Benutzer:Frankderfranky/Visurgis

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Katholische Technische Verbindung Visurgis zu Bremen im CV
Datei:Wappen Visurgis.jpg
Wappen Zirkel
Basisdaten
Hochschulort: Bremen
Hochschule/n: Universität Bremen
Hochschule Bremen
Gründung: 21. Oktober 1902
Korporationsverband: CV Eintritt: 2012,
ehemals: TCV (Eintritt: 1905, Austritt: 2011)
Nummer im Verband: 122
Kartell / Kreis / AG: RTV
Kürzel: Vis!
Farbenstatus: farbentragend
Farben:
Fuchsenfarben:
Mütze: Hinterhauptcouleur
Art des Bundes: Männerbund
Religion / Konfession: katholisch
Stellung zur Mensur: nichtschlagend
Wahlspruch: Treu wie Gold, fest wie Stahl
Mitglieder insgesamt: 100
Aktive: 26
Website: www.visurgis-bremen.de


Die Katholische Technische Verbindung Visurgis zu Bremen, (kurz: K.T.V. Visurgis zu Bremen), ist eine 1902 in Bremen gegründete katholische, farbentragende, nichtschlagende Studentenverbindung. Sie ist Mitglied im Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV). Bis zum Jahr 2011 war sie Mitglied im Technischen Cartell-Verband (TCV). Sie war dort die erste Beitrittsverbindung nach den beiden Gründungsverbindungen. Zudem ist sie die einzige katholische Studentenverbindung in der überwiegend protestantisch geprägten Stadt Bremen. Die Visurgis ist seit ihrer Gründung politisch neutral. Im Jahr 2012/2013 stellte die Visurgis den stellvertretenden Vorortspräsidenten im sogenannten Vorort-Nord mit der Cartellversammlung in Braunschweig

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gründung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Den äußeren Anstoß zur Gründung der K.T.V. Visurgis gab der Katholikentag in Mannheim im Jahre 1902[1], auf dem die Gründung von katholischen Studentenvereinen an technischen Mittelschulen in Deutschland empfohlen wurde. Davon begeistert nahm der Ehrenvorsitzender, Prof. Kotzur, diese Idee auf und berief am 21. Oktober 1902, zusammen mit den ersten zukünftigen Mitgliedern eine Gründungsversammlung ein. Herr Pastor Völker und Herr Kaplan Wellermann von der St. Johannis Kirche waren ebenfalls anwesend.
Hierbei wurden Zweck und Ziele der zukünftigen Vereinigung festgelegt. Zusammenschluss der katholischen Besucher der technischen Staatslehranstalt zur gegenseitigen Aneiferung auf religiösem Gebiete, Förderung in ihrer wissenschaftlichen Ausbildung und Pflege einer edlen Geselligkeit.
Katholischer Techniker Verein (KTV) Visurgis benannte sich der Verein und legte sich die Farben Grün-Weiß-Rot bei. Prinzipien sollten sein: Religion-Wissenschaft-Freundschaft. Gründe für die Umbenennung von Verein zu Verbindung lassen sich nicht mehr feststellen. Großen Anlass zur Diskussion gab die Frage, ob man seine Farben in Form eines Brustbandes tragen solle, obwohl dies in Bremen verboten war. Es bildeten sich zwei Lager. Mehrmals musste neu abgestimmt werden wegen Stimmengleichheit, bis man sich schließlich doch darauf einigte nicht farbentragend zu sein. Die Satzung wurde der Direktion der technischen Staatslehranstalten vorgelegt. Eine Gründung der Visurgis wurde gestattet.

Die Zeit des ersten Weltkrieges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es folgte der erste Weltkrieg, bei dem 10 Aktive Visurgen ihr Leben ließen. Die Frage des Farbentragens wurde wieder aufgegriffen. Man wolle seine Ideale auch nach außen erkennbar machen und zeigen. Die Stadt Bremen erlaubte, nach einem Antrag der Vereinigungen, nun das Farbentragen. 1923 beschloss die Visurgis ihre Farben mittels eines Brustbandes zu tragen. Die Visurgis pflegte einen engen Kontakt zu den Verbindungen des Rings Technischer Verbindungen Bremen und nahm stets an den Veranstaltungen der Kirche teil. Das Technikum hatte sich weiterentwickelt und so konnten mehr Studenten in Bremen studieren.

