Benutzer:Commander-pirx/Entwurf Schlaun von Linden

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Wappen der adligen Familie aus Siebmachers Wappenbuch

Die Familie der Schlaun von Linden war ein hessisches Niederadelsgeschlecht.

Das Geschlecht (andere Namensnennung war: von Schlun(e), Schlaune von Linden, tw. auch nur von Linden) hatten ihre Lehen im Gebiet um Wetzlar und Gießen. Die adlige Familie führte ihren Namen wohl aus ihrem ursprünglichen Gebiet um Lützellinden her. Ab dem 12. Jahrhundert bis 1636 sind sie in der hessischen Linie beurkundet. Eine Münsterer Linie existierte ebenfalls. Der Militär und Baumeister Johann Conrad Schlaun (eigentlich geborener Schleun und nichtadliger Herkunft) hatte das Wappen auf bislang ungeklärte Weise übernommen.

Anmerkungen zu weiteren Namen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es sind ebenfalls thüringische namensgleiche Familien bekannt, aber nicht genau zuzuordnen. In Thüringen wird der Name Slunen mit Slatheim und damit mit dem Geschlecht der Schlotheim in Verbindung gebracht.[1] In älteren Abhandlungen wird auch auf die Herren von Schlaun aus dem Herzogtum Meiningen verwiesen. Erstere können möglicherweise mit der hessischen Linie in Verbindung gebracht werden, die meiningener Namensvettern sind eher als Namenszusatz zu einem Geschlecht der von Hayn anzusehen.[2]

Keine Verbindung besteht jedoch zu den von Linden aus Pommern.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Namen wird als Reimarus von Linden 1129 in der Stiftungsurkunde von Kloster Schiffenberg zum ersten Mal erwähnt. Güter bestehen im alten Dorf Hörnsheim, in Lützellinden, in Groß- und Kleinlinden (heute Linden (Hessen)). Im 13. Jahrhundert gibt es mehrere Urkunden der Brüder Macharius, Gottfried und Johannes von Linden. Um 1260 werden Burgmannen diese Namens in Wetzlar erwähnt.

1313 wird ein Ekelo von Slune, 1320 wohl derselbe als Eckhard von Schlun als Burgmann in Gießen genannt. Wohl dessen Sohn Kaspar Schlaun von Linden folgt ihm den Regesten her nach. 1414 wird wieder ein Eckhard Schlaun (Slune) mit dem Burgsitz belehnt. Es kann angenommen werdem, dass das Burglehen wohl schon ein erbliches Lehen war, da auch nachfolgende Generationen der Familie diese Position besetzen. So wird 1495 ein Johann Schlaun von Linden im Gefolge von Landgraf Wilhelm III. auf dem Reichstag zu Worms genannt. Zweieinhalb Jahre später, am 14. November 1497, sind es die Brüder Kaspar und Johann Schlaun von Linden, die vom Landgraf Wilhelm III. mit dem Burgsitz in der Altenburg zu Gießen und weiteren Gefällen als Mann- und Burglehen belehnt werden. Johann Schlaun von Linden wird im Februar 1502 nochmals als Kredenzer der Anna von Mecklenburg, Landgräfin von Hessen beurkundet.[3]

Um 1336 wird über mehrere Zehnten in der Region um Frankenberg nördlich des Burgwalds durch die Familie von Linden berichtet, welche sie an den Pfarrer Friedrich von Bicken zu Christenberg verkauft habe. 1474 wird ein Besitz in Niederquembach und Oberquembach erwähnt, den sie mit einem Besitz in Dutenhofen des Grafen Otto von Solms-Braunfels tauschten.

Eine Gertrude von Schlaun wird 1501 als Witwe genannt, die mit dem Landgrafen Andreas (Endres) von Hohenfels aus der Linie Amönau-Niederasphe verheiratet war.[4] Ein anderes Mitglied der Adelsfamilie Christina Schlaun von Linden war von 1523 bis 1533 Äbtissin im Kloster Engelthal.[5]

EINARBEITEN:

Kurtrier und Münsterer Linie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1555 und 1559 wird die Familie Schlaun im Zusammenhang mit kurtrierer Lehen in der Gegend um Waldhausen (Weilburg) erwähnt [6]. 1589 und 1636 wird mit Gebhard Schlaun zum letzten Mal ein Vertreter der hessischen Linie urkundlich festgehalten.

Die hessischen Lehen hat Landgraf Georg II. nach dem Aussterben der Linie an seinen Forstmeister von Schetzel zu Romrod, die isenburgischen Lehen (Groß- und Kleinlinden) seinem späteren Kanzler Philipp Ludwig von Fabrice weitergereicht. Der Allodialbesitz kam wohl über eine Tochter des Gebhard Schlaun an die Schrautenbach genannt von Weitelshausen, mit ihrer Stammburg Badenburg.

Freiherren-Linie in Österreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus der Münsterschen Linie wird noch ein Jost Schlaun von Linden genannt, der im Schmalkaldischen Krieg auf Seiten des Kaisers Karl V. bei Salzungen gekämpft und 1546 in den Reichsadel aufgenommen wurde. Als letzter Spross dieser Linie wird Gerhard Moritz Freiherr Schlaun von Linden (1742-1825) erwähnt, der als kaiserlicher General, 1787 im Range eines Generalmajors, 1790 in den Reichsfreiherrenstand erhoben, ab 1793 mit Rang Feldmarschalleutnant, und ab 1808 Feldzeugmeister war. Er heiratete 1787 Josepha Christiane Julia Gräfin von Keglevich und kam dadurch in die Herrschaft Besanesp in Kroatien. Ohne männlichen Erben heiratete deren Tochter Freiherrn Franz von Ottenfels-Gschwind.[7][8] -> Diese kurze Freiherren_linie: https://de.wikisource.org/wiki/BLK%C3%96:Schlaun_von_Linden,_die_Freiherren,_Genealogie

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Drei an den Stielen zu einem Schächerkreuz zusammengefügte silberne Lindenblätter auf rotem Schild mit rot-silbernen Helmdecken.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schlotheim ist ein thüringisches Uradelsgeschlecht. Die Dynasten, Erbobertruchsesse, Herren und Freiherren von Schlotheim hatten ihren Stammsitz im thüringischen Schlotheim bei Mühlhausen.
  2. Zeitschrift des Vereins für thüringische Geschichte und Alterthumskunde 3. Band, Jena, 1859, darin: Zur Geschichte der Adelsgeschlechter in Thüringen, von Dr. Funkhänel, S. 190 ff
  3. Von Linden taucht immer wieder in Urkunden vom 13. Jahrhundert bis ins 15. Jahrhundert auf. Später ändert sich die Namensnennung in Schlaune von Linden, teilweise überkreuzen sich die Namensvarianten in den Urkunden. In der Geschichtsschreibung im 19. Jahrhundert wurde der Name teilweise auch zwei adligen Familien (von Linden - Schlaun von Linden) zugeordnet.
  4. Chronik Ort Amönau
  5. Güterverzeichnis des Zisterzienserinnenklosters Engelthal Universität Gießen, Hs 472/100, von 1340 bis ins 18. Jahrhundert geführt.
  6. Germania Sacra Folge 27, Das Erzbistum Trier - Die Stifte St. Walpurgis in Weilburg und St. Martin in Idstein, bearb. von Wolf-Heino Struck, De Gruyter, Berlin, 1990, S. 214
  7. Biography of Austrian Generals 1792-1815
  8. Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[[Kategorie:Rittergeschlecht]] [[Kategorie:Wetzlar]] [[Kategorie:Gießen]]