Benutzer:OCIFrey/Entandrophragma angolense TIAMA

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Entandrophragma angolense
Systematik
Rosiden
Eurosiden II
Ordnung: Seifenbaumartige (Sapindales)
Familie: Mahagonigewächse (Meliaceae)
Gattung: Entandrophragma
Art: Entandrophragma angolense
Wissenschaftlicher Name
Entandrophragma angolense
Welw

Entandrophragma angolense ist eine Laubbaumart, die im tropischen Afrika (West- und Zentralafrika) verbreitet ist. Das Holz des Entandrophragma angolense ist in Deutschland unter dem Handelsnamen Tiama bekannt. Es liegen jedoch noch weitere Handelsnamen vor, wie zum Beispiel gedu nohor und edinam [1] . Das Handelskurzzeichen nach DIN EN 13556 für diese Baumart lautet ENAN.

Habitus und Blatt

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Die Wuchshöhe des Entandrophragma angolense beträgt 40-45 Meter. Der selten zylindrische, oft verformte Stamm ist bis zu 20 Meter astfrei und erreicht einen Durchmesser von 0,7-1,0 Meter. Oftmals wird der Stamm durch breite Brettwurzeln gestützt, die hoch hinauf reichen. Die fast glatte Rinde weist außen eine gräuliche und innen eine rötliche Färbung auf [1]

Die Blätter sind paarig gefiedert. An dem 20-45 Zentimeter langen Blattstiel sind die Blättchen gegenständig angeordnet. Die Form der Blättchen ist verkerteiförmig bis länglich eiförmig und laufen am unteren Ende keilförmig zusammen. Am oberen Ende sind die Blättchen abgerundet oder weisen eine schmal zusammenlaufende Spitze auf. Der Mittelnerv an der Unterseite der Blättchen ist mit rostroten Härchen überzogen/besetzt [2].


Blütenstand, Blüte und Frucht

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Der "Blütenstand" ist sehr verzweigt und somit handelt es sich hierbei um eine Rispe. Die Rispen besitzen eine Länge von 30-40 Zentimeter. Die kleinen Blüten sind gelblich und duftend. Sie besitzen 5 Blütenblätter und 10 kurze, horizontal stehende Staubfäden. Die Staubfäden liegen am gedrungenen Fruchtknoten an. Der abgeflachte Griffel überragt die Staubfäden. Die "Frucht" ist eine zigarrenförmige Kapselfrucht von 15–20 cm × 3,5–5 cm. Die Färbung der Kapsel reicht von braun bis schwarz. An der Spitze öffnet sich die Kapsel mit 5 holzigen Klappen. In der Kapsel sind 1,5 Zentimeter lange, einseitig beflügelte Samen enthalten [2] .

Tiama

Tiama gilt als Austauschholz für Edelhölzer wie Khaya, Kosipo, Sapeli, Red Meranti, Dibetou und sogar Amerikanisches Mahagoni [3]. Das Splintholz kann eine Breite über 10 Zentimertern aufweisen. Die Färbung des Splintholzes ist weißlich bis rötlichgrau. Das Kernholz ist mahagoniähnlich und reicht von hellrot bis rötlich braun und hat teilweise eine violette Tönung. Kern- und Splintholz sind erst nicht scharf voneinander getrennt. Erst durch die Trocknung und damit verbundener Nachdunklung wird die Abgrenzug zwischen Kern- und Splintholz deutlich [4] [3]. Das Holz ist nicht witterungsfest und besitzt die Dauerhaftigkeitsklasse 3 [1].


Strukturmerkmale

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Tiama: Mikroskopische Ansicht des Radialschnittes
Tiama: Mikroskopische Ansicht des Tangentialschnittes

Das Holz ist zerstreutporig. Die Gefäße haben einen Durchmesser von 110-200 Mikrometer und gelten somit als mittelgroß bis groß [1]. In den Gefäßen sind rotbraune, kristalline Inhaltsstoffe enthalten. Harzgefäße sind zahlreich enthalten. In den Schnittflächen zeichnen sich die Markstrahlen als Spiegel ab. Die dekorative Streifzeichnung bei Tiama entsteht durch einen ausgeprägten breit bis eng gestreiften Wechseleldrehwuchs [1] [4].

Das Holz findet vielfältige Verwendung. Es kann als Vollholz oder auch als Furnier eingesetzt werden, sowie im Innen- und im Außenbereich. Durch das mahagoniartige Aussehen eignet sich die Nutzung des Messerfuniers von Tiama in der Möbelindustrie, zum Beispiel als Möbelfront. Schälfunier wird zur Herstellung von Spezialsperrholz verwendet. Als Vollholz im Innenausbau eignet sich Tiama als Parkett, Treppe oder als Möbelteil [1] [4]. Tiama wird auch als Konstruktionsholz für mittlere Beanspruchung im Innen- und Außenbereich eingesetzt, sowie im Schiffs- und Fahrzeugbau. Das Holz findet beim Drechseln und Schnitzen Verwendung [1].

Bearbeitbarkeit

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Tiama lässt sich recht einfach bearbeiten. Es ist gut zu messern und zu schälen. Der Wechseldrehwuchs führt meist nur zu geringer Rauhigkeit. Der Harzgehalt kann dazuführen, dass Werkzeuge abstumpfen und verklebt werden. Jegliche Holzverbindungen (zum Beispiel Nägel, Schrauben, Verleimungen) halten gut. Die Trocknung ist langsam durchzuführen, da das Holz zu Verwerfungen neigt. Auch die Oberfläche des Holzes kann gut bearbeitet werden. Diese können gebeizt oder lackiert werden. Um die ansprechende, dekorative Färbung des Holzes zu erhalten, sollte dies mit transparenten oder klaren Überzugsmitteln behandelt werden [1].

Mechanische Eigenschaften

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Kenngröße Wert Einheit
Rohdichte 0,8-0,85-0,9 g/cm³
Druckfestigkeit 38-48-59 N/mm²
Elastizitätsmodul 8800-11300 N/mm²
Biegefestigkeit 61-78-92 N/mm²
Zugfestigkeit 1,6-2,1-2,6 N/mm²

[1]

Gefährdung und Schutz

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Die Art Entandrophragma angolense ist bislang noch nicht nach CITES als gefährdet gelistet. In Gahna und Uganda wird entandrophragma angolense als eine bedrohte Art betrachtet. Bei IUCN wird entandrophragma angolense als bedroht gelistet. [1]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i Wagenführ, Rudi (2007): Holzatlas, Carl Hansa Verlag, ISBN-13: 978-3446406490
  2. a b Schmincke, Karl-Hermann (1961): Dendrologie und Waldbau..., Diplomarbeit, Universität Hamburg, Zentrum für Holzwirtschaft
  3. a b Verein Deutscher Holzeinführer e.V. (1976): Informationsdienst Holz, Merkblattreihe Holzarten, Hamburg
  4. a b c Dahms, Klaus-Günther (1966): Kleines Holzlexikon, Wegra-Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, ISBN 3921546168


CITES Homepage

[2]


Kategorie:Meliaceae Kategorie:Mahagonigewächse