Benutzer:Juwelier Roller/Entwurf

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Juwelier Roller ist ein Chemnitzer Familienunternehmen mit eigener Uhrmacher- und Goldschmiedewerkstatt. Gegründet wurde es 1886 von Jakob Roller, einem Goldschmied aus Pforzheim.[1] Heute wird das Unternehmen von Carsten Schmidt-Kippig in fünfter Generation geführt und betreibt zwei Geschäfte in der Chemnitzer Innenstadt. Als einer der bekanntesten seiner Art, im deutschsprachigen Raum, führt Juwelier Roller die größten international bekannten Top-Marken.

Jakob Roller
Geschäftsräume am Markt (2019)

Jakob Roller wurde in Baden geboren, genauer in Pforzheim, Stadt des Goldes und deutsches Mekka für Schmuck, zumindest damals. Mit 25 Jahren ging er auf Wanderschaft und lernte dabei seine zukünftige Ehefrau Wilhelmine Agnes kennen. Er blieb schließlich der Liebe wegen in Chemnitz hängen. 1886 eröffnete er eine kleine Goldschmiedewerkstatt in der Friedrichstraße in Chemnitz - nahe des Kaufhauses Tietz[2]. Der Werkstatt von Jakob Roller folgte ein Geschäft in der Friedrichstraße, zwischen dem Theater und dem christlichen Hospiz. Zu dieser Zeit waren mehrere andere Juweliere und Uhrmacher in Chemnitz tätig, wie Louis Kluge, Stränger & Brader, Hofjuwelier Heinrich Bleyer, Karl Remmert und Theodor Weigel. Um 1910 kam ein weiteres Geschäft hinzu: Königstraße 7, beim Roten Turm, das erstklassiges Einkaufsviertel der damaligen City. In den Verkaufsräumen standen nun nicht nur der Gründer Jakob, sondern auch seine beiden Söhne Willi Roller, gelernter Uhrmacher - und der wendige Charmeur Emil Roller, der sowohl die Goldschmiede-, als auch die Uhrmacherausbildung absolviert hatte. Chemnitz entwickelte sich zwar so dynamisch, wie man es der Stadt heute wieder wünscht, doch die ersten Kriegswolken ballten sich zusammen. Das Geschäft konnte noch über die schwierige Kriegszeit gerettet werden, wurde aber aus dem Stammgeschäft in der Friedrichstraße ausgemietet. Glücklicherweise konnten die beiden Roller-Brüder bereits 1922 das Haus in der Königstraße 7 kaufen und es zu einem der schönsten Geschäfte in der wieder brodelnden Innenstadt ausbauen. Im Hinterhof fanden die Werkstatt und die Tanzschule Langelütje Platz. Im Jahr 1927 entstand durch Umbau ein Geschäft in der Chemnitzer Innenstadt. Die Zeiten der Weltwirtschaftskrise waren schwierig. Das Sortiment musste erweitert werden. So fand man im Roller´schen Geschäft der 30er Jahre neben Schmuck auch Bronzen fürs Vertiko, Elfenbein-Figuren für die Anrichte, Silberleuchter und dazu passendes Besteck für die festliche Tafel, Schreibzeuge aus Onyx oder die beliebten Kolibri-Spieldosen. Und neben Uhren aus Glashütte lagen Plaketten und Perlketten.

Ab 1945 bis zur Wende

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Beim Luftangriff auf Chemnitz am 14. Februar 1945 kam der Firmeninhaber Emil Roller ums Leben. Seine Frau Gertrud und die Kinder Annelies und Margot standen allein. Und es kam noch schlimmer, als beim zweiten Angriff am 5. März 1945 das Haus in der Königstraße wie die gesamte Innenstadt in Schutt und Asche fiel. Der große Tresorraum aus dem Geschäft von Juwelier Roller liegt noch unter dem Park, da er sich im Keller des Hauses befand.[1] Nach dem zweiten Weltkrieg führte Gertrud Roller mit ihren Töchtern das Unternehmen in der Wohnung in der Eulitzstraße auf dem Kaßberg weiter, zunächst mit dem Verkauf von Schmuck sowie Skulpturen und Bildern von Margot Roller, die an der Dresdner Kunstakademie studiert hatte. Der Neubeginn der Firma Roller: Ein selbstgemaltes Schild mit der kalligraphischen Aufschrift "Kunstgewerbe", das für die Geschäftsräume in der dritten Etage warb. 1948 wurde ein Geschäft am Schillerplatz eröffnet. Margot Roller führte es zusammen mit dem Kaufmann Werner Rümmler, der Prokurist des Unternehmens, später ihr Ehemann und schließlich Seele des Geschäftes wurde. Die Geschäftsneugründung war ein gewagter Schritt. Der Anteil des privaten Handels wurde schon in den 50er Jahren stark dezimiert. Roller überstand die Zeit der DDR als privates Handelsgeschäft. 1950 wurde Tochter Andrea geboren. Ab 1960 ist die Geschäftsadresse von Juwelier Roller dann jedoch die des Bahnhofskioskes, nachdem der Standort am Schillerplatz nicht mehr zur Verfügung stand. Was für ein Unterschied zum herrschaftlichen Geschäft in der Königstraße der goldenen 1920er. Jetzt ging es darum, Ware zu bekommen und einigermaßen gleichzuziehen mit der staatlichen Konkurrenz. 1969 trat Tochter Andrea als vierte Generation ins Geschäft ein. Auch sie lernte Goldschmiedin und schloss die Ausbildung zur Handelskauffrau ab. Mit ihrer Hilfe und ihrem Engagement konnte der Name Juwelier Roller auch in dieser politisch und wirtschaftlich schwierigen Zeit weit über Chemnitz - damals natürlich Karl-Marx-Stadt - bekannt gemacht werden. Dies war wohl einer der Grundsteine für die kommenden erfolgreichen Jahre.

