Benutzer:Derweber/L! Frankonia

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Wappen Zirkel

Zirkel der L! Frankonia
Hochschule: Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Gründung: 06. April 1922
Gründungsort: Bodenbach/Elbe (Sudetenland)
Reaktivierung: 11. Juni 1968
Reaktivierungsort: Triesdorf
Karte
Karte: Deutschland
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Frankonia
In aller Kürze...
Verband: BDIC, seit 1985 verbandsfrei
Waffenring: Fränkischer Waffenring (FWR)
Farben: Farben der L! Frankonia
blau-silber-grün mit roter Perkussion, Fuxenfarben hellblau-weiß mit roter Perkussion
Art des Bundes: Männerbund
Stellung zur Mensur: fakultativ schlagend
Wahlspruch: Ehre, Freiheit, Vaterland
Feldgeschrei (Panier): Frankonia sei's Panier
Leitspruch: Frankonen in den Farben blau-silber-grün wollen treu zur Heimat stehn!
Mitglieder insgesamt: 280
Aktive (Stand 2010): 25
Webseite: http://www.frankonia-triesdorf.de

Die Landsmannschaft Frankonia zu Triesdorf, ehemals Egerländer Landsmannschaft Frankonia zu Bodenbach/Elbe ist eine ehemals sudetendeutsche Studentenverbindung an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf. Die Frankonia ist die älteste Verbindung Triesdorfs. Im Jahr 1971 kämpften die Frankonen um den Erhalt des Standortes der Ingenieursschule und erreichten, dass die Ingenieursschule im Gegensatz zu den Schulen in Schönbrunn und Landsberg am Lech nicht aufgelöst wurde, sondern als Abteilung der Fachhochschule Weihenstephan weiter bestehen konnte.

Im Jahr 1985 überwarf sich die Frankonia mit ihrem damaligen Dachverband dem Bund Deutscher Ingenieur-Corporationen (BDIC) und trat letztendlich aus dem Dachverband aus. In der Folge des Austritts traten weitere Verbindungen, vor allem aus Süddeutschland aus - was zur faktischen Auflösung des Landesverband Süd des BDIC führte. Darüber hinaus war die Frankonia Gründungsmitglied des Fränkischen Waffenrings.


Vorgänger der Frankonia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Portal der Höheren Technischen Lehranstalt Bodenbach (heute als Grundschule genutzt
Die Höhere Technische Lehranstalt Bodenbach
Das "Alte Hofgartenschloss" der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, heute Konstante der Frankonia

An der Höheren Technischen Lehranstalt Bodenbach/Elbe (Sudetenland) bestand seit 1920 der Verein deutsch-arischer Studenten Vandalia, der die Farben blau-silber-gold trug. Da immer mehr Egerländer in die Vandalia eintraten entschloss man sich die Verbindung in eine Egerländer Landsmannschaft umzuwandeln, die sich besonders auf die in Bodenbach Studierenden stützen sollte und den "Volkstumskampf" der Deutschen gegen die Tschechoslowakische Republik unterstützen sollte. So wurde am 06.April 1922 die Egerländer Landsmannschaft Frankonia zu Bodenbach gegründet. [1]

Letzter Senior der Vandalia und zugleich erster Senior der Frankonia war Willi Rustler aus Franzensbad-Unterlohma, zum ersten Fuxmajor wurde Hans Lobach aus Eger gewählt.

Die Bodenbacher Frankonia 1922 - 1938[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die neue Verbindung nahm die Farben blau-silber-grün, die Farben des Egerlands, an. Die Mützenfarbe blieb rot, wie die der Vorgängerverbindung Vandalia. Zu dieser Zeit bestanden in Bodenbach an der HTL noch drei weitere Technikerverbindungen, die technische Burschenschaft Rugia (gegründet 1911, heute Mannheim), die Burschenschaft Saxonia gegründet 1921 durch Abspaltung von der Rugia und der V.d.a.St. Allemania (gegründet 1922). Dazu kamen noch die nichtschlagenden Verbindungen Abia (katholisch) und Keatit (jüdisch).

Da die Frankonia pflichtschlagend war und sich jeder Frankone den vorgeschriebenen Bestimmungmensuren unterziehen musste, schloss sich die Frankonia mit den anderen drei schlagenden Verbindungen zum Technischen Delegierten-Convent (TDC) zusammen. Streitigkeiten innerhalb des TDC führten 1932 zur Auflösung. Als Ersatz gründete die Landsmannschaft Frankonia mit der B! Rugia das Kartell "Eiserner Ring", dem sich in den folgenden Semestern die beiden anderen Verbindungen wieder anschlossen.