Die Zeit des Nationalsozialismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Während der Zeit des dritten Reiches ging es hauptsächlich darum überleben zu können. Hierfür musste die Visurgis das religiöse Prinzip nach außen hin, aufgeben. Der Verfall der Visurgis war dennoch nicht aufzuhalten. 1935 wurde die Auflösung aller Korporationen verfügt und jede weitere Betätigung verboten. Das Verbindungseigentum wurde an die Mitglieder verteilt, aber fiel den Kriegsereignissen zum Opfer. Bis 1943 konnte die Visurgis im Untergrund weiter aktiv bleiben.

Wiederbegründung nach dem 2. Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1952 fanden dann die ersten Zusammentreffen der Visurgen nach dem Krieg statt und es gab Bemühungen um eine neue Aktivitas zur Wiederbegründung. Schon 1953 konnten sich zahlreiche überlebende Visurgen zur Wiedersehensfeier finden lassen. Verbindungen waren allerdings nicht gestattet, aber auch nicht verboten. Man stand ihnen Neutral gegenüber. Das Tragen von Farben an den Schulen war untersagt und man hatte keine Anschlagbretter um für neue Mitglieder zu werben. Dies musste über persönliche Kontakte und Gespräche laufen.
1969 überraschte eine Mitteilung der Hochschule alle Bremer Verbindungen. Zur offiziellen 75-Jahrfeier der Hochschule für Technik, gestattete man sich die Verbindungen einzuladen und doch bitte in Farben zu erscheinen. Die Studentenverbindungen waren damit offiziell akzeptiert.
1975 gab es eine Satzungsänderung. Es fanden immer wieder nicht katholische Studenten den Weg zur Visurgis. Sie wurden nach der Satzung außerordentliche Mitglieder, ohne volles Stimmrecht und ohne Möglichkeiten ein Chargenamt zu übernehmen. Man betrachtete dies als nicht zumutbar. So kam man zu dem Schluss, dass nach der neuen Satzung jeder auf christlichem Standpunkt stehende Student vollberechtigtes Mitglied der KTV Visurgis werden konnte, sofern er die Satzung und um die Verwirklichung der Prinzipien bemüht ist.
Der Geistliche Beirat der Visurgis Bbr Maritzy begeht sein 50. Priesterjubiläum und erhält das Bundesverdienstkreuz für seine außerordentliche Leistungen im Caritasverband.
1987 stellt sich die Frage, ob man auch Damen als Mitglieder aufnehmen sollte. Ein Jahr später wird festgestellt, dass bezüglich der Aufnahme von Studentinnen kein Handlungsbedarf besteht. Im Jahr 1990 wird beschlossen die Katholische Technische Verbindung Visurgis auch für andere, nicht technische, Fachbereiche zu öffnen.
1996 verfügt die Visurgis über keine Aktivitas mehr. Obwohl es nun keine Aktiven mehr gibt, gestallten 60 Alten Herren weiterhin ein reguläres Verbindungsprogramm und halten Stiftungsfeste und Kneipen.

Wiederbegründung durch den CV[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der CV-Rat, namentlich die Cartellbrüder Manfred Speck und CV-Sekretär Richard Weiskorn, spielten mit der Idee eine CV-Verbindung in Bremen zu gründen, da Bremen nun seit 1971 über eine Universität Bremen verfügte. Auch gab es in Bremen einen CV-Zirkel. An diesen trat man heran und beschloss eine CV-Verbindung zu gründen. Der Zirkel erörterte intensiv, aber lehnte dann schriftlich ab. Zwei Jahre später sah es dann ganz anders aus, denn es gab Veränderungen im CV-Zirkel Bremen: Es schlossen sich dem CV Zirkel einige junge Cartellbrüder an, darunter zwei Professoren, die an der Hochschule lehrten und durch die man sich einen guten Kontakt zu den Studenten versprach.
Damit hatte der CV-Zirkel nun nicht mehr so starke Argumente zur jedweden Ablehnung wie noch vor 2 Jahren. Nun dachte der CV-Zirkel nach, wie man das Vorhaben angehen könnte und man erinnerte sich an die KTV Visurgis. Man knüpfte erste Kontakte und besuchte Veranstaltungen.
Dem CV-Zirkel war klar, dass es nicht ganz einfach sein wird aus der Visurgis eine CV-Verbindung zu machen. Und den Visurgen wurde klar, wenn es keinen Nachwuchs gibt, wird die Visurgis keine Zukunft haben und man selber, aufgrund des Durchschnittsalter, wohl nicht mehr in der Lage sein wird junge Studenten anzusprechen.
2008 wurde offiziell eine neue Aktivitas gegründet, wobei zusätzlich Auflagen des CV’s erfüllt werden mussten. Satzung und Geschäftsordnung wurde “CV-Tauglich” gemacht und so konnte schließlich rechtzeitig zur Cartellversammlung 2009 in Erlangen der Antrag zur Aufnahme gestellt werden.
Weiter wurde die Thematik der evangelischen Visurgen angesprochen. Seit 1975 konnten, durch die Satzungsänderung, auch evangelische Studenten Mitglied in der Visurgis werden. Diese Thematik wurde deshalb angesprochen, da der CV nur für katholische Studenten geöffnet ist. Der Bestandschutz, dass Neumitglieder katholisch sein müssen, die Verbindung aber keinesfalls gezwungen ist, ihre bisherigen Mitglieder zu entlassen, wurde vom CV akzeptiert. Der Eintritt der evangelischen Mitglieder erfolgte damals satzungsgemäß. Die Satzung wurde 2009 dementsprechend wieder eindeutig auf “katholisch sein” geändert.
Auch wurden die Farben der Visurgis etwas abgeändert, da es im CV eine Verbindung mit den gleichen Farben gibt, welche allerdings länger im CV und älter als die Visurgis ist. So beschloss man 2009 das Grün und das Rot abzudunkeln und die Farben auf einen weißen Grund zu legen. Man wählte Bundesbruder Prof. Dr.Tim Goydke zum Altherrenvorsitzenden und versuchte das AH-Chargenkabinett mit Ur-Visurgen und Ur-CV’ern zu mischen, damit man dem CV auch in Verbindungsführung nahe ist, aber dennoch die Visurgentradition nicht vergisst. Seit einigen Jahren teilen sich nun zwei Alte Herren das Amt des Altherrenvorsitzenden, einer kommt davon aus TCV-Zeiten, der andere ist der Visurgis nach der Wiederbegründung im CV als Fux beigetreten.

