Benutzer:Kpfiwa/Leuchttürme Lindau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Neuer Leuchtturm
Leuchtturm Lindau
Ort: Lindau, Schwaben
bayBayern, DeutschlandDeutschland
Lage: Insel Lindau, Westmole der Hafeneinfahrt
Geographische Lage: 47° 32′ 34,5″ N, 9° 41′ 0,9″ O
Seekarte
Fahrwasser: Bodensee
Kpfiwa/Leuchttürme Lindau (Bayern)
Kpfiwa/Leuchttürme Lindau (Bayern)
Höhe Turmbasis: 397 m ü. NN
Turmhöhe: 33 m
Feuerhöhe: 35 m über Bodensee
Kennung: Fl.W.3s
Nenntragweite weiß: 20 sm (37 km)
Optik: 2 Parabolspiegelscheinwerfer mit 2×12 V Speziallampen (900.000 Candela)
Betriebsart: elektrisch
Nebelhorn: Horn am Turm
Funktion: Warnfeuer
Bauzeit: 1853–1856
Betriebszeit: seit 4. Oktober 1856

Denkmalliste: ja
Betreiber: Deutsche Bahn AG

Es gibt zwei Leuchttürme in Lindau, den alten Mangturm und den ‚neuen‘ Leuchtturm seit 1856. Für die Hafenansteuerung gibt es südlich im See ein Glockenschlagwerk mit Befeuerung.

Neuer Leuchtturm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Neue Leuchtturm steht als südlichster Leuchtturm Deutschlands in Lindau im Bodensee und ist damit auch der einzige Leuchtturm in Bayern. Allerdings steht in Zech nahe der Grenze zu Österreich das südlichste Leuchtfeuer DeutschlandsWelt-Icon.[1] Der Neue Leuchtturm hat eine Gesamthöhe von 36 m[2], eine Plattformhöhe von 33 Metern und am Sockel einen Umfang von 24 Metern. Seine mittlere Feuerhöhe wird mit 35 m angegeben – die Höhe über dem Wasserspiegel variiert jedoch mit dem saisonal schwankenden Wasserstand des Sees. Mit 428 m über NN ist die höchste Leuchtfeuerhöhe Deutschlands erreicht. Er ist einer der wenigen Leuchttürme, die eine Uhr in der Fassade besitzen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er wurde in den Jahren 1853 bis 1856 am Ende der Westmole an der Hafeneinfahrt gebaut und am 4. Oktober 1856 in Betrieb genommen. Damit wurde er zum Nachfolger des schon 1230 errichteten Mangturms.

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Innenansicht des Turms

In den ersten sechs Jahren seines Bestehens wurde das Licht durch ein Ölfeuer erzeugt. Zu dieser Zeit musste der Leuchtfeuerwärter noch eigenständig das Feuer in großen Pfannen erhalten und die Nebelglocke oder den Blasebalg für das Nebelhorn betätigen. Anschließend stieg man auf Petroleum und später auf Gas um

Seit 1936 wird der Turm elektrisch betrieben. Anfang der 1990er Jahre automatisierte man ihn vollständig. Das Feuer wird von den Schiffen im Bedarfsfall per Funk aktiviert. In der ehemaligen Turmstube wurde 1945 eine UKW-Empfangs- und Sendestation untergebracht, die Sprechfunkverkehr zwischen den den Schiffen und zum Land zu ermöglichen.

Kennung

Der Leuchtturm zeigt ein Blitzfeuer, das durch zwei drehbare Parabolscheinwerfer alle drei Sekunden aufleuchtet.

Heutige Situation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Leuchtturm im Ensemble mit dem Bayerischen Löwen

Viele Jahre wurde der Turm von der Deutschen Bahn, Abteilung Bodenseeschifffahrt, betrieben, dann jedoch mit der Bodensee-Schiffsbetriebe GmbH und dem Lindauer Hafengelände an die Stadtwerke Konstanz verkauft. Nach mehrjährigen Verhandlungen zwischen Konstanz und Lindau ging das Hafengebiet und damit der Turm Anfang 2010 wieder an Lindau über. Er ist für Besucher geöffnet, die dort Informationen zur Flora und Fauna der Umgebung, zum Wetter sowie zur Geschichte der Bodenseeschifffahrt finden.

Zusammen mit dem 6 m hohen (über dem Sockel)[2] Bayerischen Löwen am Ende der Ostmole ist er Wahrzeichen und eines der beliebtesten Fotomotive von Lindau.

Philatelistisches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit dem Ausgabedatum 11. Juni 2015 gab die Deutsche Post AG in Erweiterung der Briefmarkenserie Leuchttürme ein Postwertzeichen im Wert von 62 Eurocent mit dem Motiv des Leuchtturms heraus. Der Entwurf stammt vom Grafiker Johannes Graf aus Dortmund.

Mangturm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Mangturm Welt-Icon, 1180 erbaut, war Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung von Lindau. Auf einer Steintafel an der Wand des Mangturms steht „Dieser Turm der Mangenturm genannt ward im XII. Jahrhundert erbaut zu Leuchte, Schutz und Trutz unseres Seehafens; ein kräftig Wahrzeichen der ehemaligen freien Reichsstadt Lindau“. Von 1230 bis 1856 war er als Leuchtturm in Betrieb[3] Der fünfstöckige Turm (ohne Dachgeschosse) mit einer Höhe von 20 m hat einen quadratischen Grundriss und ein vorkragendes Obergeschoss. Als im Jahr 1856 der neue Leuchtturm in Lindau fertiggestellt wurde, verlor der Mangturm seine Funktion als Signal- und Beobachtungsturm.

Siehe auch: Mangturm

Glockenschlagwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Glockenschlagwerk Welt-Icon steht 180 Meter südlich der Hafeneinfahrt von Lindau. Es steht auf einem vierbeinigen Eisengestell mit Podest. Darüber ist eine Seelaterne mit einem roten, unterbrochenem Leuchtfeuer.[4] Alle Schiffe aus in den nordwestlichen Bodensee müssen das Feuer südlich umfahren.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Neuer Lindauer Leuchtturm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Mangturm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hafenfeuer Zech. 17. September 2017, abgerufen am 26. Juli 2021.
  2. a b Lindauer Hafeneinfahrt - Lindau (Bodensee). In: Lindau (Bodensee). 10. Februar 2021, abgerufen am 26. Juli 2021.
  3. Mangturm in Lindau. 17. September 2017, abgerufen am 26. Juli 2021.
  4. Erich Hartmann: Glockenschlagwerk Lindau. 12. September 2017, abgerufen am 26. Juli 2021.

[[Kategorie:Leuchtturm in Deutschland|Lindau]] [[Kategorie:Verkehrsbauwerk in Lindau (Bodensee)]] [[Kategorie:Uhrturm]] [[Kategorie:Erbaut in den 1850er Jahren]] [[Kategorie:Leuchtturm in Europa|Lindau]] [[Kategorie:Schifffahrt (Lindau (Bodensee))]] [[Kategorie:Baudenkmal in Lindau (Bodensee)]]