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Bernhard Hermkes

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das von Hermkes geplante Ledigenheim in der Platenstraße in Frankfurt am Main
Grindelhochhäuser in Hamburg
Kennedybrücke (Neue Lombardsbrücke) in Hamburg
Audimax Hamburg
Großmarkthalle Hamburg
Allianz-Hochhaus Hamburg

Bernhard Hermkes (* 30. März 1903 in Simmern/Hunsrück; † 17. April 1995 in Hamburg) war ein deutscher Architekt und Stadtplaner.

Hermkes studierte Architektur in München und Berlin. Nach einem Praktikum im Architekturbüro von Carl Bensel und Johann Kamps in Hamburg beendete er sein Studium in Stuttgart bei Paul Bonatz.

Eine erste Anstellung fand er im Stadtplanungsamt Frankfurt am Main im Projekt Neues Frankfurt. Im Jahre 1927 machte er sich selbständig und entwarf in der Folge zwei Wohnanlagen, durch die bezahlbarer Wohnraum für alleinstehende berufstätige Frauen geschaffen werden sollte. Trägerin dieser Projekte war die Siedlungsgenossenschaft berufstätiger Frauen, zu deren Gründerinnen auch seine spätere Frau, die Gewerbelehrerin Gertrud Meier (1901–1990), gehörte. Bei dem 1930/31 in diesem Kontext gebauten Ledigenheim in der Platenstraße (Lage), das heute unter Denkmalschutz steht, wendete er die durch Paul A. R. Frank und Anton Brenner propagierte Laubenganghausform an.

1929 wurde Hermkes für drei Jahre als Fachlehrer an die heutige HfG Offenbach berufen. Von 1933 bis 1936 arbeitete er als selbständiger Architekt in Frankfurt am Main. Ab 1935 fand er eine Anstellung bei Herbert Rimpl, der im Industriebau tätig war. Unter diesem war er an der Planung und Baudurchführung der Heinkel-Werke Oranienburg beteiligt.[1] Später wechselte er in das Büro von Wilhelm Wichtendahl, für den er am Bau des Werks der Bayerischen Flugzeugwerke Regensburg mitarbeitete. Für Wichtendahl ging er als Bauleiter des MAN-Schiffsmotorenwerks nach Hamburg. 1944 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen. Nach der Rückkehr aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft eröffnete er 1945 in Hamburg ein eigenes Büro. Er arbeitete 1946 und 1947 im Hamburger Stadtplanungsausschuss mit, da er als politisch unbelastet galt. Im Rahmen des Wohnhausprojektes „Hamburg Project“ wirkte er an der Planung der Grindelhochhäuser mit und fungierte als Sprecher der Architektengruppe.

Seine Hamburger Projekte wurden durch den Fotografen Ernst Scheel dokumentiert.[2]

1955 wurde er Professor für Baukonstruktion und Industriebau an der Technischen Universität Berlin. Sein Wettbewerbsentwurf für die Neugestaltung des Ernst-Reuter-Platzes in Berlin wird als wegweisend bezeichnet. Hier realisierte er das Osram-Haus und den Bau für die Architektur-Fakultät. Ein Schwerpunkt seiner Bauten lag aber weiterhin in Hamburg.

Seine Verwendung von Beton im Schalenbau und Falttragwerken gilt als wegweisend. 2013 wurde in Frankfurt-Kalbach-Riedberg die Bernhard-Hermkes-Straße nach ihm benannt.[3]

  • Giacomo Calandra di Roccolino: Bernhard Hermkes : die Konstruktion der Form. Dölling und Galitz, Hamburg 2018, ISBN 978-3-86218-095-0.
  • Alfons Maria Arns: Hermkes, Bernhard. In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe).
  • Andrea-Maria Streb: Bauen für Frauen, in: Neues Frankfurt, Frankfurter Rundschau Geschichte, Band 13, 2025, S. 43–44.
Commons: Bernhard Hermkes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Norbert Rohde: Historische Militärobjekte der Region Oberhavel -Band 1- , Das Heinkel-Flugzeugwerk Oranienburg, Velten Verlag GmbH, Leegebruch 2006, ISBN 3-9811401-0-9, S. 24.
  2. Hans Bunge: Ernst Scheel Fotograf 1903 - 1986,. Hamburg 2015, ISBN 978-3-86218-076-9.
  3. Amtsblatt für Frankfurt am Main, 144. Jg., Nr. 17, Stadt Frankfurt am Main, 23. April 2013.