Benutzer:Xyox/Victorinox

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Victorinox AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1884
Sitz Schwyz[1][2], Schweiz
Leitung Carl Elsener jun. [2]
(Präsident und Delegierter des Verwaltungsrates)
Mitarbeiterzahl 1'700 (2009) [3][4]
Umsatz 485 Mio. CHF (2008) [5]
Website www.victorinox.com
Schweizer Messer.

Die Victorinox AG mit Sitz in der Gemeinde Schwyz[1][2] ist ein Schweizer Messerhersteller, der insbesondere als einer von zwei Originalherstellern des Schweizer Taschenmessers bekannt ist. Der Name ist ein Kofferwort bestehend aus Victoria, der Mutter des Gründers, sowie dem rostfreien INOX-Stahl.

Der aus dem Kanton Schwyz stammende Konzern wurde 1884 durch Karl Elsener gegründet. Die Victorinox-Gruppe beschäftigt weltweit rund 1700 Mitarbeiter, davon rund 900 im Kanton Schwyz,[3] und erwirtschaftete 2008 einen Umsatz von 485 Millionen Schweizer Franken.[5] Die Jahresproduktion liegt bei rund 26 Millionen Stück, von denen 6 Millionen auf Schweizer Messer, 7 Millionen auf andere Taschenwerkzeuge und 13 Millionen auf Haushalt- und Berufsmesser entfallen. Geleitet wird das Unternehmen von Carl Elsener jun., Urenkel des Gründers.[5]

Organisation weltweit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Konzern-Hauptsitz: Victorinox AG, Ibach-Schwyz (Schweiz) ca. 900 Mitarbeitende

Victorinox ist mit Niederlassungen in acht Ländern auf vier Kontinenten präsent

  • Schweiz ca. 200 Mitarbeitende
  • Brasilien, ca. 24 Mitarbeitende
  • Chile, ca. 51 Mitarbeitende
  • Hong Kong, China, ca. 125 Mitarbeitende
  • Indien, ca. 57 Mitarbeitende
  • Japan, ca. 36 Mitarbeitende
  • Mexico, ca. 94 Mitarbeitende
  • Polen, ca. 6 Mitarbeitende
  • USA, ca. 260 Mitarbeitende

Produktekategorien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Taschenmesser, Haushalt- und Berufsmesser:
Victorinox AG, Ibach-Schwyz (Schweiz)
  • Uhren:
Victorinox Swiss Army Watch SA, Biel/Bienne (Schweiz)
  • Reisegepäck:
TRG Group, St. Louis, MO, USA
  • Bekleidung:
Victorinox SA Apparel LLC, New York (USA)
  • Parfum:
Victorinox Swiss Army Fragrance AG, Ibach-Schwyz (Schweiz)

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ende des 19. Jahrhundert gab es im deutschen Solingen bereits große Messer-Manufakturen, wohingegen die Schweiz wirtschaftlich und industriell noch wenig entwickelt war. Der Schweizer Messerschmied Karl Elsener gründete 1884, nachdem er seine Gesellenzeit in Paris und im Süddeutschland verbracht hatte, in Ibach eine Messerschmiedewerkstatt. Auf Initiative von Karl Elsener hin wird der Schweizerischen Messerschmiedverband 1891 gegründet. Karl Elsener und seine Berufskollegen beliefern die Schweizer Armee erstmals mit Soldatenmessern. Dieses Messer sollte als Hilfsmittel beim Essen geeignet sein und gleichzeitig Werkzeuge zur Wartung von Gewehren bereitstellen. Viele seiner Kollegen gaben allerdings im darauffolgenden Jahr auf, da der Betrieb im deutschen Solingen seine Messer kostengünstiger herstellen konnte. Dadurch blieb Karl Elsener als einziger übrig, wenn auch mit großen Verlusten. Unter Mithilfe seiner Verwandten gelang es ihm, eine Nachlassstundung zu erreichen und somit den drohenden Konkurs abzuwenden. Durch den großen Erfolg des Offiziers- und Sportmessers, das er als leichteren, funktionelleren Nachfolger des Soldatenmessers entwickelte, konnte er später freiwillig alle Nachlassgläubiger inklusive Zinsen entschädigen.

Am 12. Juni 1897 wird das Schweizer Offiziers- und Sportmessers gesetzlich geschützt. Dieses Modell wird später als Original Swiss Army Knife rund um den Erdball bekannt. Auch wenn das Offiziersmesser nicht wie sein Vorgänger zu einem offiziellen Rüstungsgegenstand der Schweizer Armee wurde, sollte es später seiner Firma zum internationalen Durchbruch verhelfen. Das Swiss Army Knife, wie es auch genannt wird, wurde stets weiterentwickelt und ist mittlerweile in über 100 Ausführungen erhältlich. Nach dem Tod seiner Mutter Victoria wählte Karl Elsener 1909 ihren Vornamen als Fabrikmarke. Der Firmengründer lässt 1909 das charakteristische Emblem mit Kreuz und Schild gesetzlich schützen. Heute ist es in über 120 Ländern als Markenzeichen eingetragen. Mit der Erfindung und zunehmenden Verbreitung rostfreien Stahls, der eine wichtige Rolle in der Produktion der Messer spielt, 1921 wurde aus der Fabrikmarke Victoria und dem internationalen Kennzeichen für rostfreien Stahl INOX die Firmenbezeichnung Victorinox. 1931 wurde die erste vollelektrische Härterei der Welt bei Victorionx installiert Ab 1978 an gehören Victorinox Messer zur Manschafts-Ausrüstung des Space Shuttle der NASA[6] [7]

