Bernd Hahn (Künstler)
Bernd Hahn (* 12. Mai 1954 in Neustadt in Sachsen; † 10. März 2011 in Burgstädtel bei Dohna) war ein deutscher Maler, Grafiker und Fotograf.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bernd Hahn machte von 1970 bis 1973 eine Lehre als Baufacharbeiter mit Abitur. Von 1975 bis 1979 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste Dresden Malerei und Grafik bei Jutta Damme und Günter Horlbeck, verließ die Hochschule jedoch vor dem Abschluss. Von 1979 bis 1981 war er als Friedhofsarbeiter tätig. 1981 erfolgte die Aufnahme als Kandidat in den Verband Bildender Künstler der DDR, seitdem arbeitete er freischaffend in Dresden.
Mit seinen Studienfreunden Anton Paul Kammerer, Andreas Küchler und Jürgen Wenzel gründete er 1984 die Werkstattgemeinschaft und Künstlergruppe B 53 („Grafikwerkstatt B 53“), benannt nach der Bürgerstraße 53. Gemeinsam betrieben sie das Atelierhaus mit angeschlossener Druckwerkstatt. Jährlich wurde die Grafikmappe Edition B 53 herausgegeben, dazu Künstlerbücher, graphische Einzelblätter und Leporellos. Bis 2004 erschienen grafische Arbeiten von 50 Künstlern in der Grafikwerkstatt.[1]
Nach 1990 wurde er mit seinem Schaffen weit über die Dresden hinaus bekannt und gewürdigt, so erhielt er 1990 ein Stipendium der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und hatte 1993 einen Arbeitsaufenthalt in Jerusalem und Tel Aviv. 1994 hielt er sich mit einem Stipendium der Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom auf. 1994 wurde er Mitglied im Deutschen Künstlerbund.
Ab 1998 wohnte und arbeitete er im eigenen Wohn- und Atelierhaus in Burgstädtel am Stadtrand von Dresden, wo auch Anton P. Kammerer und Jürgen Wenzel Atelierhäuser besaßen. Von 2002 bis 2003 hatte er eine Gastprofessur an der Hochschule für Bildende Künste Dresden inne. 2011 verstarb er nach schwerer Krankheit in Burgstädtel.
„Schon während der Studienzeit an der Hochschule für Bildende Künste Dresden entwickelte Bernd Hahn seinen vom Gegenstand entfernten, abstrakten Stil. Zu seinen grossen Vorbildern gehörte der Dresdner Konstruktivist Hermann Glöckner, mit dessen Werk er sich intensiv auseinandersetzte.“
„H. malt abstrakte und häufig mehrteilige Komp[ositionen]., wobei oft monochrome, archit[ektonische].- bzw. geometrisch-konstruktive Farbflächen mit expressiv-gestischem Farbauftrag, z. T. aber auch mit kalligraphisch-linearen bzw. zeichenhaften Bildelementen oder Streifen kontrastieren.“
Arbeiten im öffentlichen Besitz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kupferstichkabinett Dresden und Berlin
- Kunstsammlung Frankfurt/Oder
- Kunstsammlung Neubrandenburg
- Museum der bildenden Künste Leipzig
- Niedersächsische Sparkassenstiftung Hannover
- Lindenau-Museum Altenburg
- Regierungspräsidium Stuttgart
- Stiftung Frauenkirche Dresden
- Sammlung Ritter Mannheim
- Villa Massimo Rom
- Sammlung des Bundes Bonn
- Neue Nationalgalerie Berlin
- Landeszentralbank Sachsen/Thüringen Leipzig
- Kunstfonds des Freistaates Sachsen[2]
Ausstellungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2024: Leonhardi-Museum Dresden, Personalausstellung[4]
- 2018: Leonhardi-Museum Dresden, Ausstellungsbeteiligung
- 2016: Grafikmuseum Bad Steben
- 2016: Martin-Gropius-Bau Berlin – Gegenstimmen
- 2014: Galerie Alte Schule, Ahrenshoop
- 2013: art+form Dresden – Poesie der Geometrie[2]