Schließlich begann 1990 mit der politischen Wende für Juwelier Roller eine Zeit ständiger Veränderungen und Weiterentwicklungen: Zunächst wurde der Bahnhofskiosk für einen Neubau weggerissen. Juwelier Roller bezog dafür 1990-1992 die provisorischen Räume am Wilhelm-Külz-Platz. Im Dezember 1991 wurde der langjährige Standort an der Bahnhofstraße im neu errichteten Gebäude wieder eröffnet. Er blieb bis 2003 zweites Ladenlokal und Sitz der Goldschmiedewerkstatt. Nur wenige Monate nach der Währungsunion - am 24. November 1990 - konnten Andrea und Bernd Kippig bereits ein neues Geschäft im Hotel Chemnitzer Hof eröffnen und damit erstmals wieder an den Glanz der historischen Firmengeschichte anknüpfen. Das Geschäft bestand bis zum 30. Juni 2005.[3] Durch die Eröffnung des kleinen aber feinen Ladens am Theaterplatz im führenden Haus der Stadt war der erste Schritt zur hochwertigen Expansion vollzogen. Es sollten noch einige in den turbulenten kommenden Jahren werden. Ein Jahr später - im Dezember 1991 - erfolgte dann die Wiedereröffnung des langjährigen Standortes an der Bahnhofstraße im nun neuerrichteten Gebäude. Beide Standorte waren zwar nur wenige Gehminuten auseinander - dennoch zahlte es sich schon damals aus, mit differenzierten Konzepten die verschiedenen Marken des bereits zu diesem Zeitpunkt recht umfangreichen Sortiments anzubieten. Zudem war die Goldschmiedewerkstatt damit wieder am bekannten Standort in Bahnhofsnähe und somit eine beliebte Anlaufstelle für die Chemnitzer Schmuckträger. Neben dem stationären Handel baute Juwelier Roller 1997 einen Onlineshop auf, der sich in Sachen Online-Präsenz und Handel eingerichtet hat und seitdem ständig weiterentwickelt. Damit war Juwelier Roller der Wegbereiter des digitalen Vertriebskanales in der Juweliers Branche.[4] Heute gehört die Webseite zu den gefragtesten in diesem Bereich. Die Entwicklung in der Chemnitzer Innenstadt ging in der Folge weiter voran. Doch es dauerte noch 10 Jahre bis ein wirklich attraktives Zentrum entstanden war: Und so etablierten Andrea und Bernd Kippig sowie Sohn Carsten Schmidt-Kippig im April 2000 ein junges Geschäft in der neuen Galerie Roter Turm[5] - genau gegenüber des Rathauses am Neumarkt[6]. Gleichzeitig trat Carsten Schmidt-Kippig in fünfter Generation aktiv in das Unternehmen ein.[7] Mit über 110 Jahren Firmengeschichte bezog man damit wieder einen Laden im Herzen von Chemnitz - nur wenige Meter Luftlinie vom historischen Standort der Vorkriegszeit entfernt. Nur drei Jahre später wurde das neue Stammhaus in der Inneren Klosterstraße feierlich eröffnet. Mit eigner Goldschmiede- und Uhrmacherwerkstatt sowie großzügig eingerichteten Verkaufsräumen über zwei Etagen. Damit ist neben dem modernen Shop in der Galerie Roter Turm nun auch das Roller'sche Stammgeschäft wieder ins Zentrum der Stadt gezogen. Beide Geschäfte von Juwelier Roller befinden sich seither direkt am Marktplatz und sind nur wenige Meter Luftlinie auseinander gelegen.

