Bernd Rüschoff

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Bernd Rüschoff ist ein deutscher Anglist und Linguist mit Schwerpunkt Angewandte Linguistik und Fachdidaktiker sowie Medienwissenschaftler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rüschoff studierte von 1973 bis 1977 an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster die Fächer Englisch und Russisch auf Lehramt, studierte danach an der University of Alberta in Kanada und promovierte schließlich 1982 an der University of London in Großbritannien. Er lehrte von 1998 bis 2022 – zuletzt als Seniorprofessor – an der Universität Duisburg-Essen und leitete dort im Institut für Anglophone Studien den Bereich DidaktikAngewandte Linguistik – Technologiegestütztes Sprachenlernen. Zentrale Forschungsschwerpunkte sind die Fremdsprachendidaktik, die Nutzung digitaler Medien im Fremdsprachenunterricht, Prinzipien des Spracherwerb sowie die Korpuslinguistik und deren Potential für fremdsprachliche Lernprozesse. Weitere Arbeitsbereiche sind Bilingualismus und früher Fremdsprachenerwerb sowie Aspekte des Interkulturellen Lernens im Fremdsprachenunterricht. Von 1993 bis 1998 lehrte er als Professor an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe im Fach Englisch. Von 1983 bis 1993 leitete Bernd Rüschoff das Referat Sprachlehre und Sprachlehrforschung im AVMZ (Medienzentrum) der Bergischen Universität Wuppertal.

Im August 2011 wurde Rüschoff zum Präsidenten des Weltverbandes für Angewandte Linguistik – AILA Association Internationale de Linguistique Appliquée gewählt. Dieses Amt hielt er bis zu seinem Ausscheiden aus der AILA Exekutive als Past President bis 2017 inne. Von 2000 bis 2005 war er Präsident von EUROCALL, der European Association for Computer Assisted Language Learning. Von 2006 bis 2012 war er Präsident der Gesellschaft für Angewandte Linguistik e.V.

Im Rahmen seiner Forschungen führte und führt Bernd Rüschoff eine Vielzahl von nationalen und internationalen Projekten zur Nutzung digitaler Medien im Sprachenlernen sowie innovativen Lehr- und Lernkonzepten für das Fremdsprachenlernen durch. Darüber hinaus arbeitet er regelmäßig in mediendidaktischen Projekten des Europarats mit. Für die AILA ist er zudem Mitglied im Professional Network Forum, einem Think Tank des Europäischen Fremdsprachenzentrum des Europarats in Graz. Seit 2018 ist er Mitglied einer Expertengruppe des Europarats, die Aktivitäten im Kontext der Veröffentlichung des CEFR Companion Volume und der aktuellen Weiterungen des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen begleitet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Fremdsprachenunterricht mit computergestützten Materialien. Didaktische Überlegungen und Beispiele. München 1988, ISBN 3-19-006986-7.
  • mit Dieter Wolff: Fremdsprachenlernen in der Wissensgesellschaft: Zum Einsatz der Neuen Technologien in Schule und Unterricht. München 1999, ISBN 3-19-006627-2.
  • mit Dieter Wolff: Schreiben und Sprechen in der Fremdsprachenarbeit. Studienbrief Sprachwissenschaft Englisch. Fernstudienprojekt: Fremdsprachen an Grund- und Hauptschulen. Universität Koblenz-Landau, Abt. Koblenz 2000.
  • mit Katja Heim (Hrsg.): Involving Language Learners. Success Stories and Constraints. Universitätsverlag Rhein-Ruhr, Duisburg 2012, ISBN 978-3-942158-20-6.
  • Interkulturelles Lernen und Digitale Medien im Fremdsprachenunterricht. In: E. Werlen, F. Tissot (Hrsg.): Angewandte Linguistik und Sprachvermittlung in Europa. Beiträge der Angewandten Linguistik zum Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft. Band 2, Schneider Verlag Hohengehren, Baltmannsweiler 2008, S. 17–34.
  • Digitale Medien und prozessorientiertes Lernen zur Förderung sprachlicher und strategischer Kompetenz im Fremdsprachenlernen. In: FLuL – Fremdsprachen Lehren und Lernen. (Themenschwerpunkt: Strategien im Fremdsprachenunterricht) 38 (2009), ISBN 978-3-8233-5959-3, S. 175–188.
  • Output-Oriented Language Learning With Digital Media. In: M. Thomas (Hrsg.): Handbook of Research on Web 2.0 and Second Language Learning. Idea group Publishing, Hershey u. a. 2009, ISBN 978-1-60566-190-2, S. 42–59.
  • Digitale Tools im Fremdsprachenunterricht: von PC und Tutorenprogramm zu Social Software und Participatory authoring im Web 2.0. In: M. Albl-Mikasa, S. Braun, S. Kalina (Hrsg.): Dimensionen der Zweitsprachenforschung – Dimensions of Second Language Research. Narr Francke Attempto Verlag, Tübingen 2010, ISBN 978-3-8233-6536-5.
  • mit Graham Davies und Sue Otto: Historical Perspective on CALL. In: M. Thomas, H. Reinders, M. Warschauer (Hrsg.): Contemporary Computer-Assisted Language Learning. Contemporary Linguistics Series. Bloomsbury Academic, London / New York 2012, ISBN 978-1-4411-9362-9, S. 19–38.
  • Comics in Language Learning: The Pedagogical, Didactic, and Methodological Framework. In: C. Ludwig, F. E. Pointner (Hrsg.): Teaching Comics in the Foreign Language Classroom. WVT, Trier 2013, ISBN 978-3-86821-484-0, S. 5–25.
  • mit Julian Sudhoff und Dieter Wolff: CLIL Revisited: Eine kritische Analyse zum gegenwärtigen Stand des bilingualen Sachfachunterrichts. Frankfurt a. M., New York: Peter Lang Verlag 2016, ISBN 978-3-631-65662-4
  • Teaching Aids and Materials. In: John Leontas et al. (Hrsg.): The TESOL Encyclopedia of English Language Teaching. Wiley, 2018, ISBN 978-1-118-78422-8, doi:10.1002/9781118784235.eelt0189 (englisch).
  • Teaching Aids and Materials. In: John Leontas et al. (Hrsg.): The TESOL Encyclopedia of English Language Teaching. Wiley, 2018, ISBN 978-1-118-78422-8, doi:10.1002/9781118784235.eelt0209 (englisch, mit Julian Sudhoff).
  • The Ongoing Role of the CEFR in Our Plurilingual Landscape. In: Enrica Piccardo, Aline Germain-Rutherford, Geoff Lawrence (eds.). The Routledge Handbook of Plurilingual Language Education. New York, 2021, ISBN 978-1-138-54562-5, doi:10.4324/9781351002783
  • Digital Tools in Language Education – Origins, Frameworks, Perspectives. In: Anglistik: International Journal of English Studies 33.1 (Spring 2022): 257-269, e-ISSN: 2625-2147

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]