Couleur, Wahlspruch und Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Verbindung trägt die Farben grün-weiß-rot auf weißem Grund. Grün steht für die Treue, Weiß steht für die Freude und Rot für die Bruderliebe. Die Fuxenfarben sind grün-weiß. Die Bänder haben jeweils eine Silberne Perkussion. Das Kopfcouleur ist eine bordeauxrotes Hinterhauptcouleur. Der Wahlspruch der K.T.V. Visurgis zu Bremen lautet Treu wie Gold, fest wie Stahl! Das Wappen besteht aus einem Schild, welches die drei Prinzipien und den Bremer Schlüssel zeigt. In der Mitte befand sich zu TCV-Zeiten der Zirkel des Dachverbands. Heute ziert der Zirkel der Visurgis den Schild. Als Senioratsband tragen Aktiven- und Altherren-Senioren das das Band mit den ehemaligen Visurgenfarben überkreuz.

Zirkel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zirkel

Der Zirkel der Visurgis ist ein couleurstudentisches Monogramm aus 4 Buchstaben, V, C, F, V, und ein Rufzeichen. Diese Buchstaben stehen für VIVAT CRESCAT FLOREATQUE VISURGIS (Visurgis lebe, wachse und gedeihe). Eine andere Deutung lautet VIVAT CIRCULUS FRATRUM VISURGIS (Es lebe der Kreis der Brüder der Visurgis). Das Rufzeichen steht für IN AETERNUM und bedeutet, dass die Verbindung ein aktiven Teil hat. Das V am Ende des Zirkels steht für den Namen der Verbindung, Visurgis. Das stilierte V im unteren Teil steht für VIVAT (lebe). Das stilierte C im mittleren Abschnitt steht für CRESCAT (wachse). Das obere Teil des mittleren Bogens bildet zusammen mit dem Strich oben darüber ein stiliertes F und steht für FLOREAT (blühe oder gedeihe).

Öffentliche Wahrnehmung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der Teilnahme mit Chargierten an Kommersen, Gottesdiensten und besonders der traditionellen Fronleichnamsprozession in Bremen, tritt die Visurgis auch mit öffentlichen Vorträgen renommierter Personen aus Kirche, Politik und Wirtschaft in Erscheinung. Auf ihrer Homepage befasst sich der AStA der Universität Bremen kritisch mit der Verbindung[2].

Bekannte Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Pfr. Maritzy, Bundesverdienstkreuzinhaber für außerordentliche Leistungen im Caritasverband
  • Prof. Dr. Tim Goydke, Professor an der Hochschule Bremen

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Visurgis Visurgis
  1. Geschichte der Visurgis: http://www.visurgis-bremen.de/wir-uber-uns/geschichte/
  2. Asta Uni Bremen https://www.asta.uni-bremen.de/referate/studentenverbindungen-in-bremen/