Künstlern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Robyn Schulkowski (Theater), Köln 1999
  • Jannis Kounellis (Die Front, das Denken, der Sturm), Köln 1997
  • Gabriele Henkel (Oper), Köln 2001
  • Jürgen Klauke (Oper), Köln 2001
  • Ñaco Fabré (Diario Íntimo), New York 2002
  • Martin Frommelt (Creation - Fünf Konstellationen zur Schöpfung), Köln 2004
  • mioon (tourist-project), Köln 2004 Publikation
  • mioon (Die Stunde des Teufels), Köln 2005 Publikation
  • John Hosse (Junger Hase, junger Hase), Köln 2003, 2005 (Publikation)
  • Mapi Rivera (Konstellationen), Köln 2005, 2007 (Publikation)
  • Rafa Forteza (Ritus I), Köln, Palermo 2008 (Publikation)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


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