Per 2. Januar 1979 wird die Einzelfirma Messerfabrik Carl Elsener in die Familien-Aktiengesellschaft Victorinox AG umgewandelt. Unter der Marke Swiss Army steigt der damalige US-Vertriebspartner in den USA 1989 ins Uhrengeschäft ein.

1999 Victorinox steigt in den Reisegepäck-Markt ein und erteilt der US-amerikanischen TRG Group in St. Louis die Lizenz für die Herstellung und den Vertrieb.

1999 folgte die Gründung der Victorinox Watch SA in Bonfol, der eigenen Uhrenfabrik im französischsprachigen Teil der Schweiz. Die Victorinox-Unternehmensstiftung wird 2000 errichtet. Sie hält 75% des Aktienkapitals der Victorinox AG. Weitere 15% sind im Besitz der gemeinnützigen Carl u. Elise Elsener-Gut Stiftung.

2001 Victorinox lanciert in den USA eine Bekleidungslinie.

2002 wird Victorinox Alleinaktionär der Swiss Army Brands Inc. in den USA. Damit steigt der Umsatz erstmals über 400 Mio. CHF.

2003 Victorinox übernimmt die US-amerikanische Gesellschaft Wenger NA einschliesslich des Parfumlabels Swiss Army Fragrance.

2005 übernahm Victorinox den wirtschaftlich angeschlagenen Konkurrenten Wenger in Delémont.[8]. Dadurch wurde ein Aufkauf von Wenger durch ausländische Investoren verhindert, was man als rufschädigend für das Schweizer Messer angesehen hätte. Außerdem wurde so die Position im Taschenmesser-Markt weiter ausgebaut. Wenger blieb jedoch als eigenständige Marke erhalten und stellt nach wie vor eigene Schweizer Messer her, die sich in Konstruktion und Design von den Victorinox-Produkten unterscheiden. Victorinox und Wenger produzieren zusammen jährlich über 25 Millionen Messer.

2006 Die Victorinox Watch SA zieht von Bonfol in die neue Uhrenproduktionsstätte nach Porrentruy um.

2007 Victorinox gründet am Standort des Hauptsitzes die Firma Victorinox Swiss Army Fragrance AG. Die ehemalige Wenger-Parfumlinie wird neu positioniert und erhält das Victorinox Emblem als Markenzeichen Victorinox Swiss Army.

Zum Beginn des 21. Jahrhundert erfolgte die Einführung des Swissmemory, einer Kombination aus Taschenmesser und USB-Stick. 2010 wurde das Victorinox Presentation Master auf der CES in Las Vegas als Nachfloger des Swissmemory vorgestellt, das zum Messer einen Laserpointer, ein Fingerprint Reader (Fingerabdruck-Lesegerät) und ein Bluetooth-Modul einhält.[9]

Mittlerweile wird von Victorinox auch das „RescueTool“ angeboten, ein Rettungsmesser, das unter anderem die Funktionen Einhandklinge mit Liner-Lock-System, Gurtenschneider, Frontscheibensäge und Scheibenzertrümmerer enthält.

Victorinox stellt auch das aktuelle Taschenmesser mit Einhandöffnung der deutschen Bundeswehr her.

In der Fernsehserie MacGyver, die in den 1980er- und 1990er-Jahren produziert wurde, waren die Schweizer Messer von Victorinox ein Markenzeichen der titelgebenden Hauptfigur Angus MacGyver, die dieser regelmäßig benutzte, um improvisierte Geräte zu bauen oder sich aus Notsituationen zu befreien.

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Eintrag der «Victorinox AG», Schwyz, im Handelsregister des Kantons Schwyz
  2. a b c Amtliche Publikation, Schweizerisches Handelsamtsblatt, 27. Dezember 2007
  3. a b Wirtschaftsförderung Kanton Schwyz
  4. Victorinox - Das Unternehmen
  5. a b c „Victorinox: viel mehr als nur Messer - eine Markenwelt“, nachrichten.ch, 6. April 2009
  6. Victorinox Messer bei der NASA
  7. Information auf der Website des Herstellers Victorinox
  8. Handelsblatt (26. April 2005): Taschenmesser-Hersteller Victorinox kauft Wenger.
  9. Victorinox: Support Page Victorinox Secure. Abgerufen am 11. Januar 2010.

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