Benutzer:Your Brakes Your Aircraft/Trans-Caribbean-Airways-Flug 505

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Koordinaten: 18° 20′ 16″ N, 64° 57′ 31″ W

Trans-Caribbean-Airways-Flug 625
Unfall-Zusammenfassung
Unfallart Kontrollverlust
Ort Harry S Truman Airport, Saint Thomas, Jungferninseln Amerikanische Amerikanische Jungferninseln
Datum 28. Dezember 1970
Todesopfer 2
Überlebende 53
Verletzte 50
Luftfahrzeug
Luftfahrzeugtyp Boeing 727-200
Betreiber Trans Caribbean Airways
Kennzeichen N8790R
Abflughafen New York, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Zwischenlandung Aeropuerto Internacional Luis Muñoz Marín, San Juan, Puerto Rico, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten

Cyril E. King Airport, Charlotte Amalie, Jungferninseln Amerikanische Amerikanische Jungferninseln
Zielflughafen Henry E. Rohlsen Airport, Christiansted, Saint Croix, Jungferninseln Amerikanische Amerikanische Jungferninseln
Passagiere 48
Besatzung 7
Listen von Luftfahrt-Zwischenfällen

Trans-Caribbean-Airways-Flug 505 war ein Passagierflug der US-amerikanischen Fluggesellschaft Trans Caribbean Airways, der von New York mit zwei Zwischenlandungen über San Juan auf Puerto Rico und den Cyril E. King Airport auf Saint Thomas, Amerikanische Jungferninseln, zum Henry E. Rohlsen Airport auf Saint Croix, Amerikanische Jungferninseln, führen sollte. Am 28. Dezember 1970 kam es bei der Landung auf dem Harry S Truman Airport von Saint Thomas zu einem Unglück, als das Flugzeug nach einem Pilotenfehler die mit 1.400 Metern Länge recht kurze Landebahn zur rechten Seite hin verließ und schließlich an einem Hügel in mehrere Teile zerbrochen zum Stehen kam. Das Unglück kostete 2 Menschen das Leben. 50 Personen wurden verletzt.

Flugzeug und Crew[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei dem verunglückten Flugzeug handelte es sich um die Boeing 727-200 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen N8790R. Das Flugzeug befand sich seit Dezember 1967 im Dienst der American Airlines und hatte zum Unglückszeitpunkt 21.926 Flugstunden absolviert. Maschinen vom Typ Boeing 727-100 waren die schwersten Flugzeuge, die für die Landung in Saint Thomas zugelassen waren. Diese Maschinen durften auch nur vom Meer her (aus Westen) landen.[1]

Zur Besatzung gehörten Flugkapitän Authur J. Bujnowski (54 Jahre, über 22.000 Flugstunden, davon über 10.000 auf einer 727), Erster Offizier Edward Offchiss (36 Jahre, 8.000 Flugstunden, davon 2.500 auf einer 727) und Flugingenieur Donald Mestler (45 Jahre, 9.500 Flugstunden, 8.000 auf einer 727). Alle drei Mitglieder der Cockpitcrew kannten den Flughafen von Saint Thomas, Bujnowski absolvierte hier vor dem Unglück 154 Landungen, Offchiss 38 und Mestler 125.[2]

Unfallhergang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flug 625 startete um 11:00 Uhr EST (16:00 Uhr UTC) nach einer planmäßigen Zwischenlandung vom John F. Kennedy International Airport von New York. Der Flug zur Karibikinsel verlief ereignislos. Flugingenieur Mestler fertigte für Kapitän Bujnowski eine Landing Data Card an, auf der von einem Landegewicht von 125.000 Pfund (≈ 56,7 t), einer Stellung der Landeklappen auf 30° und einer Aufsetzgeschwindigkeit von 120 Knoten (≈ 222 km/h) ausgegangen wird.

Ansicht des Flughafens von Saint Thomas. Die Unfallstelle liegt links außerhalb des Bildrandes.

Um 15:04 Uhr AST (19:04 Uhr UTC) begann Kapitän Bujnowski mit dem Landeanflug. Die Luftverkehrskontrolle hatte die Landung nach den Regeln für den Sichtflug freigegeben, doch Bujnowski entschied sich für eine Landung mit dem Instrumentenlandesystem, wobei er sich auf die Angaben der von Mestler erstellten Landing Data Card bezog. Kurz vor dem Aufsetzen entschied sich Bujnowski zum Durchstarten, als er erkannte, dass die Maschine nicht rechtzeitig zum Halten zu bringen sei.[3] Dennoch setzte die Maschine um 15:10 Uhr AST auf und raste die Landebahn entlang. Die Piloten versuchten durchzustarten, brachen diese Aktion dann aber doch nach fünf Sekunden ab. Erst rund 200 Meter vor dem Ende der Landebahn setzten sie die Bremsen ein. Die Maschine zerstörte die Antenne des Landekurssenders des Instrumentenlandesystems, durchbrach den Flughafenbegrenzungszaun, überquerte eine Straße, wobei mehrere Fahrzeuge zerstört wurden, und kam auf einer Tankstelle und neben einem Lagerhaus für Rum zum Stillstand. Durch den Aufprall und das ausbrechende Feuer wurden 35 Passagiere und zwei Flugbegleiter getötet und 40 weitere Personen (39 Passagiere und ein Autofahrer) zum Teil schwer verletzt.

Untersuchung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die US-amerikanische Verkehrsbehörde NTSB (National Transportation Safety Board) leitete die Untersuchung des Unfalles.

Die Ermittler kamen zu dem Schluss, dass der Unfall auf Grund eines Fehlers des Kapitäns geschah. So folgte Kapitän Bujnowski nicht den von der Fluggesellschaft festgelegten Verfahren zur Landung in Saint Thomas. Diese sahen bei den vorherrschenden Windbedingungen (Windstärke 2 aus Südost) eine Stellung der Landeklappen auf 40° vor.[4] Durch die Stellung auf 30° verlängerte sich die Landerollstrecke der Boeing.

Auswirkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

American Airlines flog den Flughafen von Saint Thomas nach dem Unglück bis zur Verlängerung der Start- und Landebahn nicht mehr an. Stattdessen landeten die Maschinen der Fluggesellschaft auf dem Henry E. Rohlsen Airport der Nachbarinsel Saint Croix, der über eine längere Piste verfügte.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. NTSB-Report, Appendix C, Seite 42 (engl.)
  2. NTSB-Report, Appendix B, Seite 40 - 41 (engl.)
  3. NTSB-Report, Kapitel 1.1, Seite 4 (engl.)
  4. NTSB-Report, Kapitel 3.1, Seite 36, Punkt 7 (engl.)

Kategorie:Flugunfall in den Vereinigten Staaten Kategorie:Flugunfall 1976 Kategorie:American Airlines Kategorie:Amerikanische Jungferninseln