Außer mit den genannten Bodenbacher Waffenverbindungen stand die Frankonia in einem Freundschafts- und Paukverhältnis mit den Burschenschaften Mache zu Reichstadt, Ostmark zu Aussig und Elektrik zu Teplitz-Schönen. Da sich die Frankonia auf die in Bodenbach studierenden Egerländer stützte, war auch die Zusammenarbeit mit der Egerländer Gmoi rege.

Durch persönliche Vorsprache im Innenministerium zu Prag erlangte die Frankonia die Genehmigung zum Tragen der Farben, wofür auch ein zweisprachiger Ausweis ausgestellt wurde. Die fertigen Ingenieure, die ins Philisterland zurückzogen, wurden immer mehr, so dass es zur Gründung eines Alte-Herren-Verbands Frankonia mit Sitz in Karlsbad kam. Später wurde der Sitz nach Bodenbach verlegt. Durch den Anschluss des Sudetenlandes an das deutsche Reich erging es der Egerländer Landsmannschaft wie allen anderen Verbindungen, sie musste sich 1938 auflösen. [2]

Die Frankonia Triesdorf 1968 - heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während des II. Weltkrieges und der anschließenden Vertreibung aus der Heimat mussten viele Bundesbrüder ihr Leben lassen. Der noch lebende Rest war in alle Winde zerstreut. Daher verging eine lange Zeit bis sich die Frankonen wiedergefunden hatten. Anlässlich eines Treffens der "Vereinigung der Absolventen der Höheren Technischen Lehranstalt Bodenbach" in Nördlingen wurde dort am 27.05.1967 wieder ein Alte-Herren-Verband (AHV) Frankonia gegründet. Beim zweiten Hauptconvent am 18.05.1968 in Nördlingen fasste der AHV den Beschluss der Reaktivierung.

Zeitgleich interessierte sich in Triesdorf eine Gruppe Studenten, die bisher eine lose Clique gebildet hatten für die Gründung einer Studentenverbindung. Nach einer Anfrage der Studenten an den BDIC referierte am 02.05.1968 der damalige Landessenior Süd des BDIC Xaver in Weidenbach über Verbindungen und deren Aufgaben.

Darauf traf sich jede Woche eine Gruppe von 20 Studenten, die Interesse am Verbindungsleben zeigten und sich über die Weiterentwicklung Gedanken machten. Durch Vermittlung des BDIC kam es am 04.06.1968 in Triesdorf zu einer Kontaktaufnahme mit drei Alten Herren der Egerländer Landsmannschaft Frankonia. Bereits eine Woche später, am 11.06.1968 wurde die Egerländer Landsmannschaft Frankonia zu Bodenbach-Triesdorf im Gasthaus Gesell in Weidenbach reaktiviert. Die Aktivitas übernahm Farben, Namen und Tradition der Bodenbacher Verbindung und verpflichtete sich, diese auf ewig treu in Ehren zu halten. [3] Dem Antrag auf Aufnahme in den Dachverband BDIC wurde am 17.05.69 vom Generalkonvent in Koblenz entsprochen. Als Bürgschafts-/Patenkorporationen stellte man der Frankonia die Technische Verbindung Amicitia zu Nürnberg und die Technische Korporation Bund Balduria zu Weihenstephan zur Seite.[4]

Von der Ingenieursschule zur Fachhochschule[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1971 stand die Existenz der jungen Aktivitas schon wieder zur Disposition: Anfang der 70er Jahre wurden in Westdeutschland die Ingenieursschulen aufgelöst und die Infrastruktur zum Aufbau der neuen Hochschulform Fachhochschule genutzt. Dieser Schritt wurde notwendig, da die Industrie nach einem universeller einsetzbaren, akademisch auf Hochschulniveau gebildeten Ingenieur verlangte. Für die Ingenieursschule Triesdorf war das selbe Schicksal angedacht, wie es die landwirtschaftlichen Ingenieursschulen in Schönbrunn und Landsberg/Lech ereilte: sie sollten aufgelöst werden, die Ausbildung der Agraringenieure in Bayern sollte in Freising-Weihenstephan zentralisiert werden.