- 2013: Städtische Galerie Dresden – Bernd Hahn: Malerei und Zeichnung[5]
- 2011: Einnehmerhaus Freital
- 2010: Kulturrathaus, Dresden / Galerie am Blauen Wunder, Dresden
- 2008: art+form Dresden, Künstlergruppe B53 – Malerei–Grafik–Fotografie
- 2008: stamm.GALERIE, Kaufungen
- 2008: Galerie am Sachsenplatz, Leipzig (auch 2004, 1999)
- 2007: Kunstverein Meißen
- 2001: Neuer Sächsischer Kunstverein, Dresden
- 2001: Leonhardi-Museum Dresden
- 2001: Galerie refugium, Berlin – Geometrie der Poesie[6]
- 2000: Kunstsammlung Neubrandenburg
- 1995: Kunstraum MI Posselt, Bonn[7]
- 1995: Galerie refugium, Rostock[7]
- 1994: Galerie Beatrix Wilhelm, Stuttgart
- 1994: Kunsthalle Tübingen (mit A. P. Kammerer und J. Wenzel)
- 1991: Kunstverein Gifhorn / Kunstverein Osnabrück
- 1990: Galerie erph, Erfurt (auch 1987)
- 1988: Galerie Oevermann, Frankfurt am Main (auch 1991, 1993)[8]
- 1988: Niedersächsische Sparkassenstiftung, Wanderausstellung
- 1987: Kunstausstellung Erfurt
- 1985: Bezirkskunstausstellung Dresden[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Helmut Kronthaler: Hahn, Bernd. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 68, De Gruyter, Berlin 2010, ISBN 978-3-598-23035-6, S. 501.
- Hahn, Bernd. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 306.
- Gisbert Porstmann, Carolin Quermann (Hrsg.): Bernd Hahn: Malerei und Zeichnung; eine Ausstellung der Städtischen Galerie Dresden. [anlässlich der Ausstellung Bernd Hahn, Malerei und Zeichnung, Städtische Galerie Dresden – Kunstsammlung, 22. Juni bis 22. September 2013]. Kerber, Christof, Bielefeld 2013, ISBN 978-3-86678-703-2.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bernd Hahn Website der Familie
- Bernd Hahn in der Galerie Alte Schule Ahrenshoop (Vita und Bilder seiner Werke: Malerei, Arbeiten auf Papier, Collagen)
- Bernd Hahn in der Galerie art+form, Dresden
- Bernd Hahn in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Bernd Hahn Werke in der Deutschen Digitalen Bibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jürgen Wenzel im Bildatlas Kunst in der DDR
- ↑ a b c d Bernd Hahn | Poesie der Geometrie – Ausstellung in der Galerie art+form, 21.7.2013 – 29.8.2013.
- ↑ Helmut Kronthaler: Hahn, Bernd. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Siehe Literatur.
- ↑ Bernd Hahn. Agitation der Poesie. Ausstellung vom 6. April 2024 – 26. Mai 2024. Leonhardi-Museum Dresden, abgerufen am 4. April 2024.
- ↑ Gisbert Porstmann, Carolin Quermann (Hrsg.): Bernd Hahn: Malerei und Zeichnung; eine Ausstellung der Städtischen Galerie Dresden. Siehe Literatur.
- ↑ Merete Cobarg: Geometrie der Poesie : Malerei, Zeichnungen, Materialbilder / Bernd Hahn. Ed. Refugium, Berlin 2001, ISBN 3-932153-10-3.
- ↑ a b M. Posselt: Fatto a Roma : Bernd Hahn. Kunstraum MI Posselt, Bonn 1995.
- ↑ Bernd Hahn, Anton P. Kammerer, Andreas Küchler, Jürgen Wenzel : Malerei Zeichnungen Collagen. (= Edition B 53) [Ausstellung vom 16. November 1988 bis 28. Januar 1989, Frankfurt am Main]. Galerie Oevermann, Frankfurt am Main, 1988.
Personendaten | |
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NAME | Hahn, Bernd |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler, Grafiker und Fotograf |
GEBURTSDATUM | 12. Mai 1954 |
GEBURTSORT | Neustadt in Sachsen |
STERBEDATUM | 10. März 2011 |
STERBEORT | Burgstädtel bei Dohna |