Am 15. Mai 2019 wurde ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens präsentiert – die Eröffnung des neuen Stammhauses im historischen Siegertschen Haus[8] direkt am Markt 20/21 [9], dem Nebengebäude des bisherigen Standortes und nur wenige Meter vom bekannten Standort entfernt. Passend für das traditionsreiche Unternehmen wurde ein historisches Gebäude für die neuen Geschäftsräume ausgewählt. Das Siegertsche Haus ist das älteste Haus am Chemnitzer Markt[10] und ziert mit seinem imposanten Erscheinungsbild und der Barockfassade das neue Ambiente auf eine sehr gelungene Art. Es widerspiegelt die Tradition und Beständigkeit, die das Unternehmen prägt. Über die Jahre hat ist das Sortiment bei Juwelier Roller immer wieder um exklusive und besondere Uhren- und Schmuckmarken gewachsen. Um den Kunden die Vielfalt an Uhren, Schmuck und Accessoires weiterhin gebührend präsentieren zu können, musste die Ausstellungsfläche hin und wieder vergrößert werden. Die moderne und hochwertige Ladenfläche des Juwelier Roller Atelier am frequenzstarken Standort bietet auf über 450 qm nicht nur Platz für zahlreiche Uhren und Schmuckstücke, sondern auch für diverse Veranstaltungen, Events und Ausstellungen (Kunstaustellungen, Schmuckvernissagen, Jubiläen).[11] Vom langjährigen erfahrenen Umgang mit Uhren, Schmuck und Accessoires des Juwelier Teams und der ansprechenden Präsentation der Waren zeugt auch die Tatsache, dass Beratungs- und Serviceleistungen von höchster Qualität und mit Liebe zum Detail umgesetzt werden.[12] Zertifizierte Goldschmiede und Uhrmacher gehen nach einer fachgerechten Beratung auf Kundenwünsche ein und führen Reparaturen, Neuanfertigungen und Umarbeitungen von Uhren und Schmuck qualitativ in Handarbeit aus.

Preise und Auszeichnungen

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Seit vielen Jahren wird der Juwelier immer wieder mit den wichtigsten Preisen der Branche für exzellente Schmuckkultur, überzeugendes Sortiment und erstklassige Kundenbetreuung[13] ausgezeichnet. Damit zählt Juwelier Roller zum Kreis der 100 führenden Juweliergeschäfte.

  1. a b So alt wie Coca-Cola. In: Chemnitzer Stadtjournal: Magazin der Freien Presse. November 2001, S. 5
  2. Liste von Sehenswürdigkeiten in Chemnitz. In: Wikipedia. 10. Januar 2024 (wikipedia.org [abgerufen am 25. März 2024]).
  3. Schmuck zeigt die Persönlichkeit. In: Chemnitzer Stadtjournal: Magazin der Freien Presse. Juli/August 2005, S. 8
  4. Ein Unternehmer glänzt in Chemnitz mit Marken von Welt. Abgerufen am 9. März 2024.
  5. Liste von Sehenswürdigkeiten in Chemnitz. In: Wikipedia. 10. Januar 2024 (wikipedia.org [abgerufen am 25. März 2024]).
  6. Liste von Sehenswürdigkeiten in Chemnitz. In: Wikipedia. 10. Januar 2024 (wikipedia.org [abgerufen am 25. März 2024]).
  7. Ältester Juwelier feiert Jubiläum. In: Freie Presse. 28./29. Oktober 2006, S. 15
  8. Liste von Sehenswürdigkeiten in Chemnitz. In: Wikipedia. 10. Januar 2024 (wikipedia.org [abgerufen am 25. März 2024]).
  9. Redaktion: Ein Jahr neue Filiale – Juwelier Roller. In: Chemnitz City. 16. Mai 2020, abgerufen am 9. März 2024 (deutsch).
  10. Johann Christoph von Naumann. In: Wikipedia. 15. September 2022 (wikipedia.org [abgerufen am 25. März 2024]).
  11. Perlen aus Fiji und Uhren aus Glashütte: Was gönnen sich Chemnitzer von ihrem Geld? Abgerufen am 9. März 2024.
  12. Ostdeutschlands größter eigenständiger Juwelier: Chemnitzer Schmuckgeschäft Roller investiert in Coronazeiten. Abgerufen am 9. März 2024.
  13. Trusted Shops Awards: Gewinner DE. Abgerufen am 25. März 2024 (deutsch).