Die Frankonia sammelte und lenkte den Protest der Triesdorfer Studenten und Lehrkräfte und erreichte die Schaffung eines zweiten "grünen" Bildungszentrum in Bayern.[3] Im Gegenzug zu den anderen Ingenieursschulen wurde sie nicht aufgelöst, sondern zu einer Abteilung der FH Weihenstephan. Im Jahr 2009 beschloss der Senat, in dem zu diesem Zeitpunkt auch Frankonen vertreten waren, der gesteigerten Bedeutung des Standorts Triesdorf Rechnung zu tragen und die Hochschule von "FH Weihenstephan" in "Hochschule Weihenstephan-Triesdorf" umzubenennen.[5]

1985 kam es zu einem Zerwürfnis zwischen dem BDIC und der Landsmannschaft Frankonia. Zentraler Streitpunkt war die Aufnahme von gemischtgeschlechtlichen Verbindungen in den Dachverband. Nachdem ein Antrag der Frankonia knapp abgelehnt wurde traten die Frankonen aus dem Dachverband aus. In einem Schreiben an die Mitgliedsbünde teilte die Frankonia ihre Entscheidung den anderen Mitgliedsbünden mit. Daraufhin erfolgte eine Austrittswelle, die zur faktischen Auflösung des Landesverbands Süd des BDIC führte.[3]

Frankonia heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kontakte zu anderen Verbindungen wurde über die Arbeitsgemeinschaft Waffenstudentischer Korporationen Bayerns (AWKB) gehalten. Über den AWKB wurden auch die Bestimmungsmensuren abgedeckt. 1999 trat die Frankonia aus dem AWKB aus und wurde Gründungsmitglied des Fränkischen Waffenrings (Burschenschaft der Bubenreuther zu Erlangen in der NDB, Alte Brünner Burschenschaft Suevia Regensburg in der DB, Burschenschaft Pythagoras Nürnberg, Sängerschaft Franco-Palatia zu Bayreuth in der DS, Burschenschaft Baltia-Gotia Ilmenau-Köln zu Ilmenau). Darüber hinaus besteht ein Freundschaftsverhältnis mit der T.W.V Teutonia Rosenheim, ebenfalls eine ehemalige BDIC-Korporation.[3]

Die Konstante[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Konstante der Frankonia wurde nicht als Korporationshaus gebaut. Triesdorf war im 17. und 18. Jahrhundert die Sommerresidenz der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach. Insbesondere die Markgrafen Carl Wilhelm Friedrich, genannt "der Wilde Markgraf" und Christian Friedrich Carl Alexander, genannt "der Letzte Markgraf" bauten in Triesdorf einen Hofstaat mit allen zugehörigen Gebäuden auf. Zu einer Residenz gehörten auch Hofgärtner, für die ein eigens Gebäude errichtet wurde. 1701 wurde ein erste Wohnhaus für den Triesdorfer Hofgärtner unter Direktion Gabrielis errichtet. 1723 wurde der Hofgarten aus der beengten Ortslage vor den Ort verlegt und mit einer Ziegelmauer gegen den Wildfraß umgeben. 50 Jahre nach Anlage des neuen Küchengartens erhielt der Hofgärtner am jetzigen Arbeitsplatz ein neues Wohnhaus - das heutige Hofgartenschloss.

In einem Protokoll von Landesbaudirektor Steingruber vom 14.3.1772 wird der Bau eines neuen Hofgärtnerschlosses berichtet. Die Baunachricht wird durch den Inhalt eines Kammerdekrets vom 4.4.1772 bestätigt, in dem angeordnet wird, das Baumaterial der abgebrochenen Carls-Passage (ein Lusthaus für Jagdgesellschaften) zum Bau des neuen Hofgärtnerschlosses zu verwenden.

Am neuen Standort bestand schon eine Orangerie, die ebenfalls teilweise abgebrochen wurde. Die Seitenflügel, zwei ca.25m lange eingeschossige Anbauten wurden allerdings in das neue Gebäude integriert. Das Haus zeigt in seiner Fassade die im Markgrafentum übliche Gliederung bürgerlicher Häuser mit rustizierten Lisenen und gehöhten Putzfeldern. Das Dach ist in der Art Steingrubers ausgeführt. Ein schwach vorspringender Risalit von drei Achsen nimmt die Gebäudemitte ein und ist als Mansardgeschoss in die Höhe geführt. Je zwei Fenster flankieren den Mittelbau. Zwei weitere Flügel schließen sich beidseitig in gleicher Traufkantenhöhe an. Sie werden durch lange, eingeschossige Warmhäuser verlängert. Das stattliche Portal mit seiner hohen Korbbogenverdachung erscheint für das Gebäude zu groß geraten. Es ist das Portal der eingelegten Carls-Passage, das der Bauinspektor dem Wohnhaus des Hofgärtners als pompösen Eingang einfügen ließ. Neben dem Inhalt der Baunachrichten bestätigt das Monogramm Alexanders im schmiedeeisernen Geländer der Freitreppe, dass das Haus im Auftrag des letzten Markgrafen erbaut worden ist.[6]

Nachdem die Frankonia anfangs in der Gaststätte Gsell kneipte, übernahm man am 25.02.1969 das Hofgartenschloss vom Bezirk Mittelfranken. Das Gebäude war zum damaligen Zeitpunkt mehr oder weniger baufällig und wurde und wird seitdem ständig saniert. Anfang des 21. Jahrhunderts wurde der Dachstuhl komplett saniert und das Dach neu eingedeckt. Die Renovierungsarbeiten im Innern umfassten unter anderem den Einbau moderner Zimmer für Studenten im Obergeschoss, die Einrichtung von für Korporationshäuser typische Räumlichkeiten im Erdgeschoss (Kneipe, Barraum, Paukboden) und der Sanierung eines großen Gewölbekellers, dem "Markgrafenkeller" der für Feierlichkeiten der Studenten verwendet wird.[3]

Zeitrechnung nach Noreia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei der Auflösung der Donaumonarchie bildete sich am 21. Oktober 1918 eine deutschösterreichische Nationalversammlung unter Beteiligung der deutschen Reichsratsabgeordneten Böhmens, Mährens und Österreichisch-Schlesiens und verabschiedete am 30. Oktober eine provisorische Verfassung des neu gegründeten Staates Deutschösterreich, der sich am 12. November 1918 zur Republik proklamierte (später Republik Österreich). Am 28. Oktober war bereits die Tschechoslowakei proklamiert worden. So wurden die mehrheitlich deutschsprachigen Grenzgebiete Böhmens, Mährens und Österreichisch-Schlesiens von beiden Staaten gleichzeitig beansprucht. Die Besetzung dieser Gebiete durch tschechische Truppen vor allem ab Ende November 1918 verhinderte die volle Etablierung der neuen Provinzen Deutschböhmen und Sudetenland (= Nordmähren und Sudetenschlesien). Im Dezember gingen die Regionalregierungen ins Exil.

Die Deutschen Böhmens, Mährens und Österreichisch-Schlesiens (später zusammenfassend als Sudetendeutsche bezeichnet) hatten geplant, sich in vier Provinzen zusammenzuschließen:

  1. Deutschböhmen
  2. Böhmerwaldgau (sollte zu Oberösterreich kommen)
  3. Deutsch-Südmähren (sollte zu Niederösterreich kommen)
  4. Provinz Sudetenland

In einem Interview mit der damals führenden französischen Tageszeitung Le Matin vom 10. Januar 1919 erklärte der Gründungspräsident der ČSR, Masaryk:

„Unsere geschichtlichen Grenzen stimmen mit den ethnographischen Grenzen ziemlich überein. Nur die Nord- und Westränder des böhmischen Vierecks haben infolge der starken Einwanderung während des letzten Jahrhunderts eine deutsche Mehrheit. Für diese Landesfremden wird man vielleicht einen gewissen modus vivendi schaffen, und wenn sie sich als loyale Bürger erweisen, ist es sogar möglich, daß ihnen unser Parlament […] irgend eine Autonomie bewilligt. Im übrigen bin ich davon überzeugt, daß eine sehr rasche Entgermanisierung dieser Gebiete vor sich gehen wird.“

Am 16. Februar 1919 fanden in Deutschösterreich die Wahlen zur Konstituierenden Nationalversammlung statt. Die Deutschen Böhmens, Mährens und Österreichisch-Schlesiens wurden von Tschechen daran gehindert, diese Wahlen auch in ihren Siedlungsgebieten durchzuführen.

Am 4. März 1919 trat die Konstituierende Nationalversammlung zu ihrer ersten Sitzung in Wien zusammen. An vielen Orten im deutschen Siedlungsgebiet fanden aus diesem Anlass Demonstrationen für das Selbstbestimmungsrecht und die Zugehörigkeit zu Deutschösterreich statt.[7] Dabei wurden von tschechischen Gendarmen 54 Deutsche[8] und zwei Tschechen erschossen. Am 5. März 1919 rechnete Karl Renner in der Nationalversammlung vor, dass hier 3,5 Millionen Deutschen das Selbstbestimmungsrecht vorenthalten worden sei[9].

Durch den Vertrag von Saint-Germain wurde schließlich im September 1919 die Tschechoslowakei in ihrer Souveränität über die strittigen Gebiete bestätigt. Die Siegermächte hatten entschieden, das historische Gebiet der böhmischen Kronländer nicht aufzuteilen. Die Gebirge des „böhmischen Vierecks“ bildeten ein militärisch nützliches Hindernis gegen mögliche Angriffe des Deutschen Reiches und Österreichs, denen die Sieger die Schuld am Ersten Weltkrieg gaben. Entgegen dem 14-Punkte-Programm von US-Präsident Wilson wurde eine Volksabstimmung (wie beispielsweise in Oberschlesien) nicht vorgesehen.

Damals lebten nur rund 82.000 Tschechen im späteren Sudetenland. (In der Zeit zwischen 1920 und 1935 siedelten sich noch rund 237.000 Tschechen im Sudetenland an, die ursprünglich aus den tschechisch-slowakischen Grenzgebieten, aus Polen und Ungarn stammten.). Die deutschsprachige Bevölkerung wandte sich hilfesuchend an die katholische Kirche - diese hielt sich jedoch aus dem Konflikt weitgehend heraus. Aus Protest wurde innerhalb der Bodenbacher Frankonia die christliche Zeitrechnung "abgeschafft". Als "Stunde Null" wurde die Schlacht von Noreia gewählt. Die Schlacht fand im Jahre 113 v. Chr. zwischen römischen Truppen unter dem Konsul Papirius Carbo und den Kimbern, Teutonen sowie den Ambronen statt. Die Schlacht stellt die erste urkundliche Erwähnung germanischer Stämme dar.[10]. Der erste Sieg germanischer Stämme über eine fremde Herrschermacht erschien den Frankonen in der Zeit der Unterdrückung durch die Tschechen als würdiges Ereignis für ihre Zeitrechnung. Zum Gedenken an die Zeit der Fremdherrschaft und der Vertreiber, und als Mahnung für ein freies Europa wird diese Zeitrechnung bis heute innerhalb der Frankonia genutzt.[2][3]. Das Jahr 2010 entspricht dem Jahr 2123 n.N. (nach Noreia) in der Zeitrechnung der Frankonia. Aus demselben Grund feiert die Frankonia jedes Jahr im Dezember ihr Julfest, dass in der Besatzungszeit ein Gegenentwurf zum Weihnachtsfest der Kirche darstellen sollte.

Wappen und Zirkel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung des Wappens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schild geviert
    1. oben rechts: die Farben blau-silber-grün (Farben der Frankonia und Farben des Egerlands)
    2. oben links: ein Eichenkranz als Symbol des Deutschen, darin zwei gekreuzte Glockenschläger und das Stiftungsdatum 04.06.1922
    3. unten rechts: der Zirkel der Landsmannschaft Frankonia
    4. unten links: das Stadtwappen von Eger, der Hauptstadt des Egerlands
  2. Der Helm trägt als Helmzier drei Federn in den Farben blau-silber-grün
  3. Die Helmdecke ist als schmückendes weit ausladendes Beiwerk ausgeführt
  4. Panier: Frankonia sei's Panier
  5. Wahlspruch: Ehre - Freiheit - Vaterland

Der Zirkel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Zirkel enthält die Buchstaben L und F für Landsmannschaft Frankonia sowie die Buchstaben E, F, V für den Wahlspruch Ehre, Freiheit, Vaterland.

Berühmte Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schulakten der HTL im Archiv der Stadt Dêcin auf Schloss Dêcin
  2. a b Archiv der Landsmannschaft Frankonia zu Bodenbach/Elbe, heute im Archiv der Landsmannschaft Frankonia zu Triesdorf
  3. a b c d e f Archiv der Landsmannschaft Frankonia zu Triesdorf
  4. Protokoll des Generalconvents des BDIC 1969 in Koblenz
  5. Sitzungsprotokolle des Senats der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
  6. Braun, Heinz: "Sommerresidenz Triesdorf-Baugeschichte der Anlagen" Band II; Verlag Michael Lassleben, Kallmünz 1958
  7. Josef Seliger
  8. Jörg K. Hoensch: Geschichte der Tschechoslowakischen Republik 1918–1978, W. Kohlhammer, Stuttgart 1978², ISBN 3-17-004884-8, S. 30
  9. Stenographische Protokolle der Konstituierenden Nationalversammlung für Deutschösterreich, 2. Sitzung, 5. März 1919, S. 26 (alex.onb.ac.at)
  10. Theodor Mommsen, Römische Geschichte, Sammlung Nobelpreis der Literatur, Coron-Verlag Zürich, S. 314.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]